Sandkasten mit Xylodekor schützen???

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hallo an alle holzprofis.
bin ein totaler holzneuling und nun habe ich einen unbehandelten holzsandkasten erworben und weiß nicht ob ich den mit Xylodecor holzschutz behandeln kann oder ob das für meinen junior in irgendeiner art gefährlich sein kann.

ich danke schon jetzt für eure antworten.
 

Lackierer

ww-eiche
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Für einen Sandkasten ist das problemlos.

Die extremen Gifte, welche früher drin waren (Lindan, Pentachlorphenol) sind heute nicht mehr drin.

Xyladecor ist heute eine ganz normale Holzschutzlasur für den Aussenbereich.
 

WinfriedM

ww-robinie
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wobei dann noch die weniger extremen Gifte bleiben...

Ist halt eine subjektive Angelegenheit, nützt nichts, wenn 100 Kinder nicht krank werden, meins aber schon. Und in Xyladecor stecken bestimmt Isothiazolinone und andere Biozide, wo immer wieder Menschen allergisch drauf reagieren. Ist man einmal für Isothiazolinon sensibilisiert, geht das ein Leben lang nicht weg und man bekommt bei geringsten Mengen heftige allergische Reaktionen.

Insofern würde ich es nicht machen, auch wenn ich das Risiko, dass es passiert, für nicht übermäßig hoch einschätze.

Nimm lieber eine ölhaltige Lasur von einem Naturfarbenhersteller. Oder einfach nur Leinöl-Firnis, wenn Vergrauung keine Rolle spielt. Und sorg dafür, dass der Sandkasten nirgendwo dauerhaft feucht bleibt.

Hier kannst du übrigens lesen:
http://www.alles-zur-allergologie.d...3527/Allergen,Allergie/Biozide, industrielle/

"Die Isothiazolinone stellen unter den Bioziden eine wichtige Gruppe dar. Sie werden häufig eingesetzt, Sensibilisierungen sind häufig."
 

Lackierer

ww-eiche
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..und in Xyladecor stecken bestimmt Isothiazolinone...

...also das ist blind geraten!

In einem lösungsmittelhältigen Holzschutzmittel sind höchstselten Isothiazolinone enthalten. Das sind nämlich meist Konservierungsstoffe in wässrigen Anstrichmitteln.

Im Aussenbereich würde ich mindestens eine Lasur mit Bläueschutz vorschlagen. Und das erfüllt Xyladecor sehr gut.

Also ob die Naturölprodukte das Allerheilmittel darstellen würden? Produkte, die es vor 100 Jahren gegeben hat, und nur geringfügig weiterentwickelt wurden. Wenn die Produkte wirklich was darstellen würden, wären sie im Profibereich besser angesiedelt. Schau dir mal die Verkaufszahlen an, lieber Winfried, lieber mal etwas objektiver beraten. Man kann die Leute mit frei erfundenen Horrormeldungen marktief erschrecken.
 

Mister G

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Zum Thema selbst kann ich hier keinen Beitrag leisten, aber eine Anmerkung kann ich mir da doch nicht verkneifen:

Man kann die Leute mit frei erfundenen Horrormeldungen marktief erschrecken.

Das mag stimmen...

Schau dir mal die Verkaufszahlen an, lieber Winfried, lieber mal etwas objektiver beraten.

... aber ob hohe Verkaufszahlen allein schon eine Unschädlichkeit dokumentieren halte ich mindestens für ebenso fragwürdig. Mit Objektivität hat das jedenfalls auch nichts zu tun.
 

gleiter

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Ich möchte mal eine andere Richtung auftun: Warum überhaupt behandeln? Sandkisten sind nicht wirklich lange spannend, nach einem halben Jahr erlischt oft das Interesse am Neuen, nach noch mal einem halben Jahr ist eine Sandkiste nur noch selten besucht, spätestens im Jahr drauf wird das Teil entsorgt.

Hab' das bei unseren Kindern so erlebt, und auch Kinder aus dem Bekanntenkreis haben ähnliches Verhalten gezeigt.

Ausnahmen gibt es da sicher, oder wenn mehrere Kinder hintereinander im Sandkastenalter sind.

Ich würde mir da eher Gedanken machen dass das Teil nicht zu einem Katzentreff verkommt... :eek:

Gruß, André
 

frankundfrei

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Profibereich verkommt zum Profitbereich...

Schau dir mal die Verkaufszahlen an, lieber Winfried,

Also ob die Naturölprodukte das Allerheilmittel darstellen würden? Produkte, die es vor 100 Jahren gegeben hat, und nur geringfügig weiterentwickelt wurden. Wenn die Produkte wirklich was darstellen würden, wären sie im Profibereich besser angesiedelt.

Profibereich hat nicht immer etwas mit Qualität zu tun sondern auch mit Profit. Die Argumentation von Lackierermeister der Firma Winkler lässt diesen Rückschluss zu: Wichtig sind Verkaufszahlen und die Marktzpräsenz. Die Qualität liegt leider nicht im marktbeherrschendem Massenprodukt. Die Weiterentwicklung von solchen industriell gefertigten Chemieanstrichen geschah u.a. auch nur, weil ein Prozess den anderen wegen Vergiftungserscheinungen jagte. Nach wie vor gibt es organisierte Selbsthilfegruppen wegen Schädigungen durch solche Lasuren. Manager wurden rechstkräftig wegen diesen Vorgängen verurteilt.

Der Profi - bei Lackierermeister Winkler einer, der in Massenproduktion beschichten muss - braucht rationelle, schnelle Beschichtungssysteme, die möglichst über die Gewährleistungszeit hinaus halten und wenig kosten. Das sind Kriterien, die nicht unbedingt die Qualität steigern - eher die Konkurrenzfähigkeit.

Naturöle existieren nicht erst seit 100 Jahren. Die Rezepturen sind weiterentwickelt worden - z.T. über Generationen - wir können von "Altbewährtem" sprechen.

Das Ziel der Naturfarbenhersteller ist nicht billig, schnell und rationell sondern

- möglichst geringe Belastung für Mensch und Umwelt bei der Herstellung und Besorgung
- frei von Schadstoffen
- günstige Eigenschaften für Anwendung
- möglichst Rückführung in den Naturkreislauf

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

frankundfrei

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Gift im Sandkasten

So eine Holzschutzlasur für den Außenbereich beinhaltet 0,55 % bzw. 4,8 g/l Dichlofluanid gegen den Bläuepilz. Ausdrücklich wird im Datenblatt genannt:

Holzschutzmittel nicht im Innenbereich anwenden.

Holzschutzmittel enthalten biozide Wirkstoffe zum Schutz des Holzes
vor Schädlingen. Sie sind nur nach Gebrauchsanweisung und nur in
den zugelassenen Anwendungsbereichen zu verwenden. Missbrauch
kann zu Gesundheits- und Umweltschäden führen. Holz in direktem
Kontakt mit Lebens- und Futtermitteln sowie Bienenhäuser nicht
behandeln.

Ein Sandkasten ist ein Kinderspielzeug. Dort würde ich so ein biozides Mittel nicht anwenden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

Lackierer

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Vielen Dank für die kostenfreie Werbung :emoji_slight_smile:

Ich kann das ganze sehr objektiv betrachen, verarbeiten wir doch jedes Jahr zu den konventionellen Industrieprodukten auch viele 100 Liter Naturölprodukte, auch biologische Anstrichstoffe. Je nach Kundenauftrag, wir erfüllen Kundenwünsche, dabei fixieren wir uns nicht auf ein spezielles Material.

Mit über 20 Jahren Erfahrung kann ich Trends erkennen. Die Naturölprodukte lassen sich gerne zu hohen Preisen an verunsicherte Endverbraucher verkaufen.
Diese Verunsicherung kommt nicht von unserer Seite, die Propaganda wurde von anderer Stelle erfolgreich umgesetzt.

Und mit falschen Horrormeldungen lassen sich solche Produkte noch besser verkaufen.
Da genügt ein giftiges Fremdwort, wie zB: "Isothiazolinone", welches aber in völlig falschem Zusammenhang einfach mal unterschwellig genannt wird, am besten noch ein paar Links und Nachlesetext, und den Kunden hat man dort wo man ihn haben will.

- frei von Schadstoffen

Glaubst du das wirklich?

Möchtest du Kobaltsikkativ bezüglich Giftigkeit und Allergien beschreiben, oder soll ich es tun?

- möglichst frei von Schadstoffen - wäre die bessere Wortwahl. Aber das wäre dann ja wieder ein sehr dehbarer Ausdruck!

Ich wollte eigenlich nur auf den Fehler Isothiazolinone hinweisen, und vorallem, das hier sehr verbreitete Produkt "Naturölanstrich" mal etwas kritischer zu sehen.

Zudem bin ich mal gespannt, ob der/die Fragesteller/in wirklich noch einen "schadstofffreinen" Schutzanstrich für ihren Sandkasten findet? :confused:
 

Rei123

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Klar bekommt der Fragesteller eine Antwort.

Ich habe das gleiche Problem gehabt, der Sandkasten ist jetzt im vierten Jahr im Einsatz.
Wichtig ist eine Farbe die die Norm erfüllt:
DIN 53160 (speichel und schweißecht) sowie noch besser EURO-Norm EN 71.3 (geeignet für Kinderspielzeug).

Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das genommen:
osmo Holz und Color GmbH & Co.
Leider ist die Norm nicht mehr angegeben, im Laden nachschauen oder bei Osmo anrufen.

Ich bin jetzt kein Xylodecor-Fan, aber auf deren Homepage ist eine Telefonnummer zur Beratung angegeben. Einfach die Fragen, was die Norm EN 71.3 erfüllt.
Xylodecor war früher das Giftzeug schlechthin, ist es aber schon lange nicht mehr.
Lieber etwas von Xylodecor mit EN71.3 als etwas Öko-Zeug ohne diese Norm!
Vielleicht können sich nicht nur Menschen, sondern auch Hersteller ändern...

Grüße

Reiner
 

frankundfrei

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EN 71-3 lässt Schadstoffe zu

Hier die Grenzwerte, die für die Zulassung nach EN 71-3 erfüllt werden müssen (mg/kg):

Antimon (Sb) < 60
Arsen (As) < 25
Barium (Ba) < 1000
Cadmium (Cd) < 75
Chrom (Cr) < 60
Blei (Pb) < 90
Quecksilber (Hg) < 60
Selen (Se) < 500

Das bedeutet, dass durchaus Schadstoffe migrieren dürfen. Diese Grenzen sind recht großzügig gehalten. Wer setzt denn diese Grenzwerte fest?

Hier die Testergebnisse von Fresenius für die Holzlasur von Natural:

Antimon (Sb) < 0,5
Arsen (As) < 0,5
Barium (Ba) < 1
Cadmium (Cd) < 0,5
Chrom (Cr) < 0,5
Blei (Pb) < 0,5
Quecksilber (Hg) < 0,05
Selen (Se) < 0,1

Deshalb spreche ich von schadstofffrei.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

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frankundfrei

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Kobaltsikkativ

@Lackierer

ich bitte doch darum: Bitte nenne uns hier, warum eine Lasur die Sikkative mit Cobalt beinhaltet giftig und allergieauslösend sein soll.

Tu es aber bitte mit Deinen eigenen Vorgaben:

- keine falschen Horrormeldungen
- keine falschen Zusammenhänge

Den EN 71-3 Test für die Lasur von Natural (mit Sikkative - u.a. Cobalt) habe ich ja schon genannt.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

Rei123

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Naa,

wenn die Lasur von Natural die EN71.3 erfüllt, dann geht die natürlich auch.
Wieso steht das eigentlich nirgendswo auf der Seite von Natural-Farben ???
Halte ich für einen schweren Fehler.

Grüße

Reiner
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich hab mal geschaut, in den verschiedenen Xyladecor Produkten sind vor allem Dichlofluanid und Isothiozolinone aufgelistet. Diese werden überhaupt auf der Dose genannt, weil sie ganz unbestritten zu gesundheitlichen Problemen führen können. Isothiozolinone werden auch nicht nur als Konservierungsmittel verwendet, sondern in höherer Konzentration auch als Biozid.

In meinem Umkreis weiß ich konkret von Krankheitsfällen beim Einsatz von Consolan (Wetterschutzfarbe), was recht viel Isothiozolinon enthielt. Es kam zu starken Hautausschlägen durch Farbspritzer auf der Haut. Ein anderer Bekannter musste alle Tapeten wieder rausreißen, weil er massiv Atemnot bekam durch Innendispersionsfarbe, die geringe Mengen von Isothiozolinonen enthielt.

Natürlich hat die konventionelle Farbindustrie auch dazu gelernt und viele hochschädigender Chemie aus den Farben verbannt. Geblieben ist alles, wovon man noch nicht genug weiß oder was als weniger schädlich eingestuft werden kann. Nur was nützt es jemandem, der von solchen Inhaltsstoffen krank wird, wenn man ihm sagt, dass 1000 andere Menschen typisch davon nicht krank werden?

Zum Schluß muss jeder das Risiko selber einschätzen. Jeder ist ja anders risikofreudig. Oft ist aber Risiko auch gar nicht nötig, wo es Ersatzprodukte ohne schädliche Wirkung gibt. Viele wissen das nur nicht oder machen sich keine Gedanken drum.

Und natürlich gibt es in allen Lagern Geschäftemacher, sowohl mit der Angst wird Geschäft gemacht, wie auch mit dem Herunterspielen von Risiken. Jeder so, wie es in sein Produktspektrum passt. Und natürlich gibt es auch überall Ausnahmen, Menschen die verantwortlich handeln.

Was die Haltbarkeit von Anstrichen angeht, so finde ich die Verbesserung der High-Tech Lackindustrie eher jämmerlich. Ich kenne keine modernen Anstriche, die entscheidend länger halten, als z.B. althergebrachte Öllasuren oder Ölfarben. Das Gegenteil ist oft der Fall - Anstriche, die nur oberflächlich auf dem Holz liegen und irgendwann herunterblättern. In dem Bereich finde ich hat sich von ganz wenigen Ausnahmen wenig getan.

Wo sich viel getan hat, ist die effiziente und kostengünstige Verarbeitung. Moderne Lasuren trocknen schnell und sind schnell überarbeitbar. Ölhaltige Lasuren brauchen 1-2 Tage pro Anstrich. Und bei Ölfarben kann es auch mal 14 Tage dauern, bis die Oberfläche gut genug durchgetrocknet ist. Sowas geht heute im professionellem Bereich gar nicht mehr, würde keiner akzeptieren. Dafür gibt es aber Erfahrungsberichte, das ölbasierte Farben wesentlich länger halten, als moderne Kunstharzfarben.

Mehr dazu:
Fenster-, Holzanstrich-, Rost- und Holzschutzprobleme 8
Fenster-, Holzanstrich-, Rost- und Holzschutzprobleme 9
 

BMW

ww-kastanie
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ähhhmmmm, wenn ich mich auch mal einmischen darf........

Gast, wenn Du Deinen Holzsandkasten nicht ausschließlich wegen der FARB-gestaltung streichen willst, würde ich ihn einfach so lassen wie er ist. (Wie von André vorgeschlagen)

Einen dauerhaften Holzschutz wird man, egal mit was man das Teil anstreicht, eh nicht erreichen.
Das Holz hat (vermutlich) direkten Erdkontakt, es wird wohl immer wieder mal reinregnen, der Sand darin speicher die Nässe sehr lange.....

Wenn der Sandkasten in ein oder 2 Jahren kaputt ist, einfach einen neuen anschaffen. Das alte Holz kann man bedenkenlos entsorgen (keine Farbe, keine Chemie drauf) und das gesparte Geld (gutes Holzschutzmittel, egal welches, ist nicht billig) kann man in einen neuen Holzsandkasten investieren... oder sogar zusammen mit den Kindern selbst einen bauen

Verwende, anstatt zu streichen, lieber die Zeit um mit Deinen Kindern im Sand zu spielen....

Viele Grüße, Uli
 

Rei123

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Nunja,

mein Sandkasten wurde zweimal gestrichen und ist seit 4 Jahren im Dauereinsatz.
Bodenkontakt hat ihm nicht nennenswert geschadet.
Innenseite ist mit Teichvlies ausgelegt, damit der Sand sich nicht durch die Ritzen verabschiedet. (Okay, das Meiste haben die Kinder rausgeschmissen, aber das ist ein anderes Thema)

Zuviel Aufwand lohnt nicht, aber das liegt ja im Auge des Betrachters.

Grüße

Reiner
 

Lackierer

ww-eiche
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...ich bitte doch darum: Bitte nenne uns hier, warum eine Lasur die Sikkative mit Cobalt beinhaltet giftig und allergieauslösend sein soll.

Kobaltsikkativ wird deklariert mit der Schadstoffkennzeichnung "Xn" - Einstufung: reizend, gesundheitsschädlich.

Kobaltverbindungen können Allergien auslösen.

Wer sich mit Normungen auskennt, weiss, dass eine E-Norm ein Kompromiss zwischen Hersteller, Verarbeiter und Verbraucher ist. Um alle auf einen Nenner zu bringen, beinhaltet eine Norm auch nur solche Grenzwerte von Schadstoffen, die für möglichst alle Hersteller auch technisch eingehalten werden können.

Wenn man die Norm genau liest, stellt man schnell fest:
Zitat: "Diese Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren für die Migration der Elemente Antimon Arsen, Barium, Cadmium, Chrom, Blei, Quecksilber und Seien aus Spielzeugmaterial fest."

Ausgenommen davon sind viele anderen Schadstoffe, wie zB. Kobaltverbindungen.

Ich nehme mal an, dass Naturölprodukte gar nicht an der Normung mitbestimmend waren, weshalb man deren Schadstoffe auch gar nicht berücksichtig hat. Firnisse sind angeführt, aber dieser Ausdruck ist sehr dehnbar. Nachträglich lässt sich eine Zulassung leicht bewirken. Die gelisteten Schadstoffe wurden ja nicht überschritten. Ist für jeden verständlich, oder?

Wenn man dann lackchemische Kenntnisse besitzt, und feststellt, dass Naturöllasuren trotz anteiliger langöliger Bindemittel innert 1 - 2 Tagen trocknen, weiß man, dass Sikkative mit im Spiel sind.
Das weiß auch der Hersteller und gibt in der Volldeklaration nur "bleifreie Trockner (Ca,Co,Mn)" an. So kann das natürlich der Endverbraucher nur schlecht googeln.

Aber versuch es mal "Kobaltsikkativ" oder "Kobaltverbindung". Etliche Beiträge und Sicherheitsdatenblätter sagen genug über Giftigkeit und Allergien aus.

Im Grunde kann es mir egal sein. Auch die Naturölprodukte-Anbieter wissen wie sie ihre Waren vorteilhaft präsentieren. Alles hat seine Berechtigung am Markt, wäre ja Schade wenn wir keine Naturöl-Oberfläche mehr machen könnten.

"Wir sind die Natur pur - alles andere ist Chemie!" Diesen Slogan vermisse ich noch etwas. Wenn ich mal Zeit finde, werde ich mal einen Beitrag über eine wissenschaftliche ökologische Studie, welche in der Schweiz ausgeführt wurde, schreiben. Hier kommen auch die lieben Isoaliphate, also flüchtige Kohlenwasserstoffkomponenten (VOC), die gerne wegen deren mildem Geruch hinwegtäuschen zur Sprache.

@Winfried: Ich kann leider auf der Xyladecor-Dose keine Anführung mit dem Wort Isothiozolinone finden. Auch die techn. Merk- und Sicherheitsdatenblätter geben keine Auskunft darüber. In Lösungsmittellasuren werden diese Biozide nur mehr ganz selten verwendet. Die Hersteller sind schlau und lernen dazu. Sehr wohl aber in wässrigen Produkten, in minimalsten Mengen, teilweise als Ersatz des früheren Fromaldehyd.
Bitte um Auskunft woher diese Information kommt.
 

WinfriedM

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Xyladecor Gartenholzlasur und Xyladecor Pro Verde Dauerschutzlasur enthalten Isothiozolinone, steht auf der Dose. Und Xyladecor Holzschutzlasur enthält Dichlofluanid.
 

frankundfrei

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Fehler wiederholen sich

Kobaltsikkativ wird deklariert mit der Schadstoffkennzeichnung "Xn" - Einstufung: reizend, gesundheitsschädlich.
Aber versuch es mal "Kobaltsikkativ" oder "Kobaltverbindung". Etliche Beiträge und Sicherheitsdatenblätter sagen genug über Giftigkeit und Allergien aus.

= falscher Zusammenhang in Bezug auf Naturöle für die Oberflächenbehandlung

Kobaltverbindungen können Allergien auslösen.
= falsche Horrormeldung in Bezug auf Naturöle für die Oberflächenbehandlung

Wer sich mit Normungen auskennt, weiss, dass eine E-Norm ein Kompromiss zwischen Hersteller, Verarbeiter und Verbraucher ist. Um alle auf einen Nenner zu bringen, beinhaltet eine Norm auch nur solche Grenzwerte von Schadstoffen, die für möglichst alle Hersteller auch technisch eingehalten werden können.
--> deshalb taugen diese EN-Normen auch nur sehr begrenzt - entscheidend ist, was wirklich drin ist. Das erfährt man jedoch nur durch eine Volldeklaration. Um diese bemühen sich wenigstens die Naturfarbenhersteller.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

Lackierer

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Xyladecor Gartenholzlasur und Xyladecor Pro Verde Dauerschutzlasur enthalten Isothiozolinone, steht auf der Dose. Und Xyladecor Holzschutzlasur enthält Dichlofluanid.

Nicht alles in einen Topf werfen. Habe bereits mehrfach beschrieben, dass Isothiozolinone als Konservierung geringfügig in wässrigen Produkten vorhanden ist. Die wenigen Allergiker werden auch davor gewarnt. Allen anderen kanns egal sein.
Und die lösungsmittelhältige Holzschutzlasur enthält keine Isothiozolione, entspricht gewissem chem. Holzschutz mit Wirkstoffen gegen Bläue. Wo Bläueschutz erforderlich ist, kommt man nicht drumrum. Es brüstet sich ja nicht mit "-frei von Schadstoffen".
 

Lackierer

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Es sind keine falschen Zusammenhänge und falschen Horrormeldungen.

Hersteller von Naturölfarben kaufen bestimmte Lackbestandteile zu, die wenigsten werden selbst hergestellt. Ebenso wird das Kobaltsikkativ zugekauft.

Und wenn ein Naturfarbenhersteller Kobaltsikkativ, welches mit "Xn" orange-schwarz gekennzeichnet ist, der Farbe beimengt, hier wird nicht von geringfügigen Verunreinigungen gesprochen, sondern wissentlich beigemengt, und dann als:

- frei von Schadstoffen

verkauft, da frage ich mich, ist das den Kunden leicht angeschwindelt, oder ist das schon Betrug?

Ebenso die "Isoaliphate". Sind es doch nichts anderes als Kohlenwasserstoffe, also organische Lösungsmittel. Hier kann der veränderte Siedepunkt auch nicht über deren Herkunft hinwegtäuschen, und keinesfalls "-frei von Schadstoffen" gesprochen.

Es geht der Krug so lange zum Wasser bis er bricht.
Es braucht einfach jemanden, der mit der Materie vertraut ist, und den Stein in Rollen bringt, auch die Naturfarbenhersteller können umdenken, und gewisse Bestandteile durch schadstofffreie ersetzen. Wer sagt denn, dass Co-Sikkativ unbedingt drin sein muß? Und vielleicht wir die Volldeklaration unverschlüsselt angeführt, so dass es auch der Kunde versteht?

Oder sie täuschen den Kunden weiterhin, der dieses hochpreisige Produkt vielleicht unter ganz anderen Voraussetzungen, als ihm vermittelt wird, kauft?
 

jotb

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was kostet Xyladecor eigentlich? die Maler, die ich so kenne verwenden/empfehlen alle Sikkens. Die Lasur kostet auch nicht weniger als eine Lasur vom Naturfarbenhersteller. Da wäre mir vom "Bauchgefühl" die Naturfarbe lieber...
 

WinfriedM

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Man muss hier auch noch klar unterscheiden zwischen Gefährdung während der Verarbeitung und während der Nutzung.

Zu Kobalt bei Naturfarbenherstellern findet sich hier was:
Gefährlichkeit von Kobalt

In Sachen Isothiozolinone hatte ich auch schon ein paar mal geschrieben, dass die nicht nur als Konservierungsmittel zugesetzt sind, sondern auch als Biozid gegen Mikroorganismen auf der fertigen Oberfläche. Es ist also auch Holzschutzmittel. Siehe hierzu auch:
Holzschutzmittel

Solche Holzschutzmittel, die über viele Jahre ausgasen und damit belasten, sind ganz anders zu bewerten, als z.B. Lösemittel oder Kobalt. Auch hier sollte man nicht alles in einen Topf werfen. Nicht umsonst schreiben Hersteller von Außenlasuren, in denen Holzschutzmittel sind, dass man diese nicht im Innenbereich verwenden sollte.
 
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