Pilz auf Holz entfernen

Manxnorton

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Hallo,

ich bin neu hier. Ich habe mich gerade angemeldet, weil ich mir Hilfe erhoffe bei der Entfernung eines Pilzes, der an einem Sichtschutz im Garten aufgetreten ist.

Im Sommer hatte ich diesen Pilz entdeckt. Er ließ sich mit einem Spachtelmesser leicht entfernen. Das Holz darunter machte noch einen guten Eindruck. Ich habe außer der Entfernung mit dem Spachtel nichts weiter unternommen und jetzt ist der Pilz wieder da.

Ich habe mir einige Bilder im Internet angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es wohl ein Blättling ist. Allerdings wird zum Blättling beschrieben, dass das Holz vom Kern her schon völlig zerstört ist, wenn der Blättling an der Oberfläche sichtbar wird. Dies ist bei mir wohl kaum der Fall. Nach Entfernung des Pilzes ist das Holz darunter nicht vermodert, es macht einen festen, stabilen Eindruck. Der Pilz scheint entlang eines Risses im Holz zu wachsen (siehe Foto).

Was kann ich tun, damit der Pilz nicht wiederkommt?

Anbei einige Fotos:
- Pilz von oben
- Pilz von unten
- Pilz von vorne mit Maßstab
- Holz nach Entfernung des Pilzes

Vorab vielen Dank für Tipps und viele Grüße
Axel
 

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IngoS

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Hallo,

da wirst du das Teil über kurz oder lang austauschen müssen.
Bohr mal mit einem Schraubenzieher nach.
Innen ist das Holz sicher schon weich, an der Oberfläche nicht, da dort eventuell noch der Holzschutzanstrich wirkt.

Gruß

Ingo
 

Manxnorton

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Oh, du hast Recht. Wenn man flach mit dem Spachtel kratzt, fühlt es sich noch stabil an. Mit dem Schraubendreher komme ich ohne viel Aufwand an der anderen Seite raus.

Danke für die schnelle Antwort. Da hab ich schon die erste Aufgabe für das Frühjahr auf meiner Liste.
 

Manxnorton

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Danke für die zusätzliche Erläuterung.

Es ergibt sich für mich eine zusätzliche Frage:
Dieses Sichtschutzelement ist ca. 10 Jahre alt. Ich habe es vor der Installation sehr gründlich mehrfach mit Öl behandelt. Vor ein Paar Jahren habe ich es noch einmal nachgeölt. Es war ja nach außen auch noch gut intakt.

Habe ich den Pilz damals mitgekauft? War er schon im Holz drin, als ich das Teil aus dem Baumarkt getragen habe? Falls das so ist, kann man nichts dagegen machen? Man hat eben einfach nur Glück oder Pech?
 

Komihaxu

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Wegen dem grünen Moosansatz überall auf dem Bild gehe ich davon aus, dass der konstruktive Holzschutz nicht richtig ausgeführt wurde und das Holz dadurch
entweder häufig nass wird
oder danach nicht mehr richtig abtrocknen kann.
 

WinfriedM

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Hängt auch viel von der Holzart und Holzqualität ab. Im Baumarkt wird gerade hier gespart, weil da die meisten Kunden keine Ahnung haben. Wenn der Riss dort ungünstig verlief, also z.B. 45 Grad nach unten, kann oft Wasser reingelaufen sein und dort gestanden haben. In so einem feuchten Klima gedeihen dann alle möglichen Pilze und Mikroorganismen. Und die freuen sich über das leckere Holz.

Pilzsporen fliegen ständig überall durch die Luft, die suchen nur ein günstiges Klima, um zu gedeihen.
 

WinfriedM

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Dein Ölen hat überhaupt nichts gebracht, denn noch schneller wär auch unbehandelt nichts passiert.

Ich denke, das muss man differenziert betrachten. Ölen hilft definitiv, dass das Holz nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnimmt und damit auch die durchschnittliche Holzfeuchte sinkt. Das bezieht sich auf tiefereinziehende Öle, wie z.B. Leinölfirnis.

Jetzt ist es aber so, wie im ganzen Bereich Sicherheit: Es geht immer um das schwächste Glied. Das beste Haustürschloss ist sinnlos, wenn die Fenster offen stehen. Aber umgedreht gilt auch: Ein gutes Haustürschloss macht dann Sinn, wenn auch alle anderen Sachen berücksichtigt sind.

Im konkreten Fall kann es z.B. sein, dass das Holz durch Öl so geschützt war, dass es statt 10 Jahre durchaus 30 Jahre halten könnte. Aber dann gibts vielleicht eine massive Schwachstelle, z.B. ein Riss, in dem Feuchtigkeit reinläuft und längere Zeit stehen bleibt.

Das ist ungefähr so, wie ein verzinktes und lackiertes Auto, wo dann aber ein gewaltiger Kratzer in der Tür dafür sorgt, dass die in 3 Jahren durchgerostet ist.

Man darf da also nicht zu dem Schluss kommen, dass solche Maßnahmen nichts bringen.
 

Friederich

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Im konkreten Fall kann es z.B. sein, dass das Holz durch Öl so geschützt war, dass es statt 10 Jahre durchaus 30 Jahre halten könnte. Aber dann gibts vielleicht eine massive Schwachstelle, z.B. ein Riss...
Ja stimmt schon. Wirklich eindeutige Schlüsse kann man hier nicht ziehen.
Die restliche Oberfläche ist ja aber auch veralgt, das Holz scheint also auch außerhalb des Risses recht feucht zu sein. ...Ich hab einfach starke Zweifel, dass Ölen was bringt.
 

WinfriedM

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@Friederich: Ich hatte dazu selber Versuche gemacht und das scheint sich zu bestätigen. Ein unbehandeltes Testbrett auf dem Teststand war nach 5-6 Jahren stark zerstört und bröselte auseinander. Die beiden Testbretter, die geölt waren, sind jetzt nach 8 Jahren immer noch ok. Natürlich ist bei einem so inhomogenen Werkstoff wie Holz nur eine Probe etwas mager, da müsste man weitere Tests machen.
 

Friederich

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@Winfried, das hätte dann in der Tat schon Gewicht. Mind. etwa doppelte Lebensdauer durch Ölen, hätt ich nicht erwartet.
Nadelholz war das ja wohl nicht, wenns unbehandelt schon nach 5-6 Jahren hinüber war?
Aber eigentlich sollte man dann ja bei allen Hölzern einen deutlichen Unterschied erwarten.
 

Holz-Fritze

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Bei dem Blättling kann man die weitere Zerstörung etwas aufhalten (verzögern) indem man Alkohol einspritzt. Das habe ich sogar schon mit Erfolg am lebenden Holz an einer Stammrose gemacht. Hat deren Leben um zwei Jahre verlängert, aber das Holz welches schon kaputt ist bleibt kaputt und irgendwann wächst das Myzel wieder.

Beim Erneuern unbedingt drauf achten dass das Holz immer wieder abtrocknen kann.
 

WinfriedM

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@Friederich: Es war Kiefer und ich war auch erstaunt, dass die bereits nach 6 Jahren hinüber war. Die Probe war 45 Grad montiert und hat allen Regen abbekommen. Im Herbst, wenn es längere Zeit feucht war, hat man auch deutlich gesehen, wie auf diesem Holz wesentlich stärker kleine orangene Pilze gewachsen sind. Auf den geölten Proben war das kaum der Fall.

Hier der Test, Probe 009 und 010:
reintechnisch.de - LasurenLangzeitTest

Die weitere Entwicklung muss ich mal noch einarbeiten. Aber auch hier sah man definitiv schon deutliche Unterschiede, vor allem auf der Unterseite.

Ich glaube, es ist so: Bis zu einer gewissen Feuchte geht alles gut und das Holz hält lange. Wenn aber das Klima erstmal so ist, dass regelmäßig Pilze wachsen können, geht es mit dem Holzzerfall recht zügig. Und das Öl scheint die Bedinungen wohl so zu halten, dass das Holz noch zu trocken für Pilzwachstum ist.
 

Friederich

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@Friederich: Es war Kiefer und ich war auch erstaunt, dass die bereits nach 6 Jahren hinüber war. Die Probe war 45 Grad montiert und hat allen Regen abbekommen.
Das ist wirklich erstaunlich. Und das auch noch bei Südexposition.
Dach-Schindeln werden ja manchmal sogar aus Fi gemacht. Und die Dächer sind oft noch flacher als 45°...

Was noch fehlt ist ein Test mit Holzteer/Labsal:emoji_slight_smile:
 

Holz-Fritze

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WinfriedM

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Mich wundert das auch etwas, wie Dachschindeln aus Fichte länger als 8-12 Jahre durchhalten. Vielleicht klappt das aber auch nur in Gegenden, wo es ordentlich windig ist und das Holz so schnell wieder abtrocknet.

Hatte da letztens ein Haus gesehen, was reetgedeckt war. Stand in einer sehr ungünstigen Lage, im Wald mit hohen Bäumen herum. Das Dach war voller Pilze und gammelte stark vor sich hin. Da wurde mir klar, dass ein Reetdach auch nur was ist, wenn Wind und Sonne dafür sorgen, dass es schnell wieder trocken wird.

@Friederich: Holzteer: Ja, du hast recht, ich muss das mal testen. Kommt vielleicht nächstes Jahr mit auf den Teststand. Welchen Lieferanten und welches Produkt würdest du denn empfehlen?
 

Friederich

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@Friederich: Holzteer: Ja, du hast recht, ich muss das mal testen. Kommt vielleicht nächstes Jahr mit auf den Teststand. Welchen Lieferanten und welches Produkt würdest du denn empfehlen?
Die Hütte, welche ich vor Augen habe, habe ich leider nicht selbst gestrichen.
Zu den Schindeln-neben der Windexposition dürfte auch eine Rolle spielen, dass sie deutlich dünner sind als deine Probebretter. Und in der Regel auch etwas "beheizt" von unten her.
Trotzdem erstaunlich. Sogar Pappelholz wird verwendet.
 

Lallumper

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Nach Aussagen einiger Spezis hier aus dem Forum soll das richtig viel ausmachen.

Die Natur des Holzes ist es ja, dass es in Faserrichtung Wasser aufsaugen können muß, senkrecht zur Faserrichtung aber nicht. Da die Faserrichtung bei gespaltenem Holz parallel zur Oberfläche verläuft, leuchtet es mir schon ein, dass gespaltene Holzschindeln deutlich länger halten. Wenn bei gesägtem Holz abgeschnittene Fasern aus der Oberfläche gucken, saugt sich das Holz an diesen Stellen richtig voll Wasser. Man kann das testen, indem man ein kleines Stück Holz mit dem Hirnholz in eine Wasserschale stellt und guckt, wann es an der anderen Seite nass wird.
 

Friederich

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Gespalten ist klar besser.
Aber wie gesagt werden Schindeln auch geschnitten angeboten. Und das wäre bestimmt nicht der Fall, wenn die nicht mind. 20 Jahre durchhalten.
 

Lallumper

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Kann es sein, dass gesägte Schindeln dann meist nicht aus Fichte sind?

Bezüglich der Haltbarkeit von unbehandelter Fichte: Ich habe hier auch etwas Fichte auf meinem nichtüberdachten Balkon, dass dort seit geschätzt 5 Jahren unbehandelt liegt. Man hat das Gefühl, dass die silberne Schicht, die sich auf dem Holz bildet, das Holz in der Mitte besser schützt als manch ein Anstrich. Kratzt man die Schicht ab, kommt frisches, gesundes Holz zum Vorschein. Wie Winfried schon schrieb, hängt es vermutlich sehr stark von Vegetation, Wind, Regen und unzähligen anderen Einflüssen ab.
 

Mitglied 30872

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Aus eigener Beobachtung:
Ich hatte vor rund 12 Jahren mein Grundstück eingezäunt, Lärchenpfähle senkrecht im Stahlschuh einbetoniert, daran Querriegel befestigt. Beides nur mit der Motorsäge abgelängt und mit Schäleisen geschält. Die senkrechten Pfähle sind knochenhart, die Querriegel sind zum größten Teil durch, einige habe ich schon ausgetauscht. Ich denke also, es hat auch damit zu tun, ob die Hölzer quer oder hochkant verbaut sind. Wenn die Dachschindeln quer verbaut würden, würden sie m.E. nicht so lange halten. Die Holzart scheint da sekundär zu sein.
 
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