Omas Möbel - eine wertvolle Antiquität?

LHN

ww-pappel
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Hallo zusammen,

bitte entschuldigt, falls ich hier etwas falsch poste. Ich bin gerade bei der Wohnungsauflösung meiner Großmutter und habe dabei dieses Möbelstück entdeckt. Sie hat mir immer gesagt, dass es eines ihrer liebsten und wertvollsten Stücke sei.

Daher wollte ich fragen, ob es sich eventuell um ein Antiquitätenstück handelt und ob jemand eine Einschätzung zum möglichen Wert geben kann. Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.


Falls ich mehr Details oder Fotos posten sollte, gebt mir bitte Bescheid. Und falls ich hier völlig falsch bin, bitte ich um Entschuldigung.


Vielen Dank! image4.jpeg
 

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petermitoe

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Hallo,
ich glaube Bilder von der Schublade, als wie sie gemacht ist und von der Rückwand könnten helfen zu sehen, ob das Stück alt oder ehr neuer ist.
Grüße Peter
 

LHN

ww-pappel
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Vielen Dank - Hier ist ein Bild der Rückwand und Schublade
 

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Mathis

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Hallo, das ist eine recht gut erhaltenes kleines Vertiko um 1890, hier eine etwas ungewöhnliche Bauweise mit einem 2-türigen Aufsatz statt nur einer Art Konsole wie meist zu finden. Man könnte es auch Aufsatzschrank nennen, auf jeden Fall ziemlich qualitätvoll gebaut, die Schubladen sind Eiche massiv, das Möbel mit Nussbaum furniert und soweit sichttbar sehr komplett, die Beschläge sidn da, sogar die empfindliche Galerie oben scheint noch komplett vorhanden.
Zum Wert ist es sehr schwer etwas richtiges zu sagen, ich würde den bei ca. 500 - 700 Euro ansetzen, ein Speziallist, der sowas sammelt vielleicht auch mehr.
Wenn du es in eine Auktion gibst wirst du wahrscheinlich Tränen in den Augen haben, wenn der Schrank für um 200 Euro zugeschlagen wird und du nach Abzug der Provision nur 150 ausgezahlt bekommst.

Das beste und nachhaltigste wäre, das Möbel zu gehalten und zu nutzen, dann wäre es schon in der 4. Generation bei euch in der Familie. Vorausgesetzt natürlich, deine Ururgroßweltern haben das neu gekauft.
 

teluke

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Der Schubladenboden ist wohl Sperrholz furniert?
Hat man das um 1890 schon so gemacht?
 

teluke

ww-robinie
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Mag sein, der Boden ist mir einfach zu "schön".
An der Hinterkante sehe ich auch kein Sperrholz, aber da ist auch die Auflösung zu gering.
 

teluke

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Und noch was.
Die Schwalbenschwänze an der Schubladen sehen auch "industriell" aus.
Aber ich weiß natürlich nicht wie man das vor 130 Jahren gemacht hat.

Ich habe eine ähnlich alte Kommode aus dem Besitz meiner Urgroßeltern.
Da sieht man dass die Schwalbenschwänze per Hand gesägt sind. Vor allem hinten an der Schublade.
 

pkh

ww-ulme
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In Bild 4366 würde man durch die angehobelte Fase auch das Sperrholz sehen.
Oder auch nicht, je nach Furnierstärke.
 

weissbuche

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An einer Stelle hat er drüber geschnitten bei den Zinken. Ich sehe da auch keine industriell hergestellte Zinken, sondern einfach nur sauber gemachte. Die angehobelten Fasen auf der Unterseite der Böden sprechen eigentlich gegen Furnier, wobei vor 130 Jahren selbstverständlich Furniert wurde und es natürlich Sperrholz gab. Ein paar Jahre später hat man dann schon angefangen Flugzeuge mit Sperrholz zu bauen. Im Kloster haben wir einen Schrankvon ca. 1680. Die Schubkastenböden sind als Rahmen und Füllung gemacht und die Füllung ist so sauber gemacht, daß sie aussieht wie Sperrholz, das es zu der Zeit gewiss noch nicht gab.
 

flüsterholz

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Das ist, wie @Mathis schon ausführte, eindeutig ein schon besseres Möbel des Historismus/Gründerzeit. Kabinettschrank bzw. Vertigo, der Name soll angeblich von einem Möbelfabrikanten stammen, der diese Art von Möbeln zum ersten Mal gebaut haben soll. Diese Schränke waren hauptsächlich dafür gedacht, die kleinen Schätze des Haushaltes aufzubewahren.
Die Eiche als Blindholz spricht für ein Möbel des französischsprachigen Raumes. Das wurde dort, neben Pappel und Linde, gerne für die etwas besseren Möbel benutzt. Im deutschsprachigen Raum überwiegend die Fichte.
Auch die kleine Rokokoverzierung mittig im Sockelbereich spricht dafür.
Mich würden mal noch die Füllungen der unteren Türen interessieren. Das Bild ist leider etwas unscharf. Ist das aufgemalt, oder sind das Marketerien/Intarsien?

Gruß Michael
 

HolzandMore

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Hallo,
ich glaube nicht dass das eine 130 Jahre alte Antiquität ist, denke eher an eine Meisterarbeit eines Tischlers aus den 50er/60er Jahren.
Dafür spricht m.E. die gewählten Beschläge, der Mix an "Schnörkel" und die hochgebaute Stollenbauform die in der Zeit eine gewisse Mode erfuhr. Habe selbst so ein Stück aus Kirschbaum gearbeitet zu Hause aber "nur" ein Gesellenstück.

Ich finde das Möbel ist sehr detailreich und hochwertig gearbeitet und stellt auch einen Wert dar. Denke auch so im Bereich 500-800 Euro könnte man von Liebhabern dieses Möbelstils erzielen - nur die sind immer schwerer zu finden.

Mir gefällts jedenfalls.
Gruß Andi
 

welaloba

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Der Schubladboden ist bei einem solchen qualitätsvollen Gründerzeitmöbel natürlich Eiche furniert oder Eiche massiv. Wo sollen hier die Zweifel an der Epochenbestimmung herkommen?
In Bild 4366 würde man durch die angehobelte Fase auch das Sperrholz sehen.
Oder auch nicht, je nach Furnierstärke.
Das Bild zeigt ziemlich eindeutig Massivholz, habe noch mal hin geschaut.
 
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flüsterholz

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ich glaube nicht dass das eine 130 Jahre alte Antiquität ist, denke eher an eine Meisterarbeit eines Tischlers aus den 50er/60er Jahren.
Dafür spricht m.E. die gewählten Beschläge, der Mix an "Schnörkel" und die hochgebaute Stollenbauform die in der Zeit eine gewisse Mode erfuhr. Habe selbst so ein Stück aus Kirschbaum gearbeitet zu Hause aber "nur" ein Gesellenstück
Mit Sicherheit nicht!
Gruß Michael
 

teluke

ww-robinie
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In jedem Fall ist das schon ein außergewöhnliches Möbelstück.
Ist es dazu auch noch ein antikes Original würde ich das ganz sicher nicht für ein paar hundert Euro verkaufen.

Ich habe eine Kommode, ohne Aufsatz, von meinen Urgroßeltern im Treppenhaus stehen.
Die hat aber bei weitem nicht die Klasse wie dieses Stück.
Trotzdem bleibt sie stehen, das ist ein Stückchen Familiengeschichte.

Meine Urgoßeltern haben die gekauft/bauen lassen und waren vermutlich stolz darauf. Meine Großeltern haben die genutzt.
Mit dem Haus meiner Großeltern ist die Kommode zu mir gekommen und ich halte sie in Ehren.
 

flüsterholz

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Würde ich auch vermuten. Mein Vater hat in den 50er Jahren in der Schweiz viele ähnliche Möbel gebaut. Es war damals Mode und lukrativ alte Möbel nachzubauen.
Ich geb auf. Da hat man über 20 Jahre lang beruflich Möbel restauriert und muss jetzt lernen, dass es wahrscheinlich nur Schweizer Nachbauten waren. Tztz
 

pb57

ww-eiche
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*Klugsch..ermodus an* Pardon, schwindelerregend ist das Möbel wohl nicht, eher die Autokorrektur, denn es schreibt sich Vertiko und, wenn man Tante Wiki glauben darf, in Katalogen der Zeit auch Vertikow, nach dem mutmaßlichen „Erfinder“ dieses Möbels. Wiki weist aber auch darauf hin, daß diese Namensherkunft nicht gesichert ist.
Sicher ist jedoch, daß die Wörter Vértiko vs. Vertígo betont werden *Klugsch…ermodus aus*
 
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Tilia

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Ich bin in der zeitlichen Einordnung ebenfalls ganz klar und absolut deutlich bei einem Möbel (Vertiko/Aufsatzschrank) der Gründerzeit/Historismus irgendwo um 1900.

Pilaster, gedrechselte Säulen, Schuppenbänder und Kanneluren etc. sind Elemente der (Neo-)Rennaisance. Die Voluten, Muscheln und "Schnörkel" (Neo-)Barock. Also schon mehrere historische Stile im Mix > Eklektizismus.

Ich kann auf den Bildern im Detail nichts erkennen was da irgendwo dagegen spricht.

Das Möbel ist sehr hochwertig ausgeführt und vollständig was eher selten ist.

Dennoch liegt der ideelle Wert in solchen Fällen meist höher als ein Marktwert. Der Markt für Antiquitäten ist seit einigen Jahren eher recht stark im Abwärtstrend. Was eher dem potenziellen Käufer, und meist nicht dem Verkäufer zu gute kommt. Letztlich ist so ein Möbel immer so viel wert, wie derjenige der es kauft bereit ist zu zahlen. Wenn jemand genau solch ein Möbel sucht kann das natürlich ein Glücksfall für beide Seiten sein.
 
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pauleck

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Sehr schönes Stück, am besten bei einem auf Möbel spezialisierten Antikhändler schätzen lassen. Wenn selbstständiger Verkauf, am besten genügend Zeit lassen, der Markt für soche Sachen ist sehr klein, entsprechend die Aufmerksamkeit. Immer wieder erstaunlich solche Erzeugnisse aus dem vergangenen Jahrhundert zu sehen. Pure Handarbeit.
 

flüsterholz

ww-robinie
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*Klugsch..ermodus an* Pardon, schwindelerregend ist das Möbel wohl nicht, eher die Autokorrektur, denn es schreibt sich Vertiko und, wenn man Tante Wiki glauben darf, in Katalogen der Zeit auch Vertikow, nach dem mutmaßlichen „Erfinder“ dieses Möbels. Wiki weist aber auch darauf hin, daß diese Namensherkunft nicht gesichert ist.
Sicher ist jedoch, daß die Wörter Vértiko vs. Vertígo betont werden *Klugsch…ermodus aus*
Du hast natürlich recht. Da hatte ich wohl den alten Hitchcock Streifen im Kopf.
 

pkh

ww-ulme
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Wenn ich mir die Bilder 4365 und 4366 ansehe, sehe ich kein furniertes Sperrholz
In Bild 4366 würde man durch die angehobelte Fase auch das Sperrholz sehen.
Oder auch nicht, je nach Furnierstärke.

Das Bild zeigt ziemlich eindeutig Massivholz, habe noch mal hingesxhaut.
@welaloba
vielleicht hab ich dich ja falsch verstanden, aber Sperrholz und Massivholz zu unterscheiden trau ich mir schon zu.
 
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