Neuer Boden für die Werkstatt/Hobbyraum

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Hallo woodworker!

Mein Name ist Marlies. Ich bin neu hier im Forum. Bis dato hatte ich nicht sonderlich viel mit Holz zu tun, aber nachdem ich das Haus meines Großvaters übernommen habe, wird sich das ganz schnell ändern.

Dieses WE ist nämlich der Dielenboden in der Werkstatt/Hobbyraum durchgebrochen. Das schreit nach meiner umgehenden Aufmerksamkeit. :emoji_wink:

Offenbar gab es letztes Jahr in dem Raum ein Ameisenproblem - da hat eine Kolonie ein Loch in eine Diele gefressen. Das Loch wurde von meiner Großmutter mit einem Flicken PVC Boden abgedeckt. Tja und unter diesem hat sich dann ein Pilzgeflecht breitgemacht. Als ich den Zustand entdeckt habe, war der komplette Holzboden bereits morsch.

Ich habe ein paar der Dielen herausgenommen und mir den Aufbau angesehen:

Fichtendielen im Bereich der Werkbank, restlicher Bereich: arg durchhängende Spanplatten
Lagerhölzer im Abstand von 50 cm, dazwischen eine Schüttung (vermutlich Rollsplit)
Rohbeton (der Raum ist ebenerdig und nicht unterkellert)

Ich denke, am besten wird sein, ich reiße den gesamten Boden heraus und baue ihn in ähnlicher Weise neu auf. Da werfen sich mir aber einige Fragen auf, wobei mir Eure Ratschläge eine große Hilfe wären:

Welcher Bodenbelag? OSB und Fichtendielen wären preislich ziemlich gleich. Gibt es da Vorteile/Nachteile? Das schwerste Teil im Raum ist wohl die Werkbank.

Welche Schüttung sollte ich nehmen?

Brauche ich eine Dampfsperre? Wenn ja, wo kommt die hin? Unter die Schüttung oder unter den Belag? Der Raum ist wie gesagt nicht unterkellert und wird nur sporadisch beheizt. Der alte Boden hat geschätze 40 Jahre gehalten, bis er eben mit Plastik abgedeckt wurde.


Herzlichen Dank für Eure Tipps!
 

eurostar

ww-robinie
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Hallo Marlies,

ein paar Angaben wären noch nützlich:

Ist der Betonboden feucht?
Wo kommen die Ameisen rein?

Wenn alles trocken ist, würde ich eine starke Folie auf den Beton legen und darauf die imprägnierten Lagerhölzer.
Wenn der Boden feucht ist, komplett mit einer Schweißbahn abdichten.

Zwischen den Lagerhölzern würde ich eine Wärmedämmung aus Minerawolle vorziehen; der Sinn des Rollsplits ist mir nicht klar, der wäre unter dem Betonboden sinnvoll.

OSB oder Fichtendielen ist Geschmacksache. Wenn OSB, dann 2 Lagen mit versetzten Stößen.
 
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Hallo Eurostar!

Danke für deine Antwort!

Der Betonboden sieht trocken aus, allerdings habe ich ihn nur in dem Bereich, wo die Ameisen ihr Werk getan haben, gesichtet. Der Rest ist noch nicht freigelegt. Sobald alles freigelegt ist, werde ich ein größeres Stück PE-Folie aufkleben und nach ein paar Tagen sehen, ob sich darunter Kondenswasser gebildet hat.

Wo die Ameisen reingekommen sind, ist nach wie vor ein Rätsel. Laut Oma scheinen sie von unten gekommen zu sein. Schaffen es die Viecher durch Beton zu fressen?!? Das Kanalrohr geht auch von diesem Raum nach draußen. Vielleicht sind die Biester durch diese Öffnung der Mauer unter den Boden gekommen. Mittlerweile wurde da aber ein Schacht betoniert und die Rohre liegen nicht mehr frei unter dem Holzboden.

Der Rollsplit ist mir auch ein Rätsel. Ich vermute stark, dass er irgendwo übrig geblieben ist und mein Opa ihn halt "mitverbaut" hat. Das Haus ist BJ 1959 - unglaublich, was ich da beim Renovieren schon alles gefunden habe! :emoji_wink:
 

falco

ww-robinie
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Als Alternative werf ich noch einen Estrich rein. Beton mit Folie auslegen, Estrich gießen, abziehen - fertig.

Kommt aber natürlich sehr darauf an was man möchte, wenn man sich den Estrich im Mischer kommen lässt muss man ihn nur selber gerade abziehen. Zu den Kosten muss man mal im Werk anrufen, ist in der Regel günstiger als man denkt.
 

tomcam

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Hallo Marlies, du hast geschrieben, dass sich auch ein Pilzgeflecht breit gemacht hat, könnte der gemeine Hausschwamm sein, dann ist volle Aufmerksamkeit geboten. Schau Dir alle Holzbauteile im Haus an, wenn der Schwamm wandert benutzt er die Wände, um zum nächsten Holz zu kommen.
Damit ist wirklich nicht zu spaßen.
Und viel Luft ran lassen, das macht ihn kaputt.
 
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Hallo!

Erstmal danke für all die Tipps! Und: mir schwant Schlimmes! Nach eingehender Bilderstudie sieht der Pilz zwar nicht nach echtem Hausschwamm aus, aber zumindest sehr, sehr verdächtig nach braunem Kellerschwamm. Und der begrenzt sich Gott sei Dank auf die alte Werkstatt. Diese wurde seit Ewigkeiten nur als Abstellraum genutzt und dementsprechend wenig gelüftet

Rein optisch hat das Geflecht nur die Stelle in Angriff genommen, wo der PVC Boden lag. Der Rest war anscheinend noch trocken/luftig genug.

Nachdem ich die Sporen jetzt aber in dem Raum habe - was muss ich bei weiterem Vorgehen beachten?
 

tomcam

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Viel Luft und versuchen keine feuchten Ecken zu haben, wenn alles trocken ist, passiert recht wenig. Bei den Pilzbekämpfungs Maßnahmen gibt es sehr viele Meinungen, naja..... ich kann keine Empfehlen.
 
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Seufz... Irgendwie hab ich den Verdacht, dass die Aktion Boden in ein Großprojekt ausartet. :emoji_wink:

Ich werde am WE jedenfalls mal die ganze Bodenkonstruktion abbauen, die noch intakten Dielen von unten begutachten, den Split rausschaufeln und Wände und Betondecke näher unter die Lupe nehmen.

Fortsetzung folgt.... :emoji_slight_smile:
 

eurostar

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Vorsicht bei der Lagerung des befallenen Holzes.

Am Besten luftdicht einpacken bis sich das ein Fachmann angesehen hat.

Kann zum Beispiel auch eine erfahrener Zimmermann sein.
 

fahe

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...zumindest entfernte Holzteile im Freiem stapeln, solange der Pilz nicht bestimmt ist. "Luftdicht verpacken" scheinz mit etwas zu hysterisch... sage ich als jemand, der schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte, einen Hausschwamm zu vertreiben...
LG,
Falk
 
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Danke für eure Tipps. Der alte Boden wird natürlich draußen gelagert. Lange wird er da nicht gammeln. Festbrennstoffheizung und unbehandeltem Holz sei Dank ist er in längstens einer Woche verheizt.

Ein Zimmerermeister hat sich die befallenen Stellen auch schon angesehen. Kein echter Hausschwamm, meint er. Ich soll aber sämtliche neuen Holzteile mit Holzschutz behandeln und unbedingt die Split-Schüttung pingelig genau entfernen.
 
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