Mehrwert Langlochbohrvorrichtung

conny_g

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Hallo zusammen,

ich frage mich gerade, ob ich mir für meine EB HC 260 die Langlochbohrvorrichtung kaufen soll.
Ich wäre irgendwie neugierig drauf als "Spielerei mit Mehrwert" und hätte die EB irgendwie gerne vollständig.

Aber hat die Lalo echten Mehrwert für irgendwas 200 Euro, was die Vorrichtungen so gebraucht kosten.
Ich kann ja vieles mit Tischbohrmaschine, Bohrständer, Oberfräse und Vorrichtung, Dominos machen.
Da bleibt m.E. für die Lalo nur noch eine "Nische" übrig.
Ist diese Nische 200 Euro wert oder ggf. etwas weniger, wenn man noch verhandelt?

Das ist natürlich sehr subjektiv, was einem 200 Euro wert ist. Aber würdet ihr es machen, wenn ihr die o.g. Geräte schon habt?
Was macht ihr alles mit so einer Lalo, mal abgesehen von klassischen Zapfenlöchern?

Paar pragmatische Fragen dazu:
Kann ich da einfach gute Holzbohrer verwenden, wenn die seitlich Schneiden haben?
Oder muss ich Spiralfräser nehmen? Denn dann müsste ich ja auch noch Fräser kaufen und dann wird's langsam etwas teuer.
Was kostet das passende Bohrfutter (ist nicht dran bei mir), das sind doch sicher auch nochmal 50-100 Euro?

Viele Grüße,
Conny
 

Macchia

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Nun ja,
der größte Vorteil liegt an der Wiederholgenauigkeit und
der einfachen Ausrichtung um Löcher im exakt rechten Winkel zu bohren.
Mit einer OF an einer Stirnseite ein Langloch zu setzten ist mit Sicherheit ein größeres Gefummel.

Um Langlöcher zu bohren, brauchst du auch Langlochbohrer
wobei du auch erst ein Loch leicht überlappend neben das nächste setzt
und erst zum Schluss in mehreren Gängen quer fräst.

Die Drehrichtung deiner Maschine verlangt höchstwahrscheinlich linksdrehende Bohrer.
Auch die Drehzahl der Hobelwelle ist zu hoch für normale Bohrer.

Die anschraubbaren Langloch Vorrichtungen setzen aufgrund ihrer
leichten Konstruktion ein Limit an Gewicht und Größe der zu bearbeitenden Werkstücke.

Solomaschinen sind hier natürlich weit überlegen bei dem das Werkstück fest gespant wird und
man das Werkzeug sprich den Bohrer bewegt.

Ein Satz Langlochbohrer ab 100,- , Bohrfutter keine Ahnung, schätze aber auch nochmal
50,-

An meiner 5-fach Kombi ist eine dran und ich nutze sie häufiger wobei ich mir nun
auch bessere Bohrer gekauft habe als die oben erwähnten 6 Stück für 100,-.
Die ENT sind ziemlich schnell verschlissen gewesen.

Ob ich mir eine kaufen würde wenn ich keine hätte, kann ich gar nicht sagen.
Bin vorher auch zurecht gekommen, doch nun fließt die LaLo bei meinen Planungen mit ein.
Ich arbeite wieder sehr gerne von Hand und das Zapfenloch stemmen geht mittlerer Weile
auch sehr schnell von statten.
Von daher muss man sich überlegen, wie oft braucht man denn sie wirklich.?

Da ich keine Domino habe, sind Rahmenverbindungen eine der häufigeren Anwendungen.

Eine Stemmaschine steht auf meinem Wunschzettel...... doch der ist eh lang.

Doch wie heißt es hier im Forum öfter:
lieber haben, als brauchen!
:emoji_money_mouth:
 

seschmi

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Ich habe die Lalo für die HC260, benutze sie aber nicht oft. Die Stabilität ist doch durch die Konstruktion begrenzt, das limitiert die Genauigkeit, und das An- und Abbauen dauert doch einige Zeit. In der Zeit hast Du ein Zapfenloch auch vorgebohrt und ausgestemmt. Meine war bei der Maschine dabei, sonst hätte ich sie nicht gekauft.

Benutzen tue ich sie, wenn ich mehrere gleiche Löcher brauche, z.B. an Tischbeinen. Dann stellt man einmal alles ein und macht dann vier gleiche Löcher. Aber ich habe auch keine Domino, und wieviel Tische baut man als Heimwerker? Tischbein geht aber vom Gewicht her, und Kraft ist bei 4,2 KW natürlich kein Thema...

Falls Du doch eine kaufst, schau, dass sie komplett ist, mit den Klemmen. Sonst musst Du selbst etwas bauen, das ist auch noch Arbeit.
 

conny_g

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Ich seh schon. Es ist genau so wie ich es mir dachte, sie hat ein Nischendasein....
Danke Euch!
Ich denke mal nach wieviel mir die Neugier wert ist :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 30872

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Da wären auch noch Dinge, die man prinzipiell auch mit einer Ständerbohrmaschine machen kann, so man eine besitzt. Ich habe keine und nutze dafür eben eine LaLo. Möchte man lange Werkstücke vor Kopf entsprechend bearbeiten, ist das auch eine feine Sache.
 

IngoS

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Hallo,

ich möchte auf meine Lalo keinesfalls verzichten. Ich brauche sie bei fast jedem Projekt, welches ich mache. Bei Dübelverbindungen schnell, exakt und einfach, vor allem bei den Bohrungen ins Hirnholz jeder Standbohrmaschine und Oberfräse weit überlegen.
Nuten, Zapfenlöcher, Serienbohrungen, Schraubenlöcher, Taschen für Einsteckschlösser, Dübellöcher...
Holzbohrer bis 10mm für Dübel- oder Schraubenlöcher kein Problem. Für Schlitze, Nuten und Langlöcher sind Pendelschlitzfräser das Richtige. Neben sauberen Schlitzen sind sie für beide Drehrichtungen geeignet. Bis 12mm auch mit der hohen Drehzahl der Hobelwelle.
In meinen Filmen von Holzprojekten, kannst du etliche Anwendungen der Lalo sehen.
Ja, Solomaschinen mit starrem Arbeitstisch und beweglichem Motor sind bei großen Teilen besser, aber die Aussage, dass die anderen Lalos nichts taugen, ist einfach Quatsch.

Gruß

Ingo
 

Holzrad09

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v8yunkie

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Da bin ich ganz bei Ingo S: Die LaLo ist eine prima Sache - die Präzision der Verbindungen mit der Lalo sind nicht zu übertreffen, inbesondere was den Versatz angeht: Den gibt es nämlich so gut wie gar nicht. Ich habe Werkstücke mit ca. 1.80 Länge und 20cm Breite ohne Probleme bearbeitet. Ich lasse die Lalo auch immer montiert. Und ich benutze Spiralfräser, die funktionieren sehr gut.

Meiner Meinung nach eine prima Investitition, die von vielen unterschätzt wird. Auf jeden Fall günstiger, als eine Domino-Fräse, wenn auch nicht ganz so vielseitig, aber genau so präzise.

Gruss,
Thomas
 

xeenon

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Ihr macht mich neugierig. Kann jemand ein Video zeigen wie das genau funktioniert? Auf YT scheint das nicht so modern zu sein.
 

Flyer01

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Wer "nur" im kleineren Maßstab unterwegs ist und keine 10cm tiefen Schlitze braucht, für den könnte auch ein Pantorouter interessant sein. Der ist extrem vielseitig. Bei mir steht er zumindest auf der Wunschliste, wenn irgendwann mal Zeit ist...
 

VolkerDK

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Es gibt für 360 bei Maschinenmeyer eine Stemmmaschine von Record power...da sind die Löcher dann auch gleich rechteckig:emoji_slight_smile:
 

xeenon

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Danke für das Zeigen. Tatsächlich habe ich die Vorrichtung für die Hc260 gemeint.

Ich habe zwar eine Langlochbohrvorrichtung für meine, aber noch nie montiert, geschweige denn verwendet. Es fehlen scheinbar noch ein paar Teile und ich würde gerne wissen wie das aussehen soll. Vielleicht komplettiere ich dann die Vorrichtung.
 

Macchia

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Es gibt für 360 bei Maschinenmeyer eine Stemmmaschine von Record power...da sind die Löcher dann auch gleich rechteckig
die habe ich mir auch schon angeschaut.
Für das Geld momentan konkurrenzlos.
Doch das Ergebnis welches ich bei ... Küstenholz? ... gesehen habe, überzeugt mich nicht so.
Doch Videos können auch täuschen, da man nicht weiss, ob durch bessere Bedienung noch was rauszuholen
gewesen wäre....
Mir schauen die Schlitze sehr unsauber aus.

Du machst doch einiges mit Metall, kannst Dir doch eine Meißelaufnahme an die Lalo schrauben, ähnlich hier
das muss ich mir mal anschauen, doch scheint mir das einstellen der Anschläge und die Sicht von
oben bei einer "Stand-alone" deutlich komfortabler als bei meiner Langlochvorrichtung zu sein.
(hab jetzt noch Rückenschmerzen von der letzten Aktion)
Meine LaLo, obwohl der normalen Anbauvorrichtungen der Hobbymaschinen weit überlegen,
kommt nicht an Ingos Maschine ran.
Das bedeutet, dass ich bei Durchmessern von 16mm ganz deutlich die Grenzen meiner LaLo erreicht/überschritten habe.
Da klapperts im Gebälk....

Also wer sich die Videos von Ingo oder allg. LaLo-Videos anschaut, sollte auch einen Blick auf die Maschine haben.
Diese Qualität (Ingo´s Luna) ist bei weitem nicht selbstverständlich und reduziert u.U. in hohem Maße einige der genannten Vorteile.

Meine hat noch die 2 Hebelbedienung und läuft relativ schwergängig, doch muss ich sagen, ich bearbeite auch oft sehr große
Querschnitte und dafür hätte ich gerne einen vernünftige Stemmbohrvorrichtung.
Kettenstemmer wäre allerdings schon wieder zuviel des Guten.

Doch wie ich schon Eingangs geschrieben habe, die LaLo ist immer wieder im Einsatz und mit den
erwähnten Pendelschlitzfräsern (Ingo) ist das schon deutlich angenehmer.

(übrigens meine Hobelwelle dreht mit 5500 U/min. da ich aber die Drehrichtung* nicht ändern kann,
weiß ich nicht, was da mein 10mm Holzbohrer zu sagen würde :emoji_thinking: )

*zumindest nicht über einen Schalter
 

IngoS

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Hallo,

Ich habe mir einen Satz Holzbohrer mit Hartmetallschneiden gekauft (6 bis 12mm) da machen auch die 5500U/min nichts.
Für linksdrehende Maschinen gibt es ja auch Linksbohrer.

Gruß

Ingo
 

Holzrad09

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doch scheint mir das einstellen der Anschläge und die Sicht von
oben bei einer "Stand-alone" deutlich komfortabler als bei meiner Langlochvorrichtung zu sein.
Das stimmt natürlich, Ich mache es auch lieber mit der Stemmmaschine von oben, mit der Lalo hab Ich es nur 1 x ausprobiert. Diese Vorrichtung war mit im Lieferumfang und es funktioniert ja auch, aber wie gesagt, wenn man mehrere Alternativen hat, dann besser von oben.
Doch das Ergebnis welches ich bei ... Küstenholz? ... gesehen habe, überzeugt mich nicht so.
Doch Videos können auch täuschen, da man nicht weiss, ob durch bessere Bedienung noch was rauszuholen
gewesen wäre....
Mir schauen die Schlitze sehr unsauber aus.
Das liegt weniger an der Maschine sondern am Bohrer im Stemmmeißel, läßt man ihn zu weit rausschauen, dann gibt es unsaubere Löcher, schaut er gar nicht raus, dann gibt es keinen Bohrfortschritt.
Ich bin mittlerweile bei 0,8 mm Bohrerüberstand und meine Stemmlöcher sehen ganz passabel aus.
DSC_0149.JPG
die habe ich mir auch schon angeschaut.
Für das Geld momentan konkurrenzlos.
Das Teil ist nur permanent nicht lieferbar /ausverkauft.
LG
 

Macchia

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Satz Holzbohrer mit Hartmetallschneiden gekauft (6 bis 12mm)
Das ist auch eine Idee.
Habe mir erst kürzlich einen für Hartholzterrassen gekauft.
Allerdings nur einen 4mm für die Bohrmaschine... 17,- :emoji_confounded:
Wehe der hält jetzt nicht 10mal so lang...

Ich bin mittlerweile bei 0,8 mm Bohrerüberstand und meine Stemmlöcher sehen ganz passabel aus.
das sind die Tipps und Erklärungen die einem fehlen.
Somit wird die Maschine nämlich gleich wieder viel interessanter!
Wenn es die wieder gibt, überleg ich´s mir trotz der Meyer Versandkosten von 120,-....
Danke!
 

Holzrad09

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conny_g

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Also ich habe mich jetzt entschieden, dass ich das mal ausprobieren will und kaufe mir die Langlochvorrichtung für die HC 260.

Hallo,

Ich habe mir einen Satz Holzbohrer mit Hartmetallschneiden gekauft (6 bis 12mm) da machen auch die 5500U/min nichts.
Für linksdrehende Maschinen gibt es ja auch Linksbohrer.

Gruß

Ingo

Hi Ingo,

hast Du einen Weblink zu diesen Bohrern?

Ich habe den großen Satz der ENT Duradrill von ENT, finde die zum regulären Bohren auch super.
Angeblich habe die auch Schneiden auf der Seite. Sind die geeignet?

https://www.ent-werkzeuge.de/downloads/duradrill.pdf

Weiß zufällig jemand welches Futter ich brauche bei der EB HC 260?
 

conny_g

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Die Frage bzgl Futter hat sich erledigt.
Ich habe im Koffer einer alten Metabo Bohrmaschine noch ein altes Nicht-Schnellspann-Futter gefunden, das passt, 1/2 Zoll.
Ist mir noch unklar, ob das auf lange Sicht von der Spanndicke her reicht, aber für erste Versuche auf jeden Fall.

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Die Bohrfutterspannweite einer anderen Lalo von Metabo ist auch nur 14mm, also passt das schon so.

https://www.weden-metabo-service.de...en Geräte."/Zubehor_Hobelmaschinen/Anbauteile
 
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conny_g

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Ich wäre übrigens der Meinung, dass ich hier rechtsdrehende - also „reguläre“ - Bohrer brauche.
Denn wenn ich vor der Hobelmaschine stehe, so wie ich Holz zB über die Abrichte schiebe, dann schiebe ich die Bretter oben von rechts nach links. Die Hobelmesser laufen dabei gegen die Schieberichtung, also nach rechts. Also dreht die Hobelwelle aus der Sicht im Uhrzeigersinn, also rechts.
Und da ich so den LaLo-Bohrer „von hinten“ anschaue, hat der dann Rechtslauf.
 
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