OSB-Platten dünsten aus - Maskierung?

WinfriedM

ww-robinie
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Das ist das große Problem, weil kaum jemand auseinanderhalten kann, was der Nocebo-Effekt ist und was wirklich eine stoffbezogene Reaktion ist. Wobei der Nocebo-Effekt dann auch wieder aufgelöst werden kann, wenn man einen Placebo-Lack aufträgt, der zwar nichts verändert, von dem man aber überzeugt ist. Das sind schon alles ganz verrückte Phänomene.

Nocebo-Effekt ? Wikipedia
 

ole pinguin

ww-ahorn
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Hallo,
auch ich habe schon schlechte Erfahrungen machen müssen mit Formaldehyd in
Möbeln. Erst vor kurzem habe ich ein Couch/Wohnlandschaft wieder abholen lassen
weil diese extrem nach Formaldehyd gestunken hat. Übelkeit, Schwindel und Hals-
schmerzen waren bei mir echt vorhanden und absolut keine Einbildung.
Der BIO-CHECK FORMALDEHYD von Dräger
BIO-CHECK FORMALDEHYD, 1 St: Amazon.de: Baumarkt
hat dann auch eindeutig gezeigt dass die zulässige Belastung weit überschritten
war. Lüften etc haben nicht´s gebracht. Die Dosis macht das Gift, Formaldehyd ist
defintiv ein Gift dass man nicht in der Wohnung haben möchte, auch nicht in
geringen Mengen.

OSB Platten raus, Massivholz rein, Aktion unter "Lehrgeld bezahlt" abbuchen - wäre
mein Vorschlag!

Grüsse!
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Das war dann eine Wohnlandschaft "Made in China" die einem mit Giftgas (gegen Schädlinge) gefüllten Container verschifft war und zu schnell (ohne gründliche Entlüftung) ausgeliefert wurde :emoji_grin:

Ich muss regelmässig Überseecontainer beim Zoll zur Warenkontrolle anbieten, erst durch den Scanner und dann, noch vor dem Öffnen, erst ein Gastest.
Sind die Messwerte zu hoch wird erst 2 Stunden gelüftet, neu gemessen und sind die Werte dann noch zu hoch wird ein starkes Gebläse zum Einsatz gebracht. Sind dann nach weiteren 2 Stunden die Werte noch zu hoch wird der Container neu versiegelt und geht zurück zum Absender.
Ich hatte schon 2 solcher Retour-Container, einen mit Schuhen und einen mit Sofa's ..... dabei will ich jetzt überhaupt nicht wissen wieviel giftgasgefüllte Container bei den Kunden abgeliefert wurden, die Kontrollen sind je nur Stichproben.

Wie viele Monate sollten neue Möbel auslüften?
Neue (sowohl konventionell beschichtete als auch geölte und gewachste) Möbel dünsten in der Regel flüchtige organische Verbindungen aus. Auch wenn diese meist nicht giftig sind, so sind sie oft reizend (so z.B. Aldehyde, die bei der Verharzung von Leinöl entstehen). Als Faustregel gilt: möglichst 2 bis 4 Wochen auslüften lassen in einem Raum, in dem man nicht schläft. Die anfänglichen Ausdünstungen gehen in diesem Zeitraum deutlich zurück.

Wie lässt sich eine Belastung mit PCB oder Formaldehyd feststellen?
Durch eine Raumluftmessung. Da die Randbedingungen der Probenahme (Temperatur, Lüftung) und die qualifizierte Auswahl der zu untersuchenden Substanzen für die Qualität des Ergebnisses wesentlich sind, sind die billigeren Schnelltests, die es zu einigen Schadstoffen gibt, mit größter Vorsicht zu genießen.
umweltinstitut münchen
 

ole pinguin

ww-ahorn
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Das war dann eine Wohnlandschaft "Made in China" die einem mit Giftgas (gegen Schädlinge) gefüllten Container verschifft war und zu schnell (ohne gründliche Entlüftung) ausgeliefert wurde :emoji_grin:

Keine Ahnung wo die hergestellt wurde, das Möbelhaus hat dazu keine Info´s
bereitgestellt, aber dafür so tolle Tip´s wie: " da müssen sie mal richtig lüften..."
oder auch " eine Schlüssel mit Kaffee-Pulver in die Nähe stellen..." oder " das ist der
typische Neu-Geruch der verfliegt irgendwann..."
Die jetzt bestellte ist Made in Bayern, hat den Umwelt-Engel und das goldene M
ausgewiesen, kostet aber auch das doppelte.
Dazu muss ich aber sagen dass der geringere Preis nicht das entscheidende
Argument zum kaufen der ersten Couch war, sondern die sah einfach super aus,
hat meine Frau gesagt :emoji_slight_smile:. Ich werde in Zukunft beim Kaufen irgentwelcher Möbel
auf Aussagen wie Schadstoffarm, Formaldehyd-Frei usw achten, in der Hoffnung
dass dem so ist.

Grüsse!
 

muh

ww-buche
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Eine Bekannte hat so sehr an den Nocebo Effekt geglaubt daß sie Brustkrebs bekommen hat, auf beiden Seiten.
Auslöser dieser dummen Einbildung war ein Kleiderschrank aus Pressspan, der so extrem nach Chemie gestunken hat daß sogar die Feuerwehr von einem Nachbarn gerufen wurde, als der Schrank vor dem Haus beim Sperrmüll stand.
Das ist kein Witz!
Chemiewerk ist 5 km entfernt, der Nachbar dachte an einen Störfall. Es hatte ein wenig drauf geregnet.

Die Frau hat volle 8 Jahre diesen Schrank ertragen. Ich fasse es nicht.
Wenn nach einer Woche die Klamotten stinken, kommt doch so ein Teil endgültig weg, oder?
Gegen menschliche Dummheit kannst du nichts machen, nicht in der einen und nicht in der anderen Richtung.
 

stefan w.

ww-eiche
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Ich habe lange genug mit dem Vierzig Tonner Späne durch die Republik gefahren.Auch selber welche gehäckselt mit mobiler Anlage .Was da noch drin ist usw.will und kann ich hier nicht berichten.Ich sage nur ich habe kein ein zigstes Stück Presspappe mehr zu hause.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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Eine Bekannte hat so sehr an den Nocebo Effekt geglaubt daß sie Brustkrebs bekommen hat, auf beiden Seiten.
Auslöser dieser dummen Einbildung war ein Kleiderschrank aus Pressspan, der so extrem nach Chemie gestunken hat daß sogar die Feuerwehr von einem Nachbarn gerufen wurde, als der Schrank vor dem Haus beim Sperrmüll stand.
Das ist kein Witz!
Chemiewerk ist 5 km entfernt, der Nachbar dachte an einen Störfall. Es hatte ein wenig drauf geregnet.

Die Frau hat volle 8 Jahre diesen Schrank ertragen. Ich fasse es nicht.
Wenn nach einer Woche die Klamotten stinken, kommt doch so ein Teil endgültig weg, oder?
Gegen menschliche Dummheit kannst du nichts machen, nicht in der einen und nicht in der anderen Richtung.

Wie Albert Einstein schon sagte: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Kluger Mann, dieser Einstein...:emoji_slight_smile:
 

rapspot

ww-pappel
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Fernab von Nocebo-Effekt und Co. möchte ich einfach nur wissen, wie man wirklich auf Nummer sicher gehen kann.

Wie bereits gesagt: Ich habe zwei Tage in dem Raum geschlafen und etwas Kopf- und Halsschmerzen bekommen. Erst nachdem "Beschwerden" eingetreten sind, habe ich darüber nachgedacht. Also denke ich müssen wir uns darüber nicht über Einbildungen unterhalten. Ich bin auch nicht hektisch, panisch oder ähnliches. Genauso wenig wie ich denke, dass ich auf purem Gift schlafe. Ich denke einfach man muss es ja nicht auf eine schwere Krankheit ankommen lassen, wenn man vielleicht mit einfachen Mitteln die Belastung verringern kann (wenn sie denn da ist).

Nun, nachdem ich gelüftet und aufgeheizt habe, ist der Geruch auch schon etwas weg. Im Raum geschlafen habe ich seitdem aber trotzdem nicht. Ich werde mir nun einmal einen Formaldehyd-Selbsttest besorgen und mir das Ergebnis anschauen. Frei nach dem Motto: Schaden kanns nicht.
 

WinfriedM

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Wirklich sicher gibts leider nicht, weil dir keiner sagen kann, was wir als schädlich wirksam in vielleicht 20 Jahren herausgefunden haben werden.

Eine Möglichkeit der Reduktion wurde ja schon genannt: Nimm Streichschellack oder stell ihn dir aus Blätterschellack selber her. Das ist völlig ökologisch und reduziert deutlich die Ausdünstungen. Ich hatte mal eine Tee-Box, die mir innen zu sehr gerochen hat. Nach 3 maliger Schellackbehandlung konnte ich innen keine Gerüche mehr feststellen.
 

Mallemicki

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Hallo Allerseits bin neu hier und dabei mich in verschiedene Themen einzulesen.

Was dieses hier betrifft : Könnte mir bitte mal jemand sagen wo ich die Bundesstatistik der Span- und sonstigen Holzplatten-Toten finden kann ?
Ich arbeite seit einem halben Jahrhundert intensiv mit allen nur denkbaren Holzplatten und habe in dieser ganzen langen Zeit außer Schreinern mit abgeschnittenen Fingern noch niemals einen Holzplattenkranken oder gar Toten gesehen. Lasst euch nicht ins Bockshorn jagen von der ganzen neuzeitlichen Angst-Gechäftemacherei

Oder : Sterbt rechtzeitig.......Leben ist tödlich , es ist wissentschaflich erwiesen das Menschen sterblich sind.
 
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Hallo Allerseits bin neu hier und dabei mich in verschiedene Themen einzulesen.

Was dieses hier betrifft : Könnte mir bitte mal jemand sagen wo ich die Bundesstatistik der Span- und sonstigen Holzplatten-Toten finden kann ?
Ich arbeite seit einem halben Jahrhundert mit allen nur denkbaren Holzplatten und habe in dieser ganzen langen Zeit außer Schreinern mit abgeschnittenen Fingern noch niemals einen Holzplattenkranken oder gar Toten gesehen. Lasst euch nicht ins Bockshorn jagen von der ganzen neuzeitlichen Angst-Gechäftemacherei

Oder : Sterbt rechtzeitig.......Leben ist tödlich

Hast du mal auf das Erstelldatum dieses Threads geschaut ? Die Diskussionsteilnehmer sind mittlerweile alle an den Ausdünstungen von Holzwerkstoffen gestorben ........... wobei bei @WinfriedM bin ich mir nicht so sicher :emoji_thinking: :emoji_head_bandage: . Ich glaube zumindest dieser ist auf wundersame Weise wieder von den Toten auferstanden :emoji_thinking::emoji_innocent::emoji_grin: .
 
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seschmi

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Könntest du denn klar erkennen, wenn jemand durch Holzplatten krank geworden ist?
Ist doch genauso, wie mit dem Rauchen. Im Einzelfall kannst du nie nachweisen, dass der Rauch die Ursache für eine Lungenerkrankung war.

Das stimmt so nicht. Man kann das ganz gut erkennen, wenn man zwei Gruppen vergleicht, von denen eine dem Schadstoff ausgesetzt war und die andere nicht. Wenn man zum Beispiel zwei Gruppen von Rauchern und Nichtrauchern vergleicht, die sonst ähnlich leben, sieht man ganz eindeutig, dass von den Rauchern sehr, sehr viele an Lungenkrebs sterben und von den Nichtrauchern wenige. Damit ist klar, dass es ein Risikofaktor ist. Beim Rauchen gab es eine berühmte Studie, in der man britische Ärzte untersucht hat - da deren Lebensumstände (Bildungsstand, Arbeitsumfeld etc) sehr ähnlich sind, blieb am Ende nur das Rauchen als relevanter Faktor für den Lungenkrebs.

Schwierig wird es, wenn der Effekt sehr schwach ist und die beiden Gruppen sich auch anderweitig unterscheiden. Zum Beispiel sind Stadtbewohner halt nicht nur anderen Schadstoffen ausgesetzt als Landbewohner, sondern auch anderen Faktoren (Lärm etc), das lässt sich dann schlecht trennen - wenn man feststellt, dass Stadtbewohner mehr krank sind, weiß man noch nicht, wieso (Feinstaub? Lärm? Unfreundliche Busfahrer?).

Oft sieht man es auch daran, dass Maßnahmen wirken: Früher waren Krebserkrankungen der Nasennebenhöhlen bei Schreinern viel häufiger als in anderen Berufsgruppen. Also hat die BG entsprechende Richtlinien erlassen (Staubabsaugung, Beschränkungen bei Chromaten etc). Damit haben sich die Zahlen deutlich verbessert, also hat man die richtigen Faktoren adressiert, selbst wenn man jetzt nicht genau weiß, welche der Maßnahmen wie viel beigetragen hat.

Konkret zum Formaldehyd: Der Krebsverdacht stammt aus Tierversuchen, bei denen man Ratten sehr hohen Formaldehydkonzentrationen ausgesetzt hat. Das würde ein Mensch gar nicht tolerieren, wegen der extremen Geruchsbelastung. Bei Untersuchungen von Personengruppen, die beruflich Formaldehyd ausgesetzt sind (Bestatter, Pathologen, Industrie) fanden sich aber keine entsprechenden Effekte. Daraus kann man nicht ableiten, dass es kein Risiko gibt, aber, dass das Risiko klein ist. Sonst hätte man es gesehen.

Wenn Du Bedenken hast: Raus mit dem OSB. Irgendein Lack bringt da nichts, weil das Formaldehyd durch den Lack diffundiert, außerdem weißt Du nicht, was der Lack wieder ausdünstet. Allerdings dünstet Holz auch ganz natürlich etwas Formaldehyd aus (ist einfach in den Bäumen). Irgendwann ist es aber raus (Eventuell alte Eiche von Ben? :emoji_wink:)

Ich hätte da allerdings keine Bedenken. Heute sind die Grenzwerte ohnehin recht niedrig, und Formaldehyd stinkt auch derart, dass man es schon riecht, wenn irgendwo relevant was ausgedünstet wird. Ein Bett ist auch nicht so groß, dass da große Mengen frei werden.
 

WinfriedM

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Das stimmt so nicht. Man kann das ganz gut erkennen, wenn man zwei Gruppen vergleicht, von denen eine dem Schadstoff ausgesetzt war und die andere nicht. Wenn man zum Beispiel zwei Gruppen von Rauchern und Nichtrauchern vergleicht, die sonst ähnlich leben, sieht man ganz eindeutig, dass von den Rauchern sehr, sehr viele an Lungenkrebs sterben und von den Nichtrauchern wenige.

Genau, über Studien mit vielen Teilnehmern kann man das rausfinden und hat es ja auch rausgefunden, dass rauchen definitiv das Entstehen von Lungenerkrankungen oder gar Lungenkrebs begünstigt.

Was ich schrieb: Im Einzelfall kannst du nie einen Nachweis erbringen. Wenn also @Mallemicki schreibt, er hat noch nie jemanden daran erkranken sehen, dann ist das nur allzu logisch. Du kannst nie einen Einzelnen kausal daran erkranken sehen. Und trotzdem kann in Studien rauskommen, dass von Plattenmaterial Gefahren ausgehen.

Diesbezüglich hat sich ja auch nicht umsonst in den letzten 30 Jahren viel verändert. Die Emissionen von Formaldehyd wurden stark gesenkt auf Basis neuer gesetzlicher Grenzwerte.
 

seschmi

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Ich denke, wir meinen dasselbe.

Die nötige Unterscheidung ist "Risikofaktor" vs. "Ursache". Wenn Dir die OSB-Platte auf den Fuß fällt, verursacht sie einen blauen Zehennagel. Das ist klar vorhersehbar, berechenbar, und wird, genug Gewicht und Fallhöhe vorausgesetzt, immer wieder reproduzierbar eintreten (Ursache). Das macht man auch nur einmal.

Rauchen "verursacht" keinen Krebs, sondern erhöht das Risiko (Risikofaktor) - mit jeder Zigarette steigt das Risiko, aber immer wird es Menschen wie Helmut Schmidt geben, die trotzdem alt werden. Aber: wenn man tausend Raucher und tausend Nichtraucher vergleicht, sieht man schnell, wie viele mehr an Lungenkrebs sterben - nämlich mehr als 10 pro Jahr, im Gegensatz zu einem oder keinem der Nichtraucher.

Formaldehyd wäre also, falls überhaupt, ein Risikofaktor, und das lässt sich nur durch große Studien nachweisen, beobachtete oder nicht beobachtete Einzelfälle zählen da gar nichts.

Nur: Die Studien gab es aber, die haben halt nicht gezeigt, dass es in den kleinen Mengen, die heute noch frei werden, ein relevanter Risikofaktor ist.

Damit ist es dann mehr eine Frage von Wohlfühlen oder nicht-wohlfühlen, und das muss jeder selbst entscheiden.
 
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