Schichtstoff (Egger PM) selbst verpressen?

brubu

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Brauchst Du was neues zum schnüffeln?:emoji_grin::emoji_wink:
Eben nicht, ich wüsste nur gerne ob der genannte Sprühkleber wirklich alterungsbeständig ist. Wenn man in einem alteingesessenen Betrieb
arbeitet hat man irgendwann genug, wenn man immer wieder mit der Vergangenheit des "Scheiss-Kontaktklebers" konfrontiert wird.
Auch wenn es längst keine Garantiefälle mehr sind, die Kunden erwarten vom "teuren" Schreiner zu Recht eine Arbeit die Jahrzehnte hält.
Wenn wir das nicht mehr bieten können und wollen verlieren wir unsere Berechtigung. Das schwedische Möbelhaus lässt grüssen, vom
Umweltschutz zu reden ist schlicht ein Hohn.
Selber hatte ich bis jetzt keinen Bedarf nach diesem Sprühkleber darum frage ich hier.
Schönen Sonntag und vielen Dank.
Gruss brubu
 

VENEREA

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Ich habe mir auch schon oft überlegt Kontaktkleber einzuführen.
Aber ich sehe halt auch manchmal dass das nicht von Dauer ist.
Wir haben mal ne Apotheke umgebaut, da waren die ganzen Thekenplatten etc. geschwungen mit Alu HPL Kanten.
Von den ca 150 Meter Kante lösten sich 2/3 sehr leicht ab.
War vllt. ein Verarbeitungsfehler ich weiß nicht.... vllt auch ein billiger Kontaktkleber...haben es ja nur umgebaut, Es wurden dann alle Kanten nachgefräst und ein Kontrast Hpl aufgeleimt, mit Weißleim.
Gerade Flächen die nicht unter Spannung stehen denke ich kein Problem, runde Sachen habe ich nicht so das Vertrauen, aber vllt hat sich da ja auch in den letzten Jahren etwas getan.


Gruß Sebastian
 

carsten

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Hallo

hab vor 10 eher 11 Jahren die Tür bei einem Freund mit einer neuen Schicht HPLverschönert. Die alte hatten wir im laufe unserer Kindheit und Jugend mit zahlreichen Aufklebern dekoriert. Eine komplett neue sollte es damals nicht sein, da Stahlzarge und irgendwie war da nix genormt.
komplett abschleifen hab ich als extrem Schleifbandkillend verworfen. Hab dann nur einmal mit reichlich Verdünnung abgewaschen. 2 mal im Furnierschliffmodus mit einem alten Schleifband durch die Breitband gelassen. Beides hauptsächlich um eben kontaktmindernde Faktoren auszuschließen. Kleber war damals sicher ASK. Er hat letztes Jahr das Haus von seinen Eltern übernommen und reichlich renoviert. Auch die Tür ist endlich entsorgt worden. Ich hab die Tür im Laufe der Jahre sicher etliche mal gesehen und auch in der Hand gehabt ( eher den Türdrücker) aber nie so wirklich darauf geachtet ob das "neue" HPL noch satt klebt. Hab ihn heute morgen beim Bäcker gefragt. Auch er konnte sich nicht an Problemstellen erinnern. Scheint also in der hinsicht "bessser" zu sein als der olle Pattex, von dem ich selbst auch kein Freund bin.
 

brubu

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Danke Carsten
Aber 10-11 Jahre Haltbarkeit für richtige Schreinerarbeit ist für mich keine Zeiteinheit. Früher war der Pattex oder wie alle die Produkte hiessen
auch super und kein Problem. Wir hatten schon in den 90ern mit den gelösten Belägen zu tun. Ab etwa 1995 gab es deshalb bei uns keinen
Kontaktkleber mehr. Es hiess zwar der wässerige solle besser sein, rauht aber die Platten auf. Also bei uns strikt Ende mit dem Scheiss.
Hilft einem ja eh keiner wenn man später deswegen Probleme hat.
Etwas noch, früher hiess es beim Lösemittelhaltigen immer wie wichtig die Zugabe von Härter sei. Es ist eben kein Härter sondern eine Säure,
die nur für höhere Hitzebeständigkeit gegen ca.150° sorgen soll. Collano hat sich wenn der Kleber braun war herausgeredet, dann wäre eben
zu viel Härter beigegeben worden und dadurch der Kleber "verbrannt". Da habe ich nachgeforscht, tatsächlich wurde, aus meiner Sicht ohne gross
zu kommunizieren, die Dosierung immer mehr gedrosselt. Das habe ich anhand alter Unterlagen überprüft.
Ich weiss nicht wie viele Schreiner es gibt, denen seit der Lehre eingebläut wurde, pro Ring(Markierung) im Kleberbecher,1 Ring im kleinen
Messbecher Härter zusetzen. Das ist eben nach meinen Abklärungen deutlich zu viel.
Meine Abklärungen sind schon länger her, ob und wie die Angaben heute sind habe ich nicht überprüft. Wenn ich schlechte Erfahrungen mache
lasse ich die Finger davon, da muss mir der Hersteller nicht erklären was ich ändern solle, damit er seinen Profit weiter machen kann.
Gruss brubu
 

uli2003

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Ich habe relativ lange immer mal nur Kleinigkeiten mit Kontaktkleber gemacht. Muss man aber mal Tischplatten auf 38 mm verpressen oder runde lange Fronten machen (siehe zum Beispiel die Anmeldung oben, ca. 3.30m lang, erst ein flacherer Bogen, dann mit ca. r=150 um die Ecken) wird es mit Leim schon sehr schwierig. Mit HPL auf Topan sind solche Radien unmöglich. Fugen durften auf keinen Fall sein. Selbst das HPL musste weiß durchgefärbt sein.
Was soll man da machen? In den letzten 10 Jahren habe ich von nichts abgelöstem gehört.
 

brubu

ww-robinie
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Jetzt habe ich bei ASK nach einem Datenblatt, Produktedeklaration gesucht aber nicht gefunden damit man sich allenfalls ein Bild von den
Kleberinhaltsstoffen machen könnte. Das wird wohl geheim sein. Etwas zu einer Möglichkeit die Alterungsbeständigkeit zu prüfen, wenn ich es
richtig in Erinnerung habe. Ein bekannter Hersteller von Klebebändern lagert die Proben bei 70°C im Laborofen. Da soll das Material mit Faktor 50
altern, heisst die Probe ein Jahr in den Ofen, dann sollte man wissen wie es in 50 Jahren aussieht. Tönt einfach, ist aber für Handwerker kaum
durchführbar und es kommt wohl auch sehr auf die Materialien an.
Gruss brubu
 

uli2003

ww-robinie
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Es gibt die Sprühkleber sogar mit MED-Zulassung.
Umso teurer wird’s natürlich. Aber ich denke, dazu muss er ausreichend zuverlässig und langlebig sein.
 

Schreiler

ww-kastanie
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Moin, ich glaube bei der Behrens Gruppe bekommst du beidseitig PM schon ab Stückzahl eins!
 
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