Hautleim-Granulat in ein Marmeladenglas, soviel kaltes Wasser dazu, bis es etwa bedeckt ist, über Nacht einweichen lassen.
Dann das Glas in einen mit ca 5cm Wasser gefüllten Topf stellen und das ganze auf den Elektroherd. Dieses Wasserbad muß sein, damit man den Leim nicht überhitzt. Das Wasserbad fast bis zum Kochen bringen.
Der Hautleim muß die richtige Konsistenz haben, etwa so wie dünnflüssiger Honig. Ist er zu dünn, lässst man eine Weile eindicken. Zu dick, dann ist er entweder noch zu kalt, oder man muß noch Wasser zugeben.
Holz muß natürlich gut trocken sein, und möglichst angewärmt. Dann hat man mehr Zeit bis er abbindet.
Er klebt nämlich sofort, wenn er abkühlt, sogar schon erstaunlich fest. Maximale Festigkeit hat er nach dem Austrocknen.
Überschüssigen Leim entfernt man baldmöglichst mit warmfeuchtem Lappen, aber das Praktische ist, daß er auf dem Holz nicht auffällt. Bei Furnierarbeiten kann man regelrecht damit "rumsauen".
Ganz genial ist er für fummelige Restaurationsarbeiten, wenn man schlecht Zwingen anbringen kann. Abgebrochen Finger von barocken Holzengeln z.B. und ähnliche Mißgeschicke. Man braucht die Teile nur für vielleicht eine halbe Minute per Hand zusammenpressen, und schon hälts. Beim Trocknen zieht er dann die Fuge noch weiter zusammen.
Schadet also garnichts, wenn man ihn für alle Fälle im Haus hat.
Für ganz hyperperfekte Verleimung pinselt man erstmal eine dünne Leimtränke als Grundierung auf und lässt diese eintrocknen. Und erwärmt die Teile vor dem Leimauftrag mit Föhn.
Die Möbel in Pharaonengräbern sind übrigens auch mit Hautleim verleimt.