Schaden am Dachgiebel: Nur Latte raus oder Profi ran?

Heimhocker

ww-pappel
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Hallo Leute,

scheinbar ist mein Hausdach (Baujahr 1974) an einer Stelle nicht mehr ganz dicht (siehe Fotos im Anhang). Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, ob es ausreicht, dass man da nur eine Latte tauscht, oder ob auch der Balken darunter schon präventiv irgendwie geschützt oder sonstwas verbessert werden sollte, sodass das nicht durch einen Laien wie mich (= Latte auswechseln würde ich vermutlich noch hinkriegen), sondern eher einen Profi gemacht werden sollte.

Was meint ihr?

Besten Dank für jeden hilfreichen Tipp!
Grüße

Josef
 

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Heimhocker

ww-pappel
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Hallo Gerhard,

vielen Dank für die Antwort!

Ich bin mir nicht ganz sicher, was du mit "Leck" meinst... als Laie habe ich garkeine Ahnung, wie da überhaupt das Wasser reinkommt und warum ausgerechnet da. Ich vermute, du schriebst "Leck" in Anführungsstrichen, weil es garkeine einzige Leck-Stelle gibt, sondern da wohl irgenndeine Gesamtisoliert draufgehört, aber was da Stand der Technik ist, und was du genau meintest, ist mir leider nicht ganz klar, weswegen ich dir dankbar, wäre, wenn du da vielleicht noch einen Satz dazu schreiben könntest.

Besten Dank und sonnige Grüße aus Franken
 

IngoS

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Hallo,

in der Dachkonstruktion ist ja an der besagten Stelle ein deutlicher Knick (Mansarddach?).
Da können die Dachziegel nie gut abdichten, wodurch auch der Feuchteschaden entstanden ist. Es sollte in diesem Bereich eine zusätzliche Abdichtung gegen das Eindringen von Wasser vorgesehen werden.
Vielleicht ist aber auch gerade über dem Sparren ein Dachstein gerissen.
Ansonsten schaut es so aus, als ob nur die Dachlatte getauscht werden müsste.

Gruß Ingo
 

derdad

Moderator
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Der Grund, dass der Dachstuhl an dieser Stelle fault ist Feuchtigkeit/Nässe. Und diese Feuchtigkeit entsteht weil irgendetwas undicht ist. Solange diese undichte Stelle nicht wieder dicht ist macht es keinen Sinn das Holz auszubessern. Es wird wieder verfaulen.
Also muss zuerst abgedichtet werden.
LG Gerhard
 

Fichtenelch

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Wäre es möglich mal ein Bild vom gesamten Haus von außen zu sehen?

Ersichtlich ist das zwei Dachflächen aufeinander treffen.
Man sieht Lichtspalte, dadurch kann natürlich auch Wasser durch kommen.

Ich halte mich aber noch etwas zurück bis ich das Bild vom gesamten Haus gesehen habe.
 

happyc

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Jau, da ist wohl ein Knick, vielleicht ein Teil Steildach / ein Teil Flachdach, und auf dem Flachdach ist die Neigung für die Ziegel zu gering, so dass das Wasser an den Kanten zurückläuft bzw an der vorderen Kante vom Wind unters Dach gedrückt wird? Nur ne Vermutung…
 

IngoS

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Der Knick ist wohl der First, siehe Titel:emoji_wink:. Sieht man auch an der Beschriftung der Ziegel.

Danke,

Jetzt,wo du es sagst, kann ich mir das auch vorstellen.
Dann ist am First wohl was schief gelaufen.
Die obersten Dachlatten sind reichlich weit weg vom First. Da gibt es nur eine geringe Überdeckung zwischen obersten Dachstein und Firststein.
Sind die Firststeine in Mörtel gesetzt?
Scheint so zu sein. Da sind die Undichtigkeiten zu finden.

Gruß Ingo
 

IngoS

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Hallo,

hier, wie man sich einfach einen Ausstieg in der Nähe der Schadstelle schaffen kann.
Ein paar Dachsteine entfernen, dass eine Dachlatte in einem Sparrenfeld frei liegt.
Diese dann einsägen, wie auf der Skizze gezeigt. Mit Stechbeitel das Lattenstück abspalten.
Das Lattenstück wird nach der Reparatur einfach eingelegt. Eine weitere Befestigung ist nicht nötig.
Habe ich schon oft erfolgreich so gemacht.

IMG_20250716_100540.jpg

Ach ja, und das geht natürlich vom Dachboden aus, das Öffnen und auch das Schließen der Öffnung.

Hier, die Ausstiegsöffnung rechts der Module, der Monteur mit Absturzsicherungsgeschirr.

IMG-20250716-WA0002.jpg

Gruß Ingo
 
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Fichtenelch

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Hallo,

hier, wie man sich einfach einen Ausstieg in der Nähe der Schadstelle schaffen kann.
Ein paar Dachsteine entfernen, dass eine Dachlatte in einem Sparrenfeld frei liegt.
Diese dann einsägen, wie auf der Skizze gezeigt. Mit Stechbeitel das Lattenstück abspalten.
Das Lattenstück wird nach der Reparatur einfach eingelegt. Eine weitere Befestigung ist nicht nötig.
Habe ich schon oft erfolgreich so gemacht.

Anhang anzeigen 200127

Gruß Ingo

Habe ich tatsächlich schon oft gesehen.
Alternativ ginge auch schadhafte Latte bis zum rechten und linken Sparren frei legen, jeweils Mitte Sparren Latte durchtrennen (auf den Nagel der Latte und Sparren verbindet achten) und dann eine neue Latte einsetzen und mit Schrauben befestigen.

Bei First müsste aber natürlich auch einiges gemacht werden damit es trocken bleibt.

Aber schauen wir mal was der TE sagt.
 

Heimhocker

ww-pappel
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Hallo liebe Leute,

wow, ich bin gerade etwas überwältigt von den ganzen Antworten und weiß garnicht, wo ich anfangen soll!!! :emoji_cold_sweat:
Ich versuch erstmal die Fragen, die ich gleich beantworten kann:

Danke,

Jetzt,wo du es sagst, kann ich mir das auch vorstellen.
Dann ist am First wohl was schief gelaufen.
Die obersten Dachlatten sind reichlich weit weg vom First. Da gibt es nur eine geringe Überdeckung zwischen obersten Dachstein und Firststein.
Sind die Firststeine in Mörtel gesetzt?
Scheint so zu sein. Da sind die Undichtigkeiten zu finden.

Wow, ich weiß nicht, wie du das erkannt hast, aber die Firststeine WAREN mal mit Mörtel gesetzt. Es flogen vor 10 Jahren oder so (müsste nochmal meine Frau fragen, um es ganz genau zu wissen) Firststeine weg, und ein Dachdecker hat bei der Reparatur den Mörtel entfernt. Ich vermute, seitdem ist wohl auch diese Latte direkt unter den Firststeinen angebracht, jedenfalls sind die Firststeine jetzt an diese Stange angenagelt und man sieht nur noch an ganz wenigen Stellen Reste vom Mörtel. Wenn ich dich richtig verstehe, hätte die oberste Dachlatte weiter hochgesetzt werden müssen oder?

Vielen Dank Ingo für deine Posts. -- den anderen Post mit der Skizze muss ich mir nochmal genauer anschauen! -- und dir einen schönen Abend!

Beste Grüße!
 

Heimhocker

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Wäre es möglich mal ein Bild vom gesamten Haus von außen zu sehen?

Ersichtlich ist das zwei Dachflächen aufeinander treffen.
Man sieht Lichtspalte, dadurch kann natürlich auch Wasser durch kommen.

Ich halte mich aber noch etwas zurück bis ich das Bild vom gesamten Haus gesehen habe.

Ja, es ist eigentlich ein 2-stöcktiges Haus dem dem Jahr ~ 1976 mit einem Satteldach. Die Fotos, die ich gemaht habe, sind direkt unter dem First nach oben gerichtet entstanden.

Ich kann gerne mehr Fotos machen, müsste nur wissen, was darauf zu sehen sein sollen... -- von außen oder?
-- ich könnte auch mal im Hausplan nachschauen, welche Neigung es hat... oder ist das ned relevant?

Vielen Dank für die vielen Gedanken Fichtenelch und dir einen gemühtlichen Abend heute!
Schöne Grüße aus Franken!
 

IngoS

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Hallo,

du solltest in dem Bereich, wo der Mörtel weg ist, die Firststeine hochnehmen, eine Firstbahn unterkleben und die Firststeine mit Firstklammern wieder aufsetzen. Dann ist der Bereich vernünftig abgedichtet und die Latten rotten nicht mehr. So ist dann auch der etwas zu große Abstand der obersten Dachsteinreihe zum First überbrückt.
Ich habe schon mehrfach Trockenfirst gemacht. Hält gut und ist kein Hexenwerk.

Hier noch ein Link dazu.

Zu deiner Frage:
Dass der First vermörtelt war, oder ist, sieht man an den Zementschlieren unter den Dachsteinen.

Gruß

Ingo
 

Fichtenelch

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du solltest in dem Bereich, wo der Mörtel weg ist, die Firststeine hochnehmen, eine Firstbahn unterkleben und die Firststeine mit Firstklammern wieder aufsetzen
Das ist vollkommen richtig!
Aber dazu bedarf es auch einer Firstlatte.
Bei vielen Firsten die mit Mörtel gemacht wurden fehlt diese gänzlich, ist zumindest meine Erfahrung.

Ja genau!

ich könnte auch mal im Hausplan nachschauen, welche Neigung es hat... oder ist das ned relevant?
Jain, anhand der Bilder sage ich das die Regeldachneigung zu 99,9% Prozent eingehalten wurde.

Bilder wären aber trotzdem sehr gut!
Gerade im Bereich First!

Wow, ich weiß nicht, wie du das erkannt hast, aber die Firststeine WAREN mal mit Mörtel gesetzt
War damals gängige Praxis weil es zu der Zeit keine Trockenfirste gab.
Zumindest nicht das ich wüsste.

Wenn ich dich richtig verstehe, hätte die oberste Dachlatte weiter hochgesetzt werden müssen oder?
Nicht unbedingt, vom Firstscheitelpunkt gehen die obersten Latten (je nach Dachneigung) immer etwas tiefer, im Schnitt c.a. 4cm, das ist zumindest meine Erfahrung und auch oft in den Datenblättern der Steine zu sehen.

Vielen Dank für die vielen Gedanken Fichtenelch und dir einen gemühtlichen Abend heute!
Schöne Grüße aus Franken!
Immer gerne!
Ich wünsche dir auch einen gemütlichen Abend!
 

IngoS

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Hallo @Fichtenelch,

ich sehe da auf den ersten Bildern eine Firstlatte. Müsste eventuell etwas aufgedoppelt werden.
Ich habe ja ein Beispiel verlinkt.
Ob der TE das selbst zurecht bekommt, oder fachliche Hilfe braucht, kann er ja selbst entscheiden. Weiß ja nicht, wie schwindelfrei er ist.

Gruß Ingo
 

Fichtenelch

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ich sehe da auf den ersten Bildern eine Firstlatte. Müsste eventuell etwas aufgedoppelt werden
Moin Ingo!

Ja vollkommen richtig,da ist eine Latte!
Aber ob die Höhe stimmt... Ich denke es werden 2 Dachlatten übereinander sein, auch schon unzählige Male gesehen.

Ob der TE das selbst zurecht bekommt, oder fachliche Hilfe braucht, kann er ja selbst entscheiden. Weiß ja nicht, wie schwindelfrei er ist.
Ja das stimmt, das weiß man nie.

Beim Trockenfirst ist ja auch so das du Anfänger und Ender brauchst.
Hast du beim nassen (mit Mörtel) nicht.
Da wird an den Enden mit Mörtel verfüllt.

Beim Trockenfirst hast du entweder Anfänger und Ender oder die sog. Funktionsscheiben.
Ist eine Wissenschaft für sich.
 
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