Meisterpflicht die xte - Interior Laden / Betrieb?

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Guten Abend zusammen,

ich verfolge schon eine Weile diverse Posts zu Meisterpflicht etc.

Jetzt würde ich dennoch um eure Tips bitten: Situation: Werkstatt, Wissen, und Willen vorhanden. Meistertitel keiner.

Würde denn folgendes der "Meisterpflicht" unterliegen:

Interior Design XY -

Was darf man ohne Meister? Soweit ich verstanden habe darf ich Möbel Designen und diese dann in Stückzahl bis 20 produzieren und verkaufen. Aber ich darf wohl dem Kunden nicht sagen ich plane mit dir das fertige Möbel X 20 cm kürzer?
Dann wäre mein Handwerk wohl freiberuflicher Möbeldesigner? Bzw. Handel mit Möbeln und Interior (zugekauft)

Wenn ich Produkte (Möbel) in Stückzahl bis 20 designen und produzieren darf, darf ich dann auch Räume und Häuser gestalten? Oder ist das dann wieder Innenarchitektur und ein anderer Meister nötig? Da wird es glaube ich kompliziert weil das individuelle Design und Ausbau eines Raumes / Hauses ist ja immer eine einmalige Sache und kein Fertigprodukt? Oder kann man sowas unter Individualberatung Einrichtung verpacken?

Ich würde auch gerne ohne "Ausnahmegenehmigung" bei der IHK anfangen. (die Optionen habe ich auch gelesen)

Für Maßanfertigung hätte ich die Option auf die Zusammenarbeit mit einem Schreinereibetrieb zu verweisen (welcher natürlich offiziell Rechnung stellt etc, also Prüfbar ist) Frage ist dürfte ich damit werben auch maßgefertige Möbel zu verkaufen welche über einen Partnerbetrieb hergestellt werden? Damit bin ich ja nicht die eigentliche Schreinerei, aber der Interior Laden welcher diese verkauft?)

Danke für eure Hinweiße im vorraus
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Ich kenne einige Schreiner , die eigentlich als kleine Schreinerei werkeln und damit einen Meister bräuchten .
Oder jemanden , der eine Ausnahmegenehmigung hat .
Haben die beides nicht .

Die haben eine kleine Werkstatt , die helfen Kollegen , die machen ALLE Schreinerarbeiten von A - Z .
Machen keine Werbung und halten den Ball flach , niemand hat ein Problem .
" Wo kein Kläger , da kein Richter . "

Mach ich aber ein Geschäft auf und mache Werbung , sieht die Sache schon ganz anders aus .
Da wird man nämlich gleich auch von Kollegen anders beäugt !

Bei Uns im Raum MA / LU / HD gibt es deutlich mehr Schreinerkollegen als im Bundesdurchschnitt .
Liegt an den Unis in MA und HD und an den Amis , die bis vor einigen Jahren hier stationiert waren .
Da ist der Futterneid schon etwas größer , es gab auch einige Anzeigen bei der HWK .

GEH zu einem FACHANWALT , die Erstberatung kostet max. 250 € .
Dauert 2 Stunden und der kann dir 95 % deiner Fragen im Vorfeld beantworten .
Und der sollte von dem , was er von sich gibt , auch Ahnung haben .

Ein Großteil der Tips , die einem von allen möglichen Leuten gegeben werden , um den Meisterzwang zu umgehen , sind in der Realität recht wenig wert .
Kann gut gehen , muss es aber nicht .

Und was Recht ist und was nicht , entscheidet bei uns ein Gericht .
Und wenn das passiert , hast du schon mal einiges an Geld und Zeit investiert , was bei besserer Planung vielleicht vermeidbar gewesen wäre .

Wir hatten bei uns einen Schreinergesellen , der mit 2 Kollegen einen Laden für " designorientierte Möbel " aufgemacht hat .
Mit allem was dazugehört ( CNC , liegende PS , KAM ) .

Auf die wurde eine Wirtschafsdetektei angesetzt , weil die alles produziert haben , was jemand bestellt hat .
Die haben eine hohe Strafe bezahlt und wurden verdonnert , den Meister zu machen .
Was auch problemlos an der Abendschule geklappt hat .

Wäre vielleicht besser gewesen , das im Vorfeld so zu machen .

Gruß

PS : bei den 3 Jungs kam raus , dass die ihre gut versicherte Halle und ihr Equipment gar nicht so hätten versichern dürfen , wie sie das gemacht haben .
Einfach weil keiner der 3 eine Schreinerei hätte eröffnen dürfen .

Was die Versicherung wohl gemacht hätte , wenn dort was passiert wäre ?
Anstandslos den Schaden zu regulieren wäre wohl eher Wunschdenken ?

Da hängt eine Menge mehr dran als nur zu vermeiden , den " Meister " zu machen .
Vielen ist aber überhaupt nicht klar , was da alles auf sie zukommen kann ?

Merkt man meist aber erst im Nachhinein , steckt das halbe Hähnchen aber schon auf dem Grill , ist es verdammt schwer , es wieder zu reanimieren :emoji_wink:
 

woodtr1

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Meine Meinung:
Geht zu deinem Steuerberater und sprich dass mit ihm durch.

Zum Thema Möbel-Designer
https://www.existenzgruender.de/Sha...schlerarbeiten-freiberufliche-Taetigkeit.html
Zum Thema Innenarchtiektur
https://bdia.de/architektenkammer-informationen-fuer-studenten/
Der Entscheidungspfad dürfte sein:
a) Freiberufler oder Gewerbe
Für Freiberufler musst du die Kenntnisse und die Schöpfungshöhe nachweisen. Entweder Studium oder im Vergleich zu anderen Künstlern. Entscheidung trifft das Finanzamt.

b) Gewerbe - Handwerk oder Handel
Anmeldung beim Gewerbeamt und
Handwerk -> HWK
Industrie / Handel / Dienstleistung -> IHK
In dem Moment wo du ein Werkzeug in die Hand nimmst, hast du gute Chancen bei der HWK zu landen

c) Meister oder zulassungsfreies Handwerk
ggf. irgendwelche Ausnahmeregelungen
 

chrisil

ww-robinie
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Das mit diesen blöden Scheinen ist so furchtbar Deutsch. Nur Papier zählt in diesem Vollkasko Land... was einer kann oder nicht is egal. Sorry... aber bei sowas platzt mir der Kragen. Ja... Haftung usw Alles schön.... bei meiner Hütte waren auch nur Profis mit Gesellen und Meistern.... ein Buch könnte ich schreiben.... und ich bin nur gelernter Metaller aber mit viel handwerklichem Interesse.
So... jetzt geht‘s besser
Have a nice day :emoji_slight_smile:
 
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@prepadtorklein, ich bin voll bei dir das Risiko ist es nicht wert, weder im Bezug auf Wettbewerber noch im Bezug auf Versicherer.

Das entschiedene in meinem Fall ist: "Für Maßanfertigung hätte ich die Option auf die Zusammenarbeit mit einem Schreinereibetrieb zu verweisen (welcher natürlich offiziell Rechnung stellt etc, also Prüfbar ist) Frage ist dürfte ich damit werben auch maßgefertige Möbel zu verkaufen welche über einen Partnerbetrieb hergestellt werden? Damit bin ich ja nicht die eigentliche Schreinerei, aber der Interior Laden welcher diese verkauft?) "

Der Handel an sich, das Bewerben von zugekauften Produkten dürfte ja Meisterfrei sein`?

Übrigens Steuerberater hatte ich schon gefragt, der verweißt an HWK etc...naja Fachanwalt ggf könnte ne Möglichkeit sein
 

Bastelheiko

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Was die Versicherung wohl gemacht hätte , wenn dort was passiert wäre ?
Anstandslos den Schaden zu regulieren wäre wohl eher Wunschdenken ?


Man darf ja versichern was immer man will.
Jedoch im Schadensfall bekommt beispielsweise ein Schreinerbetrieb gar nichts, wenn er nach bestehender Gesetzeslage oder Handwerksordnung diesen Betrieb gar nicht so führen darf.
Wer das bezweifelt, kann gerne mal seine Versicherungsbedingungen checken.
Nur weil für mich der fachgerechte Austausch eines Waschbeckens leichter ist als mir einen Geburtstag zu merken, heißt das noch lange nicht, dass ich das auch darf.
Letztendlch hat eine Haftpflichtversicherung ja auch eine passive Rechtsschutzfunktion und wehrt unberechtigte Ansprüche gegen den VN ab.
Aber auch nur wenn ich für solche Arbeiten eine Lizenz habe.

(habe mal ein paar Jahre in der Versicherungsbranche gearbeitet einsch. nachträglichem Berufsabschluss)

VG

VG
 

chrisil

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Hmmm.... das klingt jetzt für mich fast nach Bauernfängerei.... aus meiner Sicht sollte die Versicherung im Gegenzug auch prüfen MÜSSEN ob die Voraussetzungen erfüllt sind.... aber da streicht man lieber Jahrelang Beiträge ein um dann sagen zu können.... ach... sie haben gar keinen Meister... schade, dann müssen wir ja leider nicht zahlen

ein Trauerspiel
 

predatorklein

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Hallo

Übrigens Steuerberater hatte ich schon gefragt, der verweißt an HWK etc...naja Fachanwalt ggf könnte ne Möglichkeit sein

Der Steuerberater hat von sowas null Peilung .
Den interessiert nur , ober er deine Steuergeschichte machen darf und mit dir Geld verdienen kann :emoji_wink:

Die HWK ist daran interessiert , dass Betriebe Mitglied werden , ganz objektiv werden die auch nicht sein .
Wobei uns die HWK schon einige Male geholfen hat bei Problemen .
Unser Beitrag war mehr als nur gut investiert .

Ein Fachanwalt versteht normalerweise was von seinem Geschäft , und der haftet dafür auch noch .

Deine Fragen gehen schon sehr ins Detail , da braucht man jemandem vom Fach .

Gerade wenn man ein Produkt auch in der Öffentlichkeit bewirbt , kann es ganz schnell Ärger geben .
Siehe kleine Ebay - Verkäufer , die durch Anwälte abgemahnt wurden , weil sie fehlerhafte AGBs hatten .

Gruß
 

magmog

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Das mit diesen blöden Scheinen ist so furchtbar Deutsch. Nur Papier zählt in diesem Vollkasko Land... was einer kann oder nicht is egal. Sorry... aber bei sowas platzt mir der Kragen. Ja... Haftung usw Alles schön.... bei meiner Hütte waren auch nur Profis mit Gesellen und Meistern.... ein Buch könnte ich schreiben.... und ich bin nur gelernter Metaller aber mit viel handwerklichem Interesse.
So... jetzt geht‘s besser
Have a nice day :emoji_slight_smile:


Guuden,

mach mal in den sooo freiheitlichen USA eine Kosmetikbude auf,
da sind die hier notwendigen Papiere eine Lachnummer dagegen!
 

Michel1984

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Servus,
ich bin absolut überzeugt von dem Meisterzwang in Deutschland!
Ich hab den Meister gemacht und muss sagen, dass was ich auf der Schule gelernt habe (1,5 Jahre vollzeit), kann man sich nicht so einfach aneignen!
Dazu kommt noch das praktische Wissen in Sachen Betriebsleitung. Da ist es von Vorteil wenn man nach der Schule, noch ein paar Jahre, in einem Betrieb als Meister angestellt arbeitet und sich die Tipps und Tricks von einem alten Hasen aneignet.

Ich denke unser Aus- und Fortbildungssystem im Handwerk ist super!
Wenn ich mir da so manche diy-videos von US-Schreinern anschaue wirds mir übel.

Natürlich gibt es etliche Gesellen, die viel besser sind und viel mehr drauf haben als so mancher Meister, aber die gesetzliche Lage in Deutschland ist da eindeutig.

PS: Ich kenne auch einige 1Mann Schreinergesellen die als selbstständige arbeiten und alles machen. Leider kenne ich auch die Arbeitsweise von den Typen :emoji_frowning2:
 

Mitglied 59145

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Die Gesetzeslage in der EU ist auch eindeutig.
So einfach ist das nicht. Es gibt Vorteile, aber sicher auch einige Nachteile.
In der Form wie es jetzt dargestellt wird, denke ich nicht das es richtig und rechtens ist.
Aber absolute Meinungen sind eh nicht so meins.:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

MaHo

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@Michel1984:wie darf man das verstehen ? der zweite Satz bitte mal erläutern. In punkto Arbeitssicherheit oder ?
zitiere "PS: Ich kenne auch einige 1Mann Schreinergesellen die als selbstständige arbeiten und alles machen. Leider kenne ich auch die Arbeitsweise von den Typen :emoji_frowning2:"

Meisterzwang find ich voll daneben !
Bitte schön, wer sich berufen fühlt, die Anforderung der Handwerkszunft zu erfüllen, soll es tun und die jugendlichen Holz-interessierten und Quereinsteiger heranführen an das althergebrachte Handwerk. Tradition bestärken und neue Ideen zulassen.

Ich habe mich selber gefördert -das beste ,was ich tun konnte.
Leider reichte das Geld und die Zeit nicht,um es bis zur letzten Konsequent zu perfektionieren.
Man muss ja auch alles zum Leben finanzieren wie jeder Andere auch-das fand ich sehr hinderlich .
Auch ich habe ein Meisteranwärterkurs mitgemacht,Habe viel Gutes mitgenommen -leider nicht alles vollenden können.
der Versuchs war es wert. wollte meine Grenze erfahren.:emoji_slight_smile:Teilzeit-Wochenendschule(Fr abend und Sa.) Teil 1+2 des Meisterkurses.
Ich war ende zwanzig. Hat mich 6.750 € gekostet + prüfungsgebühr teil 2(+ wiederholung :emoji_flushed: )

Wer selbstständig in Handwerk werden will--empfehle ich Teil 1 und 2 zuerst zu machen. Man sieht, wo man steht vom Fachkönnen und wissen. Dann kann man fortfahren Teil 3+4 ?!:emoji_thinking:
@Spassbastler: Möbel designern wie gut bist du da drin ?vielleicht Jonas Winklers Erfahrung nutzen ,der hat erst studiert ,dann den meister gemacht
 

Bastelheiko

ww-robinie
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Hmmm.... das klingt jetzt für mich fast nach Bauernfängerei.... aus meiner Sicht sollte die Versicherung im Gegenzug auch prüfen MÜSSEN ob die Voraussetzungen erfüllt sind.... aber da streicht man lieber Jahrelang Beiträge ein um dann sagen zu können.... ach... sie haben gar keinen Meister... schade, dann müssen wir ja leider nicht zahlen

ein Trauerspiel


Für den Scheiß gibt´s Beifall, hüstel.

Anders herum möchte jeder Handwerker verständlicherweise jeden Arbeitsgang bezahlt haben.

Da ist es verständlich, dass eine Versicherung auch jedes Risiko bezahlt haben möchte oder muss. Tut Sie es nicht, ist das Wettberwerbsverzerrung.
Es gab meines Wissens große eine Versicherung, die allem und jedem Rabatte eingeräumt hat die gar nicht zutreffen nur dem Umsatz zuliebe.
Ohne angebliche Nachprüfung im Schadensfall. Diese Zusage gab es mündlich.
Ich selbst wurde dann nur gefragt, wann ich denn vorbeikommen kann. (Über 20 Jahre her).
Die wurde vom damaligen Bundesamt für Versicherungswesen abgemahnt, da das nicht kostendeckend sei und eine Sparte nicht von anderen subventioniert werden darf.

Mann, hier gibt es so viele Sicherheitstipps von Profis und solchen, die es gerne wären oder bei jeder Gelegenheit so tun.
Nun stellt euch mal vor, ein Schreiner ohne Meistertitel oder dementprechender Erfahrung möchte plötzlich die Marktlücke nutzen und selbst designte Möbel bauen. Mit einem dünnen, sehr dünnen finanziellen Polster. Die Bank winkt nur ab und hält das für eine Schnapsidee.
Derjenige geht nun los, kauft abgerockte Werkzeugmaschinen, bastelt sich eventuelle Absaugungungen für Staub oder Farbspritznebel selbst und hat keine Ahnung von Mitarbeiterführung und keine Kohle und Erlaubnis, Facharbeiter einzustellen.
Arbeitet nun mit billigen Helfern die noch weniger Ahnung von Brandschutzbestimmungen oder sonstwas haben.

Und eine Versicherung soll dann entscheiden, wer von den Nichtmeistern geeignet oder ungeeignet sein soll?
Wer das erwartet, sollte sich lieber nicht selbstständig machen, da hier wohl schon einige grundlegende Vorraussetzungen für eine selbstständige Tätigkeit nicht vorhanden sind.

Und so ein Projekt soll eine Versicherung versichern?! Die stellt bestimmt keine Ressourcen zur Verfügung um das ganze Konzept zu checken, da so was ja eher ein Unternehmensberater macht oder ehrenamliche ehemalige Selbstständigen aus der Branche, deren Kontaktdaten man bei der Handwerkskammer erfragen könnte. Wenn man dann schon cleverer sein will als ein Meisterbetrieb.

Als Selbstständiger ist man im eigenen Interesse verpflichtet, ALLE Vertragsbedingungen zu lesen und zu verstehen oder jemanden zu bezahlen der das kann. Eine Sache aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten fällt anscheinend vielen ziemlich schwer.

Der Meisterzwang ist eins der Dinge, die Deutschland nach vorn gebracht haben und nicht diejenigen, die von vielen Sachen ein bisschen Ahnung haben.

Die vielen kleinen Nichtmeister, ob erfolgreich oder nicht, sollten froh sein das es Meisterbetriebe gibt.

Die halten nämlich die Preise hoch.
 

Mitglied 59145

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Hmmm, ich dachte Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
Wir sind ein "Nichtmeisterbetrieb" und halten die Preise in unserer Branche hoch.
Auch sind wir innovativer als die Konkurrenz, die oft einen Meister hat.
Deshalb sage ich trotzdem nicht, dass Meiszerbetrieb altbacken und billig sind.

Gruss
Ben
 

derdad

Moderator
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Das mit diesen blöden Scheinen ist so furchtbar Deutsch. Nur Papier zählt in diesem Vollkasko Land... was einer kann oder nicht is egal. Sorry... aber bei sowas platzt mir der Kragen. Ja... Haftung usw Alles schön.... bei meiner Hütte waren auch nur Profis mit Gesellen und Meistern.... ein Buch könnte ich schreiben.... und ich bin nur gelernter Metaller aber mit viel handwerklichem Interesse.
So... jetzt geht‘s besser
Have a nice day :emoji_slight_smile:
Hier in Österreich ist es genauso. Wenn wir aber eine Öffnung der Gewerbeordnung möchten, müssen wir im Gegenzug die Produkthaftung verschärfen. Also ein US-System schaffen. Bei uns wird davon ausgegangen, dass der Hersteller, durch die vielen Prüfungen, dementsprechend geschult ist und "weiß was er tut". In Amerika ist dies durch die Produkthaftung die Sicherheit gewährt.
LG. Gerhard
 

chrisil

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Aber das is doch wieder was ich sag..... Vollkakso Land.... ich bin IT'ler.... da gibts keinen Meister... ich kann mit einem Mausklick mehr Schaden anrichten als ein Schreiner in seiner ganzen Berufslaufbahn.... Ich brauch weder irgendeinen Wisch um mich in meinem Bereich selbstständig zu machen, noch hab ich irgendwelche Probleme eine Berufshaftpflicht zu finden.... wie steht das jetzt im Verhältnis?
Ich sag ja nicht, dass eine Meisterausbildung im Handwerk oder Industrie nicht Vorteile bietet... aber diese Abhängigkeiten nerven mich.
Eine Versicherung kann einen Nicht-Meister ja auch höhere Tarife abnehmen um ihr Risiko etwas zu deckeln... wäre Alles möglich... ich muss als jeder 0815 Kunde jeden Vertrag lesen, das hat mal nix mit Selbstständigkeit oder Meisterbrief zu tun....

Und nur weil einer diesen Meisterbrief hat, heißt das nicht automatisch, dass es ein Checker is oder ne Oberleuchte.... was ich Leute kenn, die z. T. ihren Doktor haben, aber auf ihrem Fachgebiet unterm Durchschnitt eines Autodidakten liegen....

Aber sei's drum... ich will ja keine Schreinerei aufmachen... von daher... :emoji_wink: schönes Wochenende schonmal
 

Michel1984

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@Michel1984:wie darf man das verstehen ? der zweite Satz bitte mal erläutern. In punkto Arbeitssicherheit oder ?
zitiere "PS: Ich kenne auch einige 1Mann Schreinergesellen die als selbstständige arbeiten und alles machen. Leider kenne ich auch die Arbeitsweise von den Typen

Die 4 die ich kenne, haben keine bzw nur eine kleine Werkstätten mit minimaler Ausstattung und arbeiten aus dem Auto heraus. Wenn die nötige Infrastruktur fehlt, kann man leider keine saubere Arbeit zu einem vernünftigen Preis anbieten.
Bei reiner Montagearbeit ist das kein Problem, da besteht ja auch keine Meisterpflicht. Aber wenn ich individuelle Produkte anbieten möchte, dann benötige ich ordentliche Maschinen und Werkzeuge.
Bei keinem anderen Handwerk wird das so deutlich wie in der Schreinerbranche.

Wenn sich heute jemand als Schreiner selbstständig machen möchte und 100.000ende Euros in den Start seines Betriebes steckt, würde ich ihm, (abgesehen, von Pflicht, oder nicht) sehr empfehlen dem Meisterkurs zu machen.
Alleine das Netzwerk an Kollegen, dass man sich da aufbauen kann, ist bei einigen Aufträgen sehr von Vorteil.
 

Mitglied 59145

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Eine spannende Frage ist die Übernahme von Betrieben. Da auch Meisterpflicht oder wieder eine Ausnahme?

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Diese "Alibi Verträge" sind, meines Wissens nach, nicht mehr zulässig.

Wäre ja auch irgendwie schwachsinnig.

Gruss
Ben
 
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Bastelheiko

ww-robinie
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Hmmm, ich dachte Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
Wir sind ein "Nichtmeisterbetrieb" und halten die Preise in unserer Branche hoch.
Auch sind wir innovativer als die Konkurrenz, die oft einen Meister hat.
Deshalb sage ich trotzdem nicht, dass Meiszerbetrieb altbacken und billig sind.

Gruss
Ben


Oh Mann,

irgendwie hast du das ja auf mich abgesehen.

Jeder Text wird anscheinend genauestens von dir analysiert und einiges aus dem Zusammenhang gerissen.
Vielleicht ist dir ja inzwischen aufgefallen, dass ich auf so einen Mist nicht reagieren möchte. Du magst hier ja einer der Platzhirsche sein, doch mir persönlich ist es zu aufwendig, jedes mißgedeutetes Wort - sei es nun absichtlich oder versehentlich - zu kommentieren.

Um es mal sinngemäß mit deinen Worten zu sagen. Es ist unangebracht und unnötig. Was du themenbezogen (Holz) schreibst, ist ja ganz ok.
Aber das ganze andere Zeuch nervt. Und ist so oft nicht richtig. Bleib einfach bei Holz.

Wo um Himmels willen habe ich jemals behauptet, dass jeder Nichtmeister billig ist? Oder keine Ahnung hat? Oder du vielleicht nicht innovativ bist? Ich kenn dich doch gar nicht?!
Macht das Spass, im Forum ständig Leuten über´s Maul zu fahren?

Noch mal ganz deutlich.
Ich habe keine Lust, schlecht gemachte unkonstruktive Kritik zu kommentieren. Oder dir eine PN zu schicken.

Sorry für den OT Beitrag.
 

Mitglied 59145

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Die vielen kleinen Nichtmeister, ob erfolgreich oder nicht, sollten froh sein das es Meisterbetriebe gibt.

Die halten nämlich die Preise hoch.

Deutlicher kann man ja nicht sein.
Wenn du anderer Meinung bist als ich, gut so. Ich werde aber bestimmt nicht aufhören zu reagieren, wenn ich anderer Meinung bin.
"Abgesehen" habe ich es bestimmt nicht auf irgendwen. Wenn das so ankommt, dann wegen anderer Meinung, ich kenne dich ja nichtmal.

Das ganze ist ein sehr komplexes Thema, hier wird immer wieder ein Einmannbetrieb genannt. Das ist aber nur ein Teil des ganzen.

Das mit dem Platzhirsch will mir auch nicht einleuchten, aber lass gut sein.
Wenn du nicht möchtest, dass man auf deine Meinung reagiert, dann musst du die für dich behalten. Wenn du nicht korrigiert werden willst, dann solltest du da genauso verfahren.

Ob du zu irgendwas Lust hast, ist deine Sache. Ob du dich angegriffen fühlst auch.

Nochmal zu der Sache mit ANgebot und Nachfrage, die meiner Meinung nach den Preis bestimmen. Ich bhin der Meinung, wenn mir der Meisterbetrieb mit seiner gesicherten Qualität zu teuer ist, ist es meine Entscheidung ob ich eine günstigere Lösung wähle.

So lange es nicht um Gesundheit oder wirklich wichtige Dinge geht, sehe ich das halt anders.

Meine Erfahrung zeigt mir, in meinem Umfeld, das Meisterbetriebe ihre Gesellenstunden auch nicht teurer abrechnen.
Aber das kann ja bei jedem unterschiedlich sein.

Die billigen Arbeitskräfte aus dem EU Ausland dürfen hier ja trotzdem arbeiten und Leistungen anbieten. Das ist doch das grösste Problem daran. Leute die hier versuchen ein Gewerbe aufzubauen, die versuchen auch, jedenfalls in der Regel, Qualität abzuliefern und sich einen Kundenstamm aufzubauen. Die sind hier haftbar und leicht zu finden. Das ist schon was anderes als im Ausland jemanden zu verklagen.

Das ist für mich das Dilemma an der Geschichte, wir schiessen uns ins eigene Bein. Als hier lebender darf ich hier nicht arbeiten, aber die ganze EU darf das hier. Damit sind wir wieder bei den Preisen, da wird nochmal ganz anders gerechnet.

Gruss
Ben
 

uli2003

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Ich fasse mal zusammen:

Dekoartikel dürfen ohne Meistertitel angefertigt und verkauft werden.
Designobjekte dürfen gefertigt werden, wenn die nötige künstlerische bzw. gestalterisch Höhe des Objekts erreicht ist.
Übliche, oft verwendete geometrische Formen mit ihren einfachen Abwandlungen reichen dazu nicht aus.
Serienmöbel dürfen hergestellt werden, wenn sie hauptsächlich maschinell gefertigt werden. Ist der Grad des handwerklichen Einsatzes zu hoch, ist es Handwerk und somit automatisch Anlage A der HWO zugehörig.

Nicht jeder Nichtmeister ist automatisch unfähig gute Qualität abzuliefern oder auch einen Betreib zu leiten.
Leider bestätigen auch hier nur Ausnahmen die Regel, sowie es Leute gibt, die ohne Führerschein besser Auto fahren können wie Leute mit Führerschein.
Das macht die Führerscheinpflicht aber nicht obsolet, genauso wenig die Meisterpflicht.

Es gibt nach wie vor eine Altgesellenregelung, welche eine gewisse Sicherheit aufgrund der erlangten beruflichen und Lebenserfahrung in vielen Bereichen bietet.

Die Anstellung eines Meisters ist zulässig, er muss aber in leitender Position sein, und nicht nur auf dem Papier stehen.

Andere Ausbildungen gleichen oder höheren Niveaus werden anerkannt.

Mitgliedschaft in BG, Kammern, SOKA ist je nach Betrieb, Beruf und Ausrichtung in der Regel Pflicht, ebenso eine Gewerbeanmeldung.
Die Mitgliedschaft in Kreishandwerkerschaften und Innungen ist freiwillig (Kann aber durchaus sinnvoll sein).

Für mich persönlich ist der Meistertitel oder eine ähnlich gelagerte Ausbildung unabdingbar als Start in die Selbstständigkeit, wenn es beispielsweise um so einen komplexen Beruf wie das Tischlerhandwerk geht.
Es ist einfach nicht richtig, dass jeder dazu befähigt ist, der einmal erfolgreich eine Kommode zusammengeschraubt hat.



Das ist für mich das Dilemma an der Geschichte, wir schiessen uns ins eigene Bein. Als hier lebender darf ich hier nicht arbeiten, aber die ganze EU darf das hier.
Sorry, das ist leider absolut falsch. Auch dazu müssen Qualifikationen nachgewiesen werden, sofern der Betriebssitz hier im Inland sein soll.
Die von dir gemachte Aussage bezieht sich vielleicht auf grenznahe Gebiete, die von ausländischen EU-Betrieben bedient werden, aber das ist zu vernachlässigen.
Sehr oft geht es da auch um freie Gewerke der Anlage B der HWO.
Zudem DARF hier jeder den von ihm gewählten Beruf ausüben, wenn er die nötige Qualifikation erlangt hat. Und die heißt in gewissen Berufen nun einmal Meistertitel, Ingenieur oder auch Arzt/Doktor.

Ich bin stolz auf das deutsche Handwerk, das manifestiert sich jedesmal wenn ich mir im Auslandsurlaub die dortige (Handwerks-)Qualität ansehe. Und das soll aus meiner Sicht auch so bleiben.
 

Mitglied 59145

Gäste
@uli2003 Absolut falsch ist das nicht. Es reicht einen Betrieb im Ausland gehabt zu haben oder in "leitender Position" gearbeitet zu haben. Da sind die Zugangsbeschränkungen ganz andere. Damit sind die hier "geltenden" Zugangsbeschränkungen hinfällig, das ist halt so. Wir können hier niemandem verbieten Dinge zu tun, die er in einem anderen Land darf. Stichpunkt EU Recht. Das wird mit "deutschen Handwerkern" aber getan.

Stolz bin ich auch, denke aber es Bedarf Änderungen.

Gruss
Ben
 
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