Nut in natürlich geformten Ast fräsen

floetenpiet

ww-pappel
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Hallo Forengemeinde,

Ich habe vor kurzem ein Projekt fertiggestellt, bei dem ich in einen verzweigten Ast (Rotbuche) rückseitig zur Kabelführung eine etwa 5mm breite Nut gefräst habe.
Das Ganze war ziemlich aufwendig, da ich mit einer Oberfräse nicht weiterkam und der Stechbeitel hier auch zu unsauber war (zumindest bei meinen Fähigkeiten).
Meine Lösung war ein billiger Fräsbohrer, den ich in eine leichte Bohrmaschine eingespannt habe und dann als Führungshilfe (sonst rutscht es ab) eine Hartholz-Leiste Stück für Stück an den Ast gezwungen habe und mich so vorgearbeitet habe.
Das Ergebnis war gut aber sehr zeitraubend, aber da die entstandene Lampe quasi nur einen Prototyp darstellte und ich nun mehr oder weniger in Serienfertigung gehen möchte, suche ich nach einer praktikableren Lösung. Diese sollte
- möglichst ohne fixierte Führungshilfe am Werkstück auskommen, lieber am Werkzeug
- nicht stationär sein, da ich lieber das Werkzeug bewegen würde als das Werkstück aufgrund seiner Größe und Sperrigkeit
- möglichst eine Tiefenbegrenzung für die Nut mitbringen und
- auch mit verschiedenen / variierenden Durchmessern des Werkstückes zurecht kommen.
Mir schwebt derzeit ein selbstgebauter, rundholzgeführter Aufsatz für die Bohrmaschine vor, der einseitig angebracht wird, denn die Bohrmaschine zieht ja nur in eine Richtung. Vielleicht denke ich aber auch zu kompliziert und es gibt für den Einsatzzweck eine tolle Lösung für die Oberfräse o.ä. Sowas hier hab ich gefunden, in die Richtung könnte es auch gehen:
1 Universal-Holzfräse
Die Qualität ist miserabel aber die Grundidee kommt glaub ich rüber.
Würde mich freuen, wenn hier jemand eine Idee hat!

Zweite Frage, zum gleichen Thema: Ich würde die Nut anschließend nach dem Kabelverlegen gerne wieder verschließen, am liebsten reversibel und weitgehend unauffällig. Gibt es sowas wie sehr flexibles Balsoholz o.ä. in der richtigen Stärke, das man in den Kanal legt und dann überschleift bis auf Werkstückhöhe? Oder Gemisch aus Leim/Holz, Kitt o.ä.? Darf nicht elektrisch leitfähig sein! Umleimer scheidet aus, zu unflexibel und hässlich. Derzeit bin ich übergangsweise bei Hansaplast classic gelandet, ist immer noch unauffälliger als schwarze und rote Kabel, aber auch nicht schön.
 

floetenpiet

ww-pappel
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Danke für den Tipp,

Mir scheint der Woodcarver etwas grob für meinen Anwendungsbereich. Wir sprechen von Litzen für 12V LED Birnchen mit jeweils 1-3W, also mehr Drähte als Kabel. Außerdem verzweigt sich der Ast dann doch ins filigrane. Tiefenbegrenzung würde da auch nicht funktionieren.
Ich habe schon die Turboplate von Arbortech und die ist genial, allerdings eher für flächiges als schlitzendes Arbeiten.
Aber der Hinweis auf Winkelschleifer-Zubehör ist gut, nur scheinen mir die Sägelösungen doch immer ziemlich nah an "Finger-ab" zu liegen. Aber ich schau mich mal um!
 

derdad

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Hallo zusammen!
In meiner Werkstatt muss ich manchmal eine Nut in unregelmäßig geformte und gewölbte Teile schneiden um Rattanfertiggeflecht zu befestigen. Ich habe schon so verschiedenes probiert, meine derzeit meistens benutzte Methode ist folgende: Mit einem Multimaster o.ä. Schneide ich zuerst mit einem Holzsägeblatt eine V-förmige Kerbe. Freihand. Anschließend nehme ich einen normalen Spiralbohrer mit 4,5mm und "fräse" damit die Nut. Ich Spanne den Bohrer dazu in eine kleine, schnell drehende, Bohrmaschine (meine kleine Bosch dreht 4000 UM), und ziehe den Bohrer sehr flach liegend der Kerbe entlang. Anschließend Spanne ich in den Multimaster noch eine Raspel und putze die Nut nach. Mit dieser Methode erhalte ich eine verhältnismäßig sauber, ca 5mm Nut.
Zum Verschließen eignet sich Peddig Keilleiste (googeln unter Peddig Splint für Wiener geflecht). Lässt sich einfach biegen und bearbeiten.
Das Nuten geht beinahe schneller als ich es hier beschrieben habe.
Falls jemand eine gute, andere Methode kennt, bin ich sehr dankbar.
Ich
 
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