Schicht eines Holzrings reparieren

[Timoses]

Hallo liebe Woodworker-Community,

ich bin leider etwas aufgeschmissen. Ich habe zwei Ringe gefertigt und bei einem davon fliegt leider die eine Holzschicht davon.. Ich hatte diese bereits einmal nochmal verleimt, allerdings hat sie sich relativ kurze Zeit später wieder angefangen zu lösen.

Habt ihr eine Idee, was man tun könnte?

 

[Moosheini]

Würde versuchen mit Epoxidharz zu arbeiten, evtl mit einer kleinen Spritze versuchen was davon in den Riss zu bekommen und dann mit klebeband etwas zusammenziehen. Oder sogar den ganzen Ring gleich in Epoxidharz einlassen

 

[Timoses]

Danke für die Idee, Moosheini!
Ich dachte etwas drüber nach und bin von dem Gedanken wieder abgekommen, da mir das Tragen von Epoxy-Kleber am Finger nicht so zuspricht.

Vielleicht gibt es andere Arten von Kleber, die speziell gut für Holz geeignet wären? Ich werde mal etwas recherchieren..

 

[SebastianThiel]

Ich würde einfach Leim nehmen? Wird man doch irgendwie etwas zwischen die beiden Teile packen können? Wasserfesten würde ich nehmen.

Man muss halt schön pressen, da Leim keine Spalten überbrückt.

 

[WinfriedM]

Ich hatte diese bereits einmal nochmal verleimt, allerdings hat sie sich relativ kurze Zeit später wieder angefangen zu lösen.

Das finde ich erstmal nicht nachvollziehbar. Dafür muss es Gründe geben, warum das nicht hielt. Was für Leim war das denn?

Von Epoxy würde ich auch abraten. Kleinste Fehler bei der Mischung und man hat ausdünstende Chemikalien, die zu heftiger Kontaktallergie führen können.

Was noch ginge, wäre Sekundenkleber.

 

[hlzbt]

Hmm zu @Winfied
Wenn man bei Epoxy bei der Mischung schlampt, dann härtet es nach meiner Kenntnislage nicht aus, oder man hat zuviel Härter, den man wegwischen kann / muss. Im ausgehärteten Zustand ist E recht unkritisch. Ob Sekundenkleber (Cyanacrylat) besser ist, mag man nach Lesen der Sicherheitshinweise selbst entscheiden...

Was sicherlich richtig ist: Die hier erforderlichen geringen Mengen sind bei 2k - also auch bei Epoxy - schlecht anzumischen. Da muss man deutlich mehr anmischen und entweder viele Teile in einem Abwasch bearbeiten oder viel Mischung dann wegwerfen.

 

[SebastianThiel]

Ich habe schon hunderte Male (beruflich) kleinste Mengen von Uhu Endfest (Epoxidkleber) verarbeitet und erfolgreich verklebt.

Im ausgehärteten Zustand gilt Epoxidkleber als unbedenklich.

 

[carsten]

Hallo

wäre auch bei UHU endfest. Ist bzgl falsch dosieren unkritisch. Hab fast immer den Härter leer während die andere Komponente noch "voll" ist.
Wäre für mich ein typischer Einsatz für Epoxi. Egal mit welchem Kleber der Ring vorher verklebt war. Epoxi kommen mit fast allen Altschichten klar. Das man hier mehr anmischt als man braucht ist halt so. Die andere Variante wäre PU ist aber bei so einer kleinen Fläche aber für mich keine echte Alternative. Kostet mehr und läßt sich bescheidener langfristig lagern.

 

[kberg10]

So manche Dinge kann Holz halt nicht so gut.
Diese Serviettenringe werden in der Regel aus Metall oder Porzellan hergestellt, was glaubst du warum?
Filigran und Holz passt halt einfach nicht. Wenn, dann sollte so ein Teil stärker dimensioniert werden.

 

[WinfriedM]

Ich habe schon hunderte Male (beruflich) kleinste Mengen von Uhu Endfest (Epoxidkleber) verarbeitet und erfolgreich verklebt.

Uhu Endfest hat soweit ich weiß eine Besonderheit. Es ist einer der wenigen Epoxys, wo man kein exaktes Mischungsverhältnis braucht, man hat sozusagen einen recht weiten Spielraum beim Härter. Gibt nur sehr wenige Härter, die das zulassen. Der Normalfall ist, dass Harz-Härter exakt stimmen muss. Bei kleinen Abweichungen wird es zwar noch hart, aber die Eigenschaften leiden darunter, z.B. Versprödung, eine gewisse Weichheit oder es bleiben Reste, die ausdiffundieren.

Sekundenkleber - das wissen wir seit den Klimaklebern - ist relativ unproblematisch.

Im ernst, mit Sekundenkleber werden auch Wunden verklebt. Der Kleber härtet durch Feuchte immer 100% aus und ist chemisch stabil, da hat man nicht diese Probleme wie bei 2K, dass unvernetzte Reste übrigbleiben.

Einzelfälle, die auf irgendwas allergisch reagieren, kann es natürlich immer geben, auch auf das Holz selber.

 

[Timoses]

Danke für den vielen Input. Ich habe es nun mal mit Sekundenkleber versucht. Den oberen flachen Ring habe ich vor den Arbeiten vom großen Holz getrennt (das ging ohne Probleme, was wohl dafür spricht, dass die vorherige Leimbindung wirklich sehr schwach war).

Zunächst habe ich die Bruchstelle des oberen dünnen Rings geklebt. Das ging recht einfach.

Die beiden Teile dann zusammenzufügen, ging auch relativ gut. Nur, dass der Sekundenkleber wirklich sehr schnell klebt und eigentlich keine Zeit blieb, die Ringe genau mittig zu justieren. Ein paar Übungsplatzierungen ohne Kleber haben aber dann zu einem zufriedenstellenden Ergebnis geführt, welches schlussendlich nur noch ein wenig Schleifjustierungen benötigten.

Ich poste auch bald ein paar Fotos des Endergebnisses.

Teu teu teu, dass er nun hält : ).

 

[fahe]

Serviettenringe kann man schon so machen. Die will/braucht nur niemand mehr.

Aber Fingerringe... wenn überhaupt, dann nur noch a la Gerhard. Sonst kriegt man selbst Geschenke mit leicht vorwurfsvollem Unterton schnell wieder zurück. Woher ich das wei? Vergessen...