Platte gerissen, was war da falsch?

chips

ww-buche
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Servus!

Möchte euch einmal eine nicht so tolle Tischplatte zeigen:

Von mir vor ca. 2 Monaten gemacht.
Esche massiv 40mm stark. 150x150cm

Montiert war sie über 2 Stahltraversen mit Langlöchern auf einem Massivholzgestell.
Zusätzlich wurden 2 "Grat" Leisten eingebaut, ebenfalls mit Langlöchern.
Fixiert mit metrischen Schrauben in Rampamuffen (für mein gefühl recht locker angezogen).

Verleimt wurde mit Würth PUR 70.

Leimfugen wurden mit Lamellos verstärkt (auch um keinen Höhenversatz zu haben).

Die Fugen haben vor dem Verleimen gepasst.

Hab jetzt schon viele Tische gemacht, das war die erste Reklamation. Bei keinem ging eine Leimfuge auf.

Die Frage ist was da jetzt falsch war?

Ich habe die Platte schon abgeholt und möchte sie komplett neu machen! Ich traue den anderen Leimfugen nicht mehr.

Die Frage ist was ich anders machen soll ....


Riss1.jpeg
Riss1a.jpeg Riss2.jpeg Riss2a.jpeg

Gruß
Harald
 

pkh

ww-birnbaum
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Servus Harald,
sind die betroffenen Fugen an beiden Enden oder an einer Stirnseite?
Wie lang stand der Tisch beim Kunden?
 

willyy

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wenn die Platte eh Wurscht ist kannst ja mal mit Einschlagelektroden die Feuchte an dem Rand und weiter innen messen, ob da ein Unterschied ist.
 

chips

ww-buche
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Servus!

Die Platte war ca. 1.5 Monate beim Kunden. Betroffen ist nur eine Seite (und da zwei Fugen).

Willy ich muß gestehen dass ich kein Feuchtemessgerät hab... hab mich da immer auf meinen langjährigen Holzhändler verlassen. (Hat subjektiv immer gut gepasst).
Aber eine gute Idee das zu kontrollieren wäre das schon! Danke
 

chips

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Beim größeren Riss (genau in der Plattenmitte) habe ich aus optischen Gründen 2 Bohlen mit schöner Fladerung verwendet.
Aber dadurch hatten Diese auch ziemlich liegende Jahresringe im Vergleich zu den weiter Aussen liegenden Bohlen.
 

teluke

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Stand der Tisch einseitig mit der Stirnseite vor einem Grundofen der ständig warm ist oder einem anderen Ofen der ständig befeuert wurde?
Dann könnte es sein dass diese Stirnseite stark erwärmt wurde.
 

pkh

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Eigentlich kann nur das Holz zu feucht für den Raum oder die Luftfeuchtigkeit zu niedrig gewesen sein.
Steht ein Holzofen/Kaminofen in der nähe des Tisches?
Kennst du zufällig die Luftfeuchtigkeit beim Kunden?
 

brubu

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Willy ich muß gestehen dass ich kein Feuchtemessgerät hab... hab mich da immer auf meinen langjährigen Holzhändler verlassen. (Hat subjektiv immer gut gepasst).
Aber eine gute Idee das zu kontrollieren wäre das schon! Danke
Hmm........ ohne Messgerät dem Holzhändler vertrauen ich weiss nicht. Wenn es ein super Händler ist mit entfeuchteter und geheizter Halle, aber solche kenne ich fast keine.
Für mich sieht es klar nach normalem Schwund aus. Es kann auch sein, dass dein Holz nicht gleichmässig trocken war. Diese Probleme kannten wir ohne eigene Holztrocknung auch. Heute wird nur noch mit gut getrockneter Ware gearbeitet. Dafür keinerlei Gratleiste o.ä.
 

isso

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chips

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Danke für eure Meinungen!!

Der Tisch stand völlig frei ohne Wärmequellen in der Nähe.

Beim Fügen achte ich schon darauf das es passt lieber minimal hohl - als Spitzfuge.

Beim Verleimen bin ich auch pingelig! Beim Pu Leim feuchte ich minimal an und verwende bewusst einen langsamen Qualitätsleim (Würth Pur 70)
Trotzdem fällt mir grade was ein:

Beim formatieren fallen ja immer schmale Streifen Streifen als Abfall an. Diese probiere ich dann öfters interessehalber zu brechen… bei den PU verleimten Flächen brachen diese Teststücke immer! an der Leimfuge. Das kannte ich vom normalen D3 Leim überhaupt nicht… hier brach immer das Holz!!
Vielleicht sind bei meiner Platte mehrere Faktoren zusammengekommen?

Mein Holzhändler hat das Holz selber getrocknet, hat es ca 1monat bevor ich’s gekauft habe aus der Trockenkammer geholt

Was die Holzfeuchte betrifft bestätigt das wieder meine Meinung, das der Holzeinkauf oft das schwierigste am ganzen Projekt ist.. Auch wenn ich das bisher nicht auf die Holzfeuchte bezogen hab.

Ich kaufe das Holz immer Auftragsbezogen und immer beim gleichen Händler. (Sooviele hab ich nicht zur Auswahl). Stelle mir das schwierig vor wenn ich bei jedem Auftrag mit dem Messgerät auftauche.. habe auch so schon den Ruf extrem heikel zu sein.
 

chips

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Werde mir ein HF Messgerät zulegen!
Welches wurde da von @teluke empfohlen?

Die Kosten sind da eher zweitrangig! Wenn mir das Gerät gerade einen einzigen Fall wie Diesen erspart hat es sich schon gelohnt!
Der Tausch dieser Platte kostet mich sicher min 1000.-
 
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Moosheini

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Um den Schadensfall einwandfrei beurteilen zu können wäre ein Bild der Schmalfläche nötig um sehen zu können, ob es sich um einen Adhäsions- oder einen Kohäsionsbruch handelt. Grundsätzlich empfiehlt sich beim Verwenden von PU Leim immer die Oberfläche nochmal etwas anzurauhen, um ein "Verhaken" des Leims zu ermöglichen. Normaler Weißleim benötigt für eine ausreichende Adhäsionskraft mehr eine glatt gehobelte Fläche. Da gibt es ansonsten einfach zu viele Faktoren zu beachten.. Holzfeuchte, Reste vom Gleitmittel, Kleber evtl abgelaufen etc pp. Dass die PU verleimten Flächen direkt an der Leimfläche gebrochen sind zeigt, dass vermutlich der Kleber fehlerhaft war..
 

anobium60

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Nochmal auftrennen, anfügen und verleimen ist keine Option?
Bei mir ähnliche Voraussetzungen. Viel nach Gefühl- @brubu ist da eher auf der sicheren Seite.
Ich verleime immer mit Weißleim, bisher keine Reklamationen.

Rainer
 

Moosheini

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@Mathis das ist leider so eine kleine Schreinerkrankheit, die ich nur zu Genüge von mir auch kenne. Lieber nochmal eine Spur PU dazu, damit es auch noch minimum 200 Jahre halten kann :emoji_grin: Aber bin da auch voll deiner Meinung: D3 Weißleim reicht allemal.
 
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