ich lege doch nochmal nach
Auf die Frage warum viele Fernost-Schlüssel einfach nichts taugen bekam ich vor gut 10 Jahren die Auskunft, ein Grund ist die 10 mal häufigere Verwendung der Schmiedegesenkformen.
D.h. bei hiesigen Herstellern wird die Gesenkform nach 800 Schlägen nachgefräst, dort werden 8-10000 Schläge absolviert.
Solche Schlüssel werden u.U. als "DIN" verkauft, die sie aber nicht erfüllen.
dieses Vorurteil hat der Test in der OldtimerMarkt doch schon lange ausgeräumt:
http://wiesemann.eu/_UPLOAD/files/Oldtimermarkt.pdf
und die Gesenkform hat mit der Maßhaltigkeit (zumindest die für den Anwender relevant wären) von Schraubenschlüsseln sowieso nichts zu tun.
Bei einer Tisch oder Standbohrmaschine gibt es Hohlwellen, Zahnstangen, Drehteile und Frästeile, ganz abgesehen davon das der Grauguß 2 Jahre nach dem Gießen liegen soll bis zur Bearbeitung.
natürlich gibt es Details, die nicht so toll sind.
Irgendwo muß der vielfach höhere Preis ja herkommen.
Aber niemand forderte hier ja eine Maschine für die industrielle Fertigung, die unter diesen Bedingungen Jahrzehnte halten soll.
Das mit dem Lagern müssen ist so nicht richtig.
Richtig ist, daß es Vorteile hat, aber das muß nicht dermaßen lang sein und hier geht es ja auch nicht um hochgenaue Werkzeugmaschinen oder Prüfeinrichtungen.
Bremsscheiben oder Trommeln sind z.B. oft aus Grauguß - und bei notwendiger zweijähriger Lagerung hätten die Hersteller vermutlich ein massives Lieferproblem

(und diese Komponenten müssen auch genau sein - in Trommeln sitzen z.B. oft auch die Lager), ebenso Motorblöcke oder Zylinderköpfe - und sowas ist neben der mech. Belastung sogar thermisch belastet.
Aber bleiben wir bei Maschinen:
wenn renommierte Hersteller eine neue Maschine auf der Messe präsentieren und Bestellungen aufnehmen, muß man dann darauf 2 Jahre warten?
Oder produzieren die erst eine große Menge Gußteile und präsentieren erst nach zwei Jahren das Produkt auf der Messe - und wenn der Absatz unerwartet gut läuft müssen Kunden wieder ein Jahr oder so warten ... und wenn nicht wie erwartet, wandern die Gußteile im Schrott?
HeikoB schrieb:
Normteile gibt es ja in verschiedenen Qualitätsstufen!
Ich hatte ja deshalb auch darauf verwiesen, daß man durch die genormten Teile aber in der Lage ist, auch weit nach dem Ablauf der Garantie (auch der Garantie der Ersatzteilversorgung) diese im Verschleißfall ersetzen zu können.
DAS ist der Vorteil.
Zudem ist die Auslegung bei einer stationären Maschine viel größer (einfach mal z.B. den Durchmesser eines MK3-Kegels anschauen, nachdem sich ja bereits die Baugröße des Lagers richtet oder die Baugröße des Motors.)
uli2003 schrieb:
Mir ist übrigens - selbst im gewerblichen Einsatz - noch kein Lager in einer Handbohrmaschine frühzeitig ausgefallen, sodass sich ein Tausch in irgendeiner Form gelohnt hätte.
mag sein - eben weil überwiegend die gesamte Maschine vorher entsorgt wird.
Wie lang ist denn die übliche Lebensdauer so einer Maschine ?
Wenn dann möglicherweise Zweihandmaschinen oder alte, bzw. schwere Handbohrmaschinen als Beispiel angeführt werden, dann sind das ganz andere Konstruktionen, möglicherweise auch nicht viel genutzt - keine auf Leichtbau und universelle Möglichkeiten abgezielten Maschinen.
Es ist noch garnicht so lange her, da hat sich bei einem meiner Winkelschleifer das Hauptlager verabschiedet. Nicht schlagartig, sondern die Maschine wurde lauter. Hatte noch Glück.
Denn das vergrößerte Spiel ließ auch das obere (Gleit)Lager verschleißen, wordurch dessen Abrieb in das Fett gelangte. Glücklicherweise aber zerstörte das Spiel nicht das Getriebe.
Lager ersetzt, Maschine läuft wieder.
Anbei das Foto eines schwer zu reparierenden Schadens:
Bosch-Motor. Lager ist warm geworden, dadurch auch der Metalleinsatz und dadurch schmolz der Kunststoff. Da sich das Lager etwas weggedrückt hat, schliff der Anker an der Feldwicklung.
Praktisch Totalschaden.
Es ist oft einfach ein Zeitfaktor, der gefetteten Wälzlagern zusetzt. Nicht grundlos geben die Hersteller recht kurze Lagerfristen an.
Das Fett altert und somit wird die Schmierfähigkeit herabgesetzt.
Dazu kommt, daß die Motoren in den Handmaschinen mit sehr hohen Drehzahlen laufen - und schlußendlich noch die Sache mit der Verunreinigung.
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Das mit dem Wabeco-Ständer ist für Bohrungen in Platten sicher eine nette Sache, wenn man sowas häufig macht.
Aber für nur 'ab-und-zu' reicht ein ordentlicher gebrauchter (gibt massig günstige Angebote) und irgend' eina andere 1000W-Bohrmaschine locker aus. Bin überzeugt, da liegt man deutlich unter €100
Vor einiger Zeit stand günstig eine gute 'Hase/Schildköte' Metabo angeboten.
Mal im alten Katalog geschaut: 2.Gang (-800/-1000), Sicherheitskupplung, Tacho-Vollwellenelektronik, Stellrad zur Vorwahl der Drehzahl, elektr. Sanftanlauf, Wicklungs-Temp.-Überwachung, Wiederanlaufschutz. 610W Abgabeleistung.
Vielleicht ist die Maschine in manchen Punkten knapp nicht ganz so gut wie die hier erwähnte Festool, dafür aber ist man nicht auf vier feste Drehzahlen festgelegt.
Und für den größeren, überwiegenden Rest die erwähnte solide Standbohrmaschine.
Meine Tischbohrmaschine besitzt ~ 82mm Pinolenhub und selbst das ist mir oft zu wenig (denn je nachdem möchte man vielleicht ja über dem festgespannten Werkstück Bohrer wechseln o.ä.)
Hier wurde z.B. erwähnt, man könne ja im Bohrständer auch tiefere Bohrungen als die 55mm oder 60mm, welche der Wabeco mit Rückholfeder bietet, bohren.
Aber wie läuft das denn dann mit der einstellbaren Tiefe? hält der Kopf selber in der oberen Position?
Meiner Meinung nach wird das Arbeiten mit so einer Lösung (wir erinnern uns an die Formulierung
... muß oft [..] bohren) schnell lästig.
(zudem man dann ja
diese Maschine im Bohrständer verbaut hat und man besser eh' noch mind. eine zweite Maschine benötigt)
Sicher
kann man so arbeiten, früher gab es auch div. Vorsätze, so daß man mit der Handbohrmaschine auch eine Kreissäge, Stichsäge, Hobel, usw. besaß - aber schöner sind da schon vollwertige Maschinen, die für den Zweck auch gedacht sind.
Letzte Woche bohrte ich z.B. in 5mm Plexiglas mit einem Stufenbohrer auf meiner Tischbohrmaschine wunderbar 14er Bohrungen. Aber nicht mit 400/min - damit schilzt man nämlich schnell die Kanten, da braucht man geringe Drehzahl.
Was nützt mir da die 'tolle' bürstenlose Festool? richtig, garnichts.
Mit der chin. Tisch/Standbohrmaschine hingegen klappt das prima - und sicher ebenso mit der vermeintlich schlechten Universalmotor-Maschine (zumindestens wenn so wie die o.a. Metabo ausgestattet).
Wie ich schon mal geschrieben hatte: wer weiß schon, was man in einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr oder fünf Jahren bohren möchte.
Auch weil man
jetzt kein Metall bohren möchte, wer weiß schon was später sein wird (Bsp. Dietrichs Bandsäge).
Das könnten irgendwelche 'rustikalen' Design'teile' sein, wie auch was funktionales (Maschinenerweiterung, was für die Werkstatt, im Garten, ...)
Man wird nicht so schnell in den Möglichkeiten ausgebremst.
Siehe Bsp. größeres Loch in Flachstahl - kein Problem mittels Kreisschneider auf der vor 23 Jahren gekauften chin. Tischbohrmaschine ... mit der Festool, ehrm ...
