Putzhobel vs. Schlichthobel

holzguuul

ww-birke
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Hallo,

um nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen.

Ein Schlichthobel hat nicht nur einen flacheren Schnittwinkel, er ist auch länger als ein Putzhobel. Auch die Form der Schneide sollte bei einem Schlichthobel deutlich stärker verrundet sein, als bei einem Putzhobel.

Falls du tatsächlich vor hast, von Hand Bretter auszuhobeln, würde ich empfehlen dies mit den klassischen Bankhobeln, also erst Schrupp-, dann Schlicht-, dann Doppel-/Rauhbankhobeln zu tun. Falls du dies nur mit einem Hobel tun möchtest und das Brett nicht all zu groß ist, kann man auch mit einem Doppelhobel auskommen.

Mit einem Putzhobel wird du wenig Freude haben.

Gruß,

Michael
 

Snekker

ww-robinie
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:emoji_slight_smile:@Holzguuul Wen du aufmerksam gelesen hättest währe dir aufgefallen das das alles oben schon einmal geschrieben wurde. Auch das heute kaum noch Bedarf für Schlichthobel ist weil es Hobelmaschinen gibt die den Job schneller und Kraftsparender erledigen.:emoji_slight_smile:
 

Burrito

ww-nussbaum
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Hallo, wie sieht denn der Unterschied zwischen Schlicht- und Putzhobel bei aus Metall gefertigten Hoblen aus? Nr. 4 und 4 1/2 werden teils als Schlicht- und teils als Putzhobel bezeichnet. Der 4 1/2 ist wohl ein bisschen breiter und länger, der Winkel scheint aber jeweils 45° zu sein.
 

Friederich

ww-robinie
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Hallo, wie sieht denn der Unterschied zwischen Schlicht- und Putzhobel bei aus Metall gefertigten Hoblen aus?
Wenn beide 45 Grad Schnittwinkel haben, sehe ich da keinen Unterschied.
Für reine Schlichtarbeiten würde man wohl den Spanbrecher etwas zurückziehen, größere Spandicke einstellen und das Hobelmaul etwas vergrößern. Dann wird der Hobel etwas leichtgängiger auf Kosten der Oberflächenqualität.
Genaugenommen ist ein Hobel mit 45 Grad garkein "richtiger" Putzhobel. Ist halt auch Definitionssache.
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen,

einen sehr schönen Überblick über die unzähligen Hobel/-Arten gibt Wolfgang Jordan auf seiner Seite:

https://www.holzwerken.de/museum/bankhobel.phtml

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die "Deutschen" (Holz) Hobel eher von der Verwendung her kommend klassifiziert werden, die "Englischen" (Metall) Hobel eher von der Bauart her klassifiziert werden. Nach meiner Erfahrung stopfen die Metall Hobel eher nicht; bei den Holzhobeln kann das durchaus mal ein mehr oder weniger großes Thema sein.

Zum Schlichten braucht's was "grobes", zum Putzen was sehr "feines". Letzteres gerne auch mit steilerem Schnittwinkel (das kann dann schon mal auf 60 Grad hochgehen). Je steiler, desto "schlechter" allerdings die Oberfläche.

Herzliche Grüße

Tom
 

pedder

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Wenn Deutsche Händler internationale Produkte verkaufen, kommt es manchmal zu merkwürdigen Bezeichnungen, weil eine direkte Übersetzung nicht möglich ist.

Aus meiner Sicht kann man das deutsche System aus Schrupphobel, Schlichthobel, Doppelhobel, Putzhobel und Raubank nur eingeschränkt auf die amerikanischen Hobel #2-#8 (+1/2) anwenden. Klar, eine #7 und #8 ist eine Raubank. Aber dann wird es schon schwierig.

Durch den verstellbaren Frosch sind diese Hobel sowohl für grobe als auch sehr feine Arbeiten verwendbar, abhängig von der Einstellung. (Sehr grob beschrieben, da kommt natürlich auch die Zustellung des Spanbrechers und der Schnittwinkel hinzu.)

Wenn also zB Dictum einen #4 als Schlichthobel bezeichnet, sollte man das nicht wörtlich nehmen. Lie-Nielsen bezeichnet sowohl den #4 als auch den # 4 1/2 Smoothing plane (Putzhobel).

Zum deutschen Hobelsystem finde ich diesen Bericht lesenswert, auch wenn er sich eigentlich mit was anderem beschäftigt:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/brett1.html

Zum amerikanischen Hobelsystem bietet diese Seite fast alles:
http://www.supertool.com/StanleyBG/stan1.htm
 
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