Sägeblatt sägt schepp

Alceste

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Ich habe ja seit kurzem eine Rapid PK-100. Mit der habe ich auch schon ein paar projekte verwirklicht. Momentan stehen runde Schalen auf dem Programm die ich aus entsprechenden Segementringen fertige. Das klappt auch ganz gut, allerdings habe ich das bis jetzt immer zu testzwecken mit meinem groben Zuschnittblatt ( https://www.juergens-shop.com/de/Kreissaegeblaetter/Holz-411/Durchmesser-300mm-442-610/-7309.html ) gemacht. Um jetzt das allerletzte bisschen Präzision rauszukitzeln dachte ich mir ich bringe mal das Blatt mit 96 Zähnen zum Einsatz (https://www.juergens-shop.com/de/Kr...eissaegeblatt-300-x-30-mit-96-zaehnen-wz.html ). Das Ergebnis war aber ernüchternd: Zum einen sind deutliche Sägespuren in der Schnittfläche erkennbar (das bin ich von dem 72z meiner Graule nicht gewöhnt, die Schnittflächen sind dort wie geschliffen), zum anderen passt die Geometrie nicht: Die Schnittflächen sind nicht Plan. Zunächst dachte ich sie seien bauchig, bei näherem Hinsehen stellte ich allerdings fest, dass sie nur aam letzen teil des Werkstücks kurvig verlaufen. Wie dem auch sei zum Verleimen ist mir das nix! Ein Wechsel auf ein Festool Universalblatt, das ich noch von der CS70 hier hatte zeigte ein deutlich besseres Schnittergebnis. Jetzt frage ich mich, was stimmt mit meinem 96z nicht? Mir hat mal einer befreundeter Schreinermeister (nicht hier im Forum) erzählt er hatte mal ein Blatt, bei dem ein Zahn aus der Reihe tanzte. Könnte das die Ursache sein?

Viele Grüße

Nico

PS: Falls jemand die Ursache in der Säge suchen möchte. Ich habe den Planlauf der Säge bereits kontrolliert, der ist soweit okay!
 

Wikipediot

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Du bist umgestiegen von einem Flachzahnblatt mit sehr wenig Zähnen und Winkel von 20° auf ein Blatt mit 96(!) Wechselzähnen und niedrigerem Winkel. Alles Faktoren, die bewirken, dass du beim Schnitt viel mehr Druck aufbringst.

Was auch passieren kann, aber das Blatt ist ja gleich dick, dass du ein Blatt mit anderer Dicke hast und dann der Spaltkeil "im Weg" ist.

Wie sehen denn die Riefen aus, drehen die ihre Richtung im Verlauf des Schnittes?
Bogen am Ende des Schnittes (ungefähr so lang wie das Sägeblatt) spricht für verstellte Maschine oder schlechte Führung.

Gute Nacht wünscht
Matthias
 

Alceste

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Du bist umgestiegen von einem Flachzahnblatt mit sehr wenig Zähnen und Winkel von 20° auf ein Blatt mit 96(!) Wechselzähnen und niedrigerem Winkel.


Da es sich hier im Schnitte quer zur Faser handelt hält sich das mit dem Druck in Grenzen. Die Teile sind überdieshinuas während des Schnittes festgespannt.

drehen die ihre Richtung im Verlauf des Schnittes?

Nein tun sie nicht

spricht für verstellte Maschine oder schlechte Führung.

Führung über einen Schiebeschlitten mit keinem merklichen Spiel. Maschine kann nicht verstellt sein, weils an der Stelle nix zu verstellen gibt. IMO ist das Blatt der Schuldige! Habe jetzt ein neues bestellt, mal schauen, wie die Ergebnise damit sind.
 

seschmi

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Ob ein Zahn aus der Reihe tanzt, lässt sich prüfen, indem man das Blatt auf eine perfekt glatte Fläche legt. Ideal ist ein alter Spiegel. Dann sieht man leicht, ob alle Zähne in der gleichen Ebene sind.

Vorsicht dabei: Hartmetall-Sägezähne machen Kratzer.
 

Alceste

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Danke schonmal für den Tip. Habe mal rumgefragt, ob jemand im Freundeskreis sowas rumfliegen hat. Warum ist denn ein solcher Zahn ein Problem? Ich meine das Blatt dreht sich doch, sollte der Zahn dann nicht vollflächig "zu viel" wegnehmen?
 

seschmi

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Eigentlich schon. Ich hatte auch nicht gemeint, dass das die Ursache ist, eher, dass man es so kontrollieren kann.

Ich hatte das bei meiner Dewalt-Flachdübelfräse: Die Lamellos saßen immer viel zu locker. Die Spiegelprobe hat gezeigt, dass einer der Zähne einen seitlichen Grat hatte, nach Abfeilen war alles OK.
 

Mitglied 59145

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Zähnezahl ist mindestens viel, ob zuviel? 54 Wz bei 350er Durchmesser reicht mir.

Ich finde sowas immer schwer, ohne etwas Bildmaterial ist sehr arg "Fischen im trüben".

Jeder beurteilt etwas anders, also bin ich der Meinung ohne Bilder wird das eher zäh.
 

Alceste

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Gibt das nicht ständig Brandspuren?

ich hab 72z an der Graule und so lange das Blatt scharf ist, gibt das keine Brände. Ich hab mir das Blatt natürlich auch gekauft, weil ich ab und an dann doch beschichtete Sachen schneide.


hier mal bildamterial was den nicht geraden Schnitt zeigt:

IMG_20221021_222929.jpg

IMG_20221021_222912.jpg


Bilder von der Schnittgüt sind recht schwer zu fotografieren, kann es aber gerne nochmal probieren.
 

Mitglied 59145

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Das sieht aus als würde das Blatt schwingen, das stimmt.

Bau mal aus und klopf mit Metall gegen, verglei he den Klang mit einem gut scheidenden. Es sollte "singen", klingt es dumpf ist keine Spannung im Blatt. Dann reklamieren.

Andere Möglichkeit wäre die Späne werden nicht abtransportiert, dazu müsstest du aber einen ganzen Schwung Platten übereinander legen.

Teste den Klang erstmal, ist sicher und hat viel Aussagekraft.
 

Alceste

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verglei he den Klang mit einem gut scheidenden.

beide produzieren einen klaren Ton (wenn auch verschiedene, was von den unterschiedlichen Durchmessern herrühren dürfte).

Die Führungsrollen deines Schiebetisches sind sauber und in Ordnung?

ja die sind in Ordnung, was aber keine Relevanz hat, weil die Schnitte mit einem Schlitten der in den Tischnuten läuft angefertigt wurden. Ein Problem bei der Bewegung schließe ich aber aus, weil das 36z Blatt im gleichen Set up gerade und saubere Schnitte liefert.
 

Alceste

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:emoji_joy: ja nur würde ich gerne irgendwas in der Hand haben, wenn ich mit dem Verkäufer über eine reklamation spreche. Das Ding war schließlich nicht billig!
 

brubu

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Hallo zusammen
So komische "Flatterblätter" kann es geben. Hat das etwas mit ungünstiger Kombination Maschine/Blatt zu tun, irgendwie Schwingungen wegen
Eigenfrequenz? Weiss jemand in diese Richtung Bescheid? Es kann auch ein "faules" Blatt sein weil die Spannung im Material nicht stimmt.

Wir nutzen hauptsächlich Dach-Hohlzahnsägen. Aus unserer Sicht laufen die ruhiger weil die Zähne mit beidseitigen Zahnspitzen gleichmässig zusammen im Einsatz sind im Gegensatz zu Wechselzahn. Bei 300mm Z60, bei 350mm Z72.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Ich kenne das Bild nur wenn die besagte Spannung fehlt, also statt einem Pling ein Klong zu hören ist bei klopfen mit Metall.
 

Alceste

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kurzes Update: Ich war heute bei einem befreundeten Schreinermeister (für zukünftige Referenz: Matze), der hat das Ding mal auf seine Martin aufgespannt. Erste Beobachtung: Die Passung auf der Welle war deutlich wabbeliger als die Passung der von ihm verwendeten Ghudo Blätter. Dann Testschnitt in normaler Buche. Schnitqualität war okay, aber die Geometrie hat auch nicht gepasst. Ich schließe also meine Säge als Fehlerquelle aus. Bekomme morgen ein auf Amazon erstandenes Bosch, mal schauen ob ich damit dann in der Zwischenzeit arbeiten kann, bis sich der Stehle Händler bei mir meldet und mir Ersatz liefert.

EDIT: Klang wurde von Matze als super bewertet ist also dahingehend unauffällig.
 

Alceste

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So nochmal update. Habe heute ein unbescholtenes (=neues) Sägeblatt in die Maschine gesetzt ( Bosch Professional Kreissägeblatt Optiline Wood (für Holz, 300 x 30 x 3,2 mm, 48 Zähne, Zubehör Kreissäge) . Deutliche Verbesserung: Die Geometrie des Schnittes passt jetzt. Die Schnittqualität allerdings immer noch nicht. Mir scheint es dahingehend einen krassen Kontrast zwischen links und rechts vom Sägeblatt zu geben: Die Schnittkante rechts vom Sägeblatt erscheint mir um einiges besser als die links vom Sägeblatt. Hat irgendwer noch ne Idee wonach ich schauen könnte? Bin langsam mit meinem Latein am Ende und extrem gefrustet -.-
 

seschmi

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Bist Du sicher, dass der Anschlag stimmt, bzw dass Du das Holz genau längs zum Sägeblatt schiebst?

Wenn das Holz leicht schräg zum Sägeblatt läuft, schneiden auf der einen Seite nur die absteigenden Zähne, also der vordere Teil des Sägeblatts, wie es sein sollte, weil das Brett vom Blatt wegläuft.

Auf der anderen Seite aber auch die aufsteigenden, hinteren Zähne, die dann Riefen ins Blatt machen, weil das Brett ins Blatt reinläuft.

Normalerweise sieht man das aber an den Spuren, und merkt es beim Vorschieben - am Anfang ist es normal, dann kommt das Brett hinten gegen die aufsteigenden Zähne und wird da nochmal angeschnitten, das merkt man und hört man.

Oder es liegt einfach am Faserverlauf - wenn Du das Brett umdrehst, ist es dann das gleiche?

Oder Deine Erwartungen sind zu hoch - es heißt schließlich „sägerau“. Hast Du ein Foto der schlechten (rechten) Seite?
 

Alceste

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Bist Du sicher, dass der Anschlag stimmt, bzw dass Du das Holz genau längs zum Sägeblatt schiebst?

ich geh gleich nochmal runter und prüfe die parallelität der Tischnuten in denen mein Schlitten läuft zum Sägeblatt. Ich hatte das bisher aber als Ursache ausgeschlossen, weil ich den Schlitten ja nicht soweit durchs Sägeblatt fahre, dass die hinteren Zähne mit dem Werkstück in Kontakt kämen. Ich prüfs jetzt aber wie gesagt doch mal und schreib gleich nochmal was dazu

der es liegt einfach am Faserverlauf - wenn Du das Brett umdrehst, ist es dann das gleiche?

Mir ist nicht so klar wie das bei einem Querschnitt zum Tragen kommt. Kannst du dazu evtl. noch was sagen? Generell drehe ich das Werkstück beim Sägen immer wieder, weil ich Segemente für einen Segementkreis säge.

Oder Deine Erwartungen sind zu hoch - es heißt schließlich „sägerau“. Hast Du ein Foto der schlechten (rechten) Seite?

Auf dem Photo kommt das nicht gut raus, aber ich bin mir sicher, dass meine Erwartungen nicht zu hoch sind. Ich hab das mit den Ergebnissen von @lunateide auf seiner kleinen Kity verglichen und meine Sägeschnitte sind deutlich schlechter.
 

Alceste

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so ich hab jetzt mal auf die Schnelle einfach meinen Kombiwinkel in bzw. an die linke Tischnut gelegt und den Abstand vorne und hinten zum Blatt gemessen. Das ergibt eine Differenz von fast 5mm, vorne ist der Abstand kleiner hinten größer. Auf der anderen Seite ist es wie zu erwarten genau andersherum. Ist das die Ursache meines Problems? Aber warum?
 

seschmi

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Also ist das Sägeblatt nicht parallel zur Nut, in der der Schlitten läuft? Dann kann es natürlich nicht funktionieren.

Bei 5mm Abweichung könntest Du eigentlich gar nicht sägen. 0,5mm ist aber auch zu viel…
 
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