Einen schönen Sonntag wünsche ich,
ich habe gestern einige Schnitte mit der Festool TS 55 REBQ+ gemacht und bin mit ihr bisher sehr zufrieden. Einzig Gehrungsschnitte stehen noch aus. Ich habe gestern für den Anfang nur 90° Schnitte gemacht. Ich habe jedoch maximal 20mm dicke Platten gesägt. Da fällt es schwer die Genauigkeit des Winkels abschließend zu beurteilen. Ich gehe jedoch davon aus, dass mich bei 30mm oder 40mm keine Überraschung erwartet. Jedenfalls weist ein an das vollständig ausgefahrene Sägeblatt angelegte Schlosserwinkel darauf hin.
Angenehm ist mir das sonore Betriebsgeräusch der Säge aufgefallen. Ich hatte trotz Gehörschutz erwartet, dass sie lauter wäre. Insbesondere mit dem W28 Blatt arbeitet sie relativ leise. Apropos Sägeblättern; dabei ist mir etwas aufgefallen, von dem ich nicht weiß wieso es dazu kam. Ich habe die Gummilippe der Führungsschiene mit dem W28 Blatt eingesägt. Später habe ich für Längsschnitte auf das W12 Blatt gewechselt und im Auswurf der Maschine befanden sich abermals eine größere Anzahl Gummispäne. Dabei sind doch beide Blätter 2,2mm breit. Wieso wurde die Gummilippe dann von dem zweiten Blatt nachgesägt?
Bei Tauchschnitten ist mir ebenfalls eine Kleinigkeit aufgefallen. In den Produktvideos von Festool wird gezeigt, wie die Säge an einen begonnenen Schnitt angesetzt wird, weil zum Beispiel die Führungsschiene umgesetzt werden musste. Das habe ich gestern ebenfalls versucht, aber der Führungskeil verhält sich bei meiner Säge anders als dort gezeigt. Er landet nicht im Spalt, sondern verhakt sich daneben. Da ich einen Rückschlagstopp montiert hatte, habe ich mich trotzdem getraut das Sägeblatt vollständig abzusenken. Sobald das Sägeblatt den Schnitt fortsetzt, wird der Führungskeil dann (verspätet) in den Spalt gezogen. Was mache ich falsch?
Der einzige Kritikpunkt, den ich bisher an der TS 55 REBQ+ habe ist nicht an der Säge selbst zu finden, sondern gilt dem Handbuch. Dieses finde ich für solch ein teures Produkt ziemlich nachlässig und oberflächlich verfasst. Als Beispiel kann der Abschnitt zum Sägeblattwechsel dienen:
- Schwenken Sie die Maschine vor dem Sägeblattwechsel auf 0°-Stellung und stellen Sie die maximale Schnitttiefe in.
- Legen sie den Hebel [5-2] bis zum Anschlag um.
- Schieben Sie die Einschaltsperre [5-1] nach oben und drücken Sie das Sägeaggregat bis zum Einrasten nach unten.
- Öffnen Sie die Schraube [5-5] mit dem Innensechskantschlüssel [5-3].
- Entnehmen Sie das Sägeblatt [5-7].
- Setzen Sie ein neues Sägeblatt ein. Die Drehrichtung vom Sägeblatt [5-8] und Maschine [5-6] müssen übereinstimmen!
- Setzen Sie den äußeren Flansch [5-9] so ein, dass die Mitnahmezapfen in die Aussparung des inneren Flansches eingreift.
- Ziehen Sie die Schraube [5-5] fest an.
- Legen Sie den Hebel [5-2] zurück.
So, ist als Erstes nicht ersichtlich wie die Nummern zustande kommen. Die Fast Fix Entriegelung trät auf dem Schaubild zu Beginn des Handbuches nicht die Bezeichnung 5-2, sondern 1-5. Und wieso heißt das Sägeblatt einmal 5-7 und dann im nächsten Schritt 5-8? Zweitens muss man die Einschaltsperre 1-6 gar nicht betätigen. Das Umlegen der Fast Fix Entriegelung bedingt die Aufhebung der Einschaltsperre. Drittens fehlt der Hinweis auf die Entfernung des Splitterschutzes, sofern eingesetzt. Außerdem hätte ein Hinweis auf die Drehrichtung des Inbusschlüssels nicht geschadet. Man kann es sich denken, weil die Drehrichtung des Sägeblatts am Gehäuse abzulesen ist, aber ich finde ein solcher Hinweis hätte ins Handbuch gehört. Und zu guter Letzt fehlt ein Hinweis darauf, dass das neue Sägeblatt gegebenenfalls noch entfettet werden muss.
MfG Hainling