Guten Abend alter Nagekäfer
das wird schon ganz schön eng werden mit den
Kosten falls du diese tanzenden Schränkchen in
der Form nachbauen möchtest.
Aber diese Möbel werden aus Birkensperrholz als
"verlorene Form" aufgebaut. Gab es hier in Köln
nach dem Krieg auch als vielfältige Bauausführung
bei Schränken, Kommoden u.a.m. Da in dieser Stadt
vom NS Regime die Verteilung der knappen Sperrholz-
bestände organisiert wurde, waren bei Kriegsende sehr
umfangreiche Materialbestände vorhanden. Ein paar so
recht clevere Geschäftsleute haben die Gunst der Stunde
sofort genutzt und in dem noch bestehenden Bedarf ihre
ersten, doch recht fragwürdigen Geschäfte gemacht. Das
war Ware deren Eigentumsverhältnisse kaum nachprüfbar
geworden war und es gab genügend Hersteller die da auch
nicht wirklich nach gefragt haben.
Zum Ausbau - Front/Rückteil formgefräst, im Frontteil auch
die nötigen Ausfräsungen für die Ausfachungen. Das geht
auf dem BAZ auch scharfeckig, ansonsten manuell nachzuar-
beiten. Einen 13mm Falz am Anlauf auf der Rückseite fräsen
und da die erste Lage 6mm Birkensperrholz reintackern. Die
zweite Lage wird im Vakuumsack aufgeklebt. Wer das nicht
hat, es geht auch mit PU und kleinen Stiften. Ordentlich mit
Spachtel abarbeiten. Schleifen, grundieren, lackieren und fertig.
Diese hübschen, lustigen Möbel werden unter dem Einsatz von
umfangreichen, öffentlichen Transferleistungen gefertigt. Nur so
ist auch der recht ansprechende Preis erzielbar geworden. Ob das
jetzt legitim ist, oder doch eher auf einer doch mehr persönlichen,
vorgegebenen Beziehung zwischen Auftraggeber/Nehmer beruht,
sei hier einmal weit hinten angestellt. Falls es zu einer für beide
Seiten befriedigenden Einnahmesituation kommen könnte, wäre
es für unser Solidarsystem eine wirklich vorbildliche Kooperation.
Gruss Harald