Allgemeines zu Robinienholz
Hallo alle zusammen,
in diesem Thread gibt es wirklich einige Widersprüche bezüglich Robinienholz und mittlerweile ist auch der Terrassenbau an sich schlauer, als vor ein paar Jahren. Ich schreibe einfach mal ein paar Erkenntnisse zu Robinie im Terrassenbau auf und dadurch sollten hoffentlich die meisten Fragen in diesem Thread beantwortet werden können.
Zu der Terrasse von lulu:
- Die Verwitterung und die Splitterbildung wird immens verstärkt durch die groben Rillen in der Oberfläche. Eine glatte Diele läßt sich leichter reinigen und einölen und sie splittert auch weniger. Splitterfreies Holz gibt es nicht! Eine glatte Robinienterrasse ist aber im Gegensatz schon sehr splitterarm und mit etwas Pflege auch barfußtauglich.
- Die Vergrauung entsteht durch Sonneneinstrahlung. Eine Patina (Vergrauung) kann auch gewollt sein und ist Geschmackssache. Wenn man das Grauwerden verhindern will, muss man zu Holzölen oder -lasuren greifen mit Pigmenten und UV-Schutz. 1 Mal jährlich sollte man dann die Oberfläche etwas reinigen und anschließend behandeln.
- Die groben Verwerfungen entstehen, wenn das Holz nicht fachgerecht befestigt wird. Dabei gilt: je schmaler die Dielen, desto formstabiler sind sie und desto leichter zu bändigen. Wir empfehlen bei allen Dielenbreiten maximal alle 40cm zu verschrauben/befestigen (Abstände Unterkonstruktion max. 40cm). Für schmale Dielen eignen sich auch sichtverdeckte Befestigungssysteme. Breite Dielen sollten stets von oben durch die Diele verschraubt werden (immer vorbohren mit einem ca. 1,5 bis 2mm schmaleren Bohrer, als das Schraubengewinde!). Die Terrassenoberfläche bleibt so wesentlich gleichmäßiger. Verwindungen sind bei allen Holzarten mehr oder weniger ausgeprägt und jede Diele ist anders. Bei Hartholzarten wie die Robinie oder Tropenhölzern kommt noch die immense Kraftentwicklung hinzu.
- Glatte, schmale Dielen halten aus o.g. Gründen länger: Regen trocknet schneller ab, weil keine Rillen vorhanden und weil sie weniger schüsseln (Aufbiegen der Ränder). Das Wasser und der Dreck arbeiten dadurch weniger am Holz -> die Terrassenoberfläche verwittert viel langsamer.
- Die Robinie aus dem Karpatenbecken (Ungarn komplett, sowie Teile von Serbien, Rumänien, Slovakei, Ukraine) ist tatsächlich etwas haltbarer, als unsere heimische Robinie aus bspw. Brandenburg. Das hat was mit dem Boden und dem Klima zu tun.
- Robinienholz ist ähnlich haltbar wie Teakholz und etwas haltbarer als Eiche, Bangkirai (Yellow Balau, andere Bangkirai-Sorten wenig haltbar) oder Thermoholz. Kesseldruckimprägniertes Holz wird mit Chemie behandelt (später Sondermüll) und WPC besteht aus Holzmehl/Holzspan und Kunststoff. Robinie ist die bessere Alternative zu Tropenholz, weil es in Europa heimisch ist!
- Robinienholz wird mittlerweile als Alternative für Teak beim Bau von Schiffsdecks verwendet!
- Die Haltbarkeit sagt nicht viel darüber aus, wie die Terrassenoberfläche nach ein paar Jahren aussieht. Das hängt eher ab von Oberflächenprofil (am besten glatt), der Pflege und einigen Standortfaktoren wie Klima, Lage, Umwelt.
GaLa-Bauer, Schreiner und Zimmerleute sollten ein gutes Allgemeinwissen haben. Man kann aber nicht erwarten, dass sie sich alle in einem Fachgebiet wie Terrassenbau genauso auskennen, wie einer, der nichts anderes macht.
@lulu: was ist eigentlich rausgekommen bei Deiner Reklamation gegenüber Deinem Schreinermeister? Ich hoffe, alles ist jetzt ausgebessert und Du freust Dich schon auf die schönen Sommerabende auf Deiner Robinienterrasse
Mit sonnigen Grüßen
ROBINIA WOOD
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