Metabo 1685, Parallelanschlagslineal einstellen

Martin W

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Hallo Dario,

beiliegend eine Skizze für das fehlende Profil zu Deinem Parallelanschlag. Das Profil soll zwei Dinge ermöglichen:
(1) Es soll verschiebbar sein. Das ist wichtig, um ein Klemmen des Werkstücks zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag zu vermeiden. In der BG-Broschüre, die ich weiter oben verlinkt hatte, werden die Situationen, in denen das wichtig ist, auf den Seiten 17 - 19 beschrieben.
(2) Es soll um 90 Grad kippbar sein (in der Skizze als zweites Bild dargestellt). Das macht man, wenn man schmale Streifen schneidet und der Platz zwischen Sägeblatt und Anschlag so schmal wird, dass die Schutzhaube bzw. (bei Gehrungsschnitten) Sägeblatt und Spaltkeil mit dem Anschlag kollidieren.

In der gekippten Stellung ist das Profil natürlich breiter als wenn es hochkant steht. Die Folge: die Skala für den Parallelanschlag stimmt nicht mehr. Aus diesem Grund hat der Originalmaßstab zwei Skalen, um 40 mm gegeneinander versetzt. (Das unter (2) beschriebene Problem wurde zwar bei der 1685 nicht mit einem kippbaren Anschlagprofil gelöst, sondern mit einem Hilfsanschlag, der bei Bedarf an das Anschlagprofil angeschraubt wurde. Das Ergebnis ist jedoch dasselbe.) Bei "meinem" Anschlagprofil ist der Unterschied zwischen liegendem und stehendem Profil ebenfalls 40 mm. Versuch' doch mal, ob Du die Originalskala retten kannst: Ein Fön oder Heißluftgebläse könnte den Kleber so weich machen, dass man's abziehen und wiederverwenden kann. Kann klappen, muss nicht. Wenn's nicht klappt, musst Du halt beim Einstellen dran denken, bei liegendem Anschlagprofil immer 40 mm zuzugeben.

Material: Alu-Systemprofil (T-Nutenprofil) 30 x 30 mm in passender Länge, dazu 5-6 passende Nutensteine. Drei schmale Streifen Multiplex 12 mm, einer mit 82 mm Breite, 2 Stück mit 12 mm. Außerdem 3-4 Senkkopfschrauben mit Maschinengewinde passend zu den Nutensteinen (ich glaub' die haben M6).

Zusammenbau: Als erstes klebst Du die beiden schmalen Streifen auf eine Seite des T-Nutenprofils, und zwar so, dass die T-Nut offen bleibt. Der breitere Streifen wird mit den Senkkopfschrauben und Nutensteinen mit dem Profil verschraubt, die Unterkante bündig mit den schmalen Streifen. (Die Schrauben ruhig 1-2 mm unter die Oberfläche versenken; ich habe viele Parallelanschläge gesehen, die schon mal Kontakt mit dem Sägeblatt hatten. Wenn das passiert, sollten nicht gleich Zähne fliegen!)

Die Maße sind so gewählt, dass Du mit den Bohrungen im Vierkantrohr des Anschlags fast genau hinkommst: Nach der Skizze ist die Mitte der T-Nut 27 mm über Grund. Das Profil kann ruhig 1 mm über dem Tisch schweben, damit da nix schabt - da sind's schon 28 mm. Um die fehlenden 0,7 mm müssten die vorhandenen Bohrungen nach unten erweitert werden. Kannst natürlich auch gleich neue Löcher bohren. In jedem Fall sollten die Bohrungen so sitzen, dass Du das Profil soweit zurückziehen kannst, dass es vor dem Sägeblatt endet (siehe oben unter (1)) und dabei immer noch von beiden Flügelschrauben gehalten wird. Die vorhandenen Flügelschrauben werden jetzt übrigens wahrscheinlich zu kurz sein. Macht nix, kriegst neue! Such' mal bei ebay nach "Sterngriff", die sollte es passend in Länge, Gewinde- und Griffdurchmesser geben.

Optimierungsmöglichkeiten: Der breite Multiplexstreifen ragt oben um 40 mm über das T-Nutenprofil hinaus. Wenn das zu biegsam ist, könnte man einen weiteren Streifen (ca. 12 x 25 mm) dahinterleimen. Man kann das natürlich auch komplett aus Alu bauen. Wenn Du das vorziehst, such' mal nach "Alu (oder Aluminium) Flachstange (oder Flachstab)". Die sollte es in 80 x 10 mm geben. Achte aber darauf, dass sie eloxiert ist, sonst färbt's ab. Für die beiden schmalen Streifen sollte 10 x 10 oder 10 x 12 mm Alu-Hohlprofil reichen. In der Alu-Variante liegen allerdings die T-Nuten 2 mm tiefer als oben beschrieben, Du müsstest also neue Löcher in das Vierkantprofil bohren. Sollte aber zu machen sein! Die Alu-Variante hat natürlich ein paar Vorteile: Erstens müsstest Du keine parallelen Streifen aus Multiplex schneiden (... sorry, der musste sein!). Zweitens ist das dauerhafter. Drittens präziser. Viertens sieht's einfach besser aus (und das Auge sägt ja schließlich mit!). Und fünftens ist's aber auch deutlich teurer.

So, ich hoffe, ich hab' mich verständlich ausgedrückt.

Ans Werk!

Martin
 

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NebuK

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Hey,

bin schon am suchen :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: ... und ja, das mit dem Stückle MPX wird eventuell ein problem, aber hey, wenn ich EINE gerade Seite habe (die die aufn Tisch kommt) dann passt das ja, oder? :emoji_stuck_out_tongue:

Ich wäre jetzt am überlegen die beiden kleinen Streifchen aus Alu zu machen. Ich verstehe nicht ganz wieso du hier meinst dass die T-Nuten dann tiefer liegen würden als in der MPX-Variante. Wenn ich dich richtig verstanden habe wäre meine 2 MPX Streifchen ja 12x12x700, oder? Das Alu-Kant gibt es auch in 12x10, wenn ich die mit den 12 als Höhe anbringe und die 10 als klebefläche nehme sollte das doch das gleiche Ergebnis werden (oder ist die Verklebung dann nicht ausreichend? Andererseits ... machen die 2mm weniger so viel aus? Sind eigentlich nur 17% weniger Klebefläche?), oder?

Generell nochmal die Befestigungsfrage für diese Streifchen - du hast gemeint kleben, irgendwie stelle ich mir das - auch mit "gutem" Epoxy o.Ä. etwas frickelig und unschön vor ... war das tatsächlich so gemeint? Wird das gut?

Ansonsten vielen vielen VIELEN VIELEN DANK für deine Hilfe und die Skizzen! Das hilft mir wirklich ungemein!

Grüße
- Dario
 

Martin W

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Ja ja, mit "kleben" war tatsächlich kleben gemeint. Die Auflagefläche ist relativ groß und die Belastungen der Klebfuge sind gering. Ich würde irgendwas nehmen, was keine dicke Schicht bildet, sonst stimmen die Maße nicht mehr. Vielleicht Sekundenkleber? Mit Metall kleben habe ich aber nicht wirklich Erfahrung.

Die 2 mm Unterschied zwischen Alu- und MPX-Version ergeben sich, wenn Du das komplett aus Alu baust, denn den breiteren Streifen wirst Du vermutlich nicht in 12 mm Dicke kriegen. Und auch nicht in 82 mm Breite. Wenn Du den aber in 80 x 10 mm nimmst, musst Du die schmalen Leisten auch in 10 mm nehmen, sonst stimmt die Höhe der T-Nuten über Tisch bei stehendem und liegendem Anschlagprofil nicht überein. Also entweder alles in 12 mm und die breitere Leiste in 82 mm, oder alles in 10 mm und die breitere Leiste in 80 mm.

Für die schmalen Leisten kannst Du natürlich Alu nehmen. Das wird auch hochkant halten. Andererseits erschiene es mir logischer, die breite Leiste aus Alu zu machen. Holz wird sich hier relativ schnell abnutzen (z.B. durch die Kanten von beschichteten Spanplatten). Eher könnten die schmalen Leisten, weil tischschonend, aus Holz sein. Aber musst Du wissen. Man kann die Holzleisten ja leicht ersetzen, wenn sie mal auf sind.

Gutes Gelingen!

Martin
 

NebuK

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Hey,

ah, stimmt, hatte nicht an den gekippten Zustand gedacht.

Ich habe jetzt die Profile, Nuten und Schrauben (Danke! Jetzt weiß ich endlich auch nach was ich suchen muss um an diese Griff-Schrauben zu kommen :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:) bestellt, gestern schon - bin schon ganz hibbelig wann die endlich kommen. Ich werde jetzt dann wohl - wie du ja richtigerweise sagt - "erstmal" aus Holz bauen, man kann ja immernoch auf Metall umsteigen.

Vonwegen Abnutzung, ich hatte daran gedacht Siebdruck-Multiplex zu verwenden - wie schlimm schätzt du hier die Abnutzung ein? Ich dachte eigentlich immer das Zeugs wäre relativ robust...

Davon abgesehen immernoch die "leidige Anfängerfrage" ob Ihr irgendwelche Literatur zu solchen "Basics", auch grundlegenden Hilfseinrichtungen wie Niederhaltern, sonstigen Sägehilfen, etc. empfehlen könnt? Ich habe gestern die größte technische Bibliothek hier in Karlsruhe (Badische Landesbibliothek) abgegrast und leider keine passende Literatur gefunden :emoji_frowning2:. So langsam gehen mir echt die Ideen aus.

Danke wie Immer! Grüßle
- Dario
 

Martin W

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Hallo Dario,

Siebdruckplatte stabiler als MPX? Ich weiß nicht, dachte ich auch immer. Es scheint aber Unterschiede zu geben. Zuletzt hatte ich Siebdruckplatte aus dem Baumarkt, die musste man bloß schräg angucken um 'ne Macke reinzumachen.

Interessant könnte aber Pertinax sein, unter hohem Druck mit Kunstharz verklebtes Papier. Bei uns gibt's das im Baumarkt mit dem Biber in 6 mm im Zuschnitt, es heißt da aber nicht Pertinax, sondern ich-weiß-nicht-mehr-wie. Zwei Platten davon aufeinander mit dünner Klebefuge dazwischen ergeben auch 12 mm. Die schmalen Leisten kannst Du ja trotzdem aus Alu machen.

Basic-Literatur zur Kreissäge kenne ich keine. Ich hab' mir die Tips und Ideen im Laufe der Zeit von überall und irgendwo zusammengesucht. Guck mal hier: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/si-8041.pdf Das ist wieder Unfallversicherung, es werden da aber ein paar Hilfsvorrichtungen beschrieben. Manchmal findet man was in Bauanleitungen, z.B. Schlitzen und Zapfen. Bauanleitungen gibt's auch auf der Festool-Homepage. In Hersteller-Katalogen findet man manchmal Zubehör, das es für die eigene Säge nicht gibt, das man aber nachbauen kann. Amerikanische Woodworker sind sehr erfinderisch was den Selbstbau von Zubehör- und Ergänzungsteilen angeht. Google mal nach "table saw". Bei YouTube findet man auch 'ne Menge erstaunlicher Sachen. Wenn Du da einmal die Spur aufgenommen hast, findest Du mehr Links als Du in Deinem Leben verfolgen kannst! Aber davon abgesehen: Üb' erst die Butter-und-Brot-Schnitte, bevor Du in die höhere Artistik einsteigst!

Viel Erfolg dabei wünscht

Martin


Vielleicht machst Du zur Literatur 'nen neuen Thread auf - ich weiß nicht, ob hier (außer vielleicht Dietrich und Fraggle) noch jemand mitliest ...:emoji_wink:
 

NebuK

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Hi,

nachdem Gestern dann endlich der letzte Teil der Bestellung aufgeschlagen ist habe ich direkt nach der Lernerei mal losgelegt. Erstmal habe ich versucht die beiden kleinen 10x12mm leisten zu schneiden. Das war ... hinreichend schwierig - das Schiebeholz dass ich mir nach deiner Anleitung gebaut hatte hat nicht zwischen Blatt und Anschlag gepasst, also konnte ich (ich hatte gottseidank ein 90cm Stück Siebdruck gekauft...) nur bis mir meine "Schiebehand" zu nah am Blatt war sägen, habe dann gestoppt und die Leiste bis zum Ende der Sägenut herausgetrennt.

Bei der Anprobe dieser Leistchen musste ich dann leider feststellen dass 12mm wohl doch einiges zu hoch ist unter dem Profil. Da ich die Löcher erst einmal doch noch nicht versetzen wollte habe ich die Leisten eben auf 10.2x10.2mm "heruntergefräst" - das passt dann von der Höhe gut. Damit habe ich jetzt zwar nicht mehr die tolle Eigenschaft deiner Konstruktion dass der gekippte "Anschlagszaun" genau auf die zweite Skala-Ablesung passt, aber neue Leisten schneiden und weitere Löcher setzen kann ich ja immer noch machen...

Dann hab ich versucht das 82.0mm Brett zu schneiden - das war schon echt Tricky möglichst genau hinzubekommen für einen Anfänger wie mich. Nach einem ersten Versuch der sich leider wohl zwischen hinterem Spaltkeil (der an dem die Schutzhaube befestigt ist) und Parallelanschlag (huch, ist da doch was nicht in der Flucht ... heute lieber nochmal nachschauen) etwas verklemmt hatte habe ich einen zweiten Gestartet und mich von 89.0mm langsam per Mikrometerschraube vorgearbeitet. Ich habe wie es für größere Stücke bei denen der "Abschnitt" allerdings zu klein ist in den von euch genannten Sicherheitshinweisen erklärt ist mit der linken Hand versucht weit genug vom Sägeblatt weg das Werkstück niederzuhalten und mit leichtem aber bestimmten Druck gegen den Parallelanschlag zu drücken. Mit der anderen Hand habe ich vorgeschoben bis die Hand ~20-25cm vom Blatt weg war (ich bin etwas zu paranoid...), dann habe ich mit dem Schiebeholz weitergeschoben.

Bei dem Sägen wie beschrieben habe ich dann gemerkt dass der Schnitt zwar die "ganze Zeit" recht glatt läuft, am Ende (wenn das Werkstück die "herunterkommenden Zähne" passiert hat) aber etwas schwergängig wird. Das kann ich mir jetzt leider irgendwie so gar nicht erklären :/. Das Blatt war auf so hochgefahren dass etwa ein halber bis dreiviertel Zahn über das Werkstück hinaus steht.

Anyways, mit immer wieder sägen, Mikrometerschraube, sägen, sägen, weiterschrauben, usw... bin ich jetzt auf ein Werkstück gekommen dass am dicksten Punkt 82.27mm, am dünnsten 81.98mm ist. An den meisten Stellen des Werkstücks messe ich 82.05mm. Ist das nun gut genug? Wie muss ich anders arbeiten um höhere Genauigkeiten zu erzielen?

Davon abgesehen - später (Lernen ... jaja, Studenten haben heute nicht nur keine Ferien mehr, nichtmal ein Wochenende ist drin...!) versuche ich mal den so hergestellten Zaun an das Profil zu montieren. Wenns geklappt hat werde ich mich mit Bildchen zurückmelden :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:.

Das mit der Literatur stimmt ... werde ich mal machen sobald ich mit der Bastelei hier "fertig" bin. Danke für die PDF, ist - genau wie das Sicherheitsblättchen der BG von "vorher" - sehr interessant.

Danke für alles ... und sorry für meine Romane und diese "Unendliche Geschichte"
Grüßle
- Dario
 

Fraggle

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bin ich jetzt auf ein Werkstück gekommen dass am dicksten Punkt 82.27mm, am dünnsten 81.98mm ist. An den meisten Stellen des Werkstücks messe ich 82.05mm. Ist das nun gut genug? Wie muss ich anders arbeiten um höhere Genauigkeiten zu erzielen?

Üben! :emoji_stuck_out_tongue:

Nee, mal im Ernst: Das ist schon Top! Immerhin schiebst Du das Werkstück von Hand durch und kleinste Wackler - wir reden hier immerhin von nur 0,2 mm Abweichung - werden sich da auch bei Atemstillstand nicht vermeiden lassen.

Noch genauer bekomme ich es nur mit der Dickte und da bleiben auch hier und da mal 0,1 mm Fehler.


Zum Schiebeholz:
Bei mir ist das ein Verschleißteil. Wenn ich schmale Leisten säge, dann muss das Schiebeholz eben mit dran glauben.


Gruß
Dirk
 

Martin W

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Hallo Dario,

zur Schnitttechnik: Nachteilig ist immer, wenn Du den Schnitt unterbrichst, um von einem "Schiebemodus" in einen anderen zu wechseln. Das ist der Präzision nicht förderlich und birgt unnötige Risiken, weil ein zwischen Parallelanschlag und Sägeblatt stillstehendes Werkstück von den hinteren, aufsteigenden Zähnen des Sägeblatts erfasst und zurückgeschlagen werden kann. Besser also das Werkstück in einer möglichst gleichmäßigen Bewegung durchschieben. Ist schwierig bei so schmalen Leisten, klar. Noch besser deshalb: schmale Leisten von breiteren Platten schneiden, die man mit der linken Hand gegen den Parallelanschlag drücken kann. Mit der rechten dann mit dem Schiebestock durchschieben. Der Rest ist Üben.

Wenn Du die unteren, schmalen Leisten dünner als 12 mm gemacht hast, wird das Anschlagprofil in der gekippten Position nicht passen. Müsstest Du mittelfristig korrigieren.

Stutzig macht mich, dass Werkstücke zuweilen (aber offenbar nicht immer) zwischen den aufsteigenden Zähnen bzw. dem Spaltkeil und dem Anschlag klemmen. Das deutet darauf hin, dass der Klemmblock des Parallelanschlags nicht sauber in der Führungsschiene läuft. Wenn's am Spaltkeil läge, müsste es immer klemmen. Dies sollte vor allem anderem geprüft und ggf. korrigiert werden.

Der Spaltkeil muss mit dem Sägeblatt fluchten. Das kannst Du durch Peilen mit unbewaffnetem Auge prüfen, oder indem Du eine gerade Kante ans Sägeblatt anlegst, einmal links, einmal rechts. Wenn da was nicht stimmt, liegt's wahrscheinlich an der Verschraubung des Spaltkeils mit dem Sägeaggregat (Andruckplatte sitzt nicht richtig, oder Schmutz zwischen Spaltkeil und seiner Auflagefläche). Mehr zum Spaltkeil (Maße und Einstellung) hatte ich oben schon mal irgendwo geschrieben.

Bleibt noch die Einstellung des Parallelanschlags. Nimm ein Brettchen, lege es zwischen die vorderen, absteigenden Zähne des Sägeblatts und den Anschlag. Dann fixierst Du den Anschlag mit Hilfe der Feineinstellung so, dass es, wenn Du das Sägeblatt mit der Hand drehst, nicht durchgängig schabt, sondern jedesmal "zing" macht, wenn ein Zahn auf das Brettchen trifft. Jetzt legst Du das Brettchen mit derselben Kante zwischen die hinteren, aufsteigenden Zähne des Sägeblatts und den Anschlag. Wenn's jetzt klemmt oder schabt, muss justiert werden. Wenn's "zing" macht, ist's schon fast gut. Wenn gar nichts zu hören ist, prüfst Du nach, wie groß das Spiel ist: einfach mit der Feineinstellung den Abstand zwischen Anschlag und Sägeblatt solange verringern, bis es wieder "zing" macht. Wenn das Spiel in der Größenordnung von 0,1 mm liegt, ist's perfekt. Wenn's größer ist, muss justiert werden.

Zum Justieren: Ich weiß nicht, ob es an Deinem Anschlag die Möglichkeit gibt, das Vierkantrohr auf dem Klemmblock zu justieren. Wenn nicht, musst Du zum Justieren das Spiel in der Verschraubung zwischen Führungsschiene des Anschlags und Maschinentisch nutzen: Schrauben soweit lösen, dass sie die Führungsschiene gerade noch in Position halten und Du die Schiene mit leichtem Klopfen mit dem Gummihammer bewegen kannst. Dann den oben beschriebenen Test solange wiederholen, bis alles passt. Danach die Befestigungsschrauben wieder anziehen. Dabei Vorsicht: Nicht "anknallen". Das Alu des Maschinentisches ist weich und man kann die Gewinde leicht überdrehen.

Viel Erfolg!

Martin
 

Fraggle

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Hallo Dario,

gerade noch ein schönes Lehrvideo für Tischkreissägenanfänger gefunden:

[ame=http://www.metacafe.com/watch/910584/table_saw_kickback_demonstration/]Table Saw Kickback Demonstration - Video[/ame]

Gruß
Dirk
 

NebuK

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Hey,

schönes video, ist mir, muss ich leider zugeben, auch einmal bevor ich die ganze Literatur verschlungen hatte passiert ... mag man nicht ... und man mag wirklich nicht im Auswurfkegel stehen wenns geht ;/.

Anyways, zu den etwas erfreulicheren Sachen: Heute hatte ich von der Lernerei so die Schnautze voll dass ich mich mal um Anschlag und Licht in der Werkstatt gekümmert habe. Auch wenn die Maße noch verquer sind (kann ich ja immernoch mal richten...) so kann ich jetzt doch wenigstens vielleicht etwas bequemer endlich mal lossägen!

Ein paar Bildchen von dem (nicht wirklich toll gewordenen Anschlag...) gäbs hier:
Metabo 1685 Parallelanschlags-Nachbau

Ich werde mal sehen ob ich nachher oder morgen die Zeit finde den Spaltkeil und den Anschlag nochmal nach der von dir genannten Methode zu vermessen. Danke auch hier nochmal für die neuerlichen Tips :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:.

Mal sehen ob ich dann danach vielleicht schonmal eine Kleinigkeit gebastelt bekomme ... zu tun gibts ja wie immer genug.

Grüßle und Danke!
- Dario
 
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