Massivholz Tisch aus buche ölen

Neven1534

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Hallo Leute, ich habe heute meinen Schreibtisch aus Buche (fast) fertig gestellt und wollte mich jetzt an die Oberflächenbehandlung machen.

Das Gestell ist bereits fertig verleimt und mit einer 300er Körnung geschliffen. Die Platte hab ich eben bei einem Schreiner durch die Breitband laufen lassen die ist bisher nur mit 80er Körnung geschliffen aber auch da wollte ich mit dem Exzenter noch einmal bis 300er hochgehen.

Jetzt stellt sich für mich die Frage womit ich die Platte und das Gestell oberflächlich behandeln soll, ist dieses Öl hier geeignet https://www.dictum.com/de/oele-dbf/...chwedisches-leinoel-kalt-gebleicht-1-l-705275 das hätte ich nämlich noch da.

Und wie oft sollte ich die Platte am Anfang ölen und wie lange sollte ich diese dann Trocknen lassen ?

LG Neven
 

Dusi

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Zu dem Öl kann ich dir nichts sagen, aber wie man ölt kannst du dir mal bei Heiko Rech anschauen. https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/oberflachenbehandlung-mit-ol/

Das ist ganz einfach. Ich kann mir aber vorstellen, dass das von dir genannten Öl nicht so belastbar ist, ich glaube bei Arbeitsplattenölen etc. ist auch immer noch ein Wachsanteil im Öl.

Ich selber habe sehr gute Erfahrungen mit den Ölen von Natural Farben gemacht.
 

michaelhild

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Das verlinkte ist ein reines Leinöl, das braucht WOCHEN zum aushärten.
Ich würde eher zu einem guten Möbel oder wegen den Belastungen auf dem Schreibtisch zu einem Parkett-Öl greifen.
Natural-Farben ist da ne sehr gute Adresse, Osmo ist auch nicht schlecht oder mein Favorit wenn es schnell gehen muss, Festool HD.
 

Neven1534

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Ist zwar kein Leinölfirnis allerdings steht in der Beschreibung dass es schneller trocknet als normales Leinöl.
Habe mein Schneidebrett damit geölt das war eigentlich nach einem Tag in Ordnung.

Aber gut für den Tisch scheint es ja dann eher Suboptimal geeignet zu sein. Welches Öl genau würdet ihr denn jetzt empfehlen wäre das Möbel Hartöl mit weiß Pigmenten dazu geeignet?
0,75L sollten reichen für Platte und Gestell (80x146cm) oder?
 

WinfriedM

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Sehe ich auch so: Dein verlinktes Leinöl braucht zu lange, um zu trocken. Das wird dir noch Monate später aus dem Holz kommen, wenn mal die Sonne drauf scheint. Für einen Schreibtisch, den du nicht erstmal ein Jahr ungenutzt lassen willst, ungeeignet.

Das Möbel-Hartöl von Natural ist gut, aber mit Weißpigmenten bei Buche kann problematisch sein. Macht die Buche auch langweilig, wenn es überhaupt funktioniert.

300er Schliff ist zu fein. Maschinenschliff bis vielleicht 150 und dann nochmal in Maserrichtung von Hand mit Korn 240 drübergehen. Auch dran denken: Sehr fein geschliffene Oberflächen sind sehr kratzempfindlich. Die 240 sind schon recht fein, man kann auch durchaus nur bis Korn 120 schleifen. Aber nicht mit Exzenter-Maschine, sondern von Hand, sonst siehst du die Schleifkringel.
 

Friederich

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Das verlinkte ist ein reines Leinöl, das braucht WOCHEN zum aushärten..
Durch die Voroxydation wohl weniger lange als gänzlich naturbelassenes Leinöl.
Aber sicherlich länger als Leinölfirnis mit Sikkativen.
Wenn Leinöl, würd ich lieber solche Firnis nehmen.
 

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...Das Möbel-Hartöl von Natural ist gut, aber mit Weißpigmenten bei Buche kann problematisch sein. Macht die Buche auch langweilig, wenn es überhaupt funktioniert...

Ich hatte das mal interessehalber probiert. Hat eigentlich nicht wirklich funktioniert. Wohl aufgrund der feinen Struktur der Buche bleiben die Pigmente nicht wirklich haften und man verteilt das Öl bestenfalls wolkig.
 

Neven1534

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Also ich hoffe doch dass es mit dem weiß pigmentierten Öl auf Buche trotzdem funktioniert hab es leider schon bestellt bevor ich hier gelesen habe dass es nicht klappen soll.

Bei Heiko Rech und einem anderen Hobby Schreiner scheint es allerdings ohne Probleme funktioniert zu haben mit dem gleichen Öl und auch bei Buche, weshalb ich es auch bestellt hatte deshalb bin ich jetzt etwas verwundert über die Aussage von Turin.
Der Hauptgrund war, dass mir der helle Farbton deutlich besser gefällt als normal geölte Buche dass erinnert mich immer an die 80er 90er Jahre und ich finde es einfach nicht so schön. (Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden)

https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/oberflachenbehandlung-mit-ol/
https://michael-hild.blogspot.com/2012/07/projektvorstellung-waschtisch-teil-7.html

Werde es wohl einfach an einem Teststück mal ausprobieren jetzt wo das Zeug eh unterwegs ist.

Jetzt noch ein paar allgemeine Fragen:

Wieso ist Buche was Pigmentierte Öle angeht anspruchsvoller als andere Holzarten?

Wieso ist eine Körnung 300 zu fein?
Heiko Rech schleift die Sachen im Video auch bis zu einer 320er Körnung und wenn ich da an meine ganzen Schleifsteine etc. denke kommt mir das immer noch nicht wirklich fein vor. Als ich letztens ein Stück Holz geschliffen habe war ich auch erst nach der 300er Körnung zufrieden vorher habe ich im Licht deutlich die Schleifriefen gesehen.

Das mit nochmal in Maserrichtung schleifen klingt plausibel aber gibt es wirklich etwas wie zu "fein" schleifen außer dass es im schlimmsten Fall nichts bringt. Dass man Kratzer auf einer glatten Oberfläche besser sieht als auf einer Verkratzten Oberfläche ist auch logisch wobei es sich ja um einen Schreibtisch handelt und ich nicht glaube dass der großen Belastungen ausgesetzt ist was die Oberfläche angeht.

LG Neven
 

Mitglied 30872

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...Werde es wohl einfach an einem Teststück mal ausprobieren jetzt wo das Zeug eh unterwegs ist.
...
Wieso ist Buche was Pigmentierte Öle angeht anspruchsvoller als andere Holzarten?

Ich hatte das damals mit Kunos Naturölsiegel in weiß versucht. Buche saugt das Öl sehr schnell auf. In jedem Falle bleiben die Pigmente auf dem Holz liegen, je feinporiger, desto weniger finden die Pigmente Halt. Vielleicht sollte man wirklich nicht so fein schleifen um eine gröbere Oberfläche zu behalten.
Ich weiß es nicht.
Das mit dem Probestück ist jedenfalls sinnvoll, Versuch macht kluch. Verarbeitung gemäß technischem Merkblatt. Berichte mal hier, wie Du vorgegangen bist und was rausgekommen ist.

Nachtrag: Ich habe mir Heikos Video nicht angesehen, aber im Text findet sich nichts von pigmentierten Öl.
Und den "Erfolg" bei Michael finde ich jetzt nicht so überzeugend. Vielleicht hatte ich damals auch zu viel erwartet.

Wenn Du nach Korn 300 immer noch Riefen siehst, hast Du mit 180er bzw. 240er Papier zu früh aufgehört.
 
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Neven1534

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Im Video sagt Heiko dass es sich um die weiß pigmentierte Version des Hartöls handelt, man sieht es auch etwas an der Farbe ist also genau das gleiche welches ich bestellt habe.

Ich werde mal paar kleinere Test Bretter machen und dann schau ich mal mit welcher Methode ich die besten Ergebnisse kriege und ob es auf den Tisch kommt.

Das mit dem Schleifen ist klar ich war halt erst ab der 300er Körnung so richtig zufrieden.
 

michaelhild

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Und den "Erfolg" bei Michael finde ich jetzt nicht so überzeugend.

Vorsicht! :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Zum einen muss man ganz klar sagen, egal ob pigmentiertes Öl oder Beize oder farbige Lasur, Buche ist da aufgrund der dichten aber ungleichmäßigen Struktur sehr zickig. An manchen Stellen wird ein Mittel richtiggehend weggesaugt, an anderer so gut wie gar nicht, das kann bei farbgebenden Mitteln zu Flecken führen. Von daher Buche wirklich gleichmäßig und schön vom Farbton ändern ist schwer.
Daher schleife ich sie auch recht hoch an. Das bremst zwar den Effekt von Pigmenten noch weiter, aber vereinheitlicht etwas, aber auch nur etwas die Aufnahme des Mittels.

Normal reicht auch ein Schliff bei Hartholz bis Korn 180 oder 240. Der optische Unterschied von 240 auf 320 ist gering. Ich mache das sehr feinschleifen eigentlich nur, weil ich mir so einen Zwischenschliff beim Ölen sparen kann. Ich arbeite es direkt dann mit einem Pad ein.

Das von mir verwendete Möbel-Hartöl mit UV-Blocker ist ja kein richtiges Pigmentöl. Der Anteil an Pigmenten ist ja eher gering, es verändert die Farbe von dem Holz nur wenig, verhindert eher nur das Anfeuern und schützt das Holz vor UV-Strahlung.
Ein echtes Pigmentöl, was den Farbton des Holzes richtig ändert, ist es nicht, von daher darf man da auch nicht zu viel erwarten.
 

Mitglied 30872

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Also Micha,
wieso muss ich jetzt vorsichtig sein? :emoji_wink:Was Du schreibst, deckt sich doch mit dem, was ich geschrieben habe. Man sollte eben grade bei Buche seine Erwartungen an eine Farbänderung nicht so hoch stecken.
Ich habe mich nun nicht mit dem fraglichen Öl beschäftigt, aber hinsichtlich der Pigmente hat Neven hier dann einfach die falschen Informationen gegeben. Deine Infos sehe ich auch als Bestätigung, dass es mit pigmentiertem Öl bei Buche problematisch ist.
Dann wird dieses Öl möglicherweise nicht den Erwartungen entsprechen.
 

Neven1534

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Dann ist doch alles Super und geklärt würde ich sagen :emoji_grin:

Das von mir gekaufte Öl ist gar kein "richtiges" Pigmentöl und verhindert nur dass das Holz deutlich dunkler wird genau das hatte ich mir erhofft einfach dass das Holz in etwa so aussieht wie es das jetzt unbehandelt tut.

Dann ist ja eigentlich alles Super dann muss ich nur noch warten bis das Öl bei mir angekommen ist, dann kann ich den Tisch fertig stellen und ein paar Fotos hochladen.

PS: Wenn da steht mit "weißen Pigmenten" ist es für nen Anfänger nun einmal ein pigmentiertes Öl :emoji_thinking:
LG Neven
 

WinfriedM

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Da sind weiße Pigmente drin, also ist es auch ein pigmentiertes Öl. Punkt. :emoji_wink:

Die Stärke der Pigmentierung ist von Produkt zu Produkt sehr unterschiedlich. Es gibt aber zahlreiche weiß pigmentierte Öle, die keine weiße Oberfläche erzeugen sollen, sondern lediglich die Anfeuerung ausgleichen, so dass die Holzfarbe in etwa erhalten bleibt.

Das Natural Möbelöl und Parkettöl in weiß gehört zu den wenigen Ölen, die auf Buche überhaupt funktionieren. So richtig garantieren kann man das aber auch nicht. Muster würde ich auf jeden Fall machen, auch mal mit unterschiedlichem Schliff.

Bei sehr feinen Oberflächen schleife ich bei Buche auch bis Korn 320, bei einer Schreibtischplatte wäre es mir einfach zu kratzempfindlich. Da sehe ich auch bei Korn 150 keine "Kratzer" nach dem Schliff mehr. Und so eine "gröber strukturierte" Oberfläche ist wesentlich unempfindlicher. Gerade geölte Oberflächen sind recht kratzempfindlich. Da kann schon ein dicker Ordner, den du drüberschiebst, Kratzer hinterlassen.

Bei pigmentierten Ölen ist der Schliff von großer Bedeutung. Je gröber, um so besser können die Pigmente sich verankern bzw. je stärker wird der Färbeeffekt.
 
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