Nussbaum trocknen Kratzbaum

hausmaddin

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Hallo,

hab ein 3m Stück Nussbaum mit Ast Gabeln und Will daraus einen Kratzbaum machen.

wie kann ich den trocknen ohne das er weit aufreißt? Stirnseiten mit Leim behandeln ist klar überlege nur ob mit oder ohne Rinde. Ein Stück Marille is mir einmal mitten durch gerissen ohne Rinde.

Ach ja vor 3 Wochen gefällt und gestern vom Baum runter geschnitten.
 

seschmi

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Wenn der Kern nicht getrennt wird, wird es reißen. Da gibt es ganz wenige Ausnahmen, wo das funktioniert, z.B. bei Esche habe ich es schon gehabt, dass es ging.

Aber bei Nussbaum - ich würde sagen, das kriegt zu 99% Risse. Wenn Du es trotzdem probieren willst: So langsam wie möglich trocknen. Also Hirnholz einpinseln, Rinde erstmal drauf lassen, kühler und nicht zu trockener Raum.

Aber stören die Risse denn die Katzen? Ich würde doch denken, dass das für die Funktion als Kratzbaum egal ist, oder?
 

carsten

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Hallo

sehe da bzgl der Verwendung als Kratzbaum auch kein Problem mir Rissen. Was hlfen könnte, zum einen um eine gleichmäßigere Trocknung zu erreichen, andererseits um SPannungen rauszunhemen und gleichzeitig evtl auch noch eine Befestigungsmöglichkeit zu schaffen den Kern ausbohren. Ok auf die ganze Länge wird das schwierig so ein Katzenkratzbaum hat ja nicht nur 20 cm. Aber ein Anfang kann nicht schaden und vielleicht hast du einen Schalungsbohrer oder Schlangenboohrer der etwas weiter kommt. als Forstnerbohrer oder der STandard 10er Bohrer aus der Bohrerkassette.
 

InstantMuffin

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Ich habe einen kleinen Apfelbaum im Frühjahr 2017 gefällt. 1,80m groß, zwei eng anliegende Hauptäste, Stammdurchmesser 20cm, die beiden Hauptäste, die auf 40cm Höhe entstanden, waren oben 10cm dick.
Der Baum musste gefällt werden, weil er anfing zu faulen.
Ich kann theoretisch Bilder vom Baum machen, aber er ist gerissen. Jeder Ast reißt mindestens einmal, wenn nicht zweimal. Das ist nicht verhinderbar. Aber zu gebrauchen für so etwas ist er durchaus.
 

InstantMuffin

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Ich müsste nachmessen gehen, die größten Risse waren unten am Stamm bei 1cm Breite. Je kleiner der Durchmesser, desto kleiner die Risse.
Die Statik wird durch die Schwundrisse nicht wesentlich beeinflusst werden.
Wenn es um die Kosmetik geht, kannst du theoretisch nach(!) dem Trocknen ein gutes Stück des Stammes abschneiden, und aus diesem Stück "Inlays" formen, die du dann in die Risse reinschlägst, und dann alles eben schleifst. Das habe ich teilweise gemacht, es geht am besten, wenn das Stück, welches du einsetzt, sehr sehr nah beim Riss war, damit es farblich passt. Wenn eine Oberflächenbehandlung geplant wird, dann musst du diese aber vorher anbringen, weil sich die Optik des Holzes komplett verändern wird. Mehr als Ölen, am besten nur mit normalem Leinöl, würde ich nicht machen, weil einmal die Akzeptanz, andererseits die Gesundheit des Tieres gefährdet sein könnte.
Diesen Risse Füllen ist aber eine absolute Schweinearbeit.
Man kann dir aber garantieren: Es wird absolut reißen. Es ist unvermeidbar. Selbst, wenn du das Holz als Ganzes dämpfen könntest.
Gerade, wenn du Gabelungen hast, sind die Spannungen extrem.
Als Vergleich habe ich noch einen Ast, 1,2m hoch, ~15cm Durchmesser, gleichmäßig, sehr gerade. Auch Apfel, aber von einem anderen Baum.
Der ist tatsächlich nur im Kern/Mark gerissen (und ich glaube an einer Seite 10cm tief rein). Das liegt aber daran, dass der Ast wirklich extrem gleichmäßig ist, und nur oben eine Gabelung hat, die ich gleich so geschnitzt/bearbeitet habe, dass daraus ein Stumpf mit einer geraden Auflagefläche für eine Plattform wurde.
Der Ast ist mir auch einmal runtergefallen, auf meinen kleinen Zeh, während ich auf einem Gitter stand, und hat ihn mir sofort gebrochen. Den hatte ich auch mit Anchorseal behandelt (ob ich den Baum behandelt hatte, weiß ich nicht), und sowohl den Ast als auch den Baum sofort entrindet.

Kannst du mal Bilder von dem Holz machen?
Das Ganze ist zeitlich recht dringlich, wenn du Risse so gut es nur geht vermeiden willst. Ich war sehr unerfahren im Holztrocknen, und konnte wählen, ob das Holz anfängt oben Schimmel anzusetzen, oder ob ich ihm beim Reißen zusehen konnte. Ich habe mich für letzteres entschieden.
Du schreibst ja auch nichts von der Dicke, eigentlich teilst du so gut wie gar keine Informationen. Wenn du das Teil absolut schonend und noch mit Rinde trocknen willst, dann kannst du locker 5 Jahre darauf warten, wenn der Ast dicker als 15cm ist. Der wird dir sonst sofort weiterreißen.
 
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hausmaddin

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Also das es irgendwie reißen wird war mir klar, ich würde es halt nur gerne so gering wie möglich halten bei vertretbarem Aufwand. Sprich 5 Jahre trocknen und Trockenkammer fällt schonmal raus.

Bilder lad ich gleich vom Handy hoch, das Stück ist ca. 3m Lang unter ca. 22cm dick und verjüngt sich bei den dickeren Teilen bis auf 10c, und bei den dünneren teilen auf 5-7. Was ich halt nach Möglichkeit gerne irgendwie vermieden hätte wäre z.B. ein Riss einmal quer durch der 2cm aufklafft oder so, ein paar kleine Risse fänd ich optisch nicht so schlimm, aber die Marille die ich hatte ist nach dem schälen halt auf ganzer länge komplett auf 2cm breite aufgerissen.

Behandlung hatte ich auch Leinöl geplant, absolut keine Chemie weil die Tiere im Zweifel dran lecken. Dauert zwar dann wohl ewig zum festwerden aber damit kann ich leben.
 

InstantMuffin

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Schwierig zu sagen, wie stark das reißt. Es fällt schonmal auf, dass das Mark an einigen Stellen nicht zentriert ist. Da würde ich mit größeren Rissen rechnen.
Also du kannst es langsam trocknen lassen wie du willst, Enden versiegeln, und draußen bei guter Lüftung und weg von Sonneneinstrahlung trocknen. Das kann dann ein Jahr draußen liegen, aber letztenendes kann dir das nach einem Jahr nach 1-2 Tagen drinnen komplett reißen.
Du hast ein gut gegabeltes Stück, was es als Kratzbaum sehr attraktiv macht, aber zum rissfreien Trocknen ist das schlecht.
Vielleicht hat da jemand anders mehr Erfahrung mit, aber ich würde den nicht länger als 1 Jahr lang draußen trocknen lassen und dann reinnehmen. Alles andere lohnt sich meiner Meinung nach nicht.
Ob man die Rinde dranlassen kann oder abnehmen sollte. Also Risse entstehen einmal, weil es schnell trocknet, andererseits auch, weil Hirnholzseiten schneller trocknen als der Rest. Also dieses Ungleichgewicht kann das Entfernen der Rinde ausgleichen, dazu ist es auch einfacher die Rinde bei nassen Holz mit dem Zieheisen zu entfernen. Wenn die Rinde schimmelt, muss die sofort ab, wie das mit Schädlingen aussieht, die sich unter der Rinde geschützt ins Splintholz futtern, kann ich dir auch nicht sagen.
Ich kann da eigentlich nur Denkanstöße geben. 1 Jahr draußen, Enden versiegelt, gut durchlüftet und geschützt vor direkter Sonne, mehr Mühe würde ich mir da nicht machen, weil das sonst einfach zu lange dauert. Den Katzen sind die Risse egal. Große Rissstellen kann man entweder wie gestern von mir beschrieben verfüllen, oder man kann auch Sisal darum wickeln um es optisch zu kaschieren.
 

Holzsinn

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Ein lebender Baum, auch ein Nussbaum, besteht zu etwa 40% aus Wasser, was entweicht, sobald man ihn fällt. Das äussert sich v.A. in einem Zusammenziehen der Jahresringe, der daraus resultierende Schwund kann dann schon mal bis zu 10% betragen. Das ist eine materialemanente Reaktion, die sich nicht verhindern lässt. Vielleicht etwas abmildern, wenn man das Holz möglichst langsam im Schatten trocknen lässt und die Schnittenden versiegelt. Die Katzen werden sich an den Rissen nicht stören, die Stabilität des Astes leidet nicht, wenn die Risse nicht über die Mitte hinausgehen, also was soll´s?

Melanie
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hausmaddin

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Schwierig zu sagen, wie stark das reißt. Es fällt schonmal auf, dass das Mark an einigen Stellen nicht zentriert ist. Da würde ich mit größeren Rissen rechnen.
Also du kannst es langsam trocknen lassen wie du willst, Enden versiegeln, und draußen bei guter Lüftung und weg von Sonneneinstrahlung trocknen. Das kann dann ein Jahr draußen liegen, aber letztenendes kann dir das nach einem Jahr nach 1-2 Tagen drinnen komplett reißen.
Du hast ein gut gegabeltes Stück, was es als Kratzbaum sehr attraktiv macht, aber zum rissfreien Trocknen ist das schlecht.
Vielleicht hat da jemand anders mehr Erfahrung mit, aber ich würde den nicht länger als 1 Jahr lang draußen trocknen lassen und dann reinnehmen. Alles andere lohnt sich meiner Meinung nach nicht.
Ob man die Rinde dranlassen kann oder abnehmen sollte. Also Risse entstehen einmal, weil es schnell trocknet, andererseits auch, weil Hirnholzseiten schneller trocknen als der Rest. Also dieses Ungleichgewicht kann das Entfernen der Rinde ausgleichen, dazu ist es auch einfacher die Rinde bei nassen Holz mit dem Zieheisen zu entfernen. Wenn die Rinde schimmelt, muss die sofort ab, wie das mit Schädlingen aussieht, die sich unter der Rinde geschützt ins Splintholz futtern, kann ich dir auch nicht sagen.
Ich kann da eigentlich nur Denkanstöße geben. 1 Jahr draußen, Enden versiegelt, gut durchlüftet und geschützt vor direkter Sonne, mehr Mühe würde ich mir da nicht machen, weil das sonst einfach zu lange dauert. Den Katzen sind die Risse egal. Große Rissstellen kann man entweder wie gestern von mir beschrieben verfüllen, oder man kann auch Sisal darum wickeln um es optisch zu kaschieren.

Du würdest also 1 Jahr ohne Rinde draußen Trocknen lassen und dann rein zwecks Aufwand und Nutzen, ok soweit verstanden. Wollte auch lieber die Rinde gleich runter machen also vom Aufwand her betrachtet da die jetzt noch relativ leicht runtergeht und ich trockenere Stücke Kirsche und Birne zum basteln geholt hab da war das eine fette plackerei
 

InstantMuffin

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Ja.
Ich kann dir beim Apfelbaum sagen, sie geht nachher weitaus schwieriger runter. Ich habe wie gesagt ein Zieheisen verwendet, was wohl mal meinem Opa gehörte.
Über die Behandlung nachher bin ich mir aber noch nicht sicher. Ich hatte früher so ein Schleifdingen (Name fällt mir natürlich nicht ein) für die Bohrmaschine genommen, um die Öberfläche schon gleichmäßig abzutragen. Das war natürlich absolut ineffektiv und eine Schweinearbeit. Ich würde das jetzt mit einem Winkelschleifer und Fächerscheibe machen, oder je nachdem auf mit Frässcheibe. Damit kannst du theoretisch auch ruckzuck die trockene Rinde abfräsen. Aber wahrscheinlich auch ganz schnell mehr.
Am unbeschadesten und optisch finde ich durchaus reizbar, wäre ein Entrinden mit einem Höchstdruckreiniger.
 

Friederich

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ich würde es halt nur gerne so gering wie möglich halten
Da gibt es nichts Anderes als möglichst langsam und somit gleichmäßig zu trocknen.
Je größer der Feuchteunterschied zwischen Kern und Splint, desto stärker werden die Risse.
Das Ganze ist aber ein typisches Nicht-Problem.
Die Risse schaden keinsterweise und der Katze ist es egal.

Das Entrinden würde ich der Katze überlassen. Die hat daran bestimmt einen Riesenspaß.
 

WoodyAlan

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:emoji_imp::emoji_imp:
Ich besorg mir nen Hochdruck Reiniger soll jabwärmer werden

Der nutzt nen Benzin getrieben Hochdruckreiniger mit 13PS und 250bar.
Mit nem normalen Plastik Kärcher wird das vermutlich nix werden.

Ich würde mir nen Rindenschäler holen. Damit dürfte es am schnellsten gehen und die sauerei hält sich in Grenzen. Die oben verlinkte Arbortech Scheibe für die Flex hab ich. Damit geht das auch super, aber die Sauerei ist enorm, also brauchst damit auch wieder an Hochdruckreiniger :emoji_grin:, aber da tuts ein normaler.
Zudem hat die Frässcheibe ein erhebliches Unfallpotenzial!!! Die macht keine Gefangenen!
 
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InstantMuffin

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Mit nem normalen Plastik Kärcher wird das vermutlich nix werden.

Das ist korrekt, ich habe es einmal auf Test probiert mit 120bar. Es tut sich absolut nichts.
Deswegen auch Höchst(!)druckreiniger.
Es ist recht praktikal so ein Teil dafür zu benutzen und die Oberfläche sieht danach absolut wunderbar aus, aber wenn man sowas nicht für nichts besorgen kann, lohnt sich das wohl nicht.
Ich hatte mal ein Stück Apfel gedämpft, einen ganz kleinen Ast, testweise, und wahrscheinlich nicht akkurat gedämpft, so wie man es eigentlich tun sollte. Aber mir fiel auf, dass die Rinde abging wie nasse Tapete. Vielleicht geht ja was mit einem gepimpten Dampfreiniger oder gekochtem Wasser. Aber welches Gerät bräuchte man dafür, und würde sich das überhaupt lohnen?
Aber die Oberfläche bei dem Stück Apfelbaum sah richtig super aus. Schön glatt und wellig, fast wie gegossener Kunststoff, aber nicht ganz so glatt, noch schön matt. Ich muss mal gucken wo das Stück ist.
 

InstantMuffin

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Ich würde mir nen Rindenschäler holen.

Meine Erfahrung mit dem Zieheisen war, dass es bei Ästen oder unregelmäßigem Holz gerne hängen bleibt. Ich denke mit so einem RIndenschäler wäre das noch schlimmer.

Zudem hat die Frässcheibe ein erhebliches Unfallpotenzial!!! Die macht keine Gefangenen!

Du hast was sehr wichtiges gesagt, was ich gestern irgendwie nicht gesagt habe. Danke dafür! Du hast absolut recht, das Teil hat super Abtrag, aber unabhängig vom Material!
 

WoodyAlan

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Ziehklinge geht an sich sehr gut zb bei Fichten, kleine Aststummel stellen kein Problem dar wenn’s scharf ist. Bei dickeren Ästen bleibt man hängen, ja.
Mit nem Rindenschäler hast aber mehr Wumms und somit weniger Probleme und du muss den Stamm nicht aufbocken. Für die Motorsäge gibts aber auch nen entsprechenden Aufsatz zum abfräsen. Dem sind Aststummel egal, aber halt auch wieder Riesen Sauerei und du muss nachher nochmal mit zb ner Fächerscheine nachschleifen in dem Fall, weil sonst die Fasern hichstehen
 

WoodyAlan

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Ziehklinge war natürlich falsch, sorry.
Bei uns wird’s in der Regel Zugmesser oder Zugeisen genannt.
 
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