Querfugen in Verglasung schließen oder behandeln

hobbybohrer

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Hallo,
bei unserer Renovierung der Fensterfront kommt nun die Frage auf, wie oder ob man die Querfugen in Fensterrahmen oder Holzkonstruktion schließen sollte. Z.B. die Querfuge zwischen den unteren und den oberen Rahmen oder auch dort, wo die Senkrechten zwischen den Scheiben auf die Querhölzer stoßen, desgleichen auch bei den Querhölzern unten.
Einige davon waren silikoniert, so wie auch die Anschlussfuge zwischen den langen Senkrechten und dem Rahmen.
Grüße Richard
 

magmog

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Guuden,

Wo Silikon war hält fast immer nur noch Silikon.
Für die Fugen Holz/Holz gibt es spezielle Mittel,
Allgemein sind wir von Silikon und Acryl weg und verwenden
fast nur noch witterungsbeständige "Baukleber" ec. als Dichtmittel.
 

WinfriedM

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Bei Fenstern werden in der Regel ja recht dichte Beschichtungen aufgebracht, da darf dann auch keinerlei Wasser irgendwo eindringen. Deshalb werden Fugen in der Regel hier verschlossen. Silikon würde ich dafür aber auch nicht nehmen, sondern MS-Polymer, z.B. Soudal FixAll Flexi.

Die Ergebnisse sind besser, wenn zuerst grundiert wird und danach dann erst den Dichtstoff. Der Dichtstoff selbst braucht dann eine Lasur drüber für UV-Schutz. Denn die UV-Stabilität ist bei MS-Polymer deutlich schlechter, als bei Silikonen. Sollte also immer überstrichen werden im Außenbereich.

Wenn du später siehst, dass die Fugen reißen, solltest du sie recht bald erneuern, weil hier Feuchtigkeit eindringen und längere Zeit sich halten kann.
 

Andreas W.

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Hallo, hobbybohrer,
hm, was möchtest Du nun genau wissen? Was hast Du bei Deiner Renovierung vor?
Silikon, fachgerecht angewendet, hat sich als Dichtungsmittel im Holzfensterbau bewährt. Es ist halt nicht überstreichbar.

Gruß, Andreas
 

K2H

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Silikon, fachgerecht angewendet, hat sich als Dichtungsmittel im Holzfensterbau bewährt.
Naja, wie Justus schon schrieb, Silikon war mal "state-of-the-art". Hat aber auch Nachteile. Einen hast du selbst beschrieben.

Gerade heute habe ich auf einer Baustelle mit "Fenster-Schreiner" über ganu dieses Thema gesprochen. DIe Jungs haben genau das Gleiche wie Justus gesagt.
Aus dem Fachwerkbau kenne ich den letzten Satz von @WinfriedM sehr gut. Wir reparieren ganz oft Fachwerkbalken, eben weil deren Stöße von "Unwissenden" einfach mit Silikon oder Acryl zu geschmiert wurden und sich dann das Wasser dahinter zu viel und zu lange staut.
Das Gleiche passiert an/in offenen Stößen/Fugen an bewitterten Fenster- und Türrahmen. Irgendwo kommt das Wasser doch rein.

Gruß,
KH
 

Andreas W.

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Hallo KH,

Risse in Holz ab"dichten" mit Silikon wird nicht dauerhaft klappen, insbesondere bei größeren Dimensionen (Quellen und Schwinden). Da bin ich bei Dir, das hat mehr was von Verschmieren.

Eine Glasscheibe an ein Fensterprofil absiegeln - und so hab' ich des hobbybohrers Frage verstanden - ist meiner Meinung und meines Wissens nach wie vor fachgerecht und Stand der Technik im Holzfensterbau. Zumindest bei Fassadenfenstern.
Silikon ist billig, leicht anzuwenden und erfüllt seinen Zweck, nämlich die Scheibe dauerhaft dicht gegen das Holzprofil abzudichten.
Natürlich muß die Fuge fachgerecht ausgeführt sein.

Es gibt wohl Versuche mit Trockenverglasungen, so wie bei Aluminium- oder Kunststofffenstern. Das hat - zumindest als ich mich damit beschäftigt habe - nicht so richtig funktioniert (Nutwange für Dichtungsprofil nicht so stabil bei Holz, Schwiergkeiten mit dem Dichtsein, Probleme, daß das Flügelprofil durchfeuchtet und dann zu gammeln beginnt).

Die Zeit geht natürlich weiter, es gibt ja mittlerweile auch geschraubte Profile, die werden vermutlich eine Trockenverglasung haben? Vielleicht weiß da jemand was darüber?
Für mich sind gefühlt 100% der Holzfenster, die man in Neubaugebieten sieht, mit Silikon abgesiegelt. Oder aber es gibt einen neuen Dichtstoff, der genau so ausschaut?

Gruß, Andreas
 

hobbybohrer

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Hallo,
die Einglasungsfugen sind in Ordnung, da braucht nichts gemacht zu werden.
Zu erneuern sind die Fugen zwischen zwei Hölzern; Z.B. sind da zwei durchlaufende senkrechte Kämpfer, die auf den Fensterrahmen aufliegen und bisher mit Silikon angedichtet waren. Und es gibt waagerechte Fugen zwischen Holzrahmen und zwischen Quer- und Längsholz.
Der Bearbeitungsstand ist jetzt: Zweimalige Vorbehandlung mit Remmers Holzschutzgrund, Zweimaliger Anstrich mit Kreidezeit Holzlasur mit 15% Pigmentierung (Oxidorange und Ocker gelb).
Grüße Richard
 

K2H

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@Andreas W. Glasscheiben mit Silikon "einkitten" ist das Eine, Fugen zwischen den einzelnen Flügel- oder Rahmenhölzer damit zu verschließen das Andere. Um Letzteres ging es aber in der Eingangsfrage.
Mein Wissensstand ist, dass Silikonfugen nach wie vor "Wartungsfugen" sind, die nicht "ewig" halten, sprich "hin und wieder" ernuert werden müssen.
Mag sein dass dieses spezielle Thema unter Fensterbauer vielleicht auch umstritten. Ich würde jedenfalls, wenns irgendwie anders geht, an Holz weder Silikon noch Acryl verwenden.

Gruß,
KH
 

joh.t.

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Als Pistole würde ich eine Solide nehmen.
Das Polymer kommt eher schwer aus der Tube.
Meine hat vor 10 Jahren 65 gekostet, ich hinten umgefallen...
Aber seitdem kriege ich alles aus der Tube.
Habe gesucht aber nix gefunden.
Von den billigen gabs alle halbe Jahr ne Neue. Insbesondere bei den Spezialsachen schwächeln die und die drücken mehr nach.
 

hobbybohrer

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@Little John , Hallo, Johannes, so ca 50 meter. Aber diese Arbeit wird sicher nicht mein Hobby...
@joh.t. , Hallo, die wolfcraft ist wohl kein Profigerät, aber stabiler, als ganz billig... Gibts was Besseres?
Grüße Richard
 

WinfriedM

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Für mehr Komfort solltest du bei MS-Polymer eine Presse mit größerer Untersetzung nehmen. Cox ist eine gute Marke, ich hab die Presse mit 18:1 Untersetzung "COX PowerFlow Combi C HP 18:1", funktioniert gut. Wenn Fixall frisch ist und du nur ein paar Meter machen musst, tut es aber auch die billige 6 Euro Presse aus dem Baumarkt.

Eine Glasscheibe an ein Fensterprofil absiegeln - und so hab' ich des hobbybohrers Frage verstanden - ist meiner Meinung und meines Wissens nach wie vor fachgerecht und Stand der Technik im Holzfensterbau. Zumindest bei Fassadenfenstern.
Silikon ist billig, leicht anzuwenden und erfüllt seinen Zweck, nämlich die Scheibe dauerhaft dicht gegen das Holzprofil abzudichten.
Natürlich muß die Fuge fachgerecht ausgeführt sein.

Für Scheiben kommt man an Silikon nicht vorbei. Es gibt keinen anderen Dichtstoff, der ohne überstreichen so UV-Resistent ist. Besonders fällt das bei transparenten Sorten auf. MS-Polymer in transparent ist nach 1-3 Jahren bei Südsonne kaputt. Pigmentierte MS-Polymere sind nach 5 Jahren auch schon an der Oberfläche versprödet. Silikon kann nach 20 Jahren noch erstklassig sein.
 

saeger9

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Für mehr Komfort solltest du bei MS-Polymer eine Presse mit größerer Untersetzung nehmen. Cox ist eine gute Marke, ich hab die Presse mit 18:1 Untersetzung "COX PowerFlow Combi C HP 18:1", funktioniert gut. Wenn Fixall frisch ist und du nur ein paar Meter machen musst, tut es aber auch die billige 6 Euro Presse aus dem Baumarkt.



Für Scheiben kommt man an Silikon nicht vorbei. Es gibt keinen anderen Dichtstoff, der ohne überstreichen so UV-Resistent ist. Besonders fällt das bei transparenten Sorten auf. MS-Polymer in transparent ist nach 1-3 Jahren bei Südsonne kaputt. Pigmentierte MS-Polymere sind nach 5 Jahren auch schon an der Oberfläche versprödet. Silikon kann nach 20 Jahren noch erstklassig sein.

Ist das wissenschaftlich belegt ? Dann müssten ja sämtliche Autos bzw. Lkw's nach 5 Jahren in die Werkstatt , um die Scheiben neu einzudichten . Autoscheiben werden meines Wissens alle mit Polymerkleber befestigt/geklebt . Im Fahrzeugbau nimmt niemand Silikon für solche Aufgaben . Das sich Produkte von z.b. Sika oder Saba in der Sonne zersetzen habe ich noch nie gehört .
 

Johannes

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Ist das wissenschaftlich belegt ? Dann müssten ja sämtliche Autos bzw. Lkw's nach 5 Jahren in die Werkstatt , um die Scheiben neu einzudichten . Autoscheiben werden meines Wissens alle mit Polymerkleber befestigt/geklebt . Im Fahrzeugbau nimmt niemand Silikon für solche Aufgaben . Das sich Produkte von z.b. Sika oder Saba in der Sonne zersetzen habe ich noch nie gehört .

Hallo,
vermutlich ist das der Grund, warum Autoscheiben, die verklebt werden, im Gegensatz zu Fensterscheiben, im Randbereich schwarz beschichtet sind.
Das ist dann der UV Schutz.

Es grüßt Johannes
 

WinfriedM

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Das Glas selber filtert ja auch noch UV-Licht recht stark. So ganz frei liegt die Dichtfuge bei Autos glaube ich nirgends. Und wenn, dann wird das vermutlich irgendein Super-Spezial-Dichtstoff sein.

Meine Aussage bezog sich auch auf MS-Polymer, damit hab ich viele Erfahrungen sammeln können. Wie es bei PU aussieht, weiß ich nicht genau, aber grundsätzlich ist PU ja auch recht UV-anfällig. Silicon hingegen scheint das kaum zu stören.
 

K2H

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Hallo,
vermutlich ist das der Grund, warum Autoscheiben, die verklebt werden, im Gegensatz zu Fensterscheiben, im Randbereich schwarz beschichtet sind.
Das ist dann der UV Schutz.
Genau so isses..... Die Randbeschichtung an Autoscheiben ist nicht nur zur Kaschierung der Verklebung da, erklärte mir mal ein Autoglaser.
 

saeger9

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Das Glas selber filtert ja auch noch UV-Licht recht stark. So ganz frei liegt die Dichtfuge bei Autos glaube ich nirgends. Und wenn, dann wird das vermutlich irgendein Super-Spezial-Dichtstoff sein.

Meine Aussage bezog sich auch auf MS-Polymer, damit hab ich viele Erfahrungen sammeln können. Wie es bei PU aussieht, weiß ich nicht genau, aber grundsätzlich ist PU ja auch recht UV-anfällig. Silicon hingegen scheint das kaum zu stören.

Ich habe viel von dem verarbeitet . Der wird als UV-beständig beworben und ich habe auch schon einige Fugen an meinem Haus , die auch nach mehr als sechs Jahren erfolgreich der Sonne trotzen . Silikon mag zwar auf dem Papier beständiger sein , hält aber oft schlechter auf dem Untergrund. Welcher Dachdecker benutzt schon einen Primer , wenn er eine Kappleiste silikoniert :emoji_thinking: :emoji_head_bandage: .
 

WinfriedM

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Silikon mag zwar auf dem Papier beständiger sein , hält aber oft schlechter auf dem Untergrund. Welcher Dachdecker benutzt schon einen Primer , wenn er eine Kappleiste silikoniert :emoji_thinking: :emoji_head_bandage: .

Ja, hab letztens mal wieder mit Silikon gearbeitet und war überrascht, wie schlecht teilweise die Haftung ist. Da bin ich völlig verwöhnt von MS-Polymer, was auf fast allem super haftet. Silikon ist halt nur für wenige Materialien geeignet, auf denen es wirklich super haftet, also Glas oder Fliesen. Bei Holz, lackierten Oberflächen und Naturstein ist es oft mangelhaft, zumindest ohne Primer.

Es gibt aber auch Silikonkleber, die auf unterschiedlichsten Oberflächen sehr gut haften (z.B. Wacker Elastosil). Nicht zu vergleichen mit Sanitärsilikon.
 

uli2003

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saeger9

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Für so etwas gibt es spezielle Mittel, keine Silikon oder Polymerschmiererei:

Induline V-Fugenschutz, 3495 - Technisches Merkblatt (remmers.com)

Kannte ich noch nicht . Wenn es funktioniert , dann ist es sicher eine prima Lösung . Ich kenne Holzfenster von einem süddeutschen Fensterbauer . Diese werden nicht klassisch per Zapfen verbunden , sondern mittels Konterprofil . Die Einzelteile werden vor dem Zusammenbau allseitig beschichtet/lackiert und dann erst verschraubt/verklebt . Damit umgeht man diese problematischen Stellen an den Stirnseiten der Rahmenhölzer . Zumindest im Sockelbereich ist dieses Wundermittel von Remmers aber überfordert . Dort wird man zwischen Klinker und unterem Rahmenholz nicht um eine dauerelastische Fuge herumkommen . Mit den passenden Glättmitteln artet es dann auch nicht zur "Schmiererei" aus . Eine Fuge mit Polymer bekommt man genau so schön hin , wie eine Silikonfuge ..... :emoji_thinking: :emoji_grin: :emoji_innocent:
 

uli2003

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Ich dachte es geht um Holz/Holz Brüstungen?
Das ist natürlich nicht für Mauerwerksanschlüsse gedacht!
 

WinfriedM

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Ob sich das wirklich besser bewährt? Ist auf Acrylbasis und damit sehr viel unelastischer.
Dafür hat es eine erheblich höhere Haftung durch ein wesentlich tieferes Eindringen (Hirnholzschutz). MS-Polymere haben (gegenüber dem V-Fugenschutz mit 5.000mPas) welche Viskosität? 10.000.000mPas oder sogar mehr?
 
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