Pfusch am Bau

ChristophW

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Das Problem ist dass dieser Kunde denkt er wisse alles wobei er das eben nicht tut.
Aber Handwerker wissen immer alles? :emoji_wink:

Meist ist das gefährliches Halbwissen.
Daher beauftragt man ja einen Profi um sich dann die (realisierbaren) Möglichkeiten aufzeigen zu lassen.

Da ich aber, für das was ich mache, verantwortlich bin entscheide ich wie genau das technisch gemacht wird.

Und wenn es zwei technisch gleichwertige Lösungen gibt?

Es gibt, analog zu anderen Branchen, auch bei uns bedenkliche Entwicklungen.
z.B. Öfen die nur funktionieren wenn auch Strom da ist.
Das größte Risiko im Winter ist allerdings Stromausfall (nicht Holzausfall/Gasausfall/Ölausfall).
Daher gibt es solche Öfen bei mir nicht, auch dann nicht wenn der Kunde darauf besteht.
Das ist doch in Ordnung und du wirst das sicher auch nachvollziehbar darlegen können was die Vor/Nachteile sind und möglicherweise entscheidet der Kunde sich dann um, oder auch nicht...

Wie schon oben angmerkt von @Martin45 ich finde diesen "Zielkonflikt" auch immer etwas befremdlich, einserseits scheints ja zu stören wenn "der Kunde" sich Gedanken macht, wenn dann aber nicht zufrieden stellend läuft heißt es immer "ja aber da hätte man sich ja vorher mal informieren sollen statt jetzt hinterher ...".
 

teluke

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@teluke nur ais Interesse, der TE meldet sich ja eh nicht mehr. Welche Ofen brauchen denn Strom? Gruß
Alle Öfen mit Rauchgas/Wasser Wärmetauscher.
Hier wird das Wasser direkt durch das Rauchgas aufgeheizt.
Wenn dann die Pumpe (Strom) nicht läuft würde das Wasser im Tauscher, ohne Sicherheitseinrichtung, überhitzen und der Tauscher explodieren.
Dagegen sind diese Öfen natürlich heute abgesichert.
Das Wasser im Wärmetauscher wird dann mittels thermischer Ablaufsicherung gekühlt. Das ist nichts anderes als eine Kühlung mit Frischwasser (dabei geht man davon aus dass, wenn der Strom ausfällt, weiterhin Wasserdruck vorhanden ist) und das aufgeheizte Frischwasser danach in den Kanal läuft.
Da aber kaum jemand den Kanal beheizen will muss der Ofen dann ausbleiben.

Wir machen das mit Absorbern. Diese haben mit dem Rauchgas keine Berührung und nehmen bei Pumpenausfall keinen Schaden.
Warmes Wasser produzieren unsere Öfen dann natürlich auch nicht mehr, der Ofen selbst aber kann ganz normal weiterbetrieben werden.
 

Manuel_

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Ich glaube, bzw. habe den Eindruck, dass man mit @teluke schon reden kann und fasse deine Kritik @ChristophW mal als generelle auf.

Im Kern gebe ich dir aber Recht. Meine Erfahrungen bisher sind leider so, dass nur die guten (damit meine ich die, wo es keine bösen Überraschungen gab) Handwerker sich im Vorfeld Zeit genommen haben und sich mit mir unterhalten und das Projekt geplant haben. Da stand dann fast alles schon fest, bis sie den Auftrag erhalten haben. Viele andere versuchen nur schnell die Unterschrift zu bekommen, der Rest ergibt sich ihrer Meinung dann schon irgendwie.

Das Einzige was ich als Lösung gefunden habe um große Katastrophen zu verhindern ist beim Monteur dabei zu sein, dann kann er fragen oder ich einschreiten, wenn es Unklarheiten gibt.

Übrigens was ich oben schon mal angedeutet habe, ich verstehe nicht, warum sich Handwerker so oft in der Opferrolle sehen. Die Ungewissheit für den Handwerker iat fast nur der Kunde, während der Kunde oft weder den Handwerker, noch dessen Arbeit, dessen Arbeitsauffassung und oft genug nicht mal die tatsächlichen Kosten im voraus einschätzen kann. Die guten Handwerker mit denen ich zu tun hatte, haben mir einige dieser Unsicherheiten genommen. Teils auch z.b. geh mal zu den Nachbarn xx da habe ich gearbeitet rede mit dem und schau dir das an.

Viele Grüße
Manuel

PS dass dieser Aufwand nicht am Handwerker hängen bleibt sollte klar sein, die die sich so verhalten haben, waren selten die günstigsten, aber bei mir immer die die den Auftrag bekommen haben.
 

teluke

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@ChristophW

Nein, auch Handwerker wissen nicht alles, brauchen sie auch nicht. Wichtig ist dass sie aber das in ihrem Gewerk, soweit sie das aktiv machen, wissen.
Der Schreiner welcher Einbauküchen baut muss nicht alles über Treppen wissen obwohl das auch Schreinerhandwerk ist.

Niemand hat was gegen einen Kunden mit Halbwissen, im Gegenteil.
Hier geht es um Kunden mit Halbwissen die meinen sie wüssten alles.

Dann entscheide ich welche der Lösungen die Richtige ist.

Klar kann ich das.
Nicht jeder Kunde aber entscheidet sich dann um. Nur dann baue ich das trotzdem nicht.
Der "entgangene" Auftrag ist mir dabei völlig egal.

Selbstverständlich darf, ja soll, sich der Kunde seine Gedanken machen.
Aber er kann nicht entscheiden dass ich das dann auch baue.
Es muss halt dann einen Handwerker finden der ihm das baut.
Das gelingt ihm auch.
Nur ärgert er sich danach nicht über mich.
 

jochen-steini

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Puh... steile These. Ich kenn mich nicht so ganz genau aus aber bin mir ziemlich sicher, dass eine Vereinbarung gegen die anerkannten Regeln der Technik im Streitfall schlecht für den Handwerker aussieht.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben - die 120cm sehe ich nicht als Problem da die Norm Mindesthöhen vorschreibt. Die 80cm würde ICH keinem Kunden bauen, da ich mir sicher bin, dass ich definitiv den kürzeren ziehe wenn da einer zu schaden kommt. Und dann kann ich tausend Unterschriften vom Kunden haben, dass er das genauso wollte. Ich bin der Fachmann und muss es fachlich korrekt ausführen.
Und das mit den kleinen Menschen... Ich hab drei kleine Menschen daheim... Für die wären 180cm besser... :emoji_wink:


Das glaube ich nicht. Es wird ein Vertrag geschlossen. Wenn der Kunde schriftlich darauf hingewiesen wurde und er dennoch z. B. 80 cm wünscht, dann hast du m.E. vor Gericht wenig zu befürchten.
 
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Manuel_

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Das glaube ich nicht. Es wird ein Vertrag geschlossen. Wenn der Kunde schriftlich darauf hingewiesen wurde und er dennoch z. B. 80 cm wünscht, dann hast du m.E. vor Gericht wenig zu befürchten.
Das Sprichwort "Vor Gericht und auf hoher See bist du in Gottes Hand" kommt nicht von ungefähr und hat leider mehr als nur einen wahren Kern.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Das Sprichwort "Vor Gericht und auf hoher See bist du in Gottes Hand" kommt nicht von ungefähr und hat leider mehr als nur einen wahren Kern.
Ich glaube das ist etwas zu platt. Das Problem ist eher, dass die Rechtssprechung nicht immer unserer persönlichen Auffassung von gerecht entspricht. Und deshalb nimmt man das so wahr.
Auf einem Bau hat mir auch mal ein Maler erzählt, dass er fast pleite gegangen ist, weil er für ne zimmerei immer den trockenbau gespachtelt hat. Besagter Unternehmer wollte dann, dass er einen roh au schon spachtelt, ohne Fenster und Türen drin. Er hat darauf hingewiesen, dass das Murks ist aber der Unternehmer hat drauf bestanden und er war wirtschaftlich ein wenig abhängig von diesen Aufträgen. Deshalb hat er bedenken angemeldet und es gemacht. Natürlich entstanden die zu erwartenden Probleme und der Zimmerer verlangte Nachbesserung. Schließlich ging es vor Gericht und es war so wie hier beschrieben er war der Fachmann und hat es trotzdem gemacht, musste also nachbessern. Dass er bedenken angemeldet hat, wurde ihm sogar negativ ausgelegt, frei nach dem Motto sie wussten es doch ganz genau und haben es trotzdem gemacht...
 

Manuel_

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OK, da dir das nicht reicht und ich mit dem Spruch nicht unhöflich sein wollte, versuche ich das hier zu erklären. Du kannst keinen Vertrag abschließen wie du das möchtest, ein sehr übertriebenes Beispiel, ich darf niemand per Vertrag erlauben eine Straftat zu begehen. So ein Vertrag ist einfach wertlos. Und eine ähnliche Sicht kann ein Gericht auf einen Vertrag haben, bei dem z.B. un eine sicherheitsrelevante Ausführung abseits der Norm geht, oder eben auch wenn es nur um mögliche Folgeschäden geht.

Viele Grüße
 
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Gelöscht Mitglied 91199

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OK, da dir das nicht reicht und ich mit dem Spruch nicht unhöflich sein wollte, versuche ich das hier zu erklären. Du kannst keinen Vertrag abschließen wie du das möchtest, ein sehr übertriebenes Beispiel, ich darf niemand per Vertrag erlauben eine Straftat zu begehen. So ein Vertrag ist einfach wertlos. Und eine ähnliche Sicht kann ein Gericht auf einen Vertrag haben, bei dem z.B. un eine sicherheitsrelevante Ausführung abseits der Norm geht, oder eben auch wenn es nur um mögliche Folgeschäden geht.

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