Schellack Grundierung für Schrankinnenteile

Friederich

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Hallo Wolfgang, weißt du ob diese Polymerisation Sauerstoff benötigt? Also ob man sie verlangsamen könnte, wenn man die Blätter luftdicht verschließt?
Und auch ob tatsächlich gebleichter Schelllack diesbezüglich empfindlicher ist?
 

Dusi

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Kurzes Zwischenergebnis von meiner Seite. Ich habe es geschafft, den Schellack aufzulösen. Dazu habe ich den harten / Klebrigen Bodensatz immer wieder aufgerührt.

Jetzt habe ich den restlichen Schellack angesetzt, steht neben mir und ich schüttele alle paar Minuten... Aber der Bodensatz bildet sich wirklich schnell.

Am Alkohol liegt es übrigens nicht. Ist der qualitativ hochwertige von Kremer Pigmenten.
 

Standöl

ww-ulme
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Hallo Friedrich,
ja die Polymersation ist Sauerstoffabhängig. Wenn es gelingt die Plättchen ohne Luft zu lagern, dann hilft das. Oder gleich in Ethanol ansetzen und ebenfalls gas- und lösemitteldicht lagern. Ob es Unterschiede zu gebleichtem Schellack gibt weiß ich leider nicht.
Gruß
Wolfgang
 

Friederich

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Hallo Friedrich,
ja die Polymersation ist Sauerstoffabhängig. Wenn es gelingt die Plättchen ohne Luft zu lagern, dann hilft das. Oder gleich in Ethanol ansetzen und ebenfalls gas- und lösemitteldicht lagern.
Andrerseits hab ich auch schon gehört, dass angesetzter Schelllack eine geringere Haltbarkeit hätte als die trockenen Flocken...

Das Vernünftigste wird also wohl sein, die Flocken (Blätter) luftdicht, kühl und dunkel zu lagern.
 

kgb007

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Beim Alkohol ist immer etwas Wasser drin. Höherprozentigen als 98 gibt es eigentlich nicht. Brennspiritus oder noch schlechter Reinigungsspiritus ist aber was anderes. Da kann man von grösserem Wasseranteil ausgehen. Das ist für die Schellackpolitur störend. Für Schrankinnenseiten vielleicht zu vernachlässigen.
Bei mir ist auch immer ein Bodensatz in der Flasche. Stört nicht.


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WinfriedM

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Friederich

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Beim Alkohol ist immer etwas Wasser drin.
Stimmt so nicht ganz. Bei Destillation verbleiben immer mind. 4%. Die kann man aber auch noch herausbekommen durch andere, aufwendigere Verfahren.
Diese 4% stören aber überhaupt nicht, auch nicht bei hochwertigen Polituren.
8% sicher auch nicht.
Zu noch höherem Wasseranteil kann ich nichts sagen, könnte aber auch funktionieren.

Die 4% Wasseranteil verlangsamen interesssanterweise nichtmal den Trocknungsprozess sondern beschleunigen ihn genaugenommen sogar etwas.
 

kgb007

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Reden wir vom Handwerk und nicht vom Labor. Der Aufwand Wasser aus dem Alkohol zu ziehen führt bei den letzten zwei Prozent zu hohen Kosten. Ich kaufe den Ethanol 98 Prozentig bei Deffner & Johann oder bei Aurelio 10 Liter für um die 30 €. Zum Verdünnen der Stammlösung verwende ich auch Isopropanol. Das löst die vorhandene Schicht nicht ganz so stark an.


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welaloba

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Beim Alkohol ist immer etwas Wasser drin. Höherprozentigen als 98 gibt es eigentlich nicht.
Moin, ich erinnere, dass ich eine ganze Weile bei der Bundesmonopolverwaltung absolut wasserfreien Alkohol gekauft habe. Der kam aus dem Behälter mit dem Apothekeralkohol. Gewonnen aus Agrarprodukten. Wahrscheinlich subventioniert. Und erst durch eine kleine (unter 1 %) Zugabe von Methylethylketon (stinkt) wurde er zu billigem wasserfreiem Technikalkohol. Bin einigermassen sicher, dass auch Kremer und Konsorten dort einkaufen.
Zum Schellack habe ich schon geschrieben, dass der überlagerte sich nicht mehr löste, das wurde vom Hersteller bestätigt, der meinte, eigentlich sei 5 Jahre schon lange für die Blätter. Der angesetzte Schellack (wachsfrei und honigfarben als klare Flüssigkeit) steht bei mir teils seit 1998 in Jahrgangsflaschen. Der ist absolut problemlos zu verarbeiten. Vor Jahren haben wir auch mal experimentiert mit einer sog. "Röntgen"rezeptur (deer aus Neuwied), da gab es kleine Zugaben von Kopal und Sandarak zum Schellack. Härtete gepinselt sehr gut, ließ sich aber ganz schlecht polieren.
Gruß Werner
 

drwitt

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Jetzt nach zwei Tagen ist zwar ein Teil des Schellacks aufgelöst, aber es befindet sich jetzt eine 1-2cm dicke Schicht von Schellack am Boden und ich habe das Gefühl es passiert gar nichts. Beim Versuch das umzurühren war der Schellack am Boden extrem dickflüssig.
Guten Abend,
ich erlaube mir mal unverschämtigst, diesen Thread mal kurz wiederzubeleben, falls mal sich zukünftig jemand wieder für Schellack interessiert. Hab die gleiche Erfahrung wie Dusi gemacht und die Lösung folgendermaßen beschleunigt:

100g Schellack in 200ml Isopropanol 98–100% passen so gerade eben in eine 300ml Euro-Medizinflasche. Beim Stehenlassen bei Zimmertemperatur bildet sich zunächst unten ein fester Sirup. Die verschlossene Buddel habe ich dann auf kleiner Stufe (0,5 oder 1) ins Wasserbad gestellt und eine gefühlte Dreiviertelstunde bei ~90°C erhitzt. Ab und zu mal schütteln. Das Ergebnis ist bei Zimmertemperatur dickflüssig, etwa zwischen Leinöl und Standöl. Bei kühleren Temperaturen wird die Lösung noch fester. Das Volumen der Lösung passt immer noch in die 300ml-Flasche, einer 250er wäre schon zu klein.

Beste Grüße
 

Dusi

ww-robinie
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ich habe leider vergessen hier abschließend zu antworten. Bin erst durch den Beitrag von drwitt erinnert worden.

Ich habe es jetzt so gelöst: Einfach die Gläser beim Fernsehen vor mich gestellt und alle 5-10 min einmal aufgeschüttelt. Dann war der Schellack nach 2h oder so komplett aufgelöst. Ich habe die Gläser auch auf die Heizung gestellt, dann ging es noch ein bisschen besser, allerdings war es auch dort wichtig, dass man alle paar Minuten kurz durchmischt.
 
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