Petersburger Lack

welaloba

ww-robinie
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Polieröl

Hallo André, Buchanan meint wohl "Polieröl"; das gibts ganz normal zu kaufen und ist in jeder gescheiten Polieranleitung erwähnt. Ich hatte vor vielen Jahren eine Begegnung mit dem Mitarbeiter einer Schellackverarbeitenden Industriefirma, der aus dem Gedächtnis die Rezepte rekapitulierte: Da kam das Polieröl vor als Spindelöl, "das können Sie sich beim Maschinenschlosser holen, das ist hoch raffiniert, sauberer und dünnflüssiger als Nähmaschinenöl" und zudem noch viel billiger als das Zeugs, was sie von Zweihorn kaufen - so sagte er und so wars. Er hat bis heute recht behalten. Es ist nachher (bei reinen Schellackpolituren) allerbestens mit Benzoe und Polish wieder zu entfernen, bei Mattierungen (wachshaltiger Schellack, ebenfalls mit dem Ballen aufgetragen) bleibt das Polieröl als zusätzliches "Gleitmittel" weitgehend in der Lackoberfläche zurück...
Versuch bitte nicht, Schellack mit LeinölFIRNIS zu mischen, damit der Ballen besser läuft. Diese Experimente brauchen wir heute nicht mehr zu veranstalten. Und bitte beende jetzt das Gespräch darüber, man könnte mit Petersburger Lack eine komplette Oberfläche aufbauen. Diese Qual muss man sich nach heutigem Kenntnisstand auch nicht mehr anzutun.
Leinölfirnis gehört zu einer anderen Baustelle: Leinölfirnis - Oberflächen können wir gut aushärten lassen, glätten mit Flies und mit carnaubahaltigem Wachs auspolieren. Wie gesagt, andere Baustelle...
Gruß Werner
 

gleiter

ww-robinie
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Versuch bitte nicht, Schellack mit LeinölFIRNIS zu mischen, damit der Ballen besser läuft. Diese Experimente brauchen wir heute nicht mehr zu veranstalten. Und bitte beende jetzt das Gespräch darüber, man könnte mit Petersburger Lack eine komplette Oberfläche aufbauen. Diese Qual muss man sich nach heutigem Kenntnisstand auch nicht mehr anzutun.

Ein bißchen quäle ich mich noch, vielleicht geht's dennoch gut aus.

Aber ich habe "Blut geleckt" und werde mich ein bißl mehr mit Schellackpolituren beschäftigen, ist ein spannendes Kapitel nachdem ich nun meine Scheu abgelegt habe.

Und das Schöne bei Neuland ist immer noch das Experimentieren, da weiß man zumindest wie man es NICHT zu machen hat... :emoji_wink:

Gruß, André.
 

edelres

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Hallo unatorium,

mach dir keine weitere Muehe bezueglich Literatur, es ist bestimmt einfacher einige Unklarheiten zu klaeren.

Bitte sieh dies nicht als Kritik oder persoenlich gemeint an. Ich kann nur sehr schwer deinen Ausfuehrungen folgen und ergibt keinen Sinn, auf die Frage bezueglich Petersburger Lack.

Du schreibst woertlich:
>>>normalerweise nimmt man Petersburger Lack nicht zum streichen, sondern "zieht" in mit einem Ballen (mit einem sehr feinen Leinen) auf die Oberfläche auf.<<<<<

Du erwaehnst Wasserschellack: woertlich

>>>>> zum beispeil eignet sich hierfür boraxverseifter schellack. der verbindet sich auch nicht mit der originalen politur, sondern haftet nur auf ihr.<<<<

Das muessen neu entwickelte Methoden sein. Wird dies in der heutigen akademischen Restauratorenausbildung gelehrt?

Deine Mitteilung 9.5.09 10.31 du schreibst :

>>>>>naja so unbekannt ist die fachliteratur auch wieder nicht. im werk von roubo steht fast alles drin zum beispiel. das ist aber auf französisch<<<<

Zum Beispiel was ??

Roubo ist mir gut bekannt, ich besass die deutsche Uebersetzung von Seebass erschienen 1803. Mir stehen auch Auszuege in english zur Verfuegung, .

Mich interessiert nur die neueste in der Restaurierungsausbildung benutzte Literatur, leider erreichen in deutsch erschiene Erkenntnisse ueber Restaurierung keine Erwaehnung in der internationalen Fachliteratur. Einige deutsche Wissentschaftler auf diesem Gebiet schreiben in english. Vor 1990 erschienene Literatur ist mir bekannt, bzw steht mir hier zur Verfuegung.

mfg

Ottmar

 
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