Runde Profile an Türen und Sockelleisten freilegen?

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Hallo,
habe leider keinen passenden Beitrag dazu gefunden, also stelle ich mal meine Fragen.

Ich habe mehrere alte Türblätter mit Zargen und Sockelleisten von Lack zu befreien. Wollte dazu die grossen Flächen mit einer Lackfräse vom Lack befreien, denn es ist wirklich eine Menge Holz und die Heißgebläsemethode wollte ich mir dann für die Profile (so heissen doch diese Viertelstabhölzchen und diese anderen schönen aber arbeitsintensiven Schweinereien) aufheben. Abbeizer möchte ich einfach nicht verwenden. Jetzt ist die Frage wie geht man da am besten vor. Macht es Sinn sich irgendwie einen "Negativabduck" in eine grosse Spachtel reinzuflexen, oder gibt es da irgendwelche bewerten Methoden? Mann wenn ich an die Gesamtfläche denke wackeln mir jetzt schon die Knie.

Für Anregungen und Tips bedanke ich mich jetzt schon mal

Chris
 

holzz

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Bei mir hat sich in einem ähnlichen Fall ein Gummiteller auf der Flex mit anfangs möglichst groben Schleifpapierscheiben belegt bewährt. Eine wahre Drecksarbeit mit Kopfhörer , Atemschutz und Schutzbrille. Viel Gefühl ist erforderlich, um hinterher eine Fläche und kein Gebirge zu erhalten. Für Profile und Viertelstäbe zerklopfe ich vorsichtig eine alte Glasscheibe, suche mir passende Stücke die ich dann wie eine Ziehklinge benutze (scharfe Kanten der Scherbe klebe ich mit Klebeband ab, um mich nicht zu verletzen).
 

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danke für deine Antwort
Genau das ist leider das Problem mit dieser Gummitellervariante. Man muss einfach sehr konzentriert arbeiten. Verutscht man nur kurz mit dem Schleifteller ist das Profil beschädigt. Hab das auch schon versucht. Ich denke ich werde mal versuchen mir wie schon erwähnt ne Spachtel zurechtflexenl. Ein Freund meinte ich solle es mir nicht antun den Lack runterzumachen und einfach nur die Oberfläche anschleifen und drüberlackieren. Aber bei den vielen Lackschichten möchte ich einfach bis aufs Holz runter. Zumal auch der alte Lack nicht mehr so tragfähig ist und zum Teil auch stark absplittert. Dann hätte ich eben auch das Problem diese Stellen auszuspachteln um eine gleichmässige Oberfläche hinzubekommen.

Nun gut ich denke ich muss mir irgendwas gutes überlegen, will halt auch nicht ewig Zeit damit aufwenden, da es sich um ca. 65 Türen handelt + 800qm Wohnfläche in denen diese profilierten Sockelleisten angebracht sind. Dazu eben noch innen Holzverkleidungen in den Fensterlaibungen. Alles in nem recht alten denkmalgeschützten Haus

Wie würde denn ein Maler drangehen? Wahrscheinlich alles anrauhen grundieren, ausbessern und drüberschleifen?

sollte noch jemand ne Idee haben her damit

chris
 

ruppis1

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Hi,



800 qm Wohnfläche 6er im Lotto gehabt ? mit profilierten Sockelleisten dazu 65 Stück Stiltürfutter.
In Eigenleistung bis auf das Holz runter wollen.:emoji_grin: Tja, für die Fußleisten würde ich bei dem vorhaben schon mal die Konditionen für das aufkaufen einer kompletten Jahresproduktion Knieschoner und Schleifpapier in allen Korngrößen erfragen. Einen Arzt fest einstellen der die profilneurosen behandelt und vorsorglich deine Wiedergeburt schon mit verplanen:emoji_grin:

gruß
 

raftinthomas

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meine fresse!
die türblätter würde ich alle zu einem abbeizbetrieb geben. wie ruppis schon erwähnte: dir ist schon klar, was das an arbeit ist? für so eine tür würde ich, mit malermässiger oberfläche, mal 1,5 tage veranschlagen. dazu noch einen fürs futter. das sind 230 tage für die türanlagen, danach sind die fussleisten ein klacks....:emoji_grin:
sind ja nur etwa 800 lfm.
maler würden da normal nur drüberplempen, denn alles ordentliche ist kaum bezahlbar.
 

edelres

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Farbe entfernen

Hallo Gast,

solche und aehnliche Arbeiten fuehre ich seit 45 Jahren aus. Auf Grund meiner Erfahrung arbeite ich bei der Entfernung von Farben usw auf Holz Holz mit chemie. Eine Tuere Freizulegen dauert 4 - 6 Stunden und ist dann sauber mit scharfen Kanten fertig fuer einen Naturfinish. Werden die Tueren wieder gestrichen ist weniger Feinarbeit/Zeit noetig. Beim Freilegen der Sockelleisten ist die Chemie schneller und genauer.

Die Firma http://www.scheidel.com/scheidel_de.html liefern in Denkmalschutz/Restauratorenkreisen anerkannte hervorragende sichere Produkte. Andere Produkte kenne ich wegen meiner Marktferne nicht.

Bedenke bei deinem Vorhaben, du kannst nichts mehr hinschleifen!! Beim Schleifen ist nach meiner Ansicht stetige Aufmerksamkeit bei sorgfaeltigstem Arbeiten erforderlich. Schleiffehler bedurfen sehr viel Nacharbeit (Spachteln/Grundieren/Schleifen) um nicht nach der Lackierung/Anstrich ins Auge zu fallen.

Vom Standpunkt Konservierung/Denkmalschutz ist ein Abschleifen der Farben nicht zu verantworten.

Wuensche dir eine gute Entscheidung und unerschuetterliche Ausdauer +++ Geduld.

mfg

Ottmar

PS: Ablaugen zaehlt nicht zu meinen Lieblingsbeschaeftigungen, mit der richtigen Einstellung, gutem Material und systematischer Arbeit, habe ich Auftraege ausgefuehrt, die jeden kritischen Vergleich bestanden.
 

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Also erst mal vielen Dank dass doch noch einige was zu meiner "bedauerlichen" Situation zu antworten hatten. Mir ist schon klar dass es eine Schweinearbeit ist das alles hinzukriegen. Im Lotto habe ich leider auch nicht gewonnen, sonst würde ich es nicht selbst versuchen, hier Kosten zu sparen.

Der Grund alles bis aufs Holz entlacken zu wollen ist bei mir der, wie edelres schon geschrieben hat, schöne exakte Kanten hinzubekommen, da die Holzteile so dermaßen zugelackt sind, was natürlich bei dem Alter auch verständlich ist. Ziel ist schlussendlich schon die Türen nicht in natura zu lassen, sondern wieder zu lackieren. Bei meinen Versuchen Abbeizer (aus nem Malerladen) zu benutzen, konnte ich gerade die erste Schicht und teilweise auch die darunterliegende entfernen, jedoch weiter nicht. Hier kann man natürlich den Vorgang 1-2mal wiederholen aber das hatte, zumindest mit dem Abbeizer den ich ausprobiert habe, auch nichts Brauchbares geliefert. Werde bei der Firma Scheidel mal anfragen, welches ihrer Produkte hier gut weiterhelfen könnte.

Nochmal zum Thema schleifen lässt sich kaum verantworten, wie kann ich mir denn die Oberfläche vorstellen nach Benutzung der Lackfräse? Werde diese erst in den nächsten Tagen bekommen und verspreche mir davon eigentlich recht viel. Klar drüberschleifen werde ich müssen, aber an sich scheint diese Methode schon ne ergiebige rationelle Methode zu sein (natürlich nur bei den planen Flächen).

Aber auf jeden Fall vielen Dank für die ganzen Infos, mit Abbeizern werde ich mich wohl noch etwas mehr auseinandersetzen müssen. Scheint ja doch hierfür erste Wahl zu sein.

Grüsse
chris
 

carsten

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Hallo

hab vor einigen Jahren mal mit der Metabo Lackfräse erfolgreich eine Treppe von einigen Lackschichten befreit.
Funktioniert prima. Entscheidend für die entstehende Oberfläche ist die Frage wie eben sind die zu bearbeitenden Teile. Bei der Treppe waren z.B die Stufen z.T. in der Mitte stark abgenutzt so dass hier unschöne Spuren entstanden. Eine weitere Gefahr sind alte Nägel usw. Fast unverzichtbar ist eine wirkungsvolle Absaugung.
Gerade wenn ich die Seitenabdeckungen offen hatte war auch eine Schutzbrille sehr ratsam. Mach dich erst mal mit dem Gerät vertraut alte beschichtet Spanplatte ist ideal um zu sehen und zu spüren wie die Maschine arbeitet. Und das Gerät immer bewegen. Fläche gleichmäßig bearbeiten, und lieber in kleinen Stufen.
 

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Ja ich denke auch dass ich die Lackfräse erst mal an irgendeinem anderen Stück Holz ausprobieren sollte. Wegen der Absaugung, kann mir jemand einen guten Heimwerkersauger empfehlen? Hab hier auch schon was gelesen, dass die von Festool ja sehr gut sein sollen, aber jetzt in meinem Fall, gibt es gute günstigere Produkte von anderen Herstellern und falls es Festool sein sollte, ist dieser CTL Mini ausreichend oder sollte ich den CTL 22 E nehmen???

Dann noch ne wichtige Frage, ich habe beim lackieren mit Pinsel und Rolle schon etwas Erfahrung, selbst wenn es sich auf den Heimwerkerbereich beschränkt, aber da ich wirklich sehr viel zu lackieren habe, lohnt sich da für mich die Anschaffung einer Lackpistole mit Kompressor? Anschaffungskosten sind für mich dabei fast sekundär, da ich einfach zeitsparende Methoden einsetzen möchte, für die Menge an Holzflächen.

Vielen Dank und schöne Grüsse

chris
 

carsten

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Hallo

der festo sauger ist meines erachtens für den Hobbybereich zu teuer. Hab nen Kärcher der ohne Probleme seine Arbeit verrichtet.
Lackierpistole/ Kompressor: Die meisten Lackierpistolen brauchen nen Kompressor mit ordentlich Leistung sprich günstig wird das nicht. ähnlich verhält es sich mit den Pistolen selbst. Und zudem will der Umgang mit Pistole gelernt sein. Das sieht auf den ersten Blick recht einfach aus erfordert jedoch durchaus einiges an Übung. Je nach Anspruch an die Oberfläche sollte auch die Lackierumgebung stimmen. Welche Oberflächen sollen denn die Türen bekommen ? Bzw ich würde erst mal anfangen die Türen von der Farbe zu befreien und dann entscheiden welche Oberfläche. Unter Umständen kommen unter dem Lack Überraschungen zu Tage die man nie erwartet hätte.
Hab sowas mal bei alten Türen erlebt die offensichtlich von vorn herein zum deckend Lackieren gefertigt wurden. Zum Vorschein kam ein wenig passenden Holzbild, Flick und Fehlstellen bis hin zu verschiedenen Holzarten in einer Tür.
 

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Hi Carsten und alle Anderen.

Also der Festo Sauger schien mir am Anfang auch nicht ganz so billig, aber da ich jetzt mal mit nem Vertriebler von Kärcher telefoniert habe, konnte selbst der mir nicht die günstigen Kärcher-Baumarkt Sauger empfehlen, die so in der Preiskateogorie um 50- 100 € liegen. Er riet mir zu einem Kärcher NT 361 Eco TE wobei hier NT für Nass/Trocken steht und TE für die Zusatzsteckdose am Sauggerät für die Elektrogeräte und der Ein/Ausschaltautomatik. Denke wohl das ich mir den holen werde. Er kostet zwar auch seine ~300€ + nochmal so ein zusätzlicher aber immerhin auswaschbarer Filter für rund 50€. Daher werde ich das mit der Lackierpistole erst mal zurückstellen und schauen wie schnell ich mit altbewährtem Pinsel vorankomme. Habe gestern die Lackfräse Metabo LF 724 F bekommen und bin sehr zufrieden. Sie haut mir die 5 Lackschichten in passabler Zeit runter. Klar ist das ich nochmal nachschleifen muss daher meine nächste Frage: Hier sicher schon oft diskutiert, aber entschuldigt, ich werde langsam müde vom vielen lesen und vergleichen. Könnt ihr mir mal ein paar Excenterschleifermodelle von Festo, Metabo usw. nennen die ihr für gut empfindet, bzw. selbst besitzt? Danach würde ich die Modelle vergleichen und mich entscheiden. Preislich dachte ich an 100-170€.

Hatte mir vor guten 4 Jahren mal ein Excenterschleifer bei ALDI besorgt und naja könnte jetzt weit ausholen, aber ganz kurz ich hätte das Geld viel lieber gespendet. Sobald man den Teller ans Holz bringt, geht die Maschine in die Knie. Also von wegen mehrere Hundert Watt. Aber gut selbst schuld, aus Fehlern lernt man ja bekanntermaßen. Versuche jetzt wirklich die Schiene zu fahren, lieber das doppelte bis drei fache für Qualität auszugeben, als nachher die Löcher in der Wand zu verputzen, von den Aufschlägen der Geräte die dagegen geworfen wurden :emoji_slight_smile:

Also wer Lust hat mir ein Produkt zu empfehlen wäre ich sehr dankbar, für alle die denken, der A* soll sich selbst bemühen und suchen auch ok. Muss jetzt wieder meine Lackfräse bedienen gehen:emoji_slight_smile:


Grüsse

chris
 

carsten

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Hallo

die für mich in Frage kommenden Excenter sind schon genannt worden. Metabo einen älteren habe ich Privat und kann mich nicht beklagen. Unter den Profis weit verbreitet ist Festo.
In wie weit Bosch blau als Schleifer was taugt keine Ahnung.
Das wären jedenfalls die drei Marken die bei mir in die engere Auswahl kämen.
 

Jott

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Excenter

Hi,
ich habe im Moment Bosch blau, Metabo neu und Festo zur Verfügung.
Die beiden erstgenannten, von Kollegen, hab ich dann mal mit dem Festo verglichen.
Der Schliff ist feiner, das Gerät läuft ruhiger, es reißt weniger aus, ich kann es auch als Faustschleifer benutzen und es macht einfach den solideren Eindruck.
Die Kabelspielerei bei Festool und der exorbitante Preis eines neuen Schleiftellers sind natürlich nicht so pralle, aber Schleifergebnis und handling sprechen für sich.
Ich hab keine Ahnung, bzw. vergessen, was die drei Maschinen gekostet haben, aber bei der Oberfläche ist mir das relativ egal.
Grüße, jott
 
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