Da dieses Thema hier so weit nach hinten gerutscht ist, und ich eh noch einen Beitrag schulde, folgt jetzt die Fortsetzung von # 346:
Teil 3 der Nussbaum Bergung:
Hinter dem Grundstück, auf dem unser Haus und die Scheune stehen, haben wir noch ein (Hang-) Stückle mit etwa 30x15m.
Das Gefälle verläuft über die 30m lange Seite, und in der unteren Hälfte auf der rechten Seite liegt mein Problemkind.
Beim zerlegen der Krone musste ich einen Ast sichern, das Foto davon verdeutlicht in etwa die Situation:
Wo der lila Straps endet ist der Ausgang zum Nachbargrundstück, und der Stamm liegt etwa 15 Längenmeter und
runde 4 Höhenmeter davon entfernt. Stämme sind ja glücklicherweise rund, also wird er halt da hoch gerollt. So der Plan.
Erst mal in Fahrt...äh Roll-Richtung drehen. Das Prinzip ist bekannt: eine Seite bremsen, und andere Seite bewegen:
Weil das kleine Dingelchen sich standhaft weigerte, sich einfach von meinen zwei starken Händen bewegen zu lassen,
musste ich zu sanfter Gewalt greifen. Und nein, das heißt nicht, dass ich meine Frau gerufen habe, damit die das macht.
Ein guter Ankerpunkt (das Bäumchen hat tatsächlich überlebt) und ein kleiner Kettenzug, und der Drops war gelutscht.
Und da oben, wo man ganz zart die rote Metallstange erkennen kann, da wollen wir hin. Zwischen den beiden Haselsträuchern
kann der Nachbar mit seinem Radlader die Nuss später abholen.
Das war der Freitag Spätnachmittag, einmal essen, einmal schlafen, nochmal essen, und schon ist Samstagvormittag und es geht weiter.
Von der Schweizer Armee habe ich mal eine Kiste mit Verankerungsmaterial gekauft, die kommt heute zum Einsatz:
Mit dieser Lochschiene und zuhehörigen Erdnägeln kann man mitten in der Pampa einen zuverlässigen Ankerpunkt herstellen:
Ganz am oberen Bildrand - fast schon im Auenland - kann man auch das angekettete Opfer erahnen.
So sieht es am anderen Ende aus:
Natürlich hätte ich den Stamm mit der Spillwinde hochziehen können, aber ich wollte die Gelegenheit auch nutzen,
um mal meinen kleinen Helferlein auf ihre Belastbarkeit zu testen. Vorab: durchgefallen ist keiner.
Auch das Billigteil im oberen Bild, noch zu DM-Zeiten bei Stabilo gekauft und hergestellt aus leicht verbessertem
Dosenblech, hat die Sache klaglos und unverletzt überstanden. Soll angeblich nur 250 kg abkönnen.
Auch der nächste Kandidat, schnuckeliger handlicher kleiner Kettenzug (auch 250Kg) hat sich wacker geschlagen:
Erwartungsgemäß hatte der 1,5t Kettenzug auch keine Probleme, im Gegenteil, der Stamm machte beinahe schon Handstand
Und kaum waren wir richtig oben....
....waren wir auch schon weg.....
.....und fanden uns im Hof wieder, dem Lada ...äh Radlada sei Dank.
Mittlerweile habe ich ja dummerweise drei Eichenstämmchen auf ihn draufgelegt, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
