Reste von Beize aus Weichholz entfernen

donkarz

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Moin, Moin,

ich bin gerade dabei eine Kommode abzuschleifen, die meines Erachtens nach gebeizt/gelaugt/lasiert (ist das das gleiche?) wurde. An sich geht die Schicht tatsächlich durch das Schleifen auch echt gut ab. Einzig dort wo das Holz sehr hell (... und vllt auch weicher?) ist, kann man den Anstrich noch leicht erahnen. Nun sieht das ganze minimal fleckig aus und ich habe mich gefragt, ob es noch einen Geheimtipp gibt das Ganze noch gleichmäßiger raus zu bekommen?

Anbei zwei Bilder. Auf dem einen erkennt man den Farbton vor dem Schleifen, auf dem anderen den Farbton mit Verfärbungen nach dem Schleifen.

Vielen Dank und liebe Grüße
 

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pedder

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Geheimtip eher nicht. Mehr schleifen.

Aber vor allem: Sowas immer mit den fiesen Innenecken und Innenrundungen anfangen.
Die Fläche schleift sich von allein
 

derdad

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Hallo,

sehe ich da womöglich etwas Bläue im Splintholz? Dann wäre das nicht rauszuschleifen.

Gruß Ingo
Könnte sein. Ich glaub aber es ist die Beize. Dort wo die Astausläufe sind ist die Holzfaser leicht wellenförmig. Dadurch ist die Holzfaser nicht mehr ganz parallel und saugt die Beize besser ein. Ein typisches Bild.
Entweder noch 1-2 mm abnehmen oder sich mit dem Ergebnis zufriedengeben. Holz ist nunmal keine Kunststofffolie.
LG Gerhard
 

carsten

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Hallo

neben dem Gedanken den auch schon Ingo geäußert hat kam mir noch "Abrieb" vom Schleifpapier in den Sinn.
Ein typisches Möbel was nie gedacht war die "natürliche" Holzfarbe zu zeigen, sondern vermutlich mit einem eingefärbten Lack lackiert war.
 

Lico

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Das kann keine Beizen sein, weil das Möbel nicht gebeizt war. Lasur scheint mir da auch nicht mehr drauf zu sein. Ich tippe auch eher auf blau.

Lico
 

donkarz

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Bürsten könnte helfen, verändert aber die Struktur.

Melanie
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Das habe ich an anderer Stelle heute auch nochmal gefunden. Bürste und kochendes Wasser. werde ich mal an einer Stelle probieren.

Hallo,

sehe ich da womöglich etwas Bläue im Splintholz? Dann wäre das nicht rauszuschleifen.

Gruß Ingo

ICh bin zwar kein Experte, aber es wirkt wirklich eher wie tief eingezogener Anstrich. Mal sehen, ob ich es noch weg bekomme.

Hallo

neben dem Gedanken den auch schon Ingo geäußert hat kam mir noch "Abrieb" vom Schleifpapier in den Sinn.
Ein typisches Möbel was nie gedacht war die "natürliche" Holzfarbe zu zeigen, sondern vermutlich mit einem eingefärbten Lack lackiert war.
[/QUOTE

Die Kommode soll bis in die 80er ganz in natur da gestanden haben und dann erst nachträglich angestrichen worden sein laut Vorbesitzer.


Danke schonmal für die Einschätzungen. Ich versuche mich mal am Bürsten und mehr schleifen und schaue was das Ergebnis wird :emoji_slight_smile:
 

Wrchto

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Das habe ich an anderer Stelle heute auch nochmal gefunden. Bürste und kochendes Wasser. werde ich mal an einer Stelle probieren.

Mit Bürsten hat Melanie etwas anderes gemeint. Dabei wird abrasiv gearbeitet, bspw mit einer Nylon- oder Messingbürste. Diese rotiert, und trägt die weicheren Anteile im Holz ab. dazu gibts eigene Maschinen (Siehe auch Satinier- od Bürstmaschine).

„Dein“ Abbürsten schadet aber auch nichts.

Ich bin übrigens auch bei Bläue, da hilft schleifen nicht viel, einfach deckend lackieren. :emoji_wink:
 

derdad

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Das kann keine Beizen sein, weil das Möbel nicht gebeizt war. Lasur scheint mir da auch nicht mehr drauf zu sein. Ich tippe auch eher auf blau.

Lico
Wieso war es nicht gebeizt? In den 80ern/90ern war es nicht unüblich Nadelholz zu beizen um den Alterungprozess vorweg zu nehmen. Viele Kundschaften wollten bei uns Fichte oder Kiefer gebeizt, weil sie es irgendwo gesehen haben. Einige konnten wir davon abbringen, andere nicht.
Die Industrie hat meist eingefärbten Lack verwendet.
LG Gerhard
 

Lico

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Das Möbel war ursprünglich deckend beschichtet. Vermutlich typischerweise "Eiche geritzt". Maler haben damals das gemacht, was heute mit Platten in Holz-Decor gemacht wird. Müsste man heute viel Geld für bezahlen. In den 70ern wurden diese Möbel abgebeizt und entweder lasiert (ggf. mit getönte Lasur) oder gewachst. Das so zu beizen, dass es wie zehn Jahre von alleine nachgedunkelt aussieht, hätte die Hand eines Fachmann (oder auch Frau, die damals noch selten waren) erfordert. Das wäre auch damals schon dem Wert des Möbels nicht angemessen gewesen.
Deshalb denke ich, dass die Kommode von allein nachgedunkelt ist. Die Verfärbungen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Bläue zurück zu führen. Übrigens hat man Beizen schneller runter geschliffen als man gucken. Würde mich wundern, wenn die überhaupt tiefer als ein Zehntel Millimeter ins Nadelholz eindringt.

Lico
 

derdad

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Das Möbel war ursprünglich deckend beschichtet. Vermutlich typischerweise "Eiche geritzt". Maler haben damals das gemacht, was heute mit Platten in Holz-Decor gemacht wird. Müsste man heute viel Geld für bezahlen. In den 70ern wurden diese Möbel abgebeizt und entweder lasiert (ggf. mit getönte Lasur) oder gewachst. Das so zu beizen, dass es wie zehn Jahre von alleine nachgedunkelt aussieht, hätte die Hand eines Fachmann (oder auch Frau, die damals noch selten waren) erfordert. Das wäre auch damals schon dem Wert des Möbels nicht angemessen gewesen.
Deshalb denke ich, dass die Kommode von allein nachgedunkelt ist. Die Verfärbungen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Bläue zurück zu führen. Übrigens hat man Beizen schneller runter geschliffen als man gucken. Würde mich wundern, wenn die überhaupt tiefer als ein Zehntel Millimeter ins Nadelholz eindringt.

Lico
Ähm. Ein Bild von der ganzen Kommode wäre hilfreich. Aber ich seh da eher ein Möbel aus dem Ende des 20jhdts als eines aus dem Beginn.
Stimmt, so wie Lico es beschreibt wurde es früher gemacht. Da wurden aber auch die Äste ausgebohrt und mit Querholzplättchen ausgeflickt.
LG Gerhard
 

Lico

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Da wurden aber auch die Äste ausgebohrt und mit Querholzplättchen ausgeflickt
Nur wenn die lose waren. Kleine Fehlstellen wurden nur gekittet. Die Farbe des Kitts war nicht an die Holzfarbe angepasst, wurde ja gestrichen. So eine der Kittstellen kann man z. B. auf dem Foto sehen.

Lico
 

donkarz

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Das Möbel war ursprünglich deckend beschichtet. Vermutlich typischerweise "Eiche geritzt". Maler haben damals das gemacht, was heute mit Platten in Holz-Decor gemacht wird. Müsste man heute viel Geld für bezahlen. In den 70ern wurden diese Möbel abgebeizt und entweder lasiert (ggf. mit getönte Lasur) oder gewachst. Das so zu beizen, dass es wie zehn Jahre von alleine nachgedunkelt aussieht, hätte die Hand eines Fachmann (oder auch Frau, die damals noch selten waren) erfordert. Das wäre auch damals schon dem Wert des Möbels nicht angemessen gewesen.
Deshalb denke ich, dass die Kommode von allein nachgedunkelt ist. Die Verfärbungen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Bläue zurück zu führen. Übrigens hat man Beizen schneller runter geschliffen als man gucken. Würde mich wundern, wenn die überhaupt tiefer als ein Zehntel Millimeter ins Nadelholz eindringt.

Lico

Also, die hier wurde definitiv mit irgendetwas gestrichen. Siehe angehängtes Bild. Da sieht man noch wie die Flüssigkeit auf der Rückseite herunter gelaufen ist. Außerdem gibt es ja die Information des Vorbesitzers, dass sie mit etwas gestrichen wurde.

Whatever it is.

Wenn es denn Bläue ist, tritt diese bei einem eventuellen Ölen stärker hervor?
Falls ja, würde ich das gute Stück dann vllt einfach wachsen.
 

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pedder

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Ölen feuert an, verstärkt also die Kontraste - auch zwischen Blau uns Gelb.
Das gleicht sich aber im Laufe der Zeit an.

Wachs hat im wesentlichen den gleichen Effekt.
 

Lico

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Ist vom Foto her pure Spekulation, aber jedenfalls sieht das nicht nach Beize aus.

Lico
 
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