Qualitätskriterien einer Formatkreissäge-Tischfräse-Kombi?

MTrp

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Ich plane mittelfristig die Anschaffung einer Formatkreissäge-Tischfräse-Kombi und war am Wochenende bei der Hausmesse von Holzprofi um etwas zu gustieren. Dabei hat sich für mich die Frage ergeben, welche allgemeinen Qualitätskriterien es bei einer solchen Maschine eigentlich gibt und worauf ich beim Vergleich der verschiedenen Modellreihen als auch Hersteller abgesehen von simplen Leistungsdaten genau achten sollte?

Ich habe mir angesehen, ob der Parallelanschlag in fixierter Stellung am vorderen Ende Spiel hat: Bei manchen Maschinen war das Spiel vielleicht 0,5mm, bei anderen ging es eher Richtung 1mm, was mir nicht mehr akzeptabel scheint (?). Weiters ist mir aufgefallen, dass bei der Maker-Serie der Ausleger bei Belastung ziemlich stark nach unten nachgibt. Worauf sollte ich noch achten?
 

willyy

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Speziell für Säge/Fräskombies fällt mir nix ein.
Ich würde mir halt die Art und Weise von dem Maschinenbau anschauen, wie z.b. die Anschläge etc. eingestellt werden.

Ich hatte mal eine B3 zum einstellen, da bin ich am PA verzweifelt, weil der mit 4 Schrauben relativ zum Träger eingestellt wird.
Zwei vorne und zwei hinten, je eine oben und unten. Damit könnte man theoretisch die Neigung (90°) und den Freiwinkel einstellen.
Praktisch waren die Schrauben gekontert, aber unter dem Anschlag, so dass man den jedes Mal umdrehen mußte. Und beim Kontern dreht es die Schrauben jedes Mal leicht mit. Totale Fehlkonstruktion, wenn Du mich fragst. Absolute Katastrophe.

der Maker-Serie der Ausleger bei Belastung ziemlich stark nach unten nachgibt.
ja da hast Du schon was wichtiges entdeckt.
Generell bin ich der Meinung, you get what you pay for. Ich habe noch nirgends erlebt, dass gleichwertige Maschinen unterschiedlich teuer sind.
(abgesehen von 200-300 Euro Unterschied zwischen den Händlern, aber das meine ich nicht)
Und wenn es optisch gleichwertige sind, sind die Unterscheide "unter der Haube".

nur Neue oder kommt gebraucht auch in Frage ?
 

MTrp

ww-robinie
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Gebraucht kommt auch in Frage - aber ich denke, es müsste eine Maschine sein, mit der ich mich vorab im Neuzustand bereits eingehend auseinandergesetzt habe.
 

Johannes

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Hallo,
so wie ich das sehe sind die meisten Maschinen, die bezahlbar sind nicht wirklich bis zu Ende entwickelt. Zum Beispiel ist bei vielen Formatkreissägen der Schalter au einer nichtsinnvollen Stelle plaziert.
Bei meiner Hammer B3 sind folgende Sachen nicht gut konstruiert:
Der Schalter ist blöd plaziert, glücklicherweise hat die B3 eine einfacheSchützschaltung, so das ich sehr einfach einen zusätzlichen Schalter hinzufügen konnte.
Der Schwenkpunkt des Sägeagregats ist zu tief, deshalb haben die meisten Hammer und Felder Maschinen eine Fase rechts vom Sägeblatt. Dies führt bei kleinen Abschnitten gerne zu Problemen.
Bei meiner B3 (Bj. 2005) sind am Auslegertisch einige Kleinteile, die man, wenn man den Tisch öfters an- und abbaut leicht zu verlieren sind.
Soweit erstmal.

Es grüßt Johannes
 

holzer1998

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Ich finde Formatkreissäge kann fast jeder. Die Sache mit dem Ein-/ Ausschalter hat @Johannes schon genannt. Weiterhin würde ich auf eine mögliche Feineinstellung des Parallelanschlags und für mich ganz wichtig den Sägeblattwechsel achten.

Natürlich die Basics wie Leichtgängigkeit des Schibetischs, wie sind die Reiter am Ablänganschlag, kann der Auslegertisch einfach abgenommen und wieder montiert werden und ganz wichtig, kann der Ablänganschlag ohne Spiel augesetzt werden, damit du immer den 90° Winkel hat (bin da etwas Gebranntmarkt)

Wo ich eher drauf achten würde ist die Fräse und hier den Anschlag. Ist er so positioniert, dass man ihn wiederholgenau aufsetzen kann?
Dann hast du die Chance die gleiche Einstellung sofort wieder zu haben solltest du einmal zu früh zur FKS zurückgebaut zu haben.

Zugegeben bin ich hier etwas (ok, ziemlich) voreingenommen und würde mich bei einer Neumaschine zuerst bei Felder umschauen. Bei Gebraucht ist sicherlich Knapp auch sehr gut. Wenn es bei Holzprofi eine aus dem Hause Stomana gibt ist das sicherlich auch anzuschauen.
 

bello

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. Weiters ist mir aufgefallen, dass bei der Maker-Serie der Ausleger bei Belastung ziemlich stark nach unten nachgibt. Worauf sollte ich noch achten?
So ähnlich war es bei meiner Bernardo 1600 N.
Nur lies sich da ein Endpunkt justieren, der Ausleger federte bei Belastung dann auf diesen Punkt und bei Endlastung nach oben.
So hatte das auf das Schnittergebnis keinen negativen Einfluß.
 

ChrisOL

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Schau dir auch einfach mal andere Maschine an. Anschläge, Schlitten, wo und wie sind Schalter zum verstellen. Am besten kennt man schon eine Maschine etwas besser vom arbeiten daran. Dann erkennt man besser und schlechter Dinge schnell.
 

MTrp

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Wie viel Platz hast du ?
Wie viel Geld hast du ?
Wo muss die Maschine hin ?
Keller / 1. Stock / ebenerdig ?

Das ist natürlich alles auch relevant für die Kaufentscheidung, aber um das geht es mir hier eigentlich nicht. Ich habe selber noch keinerlei Erfahrung mit einer FKS und komme von einer simplen DeWalt 7492. Ich frage nach den Qualitätskriterien, um Maschinen überhaupt einigermaßen sinnvoll besichtigen und beurteilen zu können. Gerne beantworte ich aber trotzdem Deine Fragen:

Platz: Ich weiß es noch nicht, weil ich mir betreffend Aufstellort und möglicher Ausrichtung noch sehr unsicher bin. Zur Auswahl stehen Werkstatt (auch für Gartenarbeit, als Abstellraum u. a. genutzt) und Garage, beide haben Vor- und Nachteile. Mit Blick auf den geplanten Möbelbau, hätte ich am liebsten einen 2,50m Schiebeschlitten, befürchte aber, dass bereits 2m grenzwertig sind. Um wieviel kleiner in Kombinationen mit welchen Kompromissen dann sinnvoll ist, ist ein großes Thema für sich.

Geld: Ich bin aktuell auf ca. 6.000€ eingestellt. Weniger ist gut, aber ich mache das vor allem an der Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis fest. Ich gebe lieber etwas mehr aus, wenn es dafür etwas Ordentliches ist. Meine Schmerzgrenze würde ich bei ca. 8.000€ verorten.

Wohin: Werkstatt oder Doppelgarage (= grundsätzlich auch als Garage genutzt), beides ebenerdig. Die FKS muss jedenfalls auf die eine oder andere Art mobil sein und der Ausleger leicht ab- und anbaubar sein. Ideal wäre, wenn ich 80% der anfallenden Arbeiten am „Stammplatz“ der Maschine erledigen könnte ohne diese Umstellen zu müssen.
 

bello

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Ich habe meine FKS auch in einer Garagenecke stehen. Der Auslergertisch ist leicht abnehmbar und nicht schwer.




20250203_111941.jpg

Meine Säge ist eine Sicar Kombi.

Kaufst Du Deinem Budget entsprechend eine Altendorf WA6 dann erhälst Du einen sehr schweren Ausleger, den Du dann nicht so häufig abnehmen magst.
 
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Hoosier

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Ich denke das ist nicht so einfach mit ein paar Kriterien abzuhandeln. Schau Dir mal ein paar Maschinen der "üblichen Verdächtigen" an, um ein Gefühl zu bekommen. Wichtig an einer Kombimaschine wäre mir, dass der Umbau gut und möglichst schnell machbar ist. Dann natürlich stabile Anschläge. Vieles ist auch von Dir abhängig, wie z.B. max. Schnitthöhe, Schiebetischlänge usw. Ich würde auf jeden Fall auf 400 V gehen und da keine Kompromisse eingehen.
 

willyy

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wenn Du bei einem Händler die Möglichkeit hast, führe mal alle "Umbauarbeiten" durch.
Ausleger ab und dran machen, Umbau zur Fräse und zurück. Fräsanschlag einstellen, wie gut und feinfühlig das geht.
Dann bekommst Du ein Gefühl, wie umständlich oder gut das gelöst ist.

Position des Einschalters ist bei vielen schlecht gelöst. Den kann man aber verlegen.
 

chris_11

ww-ahorn
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Wenn Du nicht unbedingt mußt, würde ich nach meinem Gefühl keine Kombimaschine anschaffen sondern zwei getrennte. Bei Möbelprojekten benötigst Du häufig Fräse und Säge im Wechsel.
 

Holzrad09

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Die FKS muss jedenfalls auf die eine oder andere Art mobil sein
Mittelschwere Maschinen mit geschweißter Stahlblechkonstruktion sollten möglichst eben stehen und da auch stehen bleiben.
Beim permanenten Verfahren auf ggfs. unebenen Böden kann sich der Maschinenkörper verdrücken.
Sollte aber bei einer Doppelgarage gegeben sein ....
 

brubu

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Bei diesen Platzbedingungen müsste die Maschine bei mir mit dem Hubwagen verfahrbar sein.
Für grosse Teile würde ich bei schönem Wetter draussen vor der Garage arbeiten.
Es erinnert mich an einen Bauern mit einer Kombimaschine, die wurde jeweils auf dem Hof an den Einsatzort gefahren.
 

Uranus

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Ich hab auch die B3 von Hammer, BJ99.
Neben den genannten Themen von Johannes ist tatsächlich das Umbauen auf Fräsarbeiten (Säge absenken, PA ganz nach hinten, Fräsdorn hochfahren, Abdeckung weg, Fräsanschlag drauf, Auslegeranschlag weg) so eine Sache. Wenn jetzt noch der Vorschub umgeschwenkt werden muss und wie bei mir der Absauggalgen, dann muss man vorher gut überlegen, welche Arbeiten in einem Durchgang in der jeweiligen Rüstung zu Fräse oder Säge gemacht werden müssen. Das häufige Umbauen nervt tatsächlich.
Anderseits hab ich schon häufig den Formatschlitten für Fräsarbeiten genutzt, da hat die KF-Kombi absolut ihre Stärke.
 

Alceste

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Ein Punkt den ich letztens entdeckt habe ist folgender: Bei vielen günstigen Sägen (konkret habe ich das bei der SC2, der Bernardo 2000 und der Kity 819 so festgestellt bzw. feststellen lassen) ist dass sich das Sägeblatt axial verwindet, wenn man das Aggregat schwenkt. Bei einer Martin trat das Problem nicht auf.
Der Parallelanschlag sollte bei realistischem Druck nicht nachgeben.
 
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IngoS

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Ich hab auch die B3 von Hammer, BJ99.
Neben den genannten Themen von Johannes ist tatsächlich das Umbauen auf Fräsarbeiten (Säge absenken, PA ganz nach hinten, Fräsdorn hochfahren, Abdeckung weg, Fräsanschlag drauf, Auslegeranschlag weg) so eine Sache. Wenn jetzt noch der Vorschub umgeschwenkt werden muss und wie bei mir der Absauggalgen, dann muss man vorher gut überlegen, welche Arbeiten in einem Durchgang in der jeweiligen Rüstung zu Fräse oder Säge gemacht werden müssen. Das häufige Umbauen nervt tatsächlich.
Anderseits hab ich schon häufig den Formatschlitten für Fräsarbeiten genutzt, da hat die KF-Kombi absolut ihre Stärke.

Hallo,

Je nach Kombination ist der Umbau vom Sägen zum Fräsen schnell gemacht.

IMG_20251111_144146.jpg

Ohne Eile dauert das bei meiner Kombi 1,5 Minuten (gestoppt) einschließlich Absaugung.

IMG_20251111_144416.jpg

Schiebetisch wegklappen noch 10 Sekunden, brauche ich aber in 99% der Fälle nicht.
Zum Fräsen schmaler Profilleisten fräse ich die Kante eines Brettes, säge die Leiste runter und fräse die nächste Leiste. Da muss nur das Sägeblatt runter gedreht werden, wenn überhaupt.
Habe meine Kombi ja auch in einer Doppelgarage. Die steht auf nem Drehkranz. Da brauche ich nie was zu verschieben. Einfach um 90° drehen und ich kann 5m Bretter quer problemlos aufteilen.

Gruß Ingo
 

Hauke Schmidt

ww-birke
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Moin,

bei dem Budget würde ich über eine FKS und eine TF nachdenken und nicht auf eine Kombimaschine zurückgreifen. Aber ich kenne die tatsächlichen Verhältnisse nicht. Oder gleich eine Kombimaschine der gehobenen Klasse?

Das Budget lässt ja Hammer oder eine gebrauchte Felder zu.

Bei der FKS sollte der Parallelanschlag rundstangengeführt sein und bei der Fräse eine Fräsbacke in der Tiefe verstellbar sein. Zumindest halte ich das für wichtig. Ansonsten kann man auch mit den Chinakracher gücklich werden, sie wollen halt ihre Aufmerksamkeit.
Solltest Du kein Tischler sein, bedenke, die Teile haben Kraft. Daher halte ich eine Sicherheitseinführung (gerade bei einer TF) für zwingend notwendig.

LG Hauke
 

Hauke Schmidt

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Moin,

bei mir steht eine Bernardo FKS 1600 mit Rundstangenführung für alle exakten Schnitte. Mein Holz besäume ich aber auf einer Holzmann 2000-315 (das war ein nicht geplanter Schnapper, die hätte keiner stehen gelassen) ohne Rundstangenführung. Die Stabilität ist hier doch eher "mau", was das Verziehen angeht.

LG Hauke
 
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