morsches Holz retten

Erdhorn

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Hallo,

an unserer Haustüranlage mit Fenstereinsätzen ist an einem Fensterrahmen ein Stück Holz stark verwittert. Das Holz ist weich und hat deutliche Risse und Spalten.
Da das Holz am Übergang zum Glas sitzt lässt es sich nicht leicht austauschen.

Ich suche ein Mittel, welches in das morsche Holz einzieht und es wieder verfestigt.
Könnt ihr mir dazu etwas empfehlen?

Ginge das auch mit verdünntem D3-Holzleim?

Der zu behandelnde Bereich ist etwa 3x3x30 cm groß und grenzt ans Glas.
 

narrhallamarsch

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d3 wird dir bei bewitterung sehr schnell wieder die falten auf die stirn treiben.

wenn überhaupt, würde ich da mit epoxydharz einen versuch starten.
 

Erdhorn

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Würde der Holzleim auch leiden, wenn die Stelle mit Dickschichtlasur, oder sogar Lack versiegelt werden würde?

Die Feuchtigkeit und die UV-Strahlen würden den Leim dann ja nicht erreichen.
 

Erdhorn

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Ich habe gelesen, dass D3-Leim für leichte Feuchtigkeitsbeanspruchung geeignet ist.
Deswegen hätte ich gedacht, dass das unter dem Anstrich kein Problem wäre.

Aber gut, mir fehlt dazu die Erfahrung.

Was würdet ihr mir empfehlen?
Kennt ihr ein konkretes Produkt?

Ich habe schon nach Epoxidharz gesucht, aber die Angaben zur Viskosität ist meist nur sehr vage gehalten und wenn, dann erscheint mir das immer viel zu dickflüssig zu sein. Ich stelle mir eine Viskosität vor, die geringer als die von Ponal ist, damit es möglichst jeden Zwischenraum ausfüllt.


Ich habe auch noch etwas Anderes gefunden:
Borma Wachs | Holz-Härter - Consolidating Wood

Allerdings steht nicht dabei, woraus das Zeug besteht und welche Eigenschaften es hat.
 

Mitglied 30872

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Du wirst das morsche Holz nicht retten können, wenn Du nicht mindestens die Ursache dafür, dass es morsch geworden ist, abstellst. Wie schon beschrieben, wird Dir die Feuchtigkeit/Nässe immer wieder ins Holz kriechen. Wasser findet immer seinen Weg. Borma-Wachs bringt nur etwas, wenn das Fenster zukünftig trocken bleibt. Das gilt auch für das von Carsten genannte Sanierungssystem. Bei weiterem Nässestau kannst Du dann nach 2 Jahren den Spachtel aus dem weiter faulenden Holz rausnehmen, wenn es nicht von alleine heraus fällt. Holz versagt da, wo es nicht innerhalb relativ kurzer Zeit wieder abtrocknen kann.
 

Erdhorn

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Keine Frage, die Ursache muss beseitigt werden.

Als Ursache dürfte hier einfach ein defekter Deckanstrich an einer ungünstigen Stelle am Fensterrahmen in Frage kommen.

Das Fenster hat die Form eines Parallelogramms und reicht bis 20cm runter zum Boden. Am Ende der schrägen Unterseite läuft nun besonders oft und lange Wasser herunter und da das auch noch die Wetterseite ist, ist der Teil der Tür teilweise über Wochen dauerhaft dem Regen ausgesetzt.
Regen und Sonne haben den Lack über 12 Jahre fertig gemacht und an der Stelle gammelt es nun.

Die Tür hat noch mehrere andere Stellen, an denen der Lack fehlt. Dort fault aber nix. Dort ist es aber auch nicht so oft und lange nass.

Mein Plan war nun, das Holz erst mal zu stabilisieren, dann die Tür komplett abzuschleifen und dann neu zu lackieren.
Da wir uns noch nicht sicher sind, ob später Lack oder eine Dickschichtlasur drauf kommen soll, würde ich gerne das Holz erhalten und keine Spachtelmasse einbringen.
 

Oldie

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Wenn ich für Schmuck, Schreibgeräte o. ä. unbedingt ein Stück weiches oder schon leicht morsches Holz verwenden möchte tränke ich es mit Cyanoacrylatkleber, die dünnflüssige Variante. Allerdings ist zu bedenken, dass das Holz an der Stelle dunkler wird.

Werner
 

Erdhorn

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Cyanoacrylatkleber kenne ich aus dem Modellbau.
Das Zeug hat IMO den Nachteil, dass es extrem spröde wird.
Außerdem vermute ich, dass es mit der Rest-Feuchtigkeit im Holz extrem schnell hart wird, sodass der Kleber im oberen Bereich eine dichte Schicht bildet, sodass kein Kleber in die tieferen Schichten eindringen kann.

Wasserverdünnter D3-Leim ist im Moment das Einzige was ich mir praktisch vorstellen könnte, was auch verfügbar ist.

Ich habe schon in einem Drechslerforum und in einem Messerforum gesucht, aber ich finde nirgendwo einen Hinweis auf ein Epoxidharz, welches wirklich sehr dünnflüssig und erhältlich ist.

Kennt hier so etwas wirklich niemand?
 

Oldie

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Außerdem vermute ich, dass es mit der Rest-Feuchtigkeit im Holz extrem schnell hart wird, sodass der Kleber im oberen Bereich eine dichte Schicht bildet, sodass kein Kleber in die tieferen Schichten eindringen kann.

Natürlich sollte das Holz vorher getrocknet werden, aber das würde ich auch bei allen anderen Vorschlägen raten.

Werner
 

Erdhorn

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Logo. Es sollte schon getrocknet sein, aber es bleibt ja immer noch Feuchtigkeit zurück, und das reicht ja normalerweise um Sekundenkleber innerhalb kürzester Zeit reagieren zu lassen.


Die betreffende Stelle stand mind. 1,5 Jahre fast unter Dauerfeuchtigkeit, weil es immer wieder kurze und längere Regenschauer gegeben hat und der Bereich nur sehr schlecht vom Dachübersprung geschützt wird, weil sie sehr tief liegt und Wasser aus den oberen Bereichen immer darüber abläuft.

Zuerst dachte ich, dass man das nicht gescheit abdecken könne, habe dann aber mehrlagig Frischhaltefolie darüber gelegt und die Oberkante mit Paketklebeband über die gesamte Länge befestigt.
An der Unterseite habe ich nur an einzelnen Punkten Klebeband angebracht, damit der Wind die Folie noch nach oben klappen kann.
Wasser läuft nun über die Folie weg von der beschädigten Stelle und Luft kann von unten ans Holz heran, damit es trocknen kann.

Wie lange muss ich das so nun trocknen lassen, bevor ich es irgendwie bearbeiten, bzw. versiegeln kann?
 

Brett

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2 Komponentenspachtel (Polyesterspachtal)

kann in mehreren Lagen aufgetragen werden,
ist wasserdicht und sehr oberflächenfest,

Gruß
Brett
 

Erdhorn

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Hallo Brett,

das Holz ist hier schon etwas tiefer gegammelt. Ich bräuche erst mal etwas dünnflüssiges, welches in die Hohlräume einzieht, damit ich einen stabilen Untergrund habe.
Außerdem habe ich die Hoffnung, dass ich die Holzoptik retten kann. Spachtel möchte ich nur nehmen, wenn das Andere nicht funktioniert.
 

Hans-Friedrich

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Bevor ich solche Experimente mit irgendwelchen dünnflüssigen Zaubermitteln probieren würde, würde ich versuchen, das entsprechende Stück auszutauschen.
Wer hat denn gesagt, dass es nicht leicht auszutauschen ist?
Kannst du vielleicht mal ein Foto machen?
 

fritz-rs

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Erdhorn,

die Drechsler verarbeiten gerne wegen des interessanten Maserbildes gestocktes Holz, das etwa die Festigkeiten von Deinem Problemholz hat.
Dafür hat ein Zulieferer einen speziellen Holzfestiger entwickelt, der durchaus brauchbar ist. D&M Holz-Festiger 1000 ml Drechseln und Mehr
Ich vermute mal, daß es sich um eine Schellacklösung handelt. Jedenfalls habe ich mit einer Schellacklösung solche Hölzer auch in einen verarbeitbaren Zustand gebracht.
Wenn Du keine verseifbare Oberfläche aufbringen willst könntest Du auch mit einer Kaliumsilikatlösung (Kaliwasserglas) Erfolg haben. Dann schließen sich z.B. ölbasierte Lacke als Oberfläche aus, weil sie nicht mehr trocknen.

Gruß Fritz
 

Erdhorn

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Mit entsprechendem Werkzeug, Ersatzholz und Erfahrung kann man das bestimmt austauschen, aber die Reparatur muss zu unserem derzeit kleinen Geldbeutel passen und deswegen möchten wir das selbst machen.
Wenn das nicht klappt, kann man immer noch einen Fachmann für das Austauschen holen.

Fotos hänge ich an. Die Folie möchte ich im Moment nicht abnehmen. Deswegen habe ich es komplett mit Folie fotografiert und an einer Stelle die Folie angehoben, damit man den Zustand des Holzes selbst sehen kann.

img.php


img.php


Nach links oben wird der Zustand des Holzes besser und nach rechts unten schlechter. Recht unten, am Übergang zum waagerechten Teil hat die Gammelei angefangen.


@Fritz
Nach diesem Holzfestiger werde ich mich mal umsehen und nachlesen, was es damit auf sich hat.

Grüße
Mark



EDIT:
Ich weiß nicht warum, aber die Links zu den Bildern sind im Posting nicht vorhanden. Im Editor werden sie angezeigt.

Ich versuche es hier nochmal:
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=2krffwg9.jpg
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=djd4jwd7.jpg
 

Ernst Werner

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Hallo,
das Zaubermittel gegen morsches Holz ist neues Holz einsetzen.
Denn das evtl. gefestigte Holz bleibt morsch.
Gruß
EW
 

Hans-Friedrich

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Ist nur das schräge Stück betroffen?
Wenn du danach sowieso neu streichen willst, sollte ein Tausch dieses Stücks eigentlich kein Problem sein. Ein versierter Fensterbauer wäre hier der richtige Ansprechpartner.

Ein Austausch ist auf jeden Fall besser.
 

Erdhorn

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Naja, von streichen WOLLEN kann eher nicht die Rede sein. Ich werde es wohl streichen MüSSEN :emoji_slight_smile:

Mir ist klar, dass das morsche Holz morsch bleibt, aber es muss an der Stelle nichts tragen, sondern nur dich halten. Deswegen würde ich es gerne mit Epoxy, o.ä. tränken, denn dann sollte es nicht weiter gammeln könnten.

Es sind nur diese ca. 30cm betroffen.

Es handelt sich aber um ein festes Element einer Haustüranlage. Das Teil kann man nicht herausnehmen und in einer Werkstatt bearbeiten.
Wenn dafür ein Fensterbauer rauskommt, dann wird das sicher sehr teuer.
 

Erdhorn

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@Fritz
Welche Inhaltsstoffe in dem Holzfestiger sind, habe ich nicht ausfindig machen können. Wenn es Schellack ist, dann ist das für den Außenbereich vielleicht nicht so gut geeignet, denn ich habe gelesen, dass Schallack bei Feuchtigkeit aufquillt.
Wie stark es quillt weiß ich nicht, aber es würde vielleicht die später aufzutragende Farbschicht beschädigen.
 

hemmi1953

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Hallo Brett,

das Holz ist hier schon etwas tiefer gegammelt. Ich bräuche erst mal etwas dünnflüssiges, welches in die Hohlräume einzieht, damit ich einen stabilen Untergrund habe.
Außerdem habe ich die Hoffnung, dass ich die Holzoptik retten kann. Spachtel möchte ich nur nehmen, wenn das Andere nicht funktioniert.

Wenn du immer noch dünnflüssiges Epoxy-Harz suchst, dann guck mal nach niedrigviskosen Gießharzen, z.B. hier Breddermann Kunstharze - Onlineshop. Dort dann nach EP-Gießharzsystem E45GB suchen. (Soll keine Werbung sein, krieg kein Geld dafür!).

Gruß Christof
 

Erdhorn

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Danke hemmi, ich bin froh, wenn ich konkrete Produkte genannt bekomme.
Diese Harze hatte ich gestern schon mal auf dem Schirm, aber deren Viskositäten liegen im Bereich von mind. 300 mPas. Das ist 2 Größenordnungen von dem weg, was ich bräuchte.
 

carsten

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Hallo

also wenn das so ne Konstruktion ist wie sie mir gerade vorschwebt siehe angefügtes Bild dann würde ich das morsche Teil entfernen.
Glas ausglasen. Das Querstück mit dem morschen Teil mit einem dünnen scharfen Sägeblatt ( Japaner) heraustrennen. Neu anfertigen und mit fertiger Oberfläche einsetzen (verleimen).
Alternativ auch nur das morsche Holz großzügig wegstemmen bzw fräsen und partiell austauschen.
Würde mir auf jeden Fall mal ein Angebot einholen.
Mit irgendwelchen Wundermittelchen kann man auch mehr falsch machen als der Schaden schon ist.
 
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