Neue Teak Skulptur versiegeln

blab

ww-kastanie
Registriert
25. September 2010
Beiträge
28
Hallo liebe Woodworker,

ich hab aus 'nem neu gekauften Teak-Klotz 'ne Ente im Jacob Hermann Stil geschnitzt. Wird ein Weihnachtsgeschenk. Jetzt möchte ich die Oberfläche versiegeln (?).

Ursprünglich wollte ich das mit Grundierung und Nitro machen, aber das wird vor Weihnachten nichts mehr.

Für Massivholz wurde hier mMn auch Osmo Hartwachsöl empfohlen. Welches nehm ich da? Farblos? Das Teak ist ja frisch bearbeitet und ziemlich grau. Die Farbe kommt dann erst mit der Zeit, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder was gefärbtes? Wäre schön, wenn das irgendwann nach Mid Century aussieht.

Zur Verarbeitung: kann ich die Ente feucht abwischen, um die letzten Späne runterzuwischen? Und dann 2x dünn Osmo?

Muss ich nach dem ersten Auftrag Osmo nochmal schleifen? Oder geht das gar nicht.

Danke und viele Grüße, Stefan
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
5.603
Alter
66
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo Stefan,
versuche deiner Ente vor dem Verschenken noch möglichst viel Sonnenlicht zu gönnen. Und dann würde ich die Ente ölen.
1. Ölen, Überstand abwischen, trocknen lassen.
2. Ölen und das Öl direkt mit feinem Schleiffließ oder gitter (240-320) einmassieren, trocknen lassen.

Es grüßt Johannes
 

blab

ww-kastanie
Registriert
25. September 2010
Beiträge
28
Hallo Johannes,

danke! Hab's genau so gemacht - minus Sonnenlicht - und ist super geworden. Nach dem zweiten Trocknen war's mir noch etwas zu matt (Osmo Variante ist seidenmatt). Hab's dann erst mit "Küchenrolle" und anschließend mit 'nem Reststück Filz nachpoliert.

Farbe gefällt mir jetzt schon.

Falls es jemanden interessiert, wie ich die Form auf den Klotz gezeichnet hab, um optimal aussägen zu können, könnte ich ein paar Bilder reinstellen, 3D-Modell und so.

Danke nochmal und viele Grüße, Stefan

20231225_135114.jpg
 

Holz635

ww-robinie
Registriert
9. August 2022
Beiträge
719
Ort
76829 SÜW
Hallo Johannes,

danke! Hab's genau so gemacht - minus Sonnenlicht - und ist super geworden. Nach dem zweiten Trocknen war's mir noch etwas zu matt (Osmo Variante ist seidenmatt). Hab's dann erst mit "Küchenrolle" und anschließend mit 'nem Reststück Filz nachpoliert.

Farbe gefällt mir jetzt schon.

Falls es jemanden interessiert, wie ich die Form auf den Klotz gezeichnet hab, um optimal aussägen zu können, könnte ich ein paar Bilder reinstellen, 3D-Modell und so.

Danke nochmal und viele Grüße, Stefan

Anhang anzeigen 162245
Gefällt mir gut. Ja gerne Bilder und 3D usw
 

blab

ww-kastanie
Registriert
25. September 2010
Beiträge
28
Wie groß ist die ente?
Ca. 16cm von Schnabel bis Po, also die größte Länge.

Gefällt mir gut. Ja gerne Bilder und 3D usw

Vorgeschichte: Hatte vor Monaten mal 'nen Teak-Klotz gekauft, der war 20 x 20 x 5,3cm. Da sollte sie möglichst optimal rein. Die Umrisse anzuzeichnen hab ich mir nicht zugetraut. Das sind Projektionen über irgendeinen Winkel, dann zweimal und dann müssen die beiden Ansichten noch genau zueinander passen. War mir zu heikel, und für einen Fehlversuch war nicht mehr genug Zeit.

Ich hab die Ente (Gans?) dann in Wings3d gebaut, ein freier Polygon-Modeller. Man fängt mit 'nem Würfel an und unterteilt die Kanten. Das ging überraschend schnell, ca. 15 Minuten. Mit "Virtual Mirror" modelliert man nur eine Hälfte, so wirds schön symmetrisch:

wings01.jpg

Mit Shift-Tab kann man sich das ganze "gesmoothed" ansehen, das ist nur temporär:

wings02.jpg

Sobald ich zufrieden bin, 2x richtig smoothen. Dadurch wird die Form abgerundet und weicher. Im .obj-Format exportieren. Ab jetzt hab ich mir keine Referenzbilder mehr angesehen, sollte ja keine exakte Replika werden.

Dann in Rhino3d den Klotz nachgebaut und die obj-Ente reingeladen und hingedreht:

rhino01.jpg

Eigentlich wollte ich jetzt im Front- und Right-Viewport die Outlines mit Kurven nachbauen. Das war aber nicht nötig, weil Rhino dafür einen Befehl hat: MeshOutline. 2x klicken, fertig :emoji_slight_smile:

rhino02.jpg

Eine Kurve kann man hier links von der Ente gut sehen.

Rhino3d ist kommerziell, aber es gibt 'ne Testversion. Alternativ kann man die freie Version von Autodesk Fusion 360 nehmen, die Modellier-Tools sind sehr gut.

Jeweils die Kurven zusammen mit dem Klotz-Querschnitt als pdf exportieren, im Massstab 1:1 oder 100%. Hat etwas gedauert, hier die richtigen Optionen zu wählen. Dann die beiden pdfs drucken und ausschneiden:

20231222_004913.jpg

Das sind keine Füße, sondern Marker, um die Outlines richtig - und wiederholbar - auf dem Klotz positionieren zu können.

Dann rumzeichnen. Ich hab Albrecht Dürer Stifte genommen. Wenn man die anfeuchtet, halten die ganz gut auf dem öligen Holz:

20231222_010727.jpg

Die Seitenansicht ist auf der Rückseite nochmal.

Im Vorfeld hab ich mich immer gefragt, wie das geht, wenn ich eine Ansicht ausgesägt hab. Denn dann fällt die andere ja ab und auf der neuen Fläche kann man nix mehr anzeichnen. Bin dann drauf gekommen, nicht ganz rumzusägen, sondern einen Steg stehenzulassen. So lassen sich beide Ansichten fast komplett aussägen (vermutlich Standardwissen, wenn man sowas schon mal gemacht hat).

20231222_035255.jpg

Hatte keine Lust Band- und Dekupiersägen tagelang zu recherchieren, deshalb von Hand. Geht nicht sonderlich schnell (einige Stunden), aber ist sehr befriedigend, wenn man's geschafft hat. Die Säge hat ein drehbares Blatt, das ist praktisch.

Weil der Klotz länger als die Säge ist, musste ein Stück ab, Ulmia 354:
ulmia.jpg

Die Projektion auf der Schnittstelle erneut anzeichnen und weitersägen. Durch die 2 parallelen Zeichnungen kann man immer sehen, dass man auf beiden Seiten ausserhalb der Linie bleibt. Abschätzen ob die Säge gerade läuft entfällt so. Sehr angenehm.

Die seitlichen Stege durchtrennen und die Rohform ist fertig für den Tellerschleifer (wir haben immer noch die Seitenlinie):

20231222_201109.jpg

Jetzt die restlichen Stege durchsägen und weiter mit dem Tellerschleifer.

Die konkaven Formen hab ich mit dem Dremel und 'ner Sandpapierwalze gemacht.

Die letzten beiden Schritte sind eigentlich die einzigen, wo man ein bisschen Gefühl für die Form haben muss.

Dann von Hand schleifen, grob nach fein.

Löcher für die Beine bohren und 3mm Messingdraht biegen und im Fussbereich flachklopfen.

Hartwachsöl, fertig.

Und 'ne kleine Tasche als Verpackung, halbwegs stilecht aus dänischem kvadrat Divina Melange Polsterstoff:

20231225_024146.jpg

Viele Grüße, Stefan
 

blab

ww-kastanie
Registriert
25. September 2010
Beiträge
28
Hallo Peter, danke :emoji_slight_smile:
Eigentlich ist mir das klar. Weiß nicht, warum ich lieber Ente sage.
Viele Grüße, Stefan
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.357
Ort
Pécs
Für mich ist das eine Tabakspfeife :emoji_sunglasses:
Ok, fehlt vielleicht die Bohrung für Rauch und Tabak, das kann ich nicht sehen.
Ansonsten gefällt mir das Teil.
Wenn´s aber keine Pfeife sein soll würde ich es für eine Gans halten.
 

blab

ww-kastanie
Registriert
25. September 2010
Beiträge
28
Für mich ist das eine Tabakspfeife :emoji_sunglasses:
Ok, fehlt vielleicht die Bohrung für Rauch und Tabak, das kann ich nicht sehen.
Ansonsten gefällt mir das Teil.
Wenn´s aber keine Pfeife sein soll würde ich es für eine Gans halten.

Die "Pfeife" hab ich auch schon gesehen und war damit nicht so glücklich. :emoji_slight_smile:

Wenn ich es nochmal machen würde (unwahrscheinlich): etwas schlankerer Hals und etwas grösserer Kopf, das reicht vermutlich schon.
 
Oben Unten