Jan_Stelzenhaus

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Hallo liebe Woodworker,

ich plane demnächst im Garten ein Stelzenhaus für unsere Kinder zu bauen. Es soll auf 6 Robinien-Stämmen (15cm Durchmesser) stehen, die ca. 80cm tief im Boden einbetoniert werden. Die Gesamthöhe ist dann ca. 3,20m. Das eigentliche Haus (ohne Balkon) hat eine Grundfläche von 3x2m. Böden und Wände sollten aus Lärchenholz gebaut werden. Ich habe noch ein paar Fragen zu Holzverbindungen, insbesondere mit Blick auf die Statik...

Das Flachdach (zwischen 2 und 5 Grad Neigung) soll begrünt werden. Mit einer Schichthöhe von gut 6cm ergibt sich ein Gewicht von ca. 100kg/m^2 (plus Schneelast). Ich habe das mit dem Statik-Rechner von http://eurocode-statik-online.de/flaeche.php durchgerechnet. Für die Pfetten(?) und die Sparren würde ich jeweils 90x90mm Balken verwenden. Mit 60cm Abstand zwischen den Sparren (2m frei tragend) scheint das statisch gut zu passen.

Frage 1) Wie würde jemand, der Ahnung hat, die Pfetten befestigen? Sie haben eine Länge von 3m und spannen über 3 Pfosten. Reicht es, die Balken einfach oben drauf "abzulegen" (mit Schraube von oben gesichert) oder sollte man den Pfosten oben ausklinken? Oder noch anders?

Frage 2) Die Sparren können aber einfach an beiden Enden auf die Pfetten aufgelegt und verschraubt werden, oder?

Der Boden des Häuschens auf 1,5m Höhe soll ähnlich aufgebaut werden wie das Dach, allerdings haben wir insgesamt weniger Last. Hier müssen auch die beiden 3m-Längsträger an den runden Pfählen befestigt werden.

Frage 3) Reicht eine Bauschraube pro Verbindung? Kommt mir intuitiv irgendwie nicht so gut vor. Oder muss der Pfosten ausgeklingt werden? Etwa so wie in dem Screenshot unten aus dem YouTube-Video von "Frank's Shed"?

Ich sollte wahrscheinlich dazu sagen, dass ich Laie bin und daher nur handelsübliche Werkzeuge besitze (Kettensäge, Handkreissäge, Stichsäge, Bohrmaschine, Handwerkzeuge, ...). Es wäre schön, wenn das bei möglichen Vorschlägen zu Holzverbindungen berücksichtigt werden könnte! Umgekehrt würde ich Metallwinkel gerne vermeiden, zumal die "Stelzen" ja eh rund sind, also auch fürs Anbringen von Winkeln irgendwie bearbeitet werden müssten.

Das fertige Stelzenhaus soll niemandem auf den Kopf fallen. Nicht bei Sturm und auch nicht, wenn da 10 Kinder toben. Abgesehen von den kaputten Kinder-Köpfen wird ja auch viel Schweiß und Geld drin stecken :emoji_wink: Daher:

Frage 4) Erscheint Euch die Statik insgesamt in Ordnung? Hier geht es mir auch um die Fundamente. Würde nach jetzigem Stand für die 6 langen Pfosten jeweils ca. 90cm tief buddeln mit vielleicht 60cm Durchmesser. Je weniger ich schaufeln und mit Beton wieder auffüllen muss, desto besser.

Ganz herzlichen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
 

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fahe

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...war mir jetzt zu viel Text...:emoji_wink:

Aber: das "Einbetonieren" solltest Du lassen. Löcher ausheben, eine Lage Split rein, geschälte Stämme rein, ringsum mit Split auffüllen und etwas verdichten. So kann das Wasser ablaufen und versickern und die Chance ist gut, dass auch noch deine Enkel...
 

Dietrich

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Hallo,

man kann nur abraten andere Kinder als die eigenen drin spielen zu lassen, wenn ein Kind schaden nimmt und die Alten zum Anwalt gehen kannst Du unter die Brücke ziehen.

Gruß Dietrich
 

Friederich

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Reicht es, die Balken einfach oben drauf "abzulegen" (mit Schraube von oben gesichert)
Hallo,
das sollte auch funktionieren.
Ganz fachgerecht wäe eine Zapfenverbindung mit Holznagel gesichert. Muss aber nicht sein.
Pfosten seitlich ausklinken, knapp mit Pfettenstärke, dann durchgehende Mutterschraube seitlich durch Pfette und Pfosten, wäre wohl die bessere Alternative zum Einfachnurdrauflegen.

"Die Sparren können aber einfach an beiden Enden auf die Pfetten aufgelegt und verschraubt werden, oder?"
Bei sehr flachem Dach ohne weiteres.
Ganz fachgerecht wärs mit Kerven in den Sparren.

"90x90mm"
Hochfomat ist wesentlich tragfähiger als quadratischer Querschnitt.
Für Sparren 8X16 z.B. Je nachdem was gerade erhältlich ist.
Pfetten eher etwas stärker als Sparren.
Querschnitt nicht ganz so hoch wie bei diesen. Ca. 1/1,5. Sie werden ja auch seitlich belastet durch die schräg aufliegenden Sparren.
 
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Jan_Stelzenhaus

ww-pappel
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Hallo Ihr Drei,

vielen Dank, dass Ihr den vielen Text gelesen und auch noch geantwortet hatbt! Ich versuche es jetzt kürzer:

@fahe Wenn unten an den 6 Pfosten jeweils >200kg Beton kleben, habe ich ehrlich gesagt ein besseres Gefühl bzgl. der Standfestigkeit. Dir geht es um die Erhaltung des Holzes, klar. Und mein Gefühl kann mich täuschen - deswegen bin ich hier im Forum und frage. Vielleicht wäre es ein Kompromiss, die untere Hälfte der Löcher mit Split zu füllen und drüber Beton?! Jedenfalls nochmal Danke für Deinen Hinweis!

@Dietrich Ich habe da jetzt wirklich drüber nachgedacht und bin mir nicht sicher, was ich schlimmer fände. Deine Version der Geschichte mit dem fremden Kind und der Brücke oder die andere Version, wo einem meiner Kindern was passiert. Ich möchte das ganze Projekt gewissenhaft und ordentlich machen. Deine Anmerkung ist aber gut, weil ich jetzt noch mehr aufpasse.

@Friederich Vielen Dank, so mache ich es! Für die Dach-Pfetten ausklinken und schrauben

Hat noch jemand eine Anregung zu Frage 3? Es geht um die Längsverbindung entlang an drei Pfosten, um darauf den Boden aufzubauen. Der Balken (90x90) muss an den runden Pfosten befestigt werden. Nur Schrauben? Oder auch hier ausklinken?
 

Friederich

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Der Balken (90x90) muss an den runden Pfosten befestigt werden. Nur Schrauben? Oder auch hier ausklinken?
Würde ich etwas ausklinken. An Pfosten und Querbalken. Sonst hängt das ganze Gewicht an der Schraube. Sieht man zwar auch des öfteren, und geht bei entsprechend starker Schraube gut, würde mir abertrotzdem nicht gefallen.
 

sonicbiker

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Wenn unten an den 6 Pfosten jeweils >200kg Beton kleben, habe ich ehrlich gesagt ein besseres Gefühl bzgl. der Standfestigkeit. Dir geht es um die Erhaltung des Holzes, klar. Und mein Gefühl kann mich täuschen - deswegen bin ich hier im Forum und frage. Vielleicht wäre es ein Kompromiss, die untere Hälfte der Löcher mit Split zu füllen und drüber Beton?!

Nein, das ist kein Kompromiss sondern immer noch das gleiche Konstruktionsprinzip, jetzt aber nur an einem kürzeren Abschnitt. Ob das Holz nun auf 30 oder 60 cm Länge "gammelt", ist egal, das Resultat (Pfosten ist nicht mehr standfest) ist dasselbe.

Ich habe da jetzt wirklich drüber nachgedacht und bin mir nicht sicher, was ich schlimmer fände. Deine Version der Geschichte mit dem fremden Kind und der Brücke oder die andere Version, wo einem meiner Kindern was passiert. Ich möchte das ganze Projekt gewissenhaft und ordentlich machen. Deine Anmerkung ist aber gut, weil ich jetzt noch mehr aufpasse.

Es muss gar nicht an deiner Konstruktion liegen, die versagt: Wenn etwas passiert, kann es sein, dass du in Regress genommen wirst. Deine Konstruktion hat keine Abnahme/Zulassung durch TÜV oder wie das auch immer für Spielgeräte üblich ist. Ich weiß nur, dass die Regeln hierfür sehr streng sind.

Grüße, Wolfram
 

Zahltag

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Es muss gar nicht an deiner Konstruktion liegen, die versagt: Wenn etwas passiert, kann es sein, dass du in Regress genommen wirst. Deine Konstruktion hat keine Abnahme/Zulassung durch TÜV oder wie das auch immer für Spielgeräte üblich ist. Ich weiß nur, dass die Regeln hierfür sehr streng sind.
und dann ? wozu gibts versicherungen ? niemand muss zuhause tüv geprüfte gartenhäuser haben.

ansonsten einen disclaimer vors gartenhaus stellen. "eltern lassen ihre kinder auf eigene gefahr hier spielen" ^^
 

Jan_Stelzenhaus

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Nein, das ist kein Kompromiss sondern immer noch das gleiche Konstruktionsprinzip, jetzt aber nur an einem kürzeren Abschnitt. Ob das Holz nun auf 30 oder 60 cm Länge "gammelt", ist egal, das Resultat (Pfosten ist nicht mehr standfest) ist dasselbe.

Okay, verstehe, Danke! Das Holz im Spilt-Bett lebt dann ggf. länger als ich, was okay wäre. Aber das Überleben des Holzes ist ja nicht das einzige Ziel hier. Bieten die Spilt-Fundamente auch genug Sicherheit gegen Verrutschen der Pfosten? Gegen Kippen?

Werde das rausfinden und im Zweifel Split bevorzugen :emoji_thumbsup:

"90x90mm"
Hochfomat ist wesentlich tragfähiger als quadratischer Querschnitt.
Für Sparren 8X16 z.B. Je nachdem was gerade erhältlich ist.
Pfetten eher etwas stärker als Sparren.
Querschnitt nicht ganz so hoch wie bei diesen. Ca. 1/1,5. Sie werden ja auch seitlich belastet durch die schräg aufliegenden Sparren.

Danke Friedrich, habe Deine Ergänzung gelesen. Werde bei meinem Händler vor Ort weitere Formate erfragen. Bisher weiß ich nur, dass sie 90x90 und 45x68 anbieten.

Gibt es hier eigentlich Buch-Empfehlungen für Anfänger wie mich? Mit Blick auf selbst geplante Konstruktionen wie die hier diskutiere... "Das Holzbau-Buch"? "Die Holzkonstruktionen"? "Grundwissen moderner Holzbau: Praxishandbuch für den Zimmerer"?
 

blueball

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also meine Gedanken dazu. Du hast 6 Füsse geplant a15cm. Steht schon ohne Fundamente stabil bei richtiger Konstruktion vom Rest, sprich mit Aussteifungen. Ein Tisch hat 4Füsse, steht auch stabil ohne Fundamente. Rest darfst dir gerne weiter Gedanken machen.
 

Jan_Stelzenhaus

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also meine Gedanken dazu. Du hast 6 Füsse geplant a15cm. Steht schon ohne Fundamente stabil bei richtiger Konstruktion vom Rest, sprich mit Aussteifungen. Ein Tisch hat 4Füsse, steht auch stabil ohne Fundamente. Rest darfst dir gerne weiter Gedanken machen.

Super, Danke! Stichwort Aussteifungen, habe ich mich noch nicht ausreichend mit beschäftigt. Nach meinem jetzigen Wissensstand machen die geplanten Wände zu allen Seiten hier schon viel aus?! Da sollen einzelne Lärchen-Bretter verschraubt werden. Zusätzlich kann ich noch diagonale Verstrebungen einbringen, z.B. zwischen den Pfosten im "Erdgeschoss" und unter den Pfetten...
 

blueball

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klingt doch gut. Die Fundamente in deinem Fall, dienen denke ich nur zum an Ort und Stelle halten deines Hauses.
 

fahe

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Okay, verstehe, Danke! Das Holz im Spilt-Bett lebt dann ggf. länger als ich, was okay wäre. Aber das Überleben des Holzes ist ja nicht das einzige Ziel hier. Bieten die Spilt-Fundamente auch genug Sicherheit gegen Verrutschen der Pfosten? Gegen Kippen?

Hallo Jan,
Du schriebst ja, dass Du die Stämme 80 cm tief und damit frostfrei einsetzen magst. da kippelt in Split nichts... und auch Windsogkräfte müssten schon deutlich größer als hierzulande üblich sein, um dem Teil etwas zu tun. Alle GaLa-Profis, die ich kenne, setzen die Robinienstämme in Split.

Ausserdem, wie schon hier angedeutet wurde, muss Dein Bauwerk ja ohnehin eine gewisse Verwindungssteifheit bekommen. Das passiert über Kopfbänder, diagonale Aussteifungen und/oder Verbretterungen.

BTW: Den Preis geschälter Robinienstämme hast Du Dir aber schon vorher mal sagen lassen? Nicht, dass Du erschrocken bist, falls Du die im Holzhandel kaufst...:emoji_wink: Außerdem würde ich da rechtzeitig anfragen. Die Ungarn und Rumänen (wo die Stämmchen) meist herkommen, haben oft eine etwas andere Vorstellung von Termintreue, da ist dann schnell auch mal der Sommer schon wieder vorbei...:emoji_wink:
 

uli2003

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Ich habe meine Pfosten auf Schwert-Pfostenträgern einbetoniert.
Das spart einen Meter je Pfosten der teuren Robinie.
Fundamente 40/40/70.
Pfetten seitlich einkerben und nachziehbar verschrauben.
Kerven müssen in die Sparren, sonst ziehst du dir beim festschrauben das ganze Haus schräg.
Eine mindestens zweiseitige vollflächige Verbretterung zzgl. Dach- und/oder Bodenfläche ersetzen problemlos die Kopfbänder.
Wenn’s wackelt, kannst du ggf. noch im Sockelbereich ein Seilkreuz spannen.

Achte darauf, dass der komplette Splint abgeschält ist, sonst fressen die Holzwürmer dir die Hütte auf.
 

Jan_Stelzenhaus

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@fahe Danke, Falk, für die ausführlichen Erklärungen! Freue mich, Split ist mir grundsätzlich auch sympathischer als Beton.

BTW: Den Preis geschälter Robinienstämme hast Du Dir aber schon vorher mal sagen lassen?

Ja, leider kenne ich die Preise. Habe u.a. schon Robinienstämme bei uns einbetoniert (ich weiß...), um Sonnensegel zu spannen. Für 15cm Durchmesser will mein Holzhändler 25€ pro Meter... Hatte aber noch eine alternative Quelle (Unternehmen, das die Dinger selbst verbaut), da ging es ein bißchen günstiger. Der Gesamtpreis für das Haus ist tatsächlich das einzige, was mich manchmal noch am Projekt zweifeln lässt.

@uli2003 Danke für die Tips, klingt alles sehr gut! Zu den Sparren: Ich plane das minimale Gefälle in Längsrichtung (also nach hinten). Habe also vor, die Pfetten leicht schräg zu montieren. Dann kommen die Sparren ganz bündig da drauf und ich brauche keine Kerven - wenn ich Deinen Einwand richtig verstehe - weil beim Schrauben nichts schräg zieht.
 

esvaubee

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@fahe Für 15cm Durchmesser will mein Holzhändler 25€ pro Meter... Hatte aber noch eine alternative Quelle (Unternehmen, das die Dinger selbst verbaut), da ging es ein bißchen günstiger. Der Gesamtpreis für das Haus ist tatsächlich das einzige, was mich manchmal noch am Projekt zweifeln lässt.

Ich habe meine Robinienstämme vom Landwirt nebenan bekommen. Die wachsen ja teilweise unerwünscht im Wald.
Habe sie umsonst bekommen weil ich selbst gefällt und gerückt habe, aber ich könnte mir vorstellen das man Sie, wenn man nett fragt gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung auch entastet vom Bauern abholen kann.
Eventuell hilfreich nicht nach Robinien zu fragen sondern nach Akazien... Der Nachbar hielt es dafür.
 

Jan_Stelzenhaus

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Danke! Ich hatte oben mal nach Büchern zum Thema gefragt. Solche Richtwerte wie zum Beispiel 1/3-Pfosten-Stehenlassen... Kann man das sinnvoll begründen? Ähnlich die von Dir genannten Verhältnisse Breite/Höhe bei Pfette und Sparren... Ergibt sich irgendwie aus den statischen Berechnungen, okay. Aber vielleicht gibt es dazu anschauliche Erklärungen irgendwo?

Bitte nicht falsch verstehen, ich habe ganz großen Respekt vor dem Handwerk mit dem lange gesammelten und überlieferten Praxis-Wissen. Trotzdem würde ich mich freuen, die Hintergründe besser zu verstehen.
 

Dietrich

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Hallo,

und auch mal beim Förster fragen, nicht beim Amt anrufen, sondern dort wo die Forstleute ihr Werkzeug unterstellen, da findet man auch oft kurz vor Feierabend den Förster.

Gruß Dietrich
 

Friederich

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Solche Richtwerte wie zum Beispiel 1/3-Pfosten-Stehenlassen...
Entspringt leiglich meinem Augenmaß/Bauchgefühl. Wenn man sehr wenig stehenlässt, dann kann das leicht wegsplittern.
In einem Fachbuch wird man diese Art der Pfettenauflage wohl überhauptnicht finden. Wie gesagt wäre hier fachgerecht eine Zapfenverbindung.
Was den sinnvollen Balkenquerschnitt angeht:
Die Höhe des Balkens trägt mehr zur Tragfestigkeit bei als die Breite. (Kann man auch mit diversen Statiktools im Netz leicht nachweisen) Aber je schmaler, desto geringer die Belastbarkeit bei horizontaler Belastung. Von Fall zu Fall muss man halt einschätzen was wichtiger ist.

"Bitte nicht falsch verstehen,"
Nicht die Bohne! Du hast ja vollkommen Recht zu hinterfragen. Wir sind hier ja vorranging Schreiner mit nur begrenztem Zimmermannswissen.
Ein Fachbuch anschaffen ist eine gute Idee. Kann dir leider keines empfehlen. Kommt vielleicht noch von irgendwem.
 
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ca.sch

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Vor einiger Zeit habe ich auch ein Stelzenhaus gebaut. Vier Stämme in H-Anker in Beton. Dann Balken (Lärche) hochkant von jeweils zwei Seiten mit Gewindestangen (Edelstahl, ich meine 12 mm) an zwei Stämmen befestigt, dann auf diese Balken rechtwinklig weitere Balken gelegt, darauf dann Terrassendielen. Die Wände bzw. die Absturzsicherungen von innen an die Stämme befestigt. Hält super, durch die Stämme muss das alles nicht gerade sein u. sieht trotzdem gut aus.
 

KalterBach

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Alle Skeptiker fahren einfach mal in den Baumark, besuchen Kinderspielplätze oder schauen in den Katalogen gängiger Hersteller solcher "Spielgeräte" und lassen sich inspirieren. Den Rest baut man dann so wie gewünscht und für die eigenen und fremden Kinder.

Die "minderwertige" Schaukel-Rutschen-Kombination aus dem Baumarkt mit "spindeldürren" Hölzern und simplen Schrauben steht beim Nachbarn seit fünf Jahren einfach auf dem Rasen und wird von der ganzen Nachbarschaft bespielt. Einzig ein Sprossenbrett an der Leiter ist abgebrochen, aber das auch nur, weil Papi von oben draufgesprungen ist.
 

Setter

ww-birnbaum
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Moin zusammen,
Als Zimmermann würde ich die Pfetten nicht einfach auf die Stämme legen und sichern, auch nicht einfach an die Stämme "anheften" sondern den Stamm um die Pfettenbreite oben als Gabel einschneiden und die Pfette dann mit einer durchgehenden Gewindestange sichern. Hutmutter beidseitig drauf (wenig Verletzungsgefahr) und fertig. Pfette solle mind. 1/3 der Höhe über die Stämme hinausgehen. Dann hat man keine Probleme mit den Sparren.
Die Gabel würde ich gegen eventuell eindringendes Regenwasser mit Bitumenvoranstrich einpinseln. Oder mit Weißleim und den erst aushärten lassen bevor die Pfette eingebaut wird.

Die Sparren müssen mit Klauen/Kerven versehen werden und von oben mit passenden Schrauben gesichert werden. Sparren mit 2/3 Schraubendurchmesser rechtwinklig zur Sparrenoberseite vorbohren. Auf ausreichende Länge achten. Teilgewinde mit ausreichen großen Kopf. Oder Unterlagscheibe.

Die Balken für den Boden so wie in deinem Foto befestigen. Besser beidseitig des Stammes. Ausklinkung nicht zu tief machen (schwächt nur unnötig die Tragkraft des Stammes), dient nur zur optimalen Fixiereng der Bohlen. Kannst es auch so machen wie ca.sch beschrieben. Also mit durchgehender Gewindestange (Hutmuttern und U-Scheiben sind hier Pflicht wegen Verletzungsgefahr)

Denk an genügend großen Dachüberstand als konstruktiver Holzschutz
Ich gebe hier bewußt keine Holzquerschnitte an, damit ich nicht in Regress genommen werden kann. Die Holzquerschnitte sind ausreichend groß zu wählen. Lieber größer wie kleiner.

exenplarisches Beispiel Sparrenschraube : https://www.fmg-holzverbinder123.de/index.php?cPath=161_164
Sehr gute Hilfe bei der Detailausführung generell :https://docplayer.org/21738798-Holzskelettbauweise-fachgebiet-holzbau-doz-dr-ing-steinbrecher-1.html
 
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