Metabo 1685, Parallelanschlagslineal einstellen

NebuK

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Hallo zusammen,

nach eurer netten und guten Beratung hier im Forum hatte es mich spontan etwas überkommen und ich habe mir gebraucht eine Metabo 1685 zugelegt. Nachdem ich nun nach gefühlten 15 Ewigkeiten endlich dazu gekommen bin die Säge aufzubauen (ich musste leider erst einen Schuppen leerräumen und etwas Umbauen bis die Säge Platz hatte... und das Studium ist in Sachen Freizeit auch nichtmehr so ergiebig wie vor einigen Jahre noch) habe ich heute die ersten Testschnitte absolviert. Davon abgesehen dass die hintere Klemmung des Parallelanschlages irgendwie keine Nut zum drin laufen hat (verdammt, da hat wohl doch etwas gefehlt!) und ich mir dafür gerade eine kleine Lösung fräse habe ich bemerkt dass das Anschlaglineal für den Parallelanschlag gute ~3.15mm neben 0 sitzt (also wenn der Anschlag an das Sägeblätt stößt ist das Lineal auf 3.15mm). Natürlich fände ich es super wenn man das nun irgendwie justieren könnte. Nach einigem Maschinenanstarren, Freunde fragen, nochmal starren und ratlos Löcher in die Luft starren frage ich nun euch: Geht das überhaupt? Und wenn ja wie? Und vorallem: Wenns geht, wie blind bin ich dann?

Danke auf jeden Fall schonmal, und schöne Grüße
- Dario
 

michaelhild

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Hallo Dario,

leider kann ich Dir da nicht helfen, ich kenne die Säge in Natura nicht und in der BDA finde ich dazu auch nicht. Aber frag doch mal den User Dietrich. Der ist Experte auf dem Gebiet und hat selbst eine TK1688 (Den Nachfolger der TK1685).
 

Fraggle

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Dann mal von vorne:

Magnum 1685 Parallelanschlag

- Hintere Klemmung.
Hier gibt's keine Nut oder irgendein Profil. Am Ende des Anschlages sollte ein hakenförmiges Teil sitzen, daß einfach unter die Tischkante greift. Dieses Teil wird von oben mit einer schwarzen Flügelschraube festgezogen.

-Vorder Klemmung.
Diese hat konstruktionsbedingt (fast) exakt 90° gegenüber dem vorderen Aluprofil am Tisch (Das Ding mit der Skala). Eine Feineinstellung des Winkels ist möglich, indem man das Aluprofil vom Tisch (leicht) löst. Hier sind aber nur einige Zentel Millimeter drin. Wenn Der Anschlag i.O. ist, reicht das aber.

-Vorderes Aluprofil am Tisch.
Die Skala ist hier aufgeklebt und das Profil lässt sich nur minimal in Bezug auf Tisch und Blatt verschieben. Das reicht aber auch normalerweise dicke aus. Siehe oben.


Wo kommen also Deine 3,15mm her?
-Möglichkeit 1: Skala falsch aufgeklebt. Möchte ich mal ausschließen.

-Möglichkeit 2: Parallelanschlag ist verzogen und nicht mehr winklig. Das passiert recht leicht, wenn er mal runterfällt. Leider gibt es hier keine Möglichkeit, den Anschlag auf einfachem Wege zu justieren. Man könnte also versucht sein, den Fehler über das Aluprofil am Tisch zu korrigieren. Das klappt aber nicht wirklich und führt zu solchen Effekten, wie von Dir beschrieben.


Lösungsvorschlag:
1. Parallelanschlag beiseite legen und erstmal nur auf den Tisch konzentrieren.
2. Referenz für die Schnittrichtung sind die T-Nuten, NICHT das Sägeblatt.
3. Abstand T-Nut zum Blatt messen und dann an der vorderen Kante mit diesem Abstand zur T-Nut schauen, ob der Nullpunkt der Skala wirklich so daneben liegt.
4. Aluprofil am Tisch sollte jetzt erstmal schön parallel zur Tischkante stehen.
5. Parallelanschlag genau in AUgenschein nehmen. Alles gerade? Schrauben fest?
6. Wenn das alles passt, Parallelanschlag auflegen und schauen ob er exakt parallel zu den T-Nuten liegt.
7. Wenn Fehler kleiner 1 mm (über die gesamte Tischlänge), den Fehler über ein leichtes Verschieben des vorderen Aluprofils korrigieren. -> Fertig.
8. Wenn Fehler größer als 1 mm. Flachfeile Hieb 3 nehmen und mit viel Gefühl und Geduld die Auflagefläche des Parallelanschlages wieder exakt gerade und rechtwinkelig feilen. Viel Vergnügen! (Geht leichter als man denkt, man sollte sich aber ein ruhiges Stündchen nehmen.)


Viel Spaß mit der neuen Maschine!

Gruß
Dirk
 

Dietrich

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Hallo Dario,

schade das Du erst jetzt fragst, ich hätte Dir sonst zum Nachfolgemodell 1688 geraten, aber auch nur wenn ein vollständiger Maschinentisch-Schienensatz dabei ist und auch sonst recht komplett ausgestattet.
Aber gut, nun ist es so, bei der 1688 vermutlich auch bei der 1685 wird ein 12mm breites Alubandmaß ins vordere Tischprofil geschoben, diese wird mit einer kleinen Schlitzschraube von vorn fixiert. Löst man die Schraube, lässt sich das Alubandmaß im Profil schieben/einjustieren, danach Schraube anziehen...Kontrolle.

Leider kann auch Metabo nicht mehr mit Profilschienen für die Maschinenreihe dienen, für die 1685 gabs Ersatzschienen bis 2000, 2007 etwa gingen die letzten 1688er Schienen an einen Freund.
Evtl. könnte man für 1688er Maschinen noch vorhandene 1256 oder 1693/250 Maschinentischschienen anpassen, da sie alle den gleichen Parallelanschlag verwendeten, der sich nur in der Länge unterschied.

Gruß Dietrich
 

NebuK

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Hej,

danke für die zahlreichen Antworten und Tips. Ja, das mit der 1688 hätte ich mir selbst denken können, aber irgendwie ists mit mir durchgegangen.

Zum Anschlag: ich habe mir mal extensiv Bildchen der 1685 und 1688 im Internet angesehen und eine vielzahl verschiedener Parallelanschläge auf selbigen gesehen - hier scheint es unterschiedliche Versionen zu geben?
Mein Anschlag ist ein hohles quadratisches Alurohr, am "Arbeitsende" mit Mikrometerschraube und großer Klemmung sowie einem Federhebel der eine Stange bedient die durch das Rohr zum anderen ende Führt. Hier ist ein exzenterklemmendes Hakenteil angebracht. Der Haken passt weder unter den Tisch, noch ist an der L-Leiste die am Tisch angeschraubt ist und die Tischerweiterung trägt etwas zu sehen. Hierfür habe ich nun ein passendes S-Stück gefräst dass den Haken erweitert und unter den Tisch greift -> Klemmt wie ne 1, besser kanns nicht gewesen sein :emoji_wink:.

Zum Lineal: Ich habe von beiden T-Nuten im Tisch zum Blatt gemessen - das Blatt ist auf jeden Fall schoneinmal parallel zu den Nuten (puh). Dann habe ich weiter geschaut wie/wo die Nut auf das Lineal trifft. Auch hier habe ich meine 3.15cm gemessen. Das Profil auf Arbeitsseite rausgeholt, präzisionswinkel draufgestellt ... viel geschaut - das Ding is so gerade wies geht. Nochmal alles genau angeschaut - das Lineal ist echt geklebt, keine Schrauben oder so die das lösen. Verdammt ... das hat wohl echt ein Spezi falsch draufgeklebt.

Weiter, den Parallelanschlag angesehen - auch hier ist nichts verzogen. Er sitzt mit minimal Spiel in der Nut des Profils auf Arbeitsseite (vllt 0.5mm wackel in jede Richtung), aber an den Nuten ausgerichtet ists (plus minus vllt 0.2* oder so) parallel. Klar, das will ich dann nachmessen bevor ich die hintere Klemmung anziehe, aber das ist ja kein Drama.

Tja ... was also tun. Weiß jemand von euch obs Klebelineale gibt die in diese Nut reinpassen? Und überhaupt ... was für eine bunte Mischung an Maschine habe ich dann denn nun bitte? Kanns sein dass da jemand wild das 85->88 umrüstkit und bunte ersatzteile gemischt hat?

Auf jeden Fall mal vielen Dank an euch!
Grüße
- Dario
 

Fraggle

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Hm, passe...

Bin allerdings etwas verwundert, wie es kommen kann, daß die Skala falsch draufklebt. Das wurde schließlich im Werk gemacht. Evtl. ist Deine Maschine ja wirklich das Ergebnis von "aus zwei mach eins"?

Aber solange alles winkelig und gerade ist, ist doch alles i.O.!

Falls Du irgendwo ein passendes Lineal zum aufkleben findest, sag mal Bescheid. Ich suche da auch schon eine Weile, seitdem sich meines teilweise abgelöst hat und dabei zerbrochen ist.

Gruß
Dirk


PS: Das Sägeblatt sollte eigentlich nicht parallel zu den Nuten stehen. Zwischen vorderen und hinteren Zähnen müsstest Du einen Versatz von 0,2 bis 0,3 mm messen. Das ist bei allen Kreissägen normal und gewollt.
 

Dietrich

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Hallo Dario, hallo Dirk,

das Maßband ist ansich nicht geklebt sondern von der Seite ins Profil geschoben, so kenne ich es von der 1688...
Nein Dirk, das Blatt bzw. die Motorwelle (die 1685/1688 ist eine TKS mit Direktantrieb) wird ganz genau zu den T-Nuten ausgerichtet, parellel!
Ich habe das mehrfach im Metabo Reparaturwerk gesehen.
Das schräg gestellte Blatt kannte man von älteren TKS-Modellen mit Parallelanschlägen ohne verschiebbaren Teil. Bei Trennschnitten in Vollholz wird bei der 1685/1688 das verschiebbare Anschlagteil auf Mitte Sägeblatt zurück genommen, so die Arbeitsweise die empfohlen wird.

Bis etwa zum Jahr 2000/2001 gab es von Metabo einen Umrüstsatz mit dem man eine TK 1685 auf TK 1688 umbauen konnte. Der Umbausatz war aber alles andere als günstig, da nur über Ersatzteil-Modus bestellbar. Ich habe das mit einem Freund an dessen Maschine praktiziert, u.a. half hierbei eine Telefonschaltung zur Metabo-Technikberatung von etwa 45 min, aber es gelang.

Am besten mal einige Bilder einstellen der Maschine, dann könnte man sagen was nun 1685 und was 1688 ist und aufbauend weitere Tips zusammen stellen.

Gruß Dietrich
 

Fraggle

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Danke für die Tipps!

Die Maßbänder von Dieter Schmid passen leider nicht - zu breit. (Zumindest vor ein paar Monaten, als ich nachgeschaut habe.) Bei dem anderen Link steht dummerweise gar nix dabei.

Da es wohl doch noch etwas Verwirrung ob der 1685 oder 1688 gibt, hab ich mal zwei Fotos angehängt, die ich gerade zur Hand habe. Das ist zumindest das Profil von dem ich spreche (soweit man es auf den Fotos erkennen kann).
Es ist exakt das gleiche Profil, daß auch für meinen Parallelanschlag verwendet wird, nur um 90° gekippt. Die Schraube in der vorderen Nut ist lediglich ein verschiebbarer Begrenzungsanschlag, um den Parallelanschlag nicht ins Blatt zu schieben. (Benutze ich aber nicht - deswegen soweit links.)
Die Skala ist von oben in die Vertiefung (1mm) eingeklebt. Die einzigen Schrauben an der ganzen Konstruktion sind die 5 Stück M6 Innensechskant von unten, mit denen das Profil am Tisch befestigt ist. (Und eben die o.g. Begrenzung.)
Es handelt sich dabei um die 1685 D.

Und zu guter letzt nochmal zur Parallelität des Blattes:
Soweit ich das gelernt habe, wird auch bei heutigen, modernen Maschinen noch immer das Blatt ganz minimal schräg gestellt. Das hat aber nichts mit dem verschiebbaren Teil des Parallelanschlages zu tun.

(Bei der Aussage "Mitte Sägeblatt" wird mir aber auch noch ein wenig mulmig. ..)
Bei Trennschnitten gegen den rechten Anschlag sollte der Anschlag nur bis minimal vor die Zähne reichen. Damit ist sichergestellt, daß der rechte Abschnitt nicht zwischen Anschlag und Blatt einklemmen kann und damit zum Geschoss wird. Wenn Du den Anschlag bis Mitte Blatt weiterschiebst, ist das zwar noch nicht ganz so schlimm wie im hinteren (hochlaufenden) Teil des Blattes, aber zum Abschuss reicht's immer noch.
Dieser Effekt hat aber nix mit dem minimal schiefstehenden Sägeblatt zu tun. Die Geschosswirkung wird davon nicht beeinflusst. :emoji_wink:

Die Schiefstellung dient ausschließlich der Schnittqualität. Würde das Blatt exakt parallel stehen, dann würden die hinteren (hochlaufenden) Zähne nochmal unnötigerweise an beiden Schnittkanten rumrubbeln. Besser wird das Schnittbild davon sicher nicht. Stellt man hingegen das Blatt leicht schief, dann wird die eine Kante gar nicht mehr berührt (Schokoladenseite) und die andere Kante erfährt nochmal einen klaren gewollten Anschnitt.

Soweit, wie gesagt, mein Wissenstand. Lerne aber stets gerne dazu!

Gruß
Dirk
 

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Dietrich

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Hallo Dirk,

definitiv TK 1685, aber so wie Du den Parallelanschlag beschreibst ist dieser von der TK 1688.
Maßband mit Rotstrahl und silberfarbener Alugußtisch, sowie Schiebetisch-Führungs-Tragarme die unterm Maschinentisch angeschraubt sind, daran erkennt man die TK 1685.
Die Metabo Maßbänder waren (bei der 1688) 12 mm breit, die Bänder von feine Werkzeuge sind 13mm. Allerdings gibt es auch welche aus Kunststoff die man zwischen 2 Brettchen wie ein Furnier hobeln kann, bis man auf 12mm ist:emoji_slight_smile:

Mag sein das es abweichende Ansichten und Beschreibungen zur Sägeblattstellung und zum Parallelanschlag gibt, die zur TK 1688 kenne ich sehr genau.

Gruß Dietrich
 

michaelhild

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Die Schiefstellung dient ausschließlich der Schnittqualität. Würde das Blatt exakt parallel stehen, dann würden die hinteren (hochlaufenden) Zähne nochmal unnötigerweise an beiden Schnittkanten rumrubbeln. Besser wird das Schnittbild davon sicher nicht. Stellt man hingegen das Blatt leicht schief, dann wird die eine Kante gar nicht mehr berührt (Schokoladenseite) und die andere Kante erfährt nochmal einen klaren gewollten Anschnitt.

Soweit, wie gesagt, mein Wissenstand. Lerne aber stets gerne dazu!

Gruß
Dirk

Wenn man aber den Schiebetisch nutzt und nicht den Parallelanschlag, wird das aber kontraproduktiv. In dem Fall müßte das Blatt eher leicht in die andere Richtung zeigen.
In der Anleitung zu meiner PK 255 steht Parallel.

Wenn sollte eher der Parallelanschlag leicht unparallel eingestellt werden.

Mir fällt grad ein, ich glaube es gab schon einmal einen Thread zu diesem Thema.
 

NebuK

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Hey,

danke malwieder für eure zahlreichen Antworten und Hilfestellungen!

Zuersteinmal ein paar (Detail)Bilder meiner Maschine:
metabo_1685
Hoffentlich ist das relevante zu erkennen. Hier vorallem mal die Frage ob tatsächlich alle Teile zu diesem Modell gehören. Auch würde mich interessieren ob das normal ist // warum der Parallelanschlag so weit vom Tisch abgehoben ist. Was ist denn hier wenn ich mal was dünneres sägen will?

Das mit dem Lineal ist nicht schlecht. Wenns ein wenig murxig werden darf geht das mit dem 13mm Lineal sicherlich auch (zur not wirds knapp überstehend eingespannt und runtergefräst :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:), aber das Plastiklineal klingt ja auch nicht ganz schlecht. Vielen dank auf jeden Fall für die Infos!

Nun allerdings zu den weniger erfreulichen Themen: Nachdem ich gestern noch einmal sehr ausgiebig versucht habe mit dem Parallelanschlag zu sägen bin ich nun mehr verwirrt denn je. Entweder bin ich aufs heftigste zu doof eine solche Maschine zu bedinen oder da stimmt etwas doch ganz und garnicht. Ich beschreibe einfach mal was ich gemacht habe:

Zuersteinmal habe ich bei jeder Einstellung den Parallelanschlag vorne mit der Mikrometerklemmung geklemmt, dabei den "Klemmschlitten" von unten mit zwei Fingern leicht zu mir gezogen so dass er möglichst gerade an der Schienenkante anliegt (ich hatte ja schon von dem ~1 mm Spiel geschrieben), dann mit der Mikrometerschraube möglichst genau auf eine "Ganzzahl" eingestellt und die "große" Klemmung zugemacht. Danach bin ich auf die andere Seite des Tisches gelaufen und habe den Winkel Parallelanschlag<->Tisch kontrolliert, hier habe gegebenenfalls den Parallelanschlag etwas parallelisiert und dann die hintere Klemmung festgezogen, Winkel abermals korrigiert. Sodann habe ich mein Teststück aufgelegt, mit einem Schiebestock das Stück "sanft aber beherzt" gegen den Parallelanschlag gedrückt, mit dem anderen das Stück in das Blatt geschoben und versucht möglichst gleichmäßig schnell zu sägen. Damit ich das "überstehende" Stück welches nicht zwischen Blatt (resp Spaltkeil) und Anschlag "klemmt" nicht in das Blatt gedrückt wird "rutsche" ich mit dem seitlichen Schiebestock immer ein wenig gegen das Werkstück zurück.

Sooo ... damit habe ich ein Reststück von 65 bis auf 2cm in ~10 cm streifchen runtergesägt. Die Abweichung zwischen eingestelltem Wert und gemessenem am Werkstück lag zwischen 3.8mm und 8mm ... Wenn wir davon ausgehen dass das Lineal ja nun tatsächlich falsch aufgeklebt wäre dann wüsste ich diese 4.2mm Abweichung zwischen den Stücken nicht zu erklären. Ich habe zugegebenermaßen zwischedurch aus "Spieltrieb" alsmal ein bisschen an der Gehrungseinstellung vom Blatt gespielt, mal ein anderes Teststück versucht auf gehrung zu sägen, dann wieder auf 0* (bzw scheint bei mir knapp 0.15* auf der Anzeige einem rechten Winkel des Blattes zu entsprechen) und dann den "Abweichungstest" weiter verfolgt.

Soooo ... was will mir dies nun alles sagen? Entweder ist das Lineal nicht Linear (habe ich versucht zu messen, scheint anständig zu sein), das Sägeblatt wackelt aufs heftigste auf seiner Welle rum (habe schon nochmals versucht anzuziehen ... das Ding is FEST. Apropos - weiß jemand zufällig noch wie man eigentlich das Blatt/den Motor "sauber" klemmt zum wechseln?), oder aber das bedienen der Gehrungseinstellung verschiebt das Blatt / den Motor / den Motorhalter / überhaupt Alles irgendwie ganz wild.

Das geht jetzt zwar alles etwas über das Thema hinaus, aber ... irgendwie bin ich nun schon etwas verwirrt. Hab ich da irgendwie totalen verbogenen verzogenen und "durchgeschrubbten" Murx erwischt, arbeite ich *total* falsch, oder ist irgendwas Anderes an das ich grad nicht denke? Ich wäre echt um jegliche Hilfe dankbar!

Grüße
- Dario
 

michaelhild

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Sag mal waren das jetzt 3,15mm oder 3,15cm? Weil da fehlt doch das verschiebbare Profil am Parallelanschlag oder nicht. Das erklärt auch den Spalt.

Naja Dietrich wird sich ja noch zu Wort melden, der wirds genau wissen.

Waren die Testücke denn von vorne bis hinten alle gleich breit oder gab es an einem Stück schon Unterschiede?

Zum Wechseln des Blattes, ist vielleicht in der Motorwelle hinter dem Blatt ein Loch. So sollte das meines Wissens auch bei den TK1685 sein, da kommt dann ein Stahlstift rein und damit hält man die Welle.

Der Spaltkeil, übrigends kein originaler, sondern von Felder, sitzt für die Sägeblattgröße viel zu weit hinten, so bringt der gar nichts.
 

Martin W

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Michael hat recht: Was Du da hast ist ein Parallelanschlag mit Feineinstellung. Bei dem wird zuerst ein Alublock rechts neben dem Anschlag festgezogen. Der ist über eine Art Rändelschraube mit dem eigentlichen Anschlag verbunden. Mit dieser Schraube wird die Feineinstellung vorgenommen (d.h. der Anschlag wird um +/- ein paar Millimeter nach rechts oder links verschoben). Dann erst wird der eigentliche Parallelanschlag festgezogen. Dieser Alublock fehlt bei Deinem Anschlag. In der Originalausstattung hatte die 1685 diese Feineinstellung nicht. Du hast also die Schiene aus der Originalausstattung, kombiniert mit einem Anschlag aus einer späteren Modellreihe. Wenn der eine leicht veränderte Geometrie hat, passt er nicht zur Skala.
Gruß
Martin
 

Fraggle

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Das scheint ja ein wildes Sammelsurium aus Teilen zu sein.

Sägeblatt darf auf gar keinen Fall wackeln!
In der Hoffnung, daß wenigstens der Motor noch der originale von der 1685 ist: Auf der rechten Seite der Maschine schaut die Motorwelle heraus. Da ist normalerweise eine rote Kappe drauf. Unter der Kappe findest Du ein Gewinde M14 und das gesuchte Loch, um die Welle zu blockieren.

Gruß
Dirk
 

NebuK

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Ach du scheiße, was ist das denn für einen Mist den ich mir da angelacht habe? Hat jemand vielleicht ein Bildchen davon wie es original aussehen sollte damit ich mir das mal vorstellen kann?

Und malwieder Dankeschön~
Grüßle
- Dario
 

Martin W

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Hallo Dario,

ich muss meinen vorherigen Beitrag korrigieren (konnte eben die Bilder nicht gut sehen). Aber vorher ein ernstgemeinter Hinweis: Zieh' den Stecker raus und steck ihn erst wieder rein, wenn ein paar Sachen geklärt sind! Zumindest sollten Sägeblatt, Motor, Motorhalterung (was immer da wackelt) fest sitzen, bevor Du wieder einschaltest! 4mm Spiel sind abenteuerlich!

Nun zum Parallelanschlag: Die Anschläge, die ich kenne (1685 und 1688), haben dasselbe Profil wie die Schiene, auf der sie festgeklemmt werden. Das ist bei Deinem Anschlag nicht der Fall. Ich vermute, dass der gar nicht von Metabo ist. Das würde auch erklären, warum er nicht auf der Tischfläche aufliegt (denn das sollte er natürlich tun!). Ob der Klemmblock von Metabo ist, weiß ich nicht (ich hab' den anders in Erinnerung, hatte aber nie selbst einen). Guck mal, ob die Fläche des Klemmblocks, auf der das Anschlagprofil sitzt, mit der Tischfläche fluchtet. Wenn nicht, ist der ganze Anschlag nicht aus der 168x-Reihe.

Außerdem: Meine 1685 hatte eine andere Schalter/Stecker-Kombination. Kann sein, dass Metabo da unterschiedliche Typen verbaut hat. Kann aber auch sein, dass Deiner ebenfalls nicht original ist. Schau auf jeden Fall nach, ob das Kabel, das vom Schalter in die Maschine läuft, zwischen Maschinentisch und Maschinengehäuse etwas Spiel hat. (Ich musste den Schalter mal gegen einen anderen tauschen und das war eine elende Frickelei, weil das Kabel nur an einer Stelle durch den Spalt zu kriegen ist, die aber wegen der anderen Geometrie des Schalters unerreichbar war. Wenn da gepfuscht wurde, klemmt's Dir irgendwann das Kabel ab.)

Sei vorsichtig!

Martin
 

Fraggle

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Nö, Schalter passt schon. Ich hab zwar die Drehstromversion, aber meiner sieht fast genauso aus.

Mit ein wenig Glück sind nur die Teile neu/anders, die man leicht mal verbummeln kann. Also: Sägeblattbefestigung, Spaltkeil, Parallelanschlag, usw...

Schiebetisch mit Gehrungsanschlag und Führungsstangen sieht gut aus.
Tischverbreiterung mit vorderem Profil auch.

Bring die Maschine also nicht gleich auf den Schrott.

Hast Du überhaupt eine Anleitung dazu?
(Schick mir mal Deine email Adresse...)


Gruß
Dirk
 

Dietrich

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Hallo Dario,

wo sehe ich Bilder von Deinem Parallelanschlag?

Wenn es so einer ist wie der auf meiner TK 1688, bitte vergleiche auf Projekte-Bilder auf
Holz-Seite.de dann passt der eigentlich nicht zur 1685 und steht hoch, man riskiert sogar einen Bruch der Aluguß-Spannplatte vorn am Anschlag, wenn man festzieht.
Sägewelle wird durch die Bohrung am heraus stehenden Sägewellenende mit Rundeisen gegengehalten, vorsicht Sägeblattgewinde ist Links...
Sägewelle muß fest sein und eine Aluguß-Flanschaufnahme (beide Seiten) besitzen, nur dann kann das Sägeblatt festgezogen werden, bitte mal Bilder machen davon...!
Darf ich fragen was Du für die Maschine gezahlt hast?
Ich vermute die wollte einer umrüsten, was dann evtl. doch zu teuer kam oder Teile fehlten und die Umrüstung wurde aufgegeben und dann die Brocken grad so verkloppt.
Nach einer gepflegten Rentnermaschine klingt das alles nicht...:emoji_frowning2:

Gruß Dietrich
 

NebuK

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Hi,

ohjeohje. Ich glaube das wird malwieder etwas Lehrgeld dass ich da zahlen muss :emoji_frowning2:.

Aaalso, zuerst mal das erste: Ich habe die Maschine aus wohl aus dritter Hand gekauft (was ich erst nach dem Kauf erfahren habe ;/). Gezahlt habe ich 600Eur. Damals hatte ich versucht so gut ich eben konnte zu beurteilen wie vollständig/wenig verzogen alles ist... offensichtlich war das nur leider garnicht gut beurteilt...

@Dietrich: Die Bilder sind auf metabo_1685 zu finden!

So, wo jetzt anfangen? Also ... Die "Grundplatte" des Parallelanschlages sieht schon plan auf dem Tisch aufliegend aus (was genau heißt "fluchtig"?). So wie das auf Dietrichs Webseite aussieht fehlt mir tatsächlich das an den Parallelanschlag angeschraubte Profil. Hier nochmal die Frage: Liegt - wenn das Profil dran ist, auf der 1688 - der "Grundkörper" des Parallelanschlages auf dem Tisch, oder "schwebt" der auch auch?

Wo gehts nun weiter ... kann mir jemand vielleicht mal einiges Tips geben wie ich weiter vorgehen könnte den Fehler mit dem Spiel einzuschränken? Wenn ihr an euren Maschinen einen Arbeitsgang ala "parallelanschlag auf X, sägen, gehrung verstellen, parallelanschlag auf Y, sägen, gehrung wieder in den Originalstand, parallelanschlag auf X, sägen" macht, mit welchen Toleranzen zwischen den beiden "X" breiten Werkstücken rechnet ihr?

Was könnte ich denn - ohne die Maschine zu starten, ihr habt mir ja wirklich mächtig Angst eingejagt! - noch tun/versuchen/messen? Irgendwie werde ich immer ratloser...

@Dirk: Ich habe leider keine Anleitung, die ist nirgends im Netz zu finden :emoji_frowning2:. Hast du eine, etwa sogar in digitaler Form vorrätig? Wollen wir die eventuell mal der Menschheit zu Verfügung stellen? Auf jeden Fall hier mal meine Mail: metaboanleitung@kanojo.de (ja, stimmt so...).

Wieder und wieder vielen VIELEN dank euch allen für eure TOLLE hilfe! Ich wäre wirklich verloren :emoji_stuck_out_tongue:.

Grüßle von einem mittlerweile etwas deprimierten
- Dario
 

Dietrich

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Hallo Dario,

aalso wenn Du die Maschine behalten willst...was sehr viel Arbeit werden könnte, sind umfangreiche Maßnahmen fällig, habe mir eben die Bilder angesehen, wenigstens der Sägeblattflansch scheint da zu sein, man sieht zumind. das eine teil davon.
Das größte Problem ist der Parallanschlag, der zur 1685 eigentlich nicht passt, weil er auf die Tischabschlußprofile der der 1688 abgestimmt ist.
Ob man den mit einem verschiebbaren Anschlagteil (das Teil was fehlt) von der PKU 250 schon hin bekommt kann ich fast nicht glauben.
Ob man PKU 250 Tischabschlußprofile passend bekommt das sie an die 1685 passen und dann problemlos den vorhandenen Anschlag (samt Profilergänzung) verwendet, ich habe so einen Umbau noch nicht gemacht.
Fehlen tut außerdem das Späneleitblech im Sägeblattkasten und der passende Spaltkeil sowie die Umstecklupe am Parallelanschlag.

Gruß Dietrich
 

Martin W

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Hallo Dario,
vergiss erstmal den Parallelanschlag, der ist das geringere Deiner Probleme! Als erstes musst Du herausfinden, woher das Spiel bei Sägeblatt/Sägewelle/Motor/Motoraufhängung kommt. Der von Dir beschriebene "Test" (am Parallelanschlag sägen, alles verstellen, dasselbe Maß wieder am Parallelanschlag einstellen) sollte zu zwei gleichbreiten Werkstücken führen. Bei sorgfältiger Arbeitsweise und guter Justierung aller relevanten Teile reden wir da über Zehntelmillimeter, nicht über Millimeter! Um da hin zu kommen, muss erst mal das Sägeblatt runter. Das wurde weiter oben beschrieben. Wenn das runter ist, kann man weiter sehen: sind alle Teile der Sägeblattbefestigung vorhanden? Ist der Motor Original und in Ordnung? Ist der Motor richtig verschraubt? Ist irgendwas lose, abgerissen, gebrochen? Also runter mit dem Ding, Fotos gemacht und hier eingestellt!
Venceremos!
Martin
 

Dietrich

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Hallo nochmal,

achtung Motorverschraubung ist bei der direkt angetriebenen 1685/1688 für die Parallelität von Sägeblatt zur Maschinentisch-T-Nut grundlegend verantwortlich. Eine Ausrichtung von Motor/Sägeblatt zur T-Nut ist mit vernünftiger Genauigkeit nur im Reparaturwerk möglich. Hierzu kommt die Maschine umgedreht auf eine Art Meßbank.
Motor/Sägewelle/Sägeblatt kontrollieren ja Motorverschraubung lösen nein!

Gruß Dietrich
 

Dietrich

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Hallo Martin,

genau das wollte ich damit sagen, nicht das da im Eifer des Gefechts der Motor gelöst wird...

Gruß Dietrich
 
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