Hallo Dario,
beiliegend eine Skizze für das fehlende Profil zu Deinem Parallelanschlag. Das Profil soll zwei Dinge ermöglichen:
(1) Es soll verschiebbar sein. Das ist wichtig, um ein Klemmen des Werkstücks zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag zu vermeiden. In der BG-Broschüre, die ich weiter oben verlinkt hatte, werden die Situationen, in denen das wichtig ist, auf den Seiten 17 - 19 beschrieben.
(2) Es soll um 90 Grad kippbar sein (in der Skizze als zweites Bild dargestellt). Das macht man, wenn man schmale Streifen schneidet und der Platz zwischen Sägeblatt und Anschlag so schmal wird, dass die Schutzhaube bzw. (bei Gehrungsschnitten) Sägeblatt und Spaltkeil mit dem Anschlag kollidieren.
In der gekippten Stellung ist das Profil natürlich breiter als wenn es hochkant steht. Die Folge: die Skala für den Parallelanschlag stimmt nicht mehr. Aus diesem Grund hat der Originalmaßstab zwei Skalen, um 40 mm gegeneinander versetzt. (Das unter (2) beschriebene Problem wurde zwar bei der 1685 nicht mit einem kippbaren Anschlagprofil gelöst, sondern mit einem Hilfsanschlag, der bei Bedarf an das Anschlagprofil angeschraubt wurde. Das Ergebnis ist jedoch dasselbe.) Bei "meinem" Anschlagprofil ist der Unterschied zwischen liegendem und stehendem Profil ebenfalls 40 mm. Versuch' doch mal, ob Du die Originalskala retten kannst: Ein Fön oder Heißluftgebläse könnte den Kleber so weich machen, dass man's abziehen und wiederverwenden kann. Kann klappen, muss nicht. Wenn's nicht klappt, musst Du halt beim Einstellen dran denken, bei liegendem Anschlagprofil immer 40 mm zuzugeben.
Material: Alu-Systemprofil (T-Nutenprofil) 30 x 30 mm in passender Länge, dazu 5-6 passende Nutensteine. Drei schmale Streifen Multiplex 12 mm, einer mit 82 mm Breite, 2 Stück mit 12 mm. Außerdem 3-4 Senkkopfschrauben mit Maschinengewinde passend zu den Nutensteinen (ich glaub' die haben M6).
Zusammenbau: Als erstes klebst Du die beiden schmalen Streifen auf eine Seite des T-Nutenprofils, und zwar so, dass die T-Nut offen bleibt. Der breitere Streifen wird mit den Senkkopfschrauben und Nutensteinen mit dem Profil verschraubt, die Unterkante bündig mit den schmalen Streifen. (Die Schrauben ruhig 1-2 mm unter die Oberfläche versenken; ich habe viele Parallelanschläge gesehen, die schon mal Kontakt mit dem Sägeblatt hatten. Wenn das passiert, sollten nicht gleich Zähne fliegen!)
Die Maße sind so gewählt, dass Du mit den Bohrungen im Vierkantrohr des Anschlags fast genau hinkommst: Nach der Skizze ist die Mitte der T-Nut 27 mm über Grund. Das Profil kann ruhig 1 mm über dem Tisch schweben, damit da nix schabt - da sind's schon 28 mm. Um die fehlenden 0,7 mm müssten die vorhandenen Bohrungen nach unten erweitert werden. Kannst natürlich auch gleich neue Löcher bohren. In jedem Fall sollten die Bohrungen so sitzen, dass Du das Profil soweit zurückziehen kannst, dass es vor dem Sägeblatt endet (siehe oben unter (1)) und dabei immer noch von beiden Flügelschrauben gehalten wird. Die vorhandenen Flügelschrauben werden jetzt übrigens wahrscheinlich zu kurz sein. Macht nix, kriegst neue! Such' mal bei ebay nach "Sterngriff", die sollte es passend in Länge, Gewinde- und Griffdurchmesser geben.
Optimierungsmöglichkeiten: Der breite Multiplexstreifen ragt oben um 40 mm über das T-Nutenprofil hinaus. Wenn das zu biegsam ist, könnte man einen weiteren Streifen (ca. 12 x 25 mm) dahinterleimen. Man kann das natürlich auch komplett aus Alu bauen. Wenn Du das vorziehst, such' mal nach "Alu (oder Aluminium) Flachstange (oder Flachstab)". Die sollte es in 80 x 10 mm geben. Achte aber darauf, dass sie eloxiert ist, sonst färbt's ab. Für die beiden schmalen Streifen sollte 10 x 10 oder 10 x 12 mm Alu-Hohlprofil reichen. In der Alu-Variante liegen allerdings die T-Nuten 2 mm tiefer als oben beschrieben, Du müsstest also neue Löcher in das Vierkantprofil bohren. Sollte aber zu machen sein! Die Alu-Variante hat natürlich ein paar Vorteile: Erstens müsstest Du keine parallelen Streifen aus Multiplex schneiden (... sorry, der musste sein!). Zweitens ist das dauerhafter. Drittens präziser. Viertens sieht's einfach besser aus (und das Auge sägt ja schließlich mit!). Und fünftens ist's aber auch deutlich teurer.
So, ich hoffe, ich hab' mich verständlich ausgedrückt.
Ans Werk!
Martin
beiliegend eine Skizze für das fehlende Profil zu Deinem Parallelanschlag. Das Profil soll zwei Dinge ermöglichen:
(1) Es soll verschiebbar sein. Das ist wichtig, um ein Klemmen des Werkstücks zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag zu vermeiden. In der BG-Broschüre, die ich weiter oben verlinkt hatte, werden die Situationen, in denen das wichtig ist, auf den Seiten 17 - 19 beschrieben.
(2) Es soll um 90 Grad kippbar sein (in der Skizze als zweites Bild dargestellt). Das macht man, wenn man schmale Streifen schneidet und der Platz zwischen Sägeblatt und Anschlag so schmal wird, dass die Schutzhaube bzw. (bei Gehrungsschnitten) Sägeblatt und Spaltkeil mit dem Anschlag kollidieren.
In der gekippten Stellung ist das Profil natürlich breiter als wenn es hochkant steht. Die Folge: die Skala für den Parallelanschlag stimmt nicht mehr. Aus diesem Grund hat der Originalmaßstab zwei Skalen, um 40 mm gegeneinander versetzt. (Das unter (2) beschriebene Problem wurde zwar bei der 1685 nicht mit einem kippbaren Anschlagprofil gelöst, sondern mit einem Hilfsanschlag, der bei Bedarf an das Anschlagprofil angeschraubt wurde. Das Ergebnis ist jedoch dasselbe.) Bei "meinem" Anschlagprofil ist der Unterschied zwischen liegendem und stehendem Profil ebenfalls 40 mm. Versuch' doch mal, ob Du die Originalskala retten kannst: Ein Fön oder Heißluftgebläse könnte den Kleber so weich machen, dass man's abziehen und wiederverwenden kann. Kann klappen, muss nicht. Wenn's nicht klappt, musst Du halt beim Einstellen dran denken, bei liegendem Anschlagprofil immer 40 mm zuzugeben.
Material: Alu-Systemprofil (T-Nutenprofil) 30 x 30 mm in passender Länge, dazu 5-6 passende Nutensteine. Drei schmale Streifen Multiplex 12 mm, einer mit 82 mm Breite, 2 Stück mit 12 mm. Außerdem 3-4 Senkkopfschrauben mit Maschinengewinde passend zu den Nutensteinen (ich glaub' die haben M6).
Zusammenbau: Als erstes klebst Du die beiden schmalen Streifen auf eine Seite des T-Nutenprofils, und zwar so, dass die T-Nut offen bleibt. Der breitere Streifen wird mit den Senkkopfschrauben und Nutensteinen mit dem Profil verschraubt, die Unterkante bündig mit den schmalen Streifen. (Die Schrauben ruhig 1-2 mm unter die Oberfläche versenken; ich habe viele Parallelanschläge gesehen, die schon mal Kontakt mit dem Sägeblatt hatten. Wenn das passiert, sollten nicht gleich Zähne fliegen!)
Die Maße sind so gewählt, dass Du mit den Bohrungen im Vierkantrohr des Anschlags fast genau hinkommst: Nach der Skizze ist die Mitte der T-Nut 27 mm über Grund. Das Profil kann ruhig 1 mm über dem Tisch schweben, damit da nix schabt - da sind's schon 28 mm. Um die fehlenden 0,7 mm müssten die vorhandenen Bohrungen nach unten erweitert werden. Kannst natürlich auch gleich neue Löcher bohren. In jedem Fall sollten die Bohrungen so sitzen, dass Du das Profil soweit zurückziehen kannst, dass es vor dem Sägeblatt endet (siehe oben unter (1)) und dabei immer noch von beiden Flügelschrauben gehalten wird. Die vorhandenen Flügelschrauben werden jetzt übrigens wahrscheinlich zu kurz sein. Macht nix, kriegst neue! Such' mal bei ebay nach "Sterngriff", die sollte es passend in Länge, Gewinde- und Griffdurchmesser geben.
Optimierungsmöglichkeiten: Der breite Multiplexstreifen ragt oben um 40 mm über das T-Nutenprofil hinaus. Wenn das zu biegsam ist, könnte man einen weiteren Streifen (ca. 12 x 25 mm) dahinterleimen. Man kann das natürlich auch komplett aus Alu bauen. Wenn Du das vorziehst, such' mal nach "Alu (oder Aluminium) Flachstange (oder Flachstab)". Die sollte es in 80 x 10 mm geben. Achte aber darauf, dass sie eloxiert ist, sonst färbt's ab. Für die beiden schmalen Streifen sollte 10 x 10 oder 10 x 12 mm Alu-Hohlprofil reichen. In der Alu-Variante liegen allerdings die T-Nuten 2 mm tiefer als oben beschrieben, Du müsstest also neue Löcher in das Vierkantprofil bohren. Sollte aber zu machen sein! Die Alu-Variante hat natürlich ein paar Vorteile: Erstens müsstest Du keine parallelen Streifen aus Multiplex schneiden (... sorry, der musste sein!). Zweitens ist das dauerhafter. Drittens präziser. Viertens sieht's einfach besser aus (und das Auge sägt ja schließlich mit!). Und fünftens ist's aber auch deutlich teurer.
So, ich hoffe, ich hab' mich verständlich ausgedrückt.
Ans Werk!
Martin