Probleme mit Nut und Feder

Hurricane2706

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Hallo zusammen,

ich wollte ein paar neue Fensterläden bauen und wollte dafür Lärchenbretter mit Nut und Feder versehen.
Ich habe mir mal ein paar Brettchen abgesägt und erste Versuche gemacht.
Mein Problem ist genau die Mitte für die Nut zu finden, also so das z.B. 10 mm nach oben und unten übrig bleiben, meistens komme ich nur auf 9,5 und 10,5 :mad:
Wie löst ihr das ? Oder ist meine rangehensweise falsch ?

Gruß
Maritn
 

wernerAugsburg

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Servus Martin,
also im Prinzip muß die Nut bzw. Feder nicht genau in der Mitte sein. Falls Du sie aber außermittig anbringst, dann solltest du sie gleich richtig außermittig setzten...also mind. 2 mm.....sonst verwechselst Du vielleicht die Seiten beim Zusammenbauen und bekommst somit keine ebene Fläche.

Falls Du die Feder bzw Nut aber ganz genau mittig setzen willst, und es trotz genauem messen nicht funktioniert, kannst du auch von zwei Seiten fräsen.....also einmal mit der Sichtseite auf dem Frästisch liegend fräsen-und dann das gleiche Brett nochmal mit der Rückseite auf dem Frästisch liegend fräsen......dann paßt es 100%ig.

Frohes Schaffen :emoji_wink:
Werner
 

Hurricane2706

ww-birnbaum
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Hallo Werner,

ich denke das mit dem versetzen ist gut, ich werde das mal ausprobieren.
Wie fest must die Nut und Feder sitzen ?

Denkst du das sich das Holz stark verziehen wird oder das ich das Ganze so verleimen kann ?

Gruß

Martin
 

wernerAugsburg

ww-nussbaum
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Servus Martin,
von der Festigkeit her sollen die Nut und Feder schön ineinanderflutschen, aber kein Spiel haben :emoji_wink: .....also es soll ohne Gewalt montiert werden können.

Ich weiß jetzt nicht so genau, was Du mit verziehen meinst.....den ganzen Laden, oder Deine Füllung, oder nur ein einzelnes Brett........generell ist zu sagen, daß das A und O bei der ganzen Sache die Holzauswahl ist......stehende Jahresringe beachten-dann verzieht sich da auch nichts.
Wie baust Du denn deinen Laden.....mit Rahmen und Füllung?

Was willst Du denn verleimen? ......also die Nuten und Federn darfst Du nicht verleimen......das Holz soll ja arbeiten können. Wenn Du da was verleimst, dann wird Dir das reißen..... Nut-und Federbretter gehören nur gesteckt und zwar so, daß die Feder nach oben schaut.....

Viel Spaß

Werner (der jetzt 3 Tage auf Fortbildung ist-und Dir somit nicht mehr weiterhelfen kann)
 

Hurricane2706

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Hallo Werner,

ich muss ein paar alte Fensterläden nachbauen, daher sollten die so aussehen wie die Alten.
Die Bretter sind nebeneinander und mit Nut und Feder verbunden, leider eben nicht so das die Feder nach oben zeigt sondern nach rechts, auf der Rückseite ist dann aus Kanthölzern noch ein Z aufgeschraubt.
Kannst du mir noch sagen wie sich die Nuttiefe, und dicke zur Materialstärke verhält ? also was sind so die empfohlenen Maße ? Die Brettstärke wäre 24mm.

Vielen Dank
 

Mister G

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Da Werner ja unterwegs ist erlaube ich mir mal den Versuch, Deine Fragen zu beantworten. Werner kann ja übermorgen noch ergänzen.

leider eben nicht so das die Feder nach oben zeigt sondern nach rechts,

Da bei Fensterläden die Bretter in aller Regel senkrecht laufen ist das so in Ordnung. Eine Schwachstelle ist dabei die Laden-Oberkante. Dort läuft das Wasser direkt ins Hirnholz und zwischen die Bretter. Ich würde die Oberkante etwas abschrägen, damit das Wasser besser ablaufen kann. Gut wäre es auch, wenn die Läden durch einen großen Dachüberstand oder ein Gesims von oben vor direkter Bewitterung geschützt würden.

Werners Aussage, dass die Feder nach oben gehört, ist so gemeint, dass bei quer verlaufenden Brettern die Feder immer nach oben zeigen muss - nie nach unten, weil sonst das Wasser in die Nut läuft und dort nicht ablaufen kann.

auf der Rückseite ist dann aus Kanthölzern noch ein Z aufgeschraubt.

Rein statisch betrachtet ist es eigentlich eher umgekehrt: Die Ladenbänder tragen die beiden Querriegel. Auf diese werden wiederum die Bretter aufgeschraubt. Die Diagonalstrebe überträgt die Kraft aus der Band-entfernten Seite des Ladens auf das untere Ladenband und steift so die ganze Konstruktion aus. Es ist wichtig, dass diese Strebe genau eingepasst ist (üblicherweise mit einem Versatz) und keine Luft zu den Querriegeln hat. Nur so kann sie die Druckkräfte übertragen und verhindern, dass der Laden hängt.


Kannst du mir noch sagen wie sich die Nuttiefe, und dicke zur Materialstärke verhält ?

Man sagt, dass die Holzdicke etwa gedrittelt werden soll. In Deinem Fall also rund 8 mm für die Feder und je 8 mm für die Nutwangen. Die Feder würde ich etwa so lang wie dick machen (also auch etwa 8 mm), die Nut einen Millimeter tiefer, damit die Feder am Nutgrund etwas Luft hat und die Ansichtsflächen der Läden auch dicht werden.
 

Hurricane2706

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Vielen Dank für die Tipps, ich denke damit wird es klappen,

das mit dem Z hat mich auch verwundert ich hätte auch gesagt das es von oben rechts nach unten links laufen sollte um die Krraft zu übertragen, aber aus optischen Gründen muss ich es halt "falsch herum" machen.
Gruß
Martin
 

M_B

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das mit dem Z hat mich auch verwundert ich hätte auch gesagt das es von oben rechts nach unten links laufen sollte um die Krraft zu übertragen, aber aus optischen Gründen muss ich es halt "falsch herum" machen.

wieso? Auf keinen Fall, die Kraft muss auf das untere Band gehen, alles andere ist Murks...:emoji_wink:
 

Hurricane2706

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Habe nochmal ein Foto gemacht, habe mich vertan, es sind 2 "Z´s".

Und so ist es auch in Ordnung oder ?

Vielen Dank für eure Antworten.
Gruß
Martin
 

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yoghurt

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Hallo Martin,
ich würde Die Feder länger als ein Drittel der Brettstärke machen. Laut Literatur und Erfahrung ist die Hälfte der Dicke ein besseres Maß.

Gruß

Heiko
 

Hurricane2706

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Hallo Heiko,

das ist natürlich eine ganz schöne Menge an Material die da weg muss, aber ich denke da muss man durch.
Vielen Dank für die Tipps.
Gruß
Martin
 

Mister G

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Es kommt letztlich darauf an, dass die Bretter, wenn sie trocknen, nicht so weit schwinden, dass die Feder aus der Nut herausrutscht.

Lärche schwindet eher wenig (laut Tabelle in radialer Richtung 0,14% je 1% Holzfeuchteänderung, in Richtung der Jahrringe (tangential) 0,30%). Wenn Du also eher schmale Bretter mit stehenden Jahrringen hast, kannst Du die Feder ruhig etwas kürzer wählen. Bei breiten Brettern, noch dazu mit eher liegenden Jahrringen (die aber ohnehin nicht ideal für Dein Vorhaben sind) gehst Du mit einer - wie von Heiko vorgeschlagen - längeren Feder auf Nummer Sicher.

Das sind aber alles sehr theoretische Überlegungen. Wenn Du ausreichend trockenes Holz verwendest (Holzfeuchte etwa 15%) dürfte selbst unter ungünstigsten Umständen eine 8 mm lange Feder ausreichend sein.
 
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