Rundholz auftrennen per Hand früher

weissbuche

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Habe mal nachgefragt: Im Landwirtschaftsmuseum Hösseringen gibt es so eine Säge als Original. Einfach mal anrufen und fragen ob es ein Foto gibt. 05826 1774. Für einen Nachbau sind eigentlich nur Sägeblätter vom Vertikalgatter zu brauchen, da die Sägeblätter vom Horizontalgatter Wechselzähne haben (3 nach links, 3 nach rechts o.s.)
Gruß Eckard
 

m_hofmann2001

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ok, dank dir @weißbuche,
vielleicht liest ottmar das auch nochmal und er hat auch noch ein paar infos. er hat ja viele alte bücher, auch mit abbildungen...

Gruß
Marc.
 

edelres

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Klobsaege Blocksaege

Hallo marc & Forumsfreunde,

Das Blatt der Block/Klobsaege, 3. Bild in meinem Beitag ist fuenf bayerische Fuss lang.

1 Fuss amtlich 1869 festgerlegt 291,8592mm 5' = 145.92960cm aus diesem Mass kannst du mit dem Zirkel die anderen Masse ziemlich genau abstechen.

Die Halterung der Saege ist unten wie oben gleich, gespannt wurde die Saege durch Keile.

Ich wuerde als Blatt ein Stueck einer 54 mm oder 67 mm breiten Blockbandsaegeblattes benutzen.

Die Firma Bahco(fueher Sandvik) verkaufen hier 54 - 67 und 80 mm breite 1.6 mm starke Bandsaegeblaetter als Rollenware. Dies Blatter siind auch im deutschen Katalog enthalten.

http://extranet.bahco.com/CONndc.asp?Save_UID=1&wp=&GotoCat=true&cmbLanguage=6

Ein Schlosser kann die Saegenenden punktfoermig fuer die Haltestifte ausgluehen.

Im Heimatmuseum Fladungen Rhoen oder Bad Windsheim war eine solche Saege zu sehen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar
 

Hobla

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Hallo,
tolle Zeichnungen und Links zu dem Thema.

So am Rande: Mein Urgroßvater hat auch noch so gearbeitet (Zimmermann), da wurden noch Balken so aufgeschnitten. Er hat auch noch die Balken mit einer Axt gehackt (Stichaxt und Breitbeil).
...... und so ging es dann weiter mit den Sägen, immer noch sehr anstrengend für die Menschen die da arbeiten musten (Alte Sägen ) aber nicht mehr so langsam.....:emoji_slight_smile:
 

m_hofmann2001

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hallo,

habe mit dem Landwirtschaftsmuseum Hösseringen gesprochen und sie haben wir maße und bilder von zwei ihrer klobsägen zugemailt.
mal schauen, wie ich es anstelle.
Was meint ihr wie soll ich den rahmen bauen, aus welchem holz?

Gruß
Marc
 

dascello

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Was gab es in Deutschland zu der Zeit?

Buche und Esche wohl als erste Wahl

Eiche erizt die Haut.
Nadelholz ist zu weich, Linde und Pappel auch (diese wurde zudem erst von Napoleon in breiter Front eingeführt), Nuss war schon damals zu wertvoll.
Kirsch und Elsbeere hätten sie wohl auch genommen, wenn es zur Hand war. Deutsche Kirsche ist aber recht problematisch wegen steigender und fallender Masern.

Am wenigsten Schwielen ziehst du Dir übrigens zu, wenn Du die Griffe aus Ilex machst (Stechpalme, in Englisch "Hollywood"). Wenn zu kriegen, wurde dieses Holz gern für Hammer- und Axtstiele eingesetzt.

Gruß vom Rhein


Michael
 

m_hofmann2001

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Hab noch was im Buch "Werkzeug des Schreiners" von Günther Heine
gefunden. Da ist ein Abschnitt über die Klobsäge drin und auch über deren Aufbau.

Und zwar werde ich jetzt die zwei parallel angeordneten Stege aus Weichholz machen und die quer angeordneten aus Hartholz, Esche oder Buche.

Als Sägeblatt werde ich ein 60 oder 80 mm Bandsägeblatt nehmen

Nur muss ich mir noch gedanken über die Spannvorrichtung machen.
 

m_hofmann2001

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wahrscheinlich werde ich es erst einmal so machen, wie auf dem Detailfoto mit Schraube und Mutter.

Später werde ich es mal mit der Variante von Ottmars Grafik versuchen.
 

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m_hofmann2001

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hab heute holz geholt (Bohlen).
Werde die nächsten Tage mal die Streben ausschneiden/aushobeln und den rahmen herstellen.
Über das Blatt werde ich mir noch mal gedanken machen ...
 

elgarlopin

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@m_hofmann2001:

Das hört sich ja richtig tatendurstig an! Respekt!

:emoji_slight_smile: Der Mann aus Guédelon, das bin ich. Habe mich auch zwischendurch mehrfach gemeldet. Nicht gemerkt? :emoji_slight_smile:

Franz
 

m_hofmann2001

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nein franz,sorry hab ich nicht gehört.
war auch ein bischen in prassel...

das mit guedelon hört sich ja richtig interessant an....
Was hast du da alles gemacht?Ja, bin richtig im tatendrang, aber erst am wochenende ... hab momentan tsm-lehrgang.

aber am wochenende wirds dann mal losgehen...

Was mich auch noch richtig interessiert, franz, sind die häuslichen bauweisen des 13.-15. Jh. kannst du mir da lektüre empfehlen?

so na dann erstmal

gruß
marc
 

massa999

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Was mich auch noch richtig interessiert, franz, sind die häuslichen bauweisen des 13.-15. Jh. kannst du mir da lektüre empfehlen?

Lese da voll mit, der Link anfangs hat mich ja voll entzündet, ich spiele schon lange mit dem Gedanken, mir gutes Obstholz selbst aufzuschneiden. Habe da einfach, immer grosse Mengen verfügbar, aber bei den Auflagen des Sägewerks (zb. 4m Mindestlänge des Blochs=Baum) oft sehr mühsam. Also soweit bin ich da voll interessiert, bitte Bilder zeigen und/oder Fortschritt hier kundtun.

Aber, Bitte was genau meinst du mit -"häusliche Bauweisen des 13-15.Jhdts."

Ich renoviere/restauriere gerade (seit 10 Jahren) eine alte Mühle im Waldviertel (Ö) die sicherlich bis ins 11.Jhdt zurückgeht (ist zwar eine ganz andere Geschichte, aber egal)

Grüsse, Johann
 

m_hofmann2001

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hallo,

mit häusliche Bauweise meinte ich, wie die normalen leute damals in diesen jahrhunderten ihre Häuser gebaut haben.
Skizzen und die Art der Bauweise und Verbindunge usw. wären sehr hilfreich.

Natürlich werde ich hier berichten, wenn ich anfange die Klobsäge zu bauen bauen. ist doch selbstverständlich.

Schönen abend noch und schönen Gruß
Marc
 

massa999

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Wenn Du möchtest könnte ich Dir Fotos meiner Location (Stein-Bauweise 1m dick) zu kommen lassen. Auch ein paar Fotos von sehr alten Holzbalken (behauen so 50x40 ca) die die Decken tragen. Hier wurde von Generation zu Generation (mit manchmal Auslassung von Generationen, die nix gemacht haben) die Substanz geändert, erweitert, adaptiert.
Ich habe zb. in meinem jetzigen Wohnzimmer, Fresken-reste gefunden. auch eine Aussentüre die mit einer Art Zugbrücke nach Aussen ging. In diesem Raum fand ich dann noch reste von steinernen Wandbänken. Das war im frühen 17Jhdt. noch ganz aktiv. Irgendwann in den 18xx Jahren wurde dann zugemauert und umgebaut, auf Teufel komm raus. Einfach nach dem Motto, neu ist besser und schöner. und so gehts einfach weiter. Von Türstöcken die 1.4m hoch sind (13.Jhdt) bis zugemauerte Backöfen finde ich alles.

Grüsse, Johann
 

m_hofmann2001

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Noch eine Frage zum Sägebaltt. Im Buch "Die Werkzeuge des Schreieners" steht, die Klobsäge soll eine "mäßig große Zahnteilung".
Was würdet ihr da empfehlen und wo bekomme ich Sägebänder bis 80 mm breite
 

pedder

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Hallo Marc,

eine Faustregel beim Sägen mit Handsägen lautet, dass etwa 6 Zähne im Material sein sollen. Wenn Du das Blatt senkrecht durch ein 6cm dickes Brett führen willst, wäre danach eine Zahnweite von 1 cm gut. (Weit verbreitet ist die Angabe in TPI oder Zähne pro Zoll. Ein Inch/Zoll hat 25,4mm. 2,5 tpi wären dann 10mm Zahnweite.) Von dieser Regel würde ich nicht zu weit abweichen, weil sich andernfalls die Zahnlücken zusetzen.

Warum willst Du ein 80mm tiefes Blatt haben? Wie lang soll es denn Sein. Willst Du die Zähne selber feilen oder soll es schon Zähne haben? Welche Blattstärke schwebt Dir vor?

Liebe Grüße
Pedder
 

m_hofmann2001

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hallo pedder,
danke für deine info.

Ich baue doch eine Klobsäge nach... und im standard waren die 130-150 mm breit.
Ich wollte es aber mit 80 mm versuchen. Diese Säge wurde zum Furnierauftrennen benutzt. Ach ja, die Länge beträgt 1200 mm.
Was kannst du da empfehlen ..
 

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hallo pedder,
danke für deine info.

Ich baue doch eine Klobsäge nach... und im standard waren die 130-150 mm breit.
Ich wollte es aber mit 80 mm versuchen. Diese Säge wurde zum Furnierauftrennen benutzt. Ach ja, die Länge beträgt 1200 mm.
Was kannst du da empfehlen ..

Hallo Marc,

ich kenne mich leider mit Bandsägen nicht aus, daher kann ich Dir da keinen Tip geben.

Meine Sägeblätter mache ich aus Folien, sog. Präzisionslehrenbändern. Eine etwa 1,20m lange Klobsäge (der Begriff war mir vor diesem Thread auch neu, ich kenne das als Rahmensäge) habe ich in einem Museum in Stockholm gesehen. Das war vielleicht 60mm tief, aber in keinem Fall 150mm. 150mm Halte ich auch für Übertrieben, damit erzeugt man zuviel Reibung.

In meiner Sammlung befinden sich noch einige 90cm Gestellsägeblätter - angeblich von Ulmia. Davon könnte ich Dir eins schicken (gegen Portoerstattung) Die sind allerdings nur etwa 5cm tief.

Hast Du links zu Deinen quellen? Würde mich sehr interessieren.

Liebe Grüße
Pedder

Hier der link zu einem Bild der Rahmensäge:

Bilddaten anzeigen
 

elgarlopin

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@ m_hofmann2001:
Hallo, und Schönen Abend!
Ist ja interessant, was für ein Echo deine Frage ausgelöst hat! Freut mich!
Nur frage ich mich jetzt:
Es ging mit Rundhölzer auftrennen los - jetzt sind wir beim Furnierschneiden.
:confused:
Macht ja nix! Ist die Zielsetzung offen?

Franz
 

m_hofmann2001

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Ja, ich glaube die Zielsetzung ist offen...

Werde auf jedenfall so eine Säge bauen., ob zum Furnierscheiden oder doch zum stamm aufsägen, lässt sich noch dahingestellt sein. Kommt ja auch auf die Größe und Maße der Säge an.

und hier noch der link, wo ich das gelesen habe
Werkzeug des Schreiners - Google Bücher

S.98.
Schaut mal nach
 

pedder

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Ja, ich glaube die Zielsetzung ist offen...

Werde auf jedenfall so eine Säge bauen., ob zum Furnierscheiden oder doch zum stamm aufsägen, lässt sich noch dahingestellt sein. Kommt ja auch auf die Größe und Maße der Säge an.

und hier noch der link, wo ich das gelesen habe
Werkzeug des Schreiners - Google Bücher

S.98.
Schaut mal nach

Hallo Marc, Seite 98 ist für mich nicht frei zugänglich?

ich denke, Du musst Dich früh entscheiden, ob Du Furnier sägen willst oder Balken auftrennen. Das sind andere Ansprüche an das Sägeblatt.

Liebe Grüße
Pedder
 

m_hofmann2001

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hallo pedder,
ja das ist mir schon klar, ich werde auch zwei bauen, aber erst einmal eine kleine, sprich für furniere...

was empfiehlst du da?
 

pedder

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Hallo Marc,

vorab: ich habe noch nie Furnier gesägt. Angesichts der moderaten Preise von Furnierlohnsägern würde ich mir das auch dreimal überlegen. Aber manchmal geht es ja eher darum, eine Technik zu beherrschen. Warum auch nicht.

Beim Furniersägen wirst Du perfekt getrockentes Holz verwenden. Und weil Du davon nur dünne Scheiben abschneidest, sind die Kräfte, die zum Klemmen des Blatts führen, niedrig. Daher brauchst du wenig Schränkung. Ich würde auch ein dünnes Blatt (0,3-0,5mm) nehmen. Die Bezahnung muss wohl ziemlich grob sein. 7,5mm Zahnweite? Und da es sich um einen Schnitt längs zur Faser handelt, brauchst Du Zähne mit geringer oder evtl. sogar neativer Neigung (engl.: Rake) und Schrägung (engl.: Fleam). Da das Blatt die Säge führt, darf es ruhig ein wenig Höher sein. 80mm erscheint mir dafür realistisch.

Das alles sind keine Erfahrungswerte von mir, sondern Überlegungen aus der Anwendung von Rückensägen. Da sägt man aber viel kleiner Flächen auf. Vor allem das Schärfen und Schränken würde mir erheblich Kpfschmerzen bereiten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du zum Furniersägen mit einem gekauften Bandsägeblatt glücklich wirst. Die werden alle zuviel Schränkung haben.

An Deiner Stelle würde ich mit der Säge zum Auftrennen anfangen, da kann es sicher gröber zur Sache gehen. Ein etwas stärkers, aber nicht so tiefes Blatt mit mehr Schränkung ist, was Du suchst. Die Bezahnung (Zahnweite, fleam rake) sind nicht groß artig unterschiedlich.

Wenn Du bei der Furniersäge ein sehr dünnes hohes Bloatt verwendest, musst Du Dir gedanken darüber machen, wie Du es gleichmäßig spannst. Bei der Säge zum Auftrennen kann auch eine punktuelle Spannung reichen.

Liebe Grüße
Pedder
 
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