morsches Holz retten

Erdhorn

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Das Glas herauszunehmen ist nicht so einfach, weil auf der Rückseite eine verleimte Holztreppe verläuft. Man kommt von innen nur sehr schlecht an das Glas heran. Die Leisten, die es halten, würden dabei vermutlich ziemlich vergurkt werden.

Also wenn, dann müsste man das machen, ohne das Glas rauszunehmen. Aber wie will man das Holz da so sauber herausnehmen, dass man anschließend ein schönes Stück Holz mit möglichst kleinen nähten wieder eingesetzt bekommt?

Was schätzt ihr denn wie lange jemand dafür brauchen würde, wenn er ein Stück von 3x3x30cm rausfräsen und ersetzen würde?
Da ist man doch locker einen Tag mit beschäftigt und entsprechend teuer wird es sein.


Zumindest bei Epoxidharz wäre ich mir ziemlich sicher, dass man damit keinen größeren Schaden anrichten würde. Wenn das nicht funktioniert, dann könnte man das Stück immer noch rausstemmen.
 

narrhallamarsch

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ich habe heute genau das gleiche problem entdeckt....

also fein multimaster ausgepackt, alles morsche rausgeschnitten und nun werde ich das wochenende damit zubringen, die passtücke zuzurichten und mit pu einzuleimen.

denn beim schneiden war keine gerade fläche hinzubekommen am fensterrahmen. es ist ja immer da, wo man gar nicht gut hinkommt...

danach wird die reparatur mit dem rotex beigeschliffen, dass die oberflächen einheitlich sind und der ganze rotz grundiert und gestrichen.

das wird für ein paar jahre halten, denn eine neue front ist nicht drin. die würde 5000.- und mehr kosten.

ärgerlich an der ganzen sache ist, dass das absolut vermeidbar gewesen wäre. der schreiner hat beim rahmenbau da schrauben so schief reingehauen, dass es wohl einen kleinen riss gab, durch den dann feuchtigkeit aufsteigen konnte. die stellstufe aus eiche, auf der die fensterfront steht ist noch in einem einwandfreien zustand...
 

Erdhorn

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Vielen Dank für die Hinweise, Winfried.

Von Kleiberit finde ich nur sehr wenige Infos. Kein techn. Datenblatt. Die Webseite bietet keine Suchfunktion und ich hab nur ein altes Angebot gesehen, bei dem man aber einen Gewerbeschein vorweisen muss. Krebserregende Stoffe könnten auch enthalten sein.
Unterm Strich - eher nich :emoji_slight_smile:

Das Epoxi von Remmers liest sich ziemlich gut. Die Viskosität von 100 mPas ist zwar immer noch recht weit oben angesiedelt, aber das ist schon mal ein Ausgangspunkt, den man evtl. mit Aceton oder Spiritus dahin bekommen kann, wo man hin möchte.

Mit 50 Euro/Kilo haut das natürlich ein Loch in die Tasche und ist eigentlich viel zu viel, aber mit dem Zeug könnte man auch an anderer Stelle z.B. Stirnhölzer schützen.

Außerdem habe ich noch gesehen, dass die auch einen Holzverfestiger aus PU haben. Mit der Angabe zur Viskosität im techn. Merkblatt kann ich noch nichts anfangen, aber das bekomme ich vielleicht noch raus :emoji_slight_smile:


@narrhallamarsch
Wie machst du denn die Übergänge zwischen den alten Teilen und dem neuen Stück? Mit Dispersionskitt?
In einem Video habe ich gesehen, dass die das gammelige Holz mit einer Handfräse rausgeholt haben und dann eine Holzersatzmasse reingespachtelt haben. Das taugt aber natürlich nur dann etwas, wenn man später deckenden Lack aufträgt.
 

narrhallamarsch

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fugen wirst du immer sehen.

da ich mit pu verleime, muss ich diese nicht kitten. die stelle liegt auch ausgesprochen doof.

ein unteres stück des rahmens und die fußleiste sind auf 40cm länge und 30 cm höhe weggegammelt, gerade da komme ich nur ganz schleicht ran.

das verschleifen wird die fugenproblematik auch noch etwas verschleiern und wenns zu dolle wird, mische ich etwas schleifstaub mit epoxy und schmiere den in die ritzen.

aber wie neu wird das nie mehr aussehen.

ich werde davon mal ein paar bilder reinstellen, wenn ich dabei bin.
 

Erdhorn

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Bilder fänd ich gut :emoji_slight_smile:
Mich würde besonders interessieren, wie stark der Unterschied zwischen altem und neuem Holz später ist und wie stark das auffällt.
 

Erdhorn

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Meinste mich, oder Narrhallamarsch?

Ich hatte schon welche eingestellt. Hier nochmal :emoji_slight_smile:

BilderHoster.net - Dein Bilderhoster 2krffwg9.jpg
BilderHoster.net - Dein Bilderhoster djd4jwd7.jpg



EDIT:
Der Support von Remmers hat heute schon geantwortet. Deren Holzverfestiger aus, bzw. mit PU hat die Viskosität in Sekunden mit Din 4 Auslaufbecher angegeben.
Mit einer Vergleichstabelle habe ich herausgefunden, dass das etwa 5 mPas entspricht, was wiederum etwa dünnem Blut entspricht.
Noch flüssiger fände ich es zwar noch besser, aber das sollte schon ordentlich einziehen.
 

Erdhorn

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Danke für den Hinweis. Den Threat hatte ich schon gelesen.
Das flüssige Holz ist ja eher nicht für meine Zwecke geeignet und das Repaircare, was Friesenbengel anspricht, ist so ein Holzspachtel. Das Zeug würde dann nur die Oberfläche aufhübschen, oder ich müsste das verwitterte Zeug zuerst rausstemmen oder -fräsen.
 

Erdhorn

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Ja schon, nur könnte ich das nicht selbst machen. Dazu habe ich kein Werkzeug und müsste nach einem passenden Ersatzholz suchen. Das Verfestigen dürfte für mich wesentlich einfacher sein.
 

Frank S

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Es würde ja noch die "Quick&Dirty"-Methode funktionieren.
Dünnflüssigen Sekundenkleber nimmt trockenes/morsches Holz auf wie ein Schwamm. Den bekommst Du in Modellbaugeschäften (z.B. Robbe Nr.5061)
Davon kannst Du mehrere Flaschen einziehen lassen.
Nach eigenem Ermessen dann noch mit Aktivator-Spray arbeiten. Dann kannst Du damit wunderbar modellieren.
Wenn Du/oder ein Anderer aber mal das Material dann doch rausfräst/raussägt sollte der einen Vollschutz mit Atemmaske tragen. Die Cyanacrylat-Dämpfe sind nichts für Augen/Lungen.

Gruß, Frank
 

Erdhorn

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Sekundenkleber fänd ich nicht so gut. Da weiß man nicht, ob der nicht schon hart wird, bevor er ganz eingedrungen ist. Je nach Restfeuchte des Holzes bildet sich dann eine Sperre, sodass die tieferen Schichten nichts abbekommen.
Und vor allen Dingen wird das sehr spröde.
Sekundenkleber ist für manche Sachen wirklich gut, aber bei großen Sachen halte ich nichts davon.
 

Frank S

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...Und vor allen Dingen wird das sehr spröde...
Was spielt das für eine Rolle?
Es gibt auf dem Markt keine selbstmodellierenden Wundermittel, denen man sagen kann, wie das Holz mal neu ausgesehen hat.
Dann hau raus den morschen Dreck.:emoji_grin:
Ist bestimmt die langfristig beste Methode.

Gruß, Frank
 

Erdhorn

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Das Holz arbeitet doch und das passt nicht gut zu diesem spröden Kleber.
Ich kenne Sekundenkleber hauptsächlich aus dem Modellbau. Wenn ich damit mal versucht habe größere Sachen zu kleben, ist das eigentlich immer in die Hose gegangen. Zwischenräume kann man damit auch nicht füllen. Da nehm ich lieber Zeug, was extra dafür gemacht ist.

Das Mittelchen muss hier auch nicht wissen, wie das Holz vorher ausgesehen hat. Bis auf ganz kleine Ecken ist noch alles vorhanden. Wenn ich das Zeug mit dem Verfestiger stabil bekomme, dann muss ich anschließend nur noch die kleinen Lücken mit Kitt füllen und bin fertig.
Neues Holz wäre vielleicht besser, aber für mich zu aufwendig.
 

WinfriedM

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Bei Epoxy sollte man noch berücksichtigen, dass der erwärmt noch wesentlich dünnflüssiger wird. Ein Laminierharz, den ich öfters verwende, ist bei Zimmertemperatur wie dünnflüssiger Honig, bei 50 Grad fast wie Wasser.

Ein Mittel, was wohl bei der Restauration alter Sachen auch oft verwendet wird, sind in Lösemittel gelöste Acrylate, z.B. Paraloid B72.

Holzfestigung im Innen- und Aussenbereich - Kremer Pigmente GmbH & Co. KG
 

Erdhorn

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Über die Temperatur die gewünschte Viskosität zu erlangen wäre in diesem Fall eher unpraktikabel.
Ich müsste dazu das Glas und das Holz großräumig erwärmen und die Temperatur auch halten, während ich parallel das Harz anmischen und aufbringen müsste.
Außerdem verringert sich die Verarbeitungszeit auf ein ungewisses Maß.

Dieses Paraloid B72 liest sich nicht schlecht. Das Lösen in Lösungsmittel scheint aber recht aufwendig zu sein und zu dem fertig angerührtem Zeug mit Toluol (67409) geben die keine Viskosität an.
Da werde ich mal nachfragen.
 

WinfriedM

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Auflösen in Lösemittel fand ich kein Problem. Aceton + Paraloid und ab und zu mal schütteln. Nach wenigen Tagen ist es vollständig gelöst.

Das Holz 10 min mit gut dosiertem Heißluftfön auf vielleicht 70 Grad erwärmen und dann das Harz aufbringen, da sehe ich auch kein Problem. Ein Harz, was z.B. 40-60 min offene Zeit hat, wird hier aus Erfahrung auch noch 5 min flüssig sein. Ob das aber alles reicht, um morsches Holz tief zu durchdringen, weiß ich nicht. Holz bekommt man ja so gut wie nicht durchdrungen. Selbst dünnflüssigste Öle oder Lösemittel schaffen es je nach Holzart nur 0,5-4mm.
 

narrhallamarsch

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deswegen bin ich der meinung: "weg damit"...:emoji_grin:

in einem jahr, wenn frühjahr und sommer weiterhin so feucht bleiben, läuft dir wieder die suppe am rahmen runter...

ach ja, mit einem multimaster kann man so etwas wunderbar erledigen und der kostet nicht die welt.
 

narrhallamarsch

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hier mal ein foto des schadens, nachdem ich das morsche zeug rausgetrennt und grob beigeschliffen habe.

weitere folgen.
 

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Erdhorn

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Eine(n) Multimaster habe ich auch, und das Entfernen stelle ich mir auch nicht so schwer vor. Aber ein schönes Stück zu finden, was dann wieder ordentlich reinpasst, und das dann auch anständig vor- und feingeschliffen zu bekommen, ist sicher nicht so einfach.
Das Stück grenzt bei mir ans Glas. Da kann ich nicht beliebig mit irgendwelchen Schleifern vorbei gehen.

Wie hast du das Morsche Stück bei dir entfernt? Hast du es mit dem Feinsägeblatt rausgeschnitten?
Was machst du mit den noch morschen kleinen Stellen? Ist das unproblematisch, oder gibst du da vorher etwas drauf, was die Poren verschließt und füllt, damit der Gammelprozess nicht mehr fortschreiten kann?

Weißt du noch, wie der Farbton heißt, den du da drauf hast? Unsere Fenster haben einen ähnlichen Farbton und da die auch gestrichen werden müssen, wäre ein Anhaltspunkt nicht schlecht :emoji_slight_smile:

@Winfried
Intaktes Holz bekommt man vermutlich nur an der Oberfläche durchdrungen, aber hier ist es ja durch die Verwitterung porös. Da müsste das Zeug doch tiefer eindringen können.

Wenn die Teile leicht austauschbar wären, würde ich es vielleicht mit dem Heißluftfön probieren. Aber da ich nicht weiß, wie tief die Wärme eingedrungen ist, und weil das im Grenzbreich zum Glas ist, mache ich da lieber keine Experimente. Ich habe ja nur einen Versuch. Wenn das Glas zu heiß wird und sich die innenliegenden Aufkleber lösen, oder sich Leim, Silikon oder Farbe löst, dann ist das soviel Wert wie hohle Nüsse.
Der GAU wäre eine gesprungene Scheibe.
Da nehm ich doch lieber Zeug, was schon bei Raumtemperatur schön flüssig ist.
 

narrhallamarsch

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das schöne stück, das da reinpasst, ist mir reichlich egal. da ich die maserung eh nicht mehr hinbekomme.

das anpassen ist frickelig, zeitintensiv und nervig, aber ich nehme mir die zeit und wenn ich den kram dreimal in die ecke feuere:emoji_grin::emoji_grin:. ich hab ja keinen zeitdruck.

der moderprozess wird dadurch gestoppt, dass die ursache des moderns beseitigt wurde. schrauben, die schief eingedreht wurden und so einen spalt aufgerissen haben, durch den feuchtigkeit aufsteigen konnte.

der farbton ist eiche hell, nichts besonderes. wichtig zu wissen ist, um welchen typ lasur es sich handelt. bei mir ist es eine acrylbasierte gewesen.

ich habe mit dem feinsägeblatt und einem e-cut gearbeitet. beischleifen werde ich mit dem profilaufsatz, aber zu 100% muss das nicht glatt werden, da ich pu kleber verwende, der spaltfüllend wirkt und an der stelle sind keine konstruktiven kräfte aufzunehmen.

schleifen ist am fenster kein problem, zumindest nicht für mich, ich habe einen rts 400 und ro 90 von festool, damit bekomme ich alles ordentlich und auch schonend geschliffen. der scheibe passiert garantiert nichts.

bilder vom fortschritt werde ich einstellen.
 
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