Pfetten mit Gewindestangen verankern

monoceros84

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Moin zusammen!

Ich baue gerade das Pultdach unseres alten Schuppens neu. Die Wände bestehen aus Vollziegeln, die mehr oder weniger gut zusammenhalten :emoji_grin:
Da das Dach auf einer Seite überstehen wird (dort kommen Stützen drunter), müssen die "Mauerlatten" etwas dicker sein, sie müssen ja auf 2m selbst tragen. Ich nenne sie deswegen Pfetten, sie sind 18cm hoch.

Zur Befestigung der Pfetten auf der Mauer werde ich Gewindestangen mit Verbundmörtel (manchmal auch Injektionsmörtel) in die Ziegel setzen, durch die Pfetten und dann aufschrauben. Vorteil: mit den Gewindestangen verbinde ich gleich die oberen 4 Ziegelreihen nochmal. Mit genügend Kraft ließen sich einzelne Ziegel rauslösen, weswegen mir das so deutlich sympathischer erscheint.

Soviel der Vorrede. Meine Frage ist nun ganz praktisch: in welchen Schritten baue ich das am besten? Der bisherige Plan war:
  1. 14er Löcher durch die Pfetten bohren
  2. Pfetten auflegen, durch die Löcher mit dem Steinbohrer 14 Löcher in die Mauerkrone bohren
  3. Pfetten wieder abnehmen, M12 Gewindestangen einmörteln
  4. Nach dem Aushärten Pfetten aufsetzen und festschrauben
Meine Befürchtung dabei ist, dass ich die Pfetten nicht wieder auf 7 Gewindestangen gefädelt bekomme. Sind die Löcher auch nur leicht schief oder die Gewindestangen nicht genau zentrisch ins Bohrloch eingemörtelt, könnte ich trotz den 2mm Lochübermaß Probleme bekommen. Selbst wenn man die ersten Löcher durch die Pfette mit einem Bohrständer für möglichst exakten Winkel bohrt.

Eigentlich lässt man die Mauerlatten liegen und dreht die Gewindestangen gleich durchs Holz in die Mauerkrone. Nur sind da eigentlich die Pfetten nicht 18cm hoch, ich bekomme den Verbundmörtel doch nicht durch 18cm in ein 30cm tiefes Loch.
Und erst alle Gewindestangen einmörteln und noch vorm Aushärten die Pfetten aufstecken wird auch nichts, da bei den aktuellen Temperaturen Verarbeitungszeiten von um die 5min angesagt sind.

Hat jemand von euch Erfahrung oder wenigstens eine Idee dazu?
 

Schraubzwinge894

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Eine Idee, ohne je. Mit injektionsmörtel gearbeitet zu haben: ausprobieren, ob du den Mörtel durch zusätzlichen kurzen Schlauch auf der Injektiomstülle bekommst.
Dann erstes und letztes Loch Mörtel rein, Gewindestange rein, Pfettw drauf, trocknen lassen. Merken, wie viel benötigt wird, dass nichts raus quillt.
Alle anderen Löcher durch pfette mit zusätzlichem kl. Schlauch auf der Tülle füllen.
 

SchweißerSchnitzer

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Nee. Wenn das mit dem Schlauch nicht 100% dicht ist, quillt dir das schmierige Zeug vorher ins Holz. Zum passenden Schläuche vorher testen, wäre mir das Zeug zu teuer.

Wenn man zu zweit mörtelt, dauern die 7 Löcher ca 5 Minuten. Das genügt.

Genug Ersatz von den Mischspritzen bereit halten! Irgendwas ist immer.
 

Fichtenelch

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Hat jemand von euch Erfahrung oder wenigstens eine Idee dazu?
Ich kann sogar mit beidem dienen!

Zunächst mal ist es vollkommen richtig dass du bei einer m12 Gewindestange ein 14er Loch in die Steine bohren musst.

Bei der Schwelle wie folgt.

-Bohrlöcher festlegen (auf obere Stoßfugen der Steine achten.

-Zu den Enden der Mauer c.a. 40cm Abstand lassen

-Bohrlöcher mit 12er Bohrer in Schwelle in Schwelle Bohren

-Schwelle auflegen, ausrichten und Markierung setzten

-Mit 12er Steinbohrer durch die Löcher ins Mauerwerk bohren, c.a 1cm Tief.

-Schwelle entfernen

-mit 14er Steinbohrer bei den entstandenen Markierungen von den 12er Bohrer die 14er Löcher bohren

-Bohrlöcher auspusten und mit Wasser befeuchten


-Schwelle auflegen und Anhand Markierung ausrichten.

-2k Mörtel zur Hand, die Spitze mittels Schlauch verlängern und durch die Schwelle hindurch ins Bohrloch führen.

-Bohr mit 2k Mörtel befüllen und im Anschluss Gewindestangen mittels Drehbewegung einführen.

-Trocknungszeit beachten und Schwelle befestigten

Allgemeine Sachen wie Absperrung, Vorlegescheiben usw kann ich auf Wunsch auch noch gerne erläutern.


Edit: da waren die anderen schneller.

Mit den Schläuchen geht's sehr gut.
Man muss davon nur ein zwei als Reserve haben.
 

TomfromMuc

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Bin kein Zimmerer, aber ich hab es wie folgt gemacht: hierzulande ist es üblich, daß der Rohbauer die Gewindestangen in den Ringanker einbetoniert (und die Arbeiten ja nicht sooo genau). Hab dann alle Stangen exakt ins Lot gebogen (wo nötig) ein Schnur neben den Stangen gespannt und die seitlichen Abweichungen der Ankerstangen von der gewünschten Achse und deren Abstände zueinander gemessen. Damit bekommst Du ein exaktes mm-genaues Aufmaß. Auf der Unterseite der Pfetten angezeichnet und gebohrt. Deshalb würde ich in Deinem auch erst alle Gewindestangen in aller Ruhe setzen und wie beschrieben verfahren.

Das mag der eine oder andere Profi jetzt als kompliziert bezeichnen (entsprechende Anmerkungen werden bestimmt kommen) aber für den Laien ist es streßfrei und sicher.

Du kannst auch die gebohrten Pfetten auflegen, mit dem 12er (!) Bohrer auf den Steinen "anzeichnen" (leicht anbohren), Pfetten abnehmen und dann die Stangen setzen. Hast aber m.M.n. das Risiko, daß es ungenau wird / verwackelt / Pfette mit jedem Loch etwas verrutscht (mit 14er Bohrer durchs 14er Loch auf alle Fälle).

Bzgl. "exakt winklig durchs Holz bohren" würde ich mir keine extremen Sorgen machen. Wenn Du halbwegs winklig gebohrt hast, zieht sich eine 12er Gewindestange locker hin. Schlimmstenfalls ein Loch aufbohren.

Viel Erfolg beim Projekt, VG Tom
 

monoceros84

ww-ahorn
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Das wird ja immer verrückter hier, jetzt kann man nicht mal mehr seinen Kaffee austrinken und hat schon eine Handvoll super Antworten bekommen :emoji_sunglasses: Vielen Dank erstmal dafür, ich bin platt!

Ideen:
  • Einen Low-Speed Injektionsmörtel nehmen, da hast du paar Minuten mehr (zB Fischer).
  • Den Mörtel vorher in Kühlschrank legen.
  • Zu zweit oder zu dritt arbeiten.
Verbundmörtel habe ich schon gekauft. Den hat mir ein Maurermeister wärmstens empfohlen. Und hergestellt wird er hier ums Eck, das hat mich überzeugt
Kühlschrank, mmhh ja, aber das Mauerwerk ist ja im Sommer trotzdem durchgeheizt. Der Kram ist vermutlich schneller warm als er aus der Kartusche kommt.
Zu zweit oder dritt sowieso, sonst bekomme ich die Pfette gar nicht bewegt. Kann sogar gut möglich sein, dass man das zu dritt in der Zeit hinbekommt. Bei mir bin ich da allerdings skeptisch, mache das zum ersten Mal und geht auch nur eine Kleinigkeit schief, haben wir den Salat :emoji_scream: Wenn's irgendwie geht, versuche ich immer hektische Situationen zu vermeiden.
Aber dennoch sehr gute Ideen!

Eine Idee, ohne je. Mit injektionsmörtel gearbeitet zu haben: ausprobieren, ob du den Mörtel durch zusätzlichen kurzen Schlauch auf der Injektiomstülle bekommst.
Da sind sogar je zwei Tieflochtüllen bei jeder Kartusche dabei. Das Paket ist leider noch nicht angekommen, aber auf dem Bild sehen die maximal so lang aus wie die Kartusche selbst. Damit kommt man keinesfalls knapp 50cm rein (18cm Pfetten, 30cm Bohrloch). Deswegen bin ich da so skeptisch.
Ich könnte natürlich nun wirklich versuchen, auf die Tieflochtüllen noch ein Stückel Schlauch aufzusetzen, aber was wenn der im Loch abfällt? Dann bekommt man die Gewindestangen nicht mehr rein... Mmhh, die Idee ist prima, aber in der Praxis Stelle ich mir das nicht ganz einfach vor.

Ich kann sogar mit beidem dienen!

[...]

Allgemeine Sachen wie Absperrung, Vorlegescheiben usw kann ich auf Wunsch auch noch gerne erläutern.
Super!!
Im Grunde bestätigst du ja den Vorschlag von Schraubzwinge894. Wie vermeidet man, dass sich der Schlauch ungewollt löst?
Und wieso erst in die Mauerkrone bohren, wenn die Pfette wieder runter ist? Da erhöht sich doch die Gefahr, dass ich in einem anderen Winkel bohre und die Stange nicht mehr rein geht, oder? Ich hätte zumindest durchgebohrt und dann im Mauerwerk nur nochmal mit dem 14er aufgebohrt?!?

Was meinst du mit Vorlegescheiben?
Absperrbahn werde ich auflegen, das hab ich bei der Beschreibung weggelassen. Ebenso wie die Unterlegklötzchen, um eventuelle Unebenheiten auszugleichen.
 

monoceros84

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Das mag der eine oder andere Profi jetzt als kompliziert bezeichnen (entsprechende Anmerkungen werden bestimmt kommen) aber für den Laien ist es streßfrei und sicher.
Genau, stressfrei und sicher ist mir hier wichtiger als schnell und effizient. Sehr gut erkannt
Darüber hatte ich auch erst nachgedacht, aber hatte dann die Befürchtung, dass das nichts wird oder in ewiges Gebastelt ausartet. Die Pfetten wuppt man ja auch nicht schnell mal hoch und runter, das sollte bestenfalls beim ersten, spätestens beim zweiten Versuch sitzen. Aber gut zu wissen, dass das prinzipiell auch geht.

Stimmt, wenn die beim Bohren auch nur 3-4mm verrutschen, dann kann man's auch gleich nachträglich ausmessen. Hätte zwar nicht gedacht, dass diese große Pfetten verrutscht, aber du hast schon Recht, bei einem 14er Bohrer mit 50cm Hebel gibt es schon ordentlich Kraft. Mmhh. Das wird auch der Grund sein, warum Fichtenelch nur "ankörnt" und dann ohne Pfetten in die Mauerkrone bohrt.
 

Fichtenelch

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Wie vermeidet man, dass sich der Schlauch ungewollt löst?
Klebeband!


Und wieso erst in die Mauerkrone bohren, wenn die Pfette wieder runter ist?
Weil in der Mauer das 14er Loch muss.
In die Schwelle aber das 12er bleiben soll.

Das Bohrmehl kann auch besser entweichen und das Loch besser ausgepustet werden.

Was meinst du mit Vorlegescheiben?
Die kommen zwischen Mutter und Oberkante Schwelle.


Absperrbahn werde ich auflegen

Du kannst nach dem vorbohren der Löcher auch die Absperrung direkt auf die Unterkante Schwelle tackern.


Ebenso wie die Unterlegklötzchen, um eventuelle Unebenheiten auszugleichen.
Sehr gut!
 

monoceros84

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Echt so einfach? :emoji_laughing: Na wenn das wirklich hält, dann bin ich überzeugt. Das hätte ich nicht gedacht, dass das geht.

Die kommen zwischen Mutter und Oberkante Schwelle.
Reicht eigentlich eine Mutter oder sollte man die kontern, damit sie nicht lose werden, falls das Holz schrumpft?

Du kannst nach dem vorbohren der Löcher auch die Absperrung direkt auf die Unterkante Schwelle tackern.
Super Idee!
 

Fichtenelch

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Reicht eigentlich eine Mutter oder sollte man die kontern, damit sie nicht lose werden, falls das Holz schrumpft?
Eine Mutter reicht!
Durch die Kerven wird die Kraft ja vernünftig nach unten abgeleitet, die Gewindestangen dienen ja nur der Lagersicherung.

Mach dir vorher am besten die Sparren Einteilung damit kein Bohrloch dort ist wo später ein Sparren hin soll.
Ist natürlich kein Weltuntergang, aber kann man ja gleich vermeiden.
 

Fichtenelch

ww-robinie
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...na ja, der TE schreibt, dass er sich davon eine Verbesserung des Mauerverbunds verspricht. :emoji_grin:
Für den Mauerverbund wäre eine bewehrte Fuge eine Möglichkeit.
Damit kann man auch sehr gut Unebenheiten ausgleichen.
Muss ja nicht immer gleich ein Ringanker sein.

Vielleicht gibt's ja auch noch ein paar Bilder dann könnte man sich das mal genauer angucken.
 

fahe

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...ich wollte nur sanft andeuten, dass ich lieber vier Reihen schnell neu aufmauern würde, statt auf die Idee zu kommen, mit Gewindestangen & Chemie zu versuchen, Stabilität in etwas zu bringen, das mir offensichtlich ein schlechtes Bauchgefühl beschert... :emoji_wink:

Aber: Jeder, wie er mag.
 

monoceros84

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Was meint ihr mit bewehrter Fuge? Vor allem welche Fuge? Vielleicht ist das ja noch eine zusätzliche Option...

Ich hatte hier einen Maurermeister und einen gelernten Tischler (mit jahrelanger freiberuflicher Erfahrung in allen möglichen Bauprojekten) da und beide waren der Meinung, dass hier ein Ringanker unnötig ist. Natürlich auf meine Verantwortung, da keine Statik gemacht, aber immerhin mehr als meine bescheidene Meinung.

Die obere Pfette wird auf 4-5 neu aufgemauerten Ziegelreihen liegen, da haben wir gleich Tabularasa mit gestückelten, morschen Holzstürzen gemacht.
Die untere Pfette liegt aber auf dem original Mauerwerk (gibt nur nen Glattstrich). Ohne Grund will ich hier ungern auf 5m Länge eine 24er Wand abtragen und neu aufmauern. Zumal dann die Frage ist, wo aufhören. Nimmt man 4 Reihen ab? Oder 10? Der Zustand ist überall identisch.
Mir geht es weniger darum, die ganze Wand zu stabilisieren als vielmehr, das Gewicht und die Reibung zu erhöhen, die das Dach an Ort und Stelle halten.
5 Reihen neu aufmauern oder einen einfachen Ringanker gießen sind am Ende nicht viel anders, nur mit noch mehr Masse, bin ich der Meinung. Im Zweifel kann auch dieses ganze Konstrukt von der Mauer rutschen, wenn nichts mehr hält (und soo schlimm ist es nun auch wieder nicht, sonst hätte ich es auch gleich abreißen können) :emoji_laughing:

Foto, ja, ich kann was einstellen, aber das hilft vermutlich nicht. Aktuell ist hier noch nichts aufgemauert, sieht aus wie Abbruchhaus :emoji_wink:
 

monoceros84

ww-ahorn
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Das ist der aktuelle Stand. Links, wo eine Mauer schon weggebrochen ist, kommt ein alter Anbau weg und das Dach steht dort dann 2m über und wir abgestützt.
Die Mauer der Vorderansicht wird wie erwähnt mit 4-5 Reihen wieder aufgemauert, nachdem wir hier die Stürze rausgehauen und das eine Fenster zugemauert haben.
1000021665.jpg

Blick von oben von vor 2-3 Wochen. Die Mauerkronen sehen inzwischen etwas anders aus (links/hinten begradigt, rechts/vorn erstmal halb abgerissen wie im obigen Bild zu sehen).
1000019314.jpg
 

fahe

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...na ja, in Deinem Eingangspost hast Du halt nur die oberen vier Reihen angesprochen.

Eine Verankerung in den oberen vier Reihen würde aber imho - bspw. auch in Bezug auf Windsog - keinen wirklichen Unterschied machen. Wenn Dir ein Sturm das Dach anhebt, wird es egal sein, ob die Pfetten ein paar Ziegel mehr mitnehmen. :emoji_wink:

Dass das ganze Dach "abrutschen" könnte, da hätte ich auch eher weniger Bedenken und würde da dem Maurer folgen.

Ob Du Vertrauen zu Deinem Mauerwerk hast, kannst letztlich nur Du entscheiden. Gemeinhin plant man Gebäude ja aber schon mit einer Haltbarkeit von mehreren Jahrzehnten. Allerdings ertappe ich mich inzwischen auch manchmal beim Gedanken, dass mir das in einigen Jahrzehnten so piepegal sein dürfte. :emoji_wink:
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich habe nicht alle Details gelesen. Bei Ziegelsteinen mag der Injektionsmörtel noch so gut sein, die Kräfte werden durch die Ziegelsteine begrenzt.
Bei diesem Mauerwerk würde ich sehr tief in die Ziegel bohren 30, eher 40 cm damit die Gewindestangen im Mauerwerksverband halten nicht nur an den obersten Steinen. Es geht nicht nur um den Windsog, oft verdrehen sich Pfetten leicht und lösen mit Eigenkraft die obersten Ziegelsteine.
 

Fichtenelch

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Was meint ihr mit bewehrter Fuge

Siehe Bild im Anhang.
Auf der obersten Reihe Bewehrung wie im Bild aufbringen (Bewehrung darf nicht direkt auf den Stein gelegt werden)

Dann mit Zementmörtel die Fuge ausbilden.
Es kann links und rechts eine provisorische Schalung in Waage angebracht werden, dann klappt es mit der Höhe sehr gut.
Es geht aber auch ohne, ist eine Übungssache.
Darauf kann die Schwelle aufgelegt werden.

Eine Frage noch, hast du mal gemessen ob die Wände wo die Schwellen rauf kommen halbwegs parallel zueinander sind?
Würde mich mal interessieren.

Ich sehe bei dem Mauerwerk kein Problem was man nicht lösen könnte.
Ich persönlich liebe solche Bauten!
Da jucken mir schon wieder gleich die Finger.
 

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monoceros84

ww-ahorn
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Tut mir leid, dass ich den Faden hab abreißen lassen, ich war dienstlich arg eingespannt :emoji_frowning2:
Ob Du Vertrauen zu Deinem Mauerwerk hast, kannst letztlich nur Du entscheiden. Gemeinhin plant man Gebäude ja aber schon mit einer Haltbarkeit von mehreren Jahrzehnten. Allerdings ertappe ich mich inzwischen auch manchmal beim Gedanken, dass mir das in einigen Jahrzehnten so piepegal sein dürfte. :emoji_wink:
Absolut, der Schuppen sollte mich hoffentlich überleben. Allerdings denke ich schon auch über Aufwand/Nutzen nach. Beispielsweise die Mauern sehr weit runterreißen und neu aufmauern steht für mich in keinem Verhältnis. Dann kann ich auch gleich das alte Ding wegmachen und einen neuen Holzständerbau hinstellen, der auch garantiert keine feuchten Wände hat usw. Oder ich tu halt mein bestes in sinnvollem Rahmen, um die alten Gemäuer zu sanieren und habe nochmal viele Jahre Freude dran (hoffentlich).
Ein wenig schwingt da auch ein "bisher hat's ja auch gehalten, sogar mit morschen Mauerlatten" mit, auch wenn ich selbst weiß, dass das oftmals Blödsinn ist :emoji_innocent:

Bei diesem Mauerwerk würde ich sehr tief in die Ziegel bohren 30, eher 40 cm damit die Gewindestangen im Mauerwerksverband halten nicht nur an den obersten Steinen. Es geht nicht nur um den Windsog, oft verdrehen sich Pfetten leicht und lösen mit Eigenkraft die obersten Ziegelsteine.
Guter Hinweis! Ich habe je 1m Gewindestange für zwei Befestigungspunkte geplant. Also 50cm durch die 18cm Pfette in das Mauerwerk. Sagen wir noch je 1cm für die Mutter und 1cm Luft unter der Pfette macht dann 30cm im Mauerwerk. Das sind eben etwa 4 Ziegelreihen.
Wegen Verwinden und Längenausdehnung habe ich mir immerhin gedacht, die Bohrungen durch die Pfette nicht 12 sondern 14mm zu bohren, um ein ganz klein wenig Spiel zu haben. Reicht vermutlich nicht wirklich, aber besser als nichts.
Die obere Pfette liegt ja auch auf etwa 50cm neu aufgemauerter Wand. Die untere Pfette ist da kritischer, da kommt nur ein Glattstrich drauf.

Siehe Bild im Anhang.
Auf der obersten Reihe Bewehrung wie im Bild aufbringen (Bewehrung darf nicht direkt auf den Stein gelegt werden)

Dann mit Zementmörtel die Fuge ausbilden.
Gute Idee. Einen Glattstrich zum Ausgleichen will ich ohnehin ziehen, da kann man auch noch etwas Stahl mit einbauen. Schaden wird's keinesfalls.

Eine Frage noch, hast du mal gemessen ob die Wände wo die Schwellen rauf kommen halbwegs parallel zueinander sind?
Würde mich mal interessieren.
Bisher nicht, jetzt hab ich's aber :emoji_wink: Die laufen auf den knapp 5m um etwa 8-9cm aufeinander zu. Unten und oben aber identisch, also vertikal parallel stehen zu immerhin.

Ich sehe bei dem Mauerwerk kein Problem was man nicht lösen könnte.
Ich persönlich liebe solche Bauten!
Da jucken mir schon wieder gleich die Finger.
Danke für die motivierenden Worte. Ja, ich glaube auch, da gibt's deutlich schlimmere Bauwerke. Der Anbau, den wir weggerissen haben, war sowas. Der war über 100 Jahre alt, statt Mörtel nur noch Lehm zwischen den Ziegeln, alle Wände nach innen gedrückt, Ameisennester in der Wand usw. Deswegen wurde der zurückgebaut und wir ersetzen ihn einfach durch ein Vordach.
 

Fichtenelch

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Oder ich tu halt mein bestes in sinnvollem Rahmen, um die alten Gemäuer zu sanieren und habe nochmal viele Jahre Freude dran (hoffentlich).

Klingt vernünftig, viele inklusive meiner Wenigkeit haben es schon geschafft!
Warum also sollte es bei dir nicht klappen?
Wird schon alles werden!

die Bohrungen durch die Pfette nicht 12 sondern 14mm zu bohren, um ein ganz klein wenig Spiel zu haben.
Ja kann man so machen, bissel Luft schadet nie!

Reicht vermutlich nicht wirklich, aber besser als nichts.
Glaub mir das wird reichen wenn du nach dem vorgegebenen Plan arbeitest, da kann gar nichts schief gehen.

Gute Idee. Einen Glattstrich zum Ausgleichen will ich ohnehin ziehen, da kann man auch noch etwas Stahl mit einbauen. Schaden wird's keinesfalls
Ich habe es bei selbst so gemacht.
Mein Bau sah genauso aus wie deiner, ohne Witz!
Eher schlimmer würde ich sagen.

Durch den Glattstrich war alles in Waage, daher hatte ich ab da eine Sorge weniger.
Hat übrigens noch einen weiteren Vorteil auf den ich gleich eingehen werde.

Die laufen auf den knapp 5m um etwa 8-9cm aufeinander zu.

Jetzt wird's interessant.
Grundsätzlich gilt das Traghölzer parallel zueinander und in Waage laufen sollen.

Das hat dann den Vorteil das alle Sparren gleich gearbeitet werden können.

Man fertig einen sog. Muster- oder Lehrsparren und passt diesen auf die Traghölzer an.

Sitzt der gut kann man alle anderen Sparren mit diesem Muster bzw dieser Lehre herstellen.

Jetzt kommt der Vorteil wenn beide Mauerkronen glatt gestrichen sind.


Deine Traghölzer sind 18cm breit.
Eine 24er Wand logischer Weise 24cm

Es gibt also Spielraum um das ganz zu vermitteln!

Ziel muss es sein 2 parallel zueinander laufenden Traghölzer zu haben.
Und das bekommt man bei dem Spielraum und der leichten Abweichung bei dir locker hin.

Mache an der vorderen Mauerkrone einen durchgehen Schnurschlag.
Dann zur anderen Krone hin messen parallel einen zweiten machen.
An diesen Schnurschlägen werden die Traghölzer angelegt.
So mache ich es zumindest.

Habe ich alles selbst durch.
Danke für die motivierenden Worte.
Null Problemo, dafür bin ich bekannt :emoji_wink:

Ja, ich glaube auch, da gibt's deutlich schlimmere Bauwerke
Das meine ich auch!


war über 100 Jahre alt, statt Mörtel nur noch Lehm zwischen den Ziegeln, alle Wände nach innen gedrückt, Ameisennester in der Wand usw. Deswegen wurde der zurückgebaut und wir ersetzen ihn einfach durch ein Vordach.
Ja alles hat irgendwann sein Ende.
Mein Anbau ist von 1925, ähnlich wie deiner nur ohne Ameisen.
Haben wir alles hinbekommen, aber ich will nicht weit abschweifen mit den alten Kriegsgeschichten :emoji_slight_smile:
 
Zuletzt bearbeitet:

monoceros84

ww-ahorn
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Grundsätzlich gilt das Traghölzer parallel zueinander und in Waage laufen sollen.

Das hat dann den Vorteil das alle Sparren gleich gearbeitet werden können.

Man fertig einen sog. Muster- oder Lehrsparren und passt diesen auf die Traghölzer an.

Sitzt der gut kann man alle anderen Sparren mit diesem Muster bzw dieser Lehre herstellen.
Das habe ich in diversen Zimmerer-Videos auch schon gesehen und macht die Sache natürlich ungleich einfacher. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Traghölzer auch super gerade sind. Und da habe ich auf der Länge ein wenig meine Zweifel. Noch liegt kein Berg Holz im Garten, man wird sehen :emoji_spy:

Aber selbst wenn es dann Abweichungen gibt, ist das lösbar. Die Sparrenpositionen lassen sich vorab festlegen. Dann kommt eine Latte drauf und je ein Strich für jede Sparrenposition, um die lichten Maße abzunehmen. Für die Kerven kann man dann ja wieder eine Schablone machen, die Position wird an der Latte abgenommen. Identisch ist schöner, aber es wird schon gelingen.
Dennoch ist das ein guter Hinweis, die Pfetten nicht auf der Mauerkrone mitteln sondern parallel ausrichten, das schadet schonmal nicht und wirkt auch einer Verwindung der Dachfläche entgegen.
Mit Schnur geht das, aber ich denke mit Laserentfernungsmesser geht das noch einfacher. Pfette 1 auflegen, an mehreren Positionen Laser anlegen und mit der Zielscheibe identische Entfernungen auf der zweiten Mauerkrone markieren. Pfette 2 dort anlegen.
 

Küstenharry

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27639
Mitte Giebel Anzeichen und dann zu beiden Seiten das Sparrengrundmaß für die Schwelle festlegen.
Mit Schnurschlag auf der Mauer kennzeichnen.
 
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