Maschinentisch nach Guido Henn

Scathe

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Guten Abend zusammen,

eine kleine Frage ist bei mir aufgetaucht:

Wie ist denn das mit der Aluführung für den Führungsschinenauflieger an der Zarge mit den Spannlöchern gelöst? Da kann man ja schlecht wie gegenüber die Aluleiste fest in die Zarge einbauen, weil die dann vorsteht und beim Spannen an de Zarge stören würde.

Ist die hier einfach an dem Aufliegerbrettchen statt im Tisch verbaut, oder übersehe ich einen Trick?

Viele Grüße!
Scathe
 

Guido

ww-esche
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Hallo Scathe,

richtig, die sitzt diesmal festgeschraubt in dem Auflieger-Führungsschiene (Pos. 8). Wie du schon richtig erkannt hast, würde das Alurohr direkt an der Zarge sonst stören beim Spannen.

Viel Erfolg weiterhin und schöne Grüße

Guido
 

Berg2

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Hallo zusammen,

zu der Werkbank in Verbindung mit Spannelementen habe ich noch eine Frage: Das Funktionsprinzip der Werkstückniederhalter basiert ja darauf, dass sie sich in den Löchern verkanten. Wenn man hier mal etwas stärker anzieht, dann wirken da aufgrund der Hebelverhältnisse ganz ordentliche Kräfte lokal auf die Kanten der Löcher (je dünner die Platte desto größer).

Vom Gefühl her erscheint mir eine Platte mit 30mm Stärke nicht all zu üppig bemessen, aber vielleicht täusche ich mich da auch. Habt ihr Erfahrungen, wie dauerhaft die Löcher hier sind? Kommt es hier zu Abnutzungserscheinungen in Form von Ausbrüchen etc? Hat in diesem Zusammenhang Buche einen Vorteil gegenüber Birke?

Sofern ich mich für eine größere Plattenstärke entscheiden sollte muss ich natürlich die Maße umrechnen. Funktionell sollte sich daraus aber keine Einschränkung ergeben oder habe ich da etwas übersehen?

Danke schon mal für eure Erfahrungen.

Anton
 

Robheld

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Hallo,

mein Maschinentisch nach Guido Henn (kleine Variante) ist nun so gut wie fertig.

Letzte Aufgabe: Führungschiene rechtwimkelig einstellen. Dazu wird ja das kleine Blech (roter Pfeil) nach links/rechts verschoben.

Meine Frage:
1) Wie stelle ich das am besten ein, sodass es rechtwinkelig ist?

2) Womit messt Ihr, ob das Ergebnis auch wirklich rechtwinkelig ist. Das einzig präzise was ich habe ist ein Starret Kombniationswinkel der mit 30 cm aber zu kurz ist.

Danke schon mal
 

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Biker1002

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2) Womit messt Ihr, ob das Ergebnis auch wirklich rechtwinkelig ist. Das einzig präzise was ich habe ist ein Starret Kombniationswinkel der mit 30 cm aber zu kurz ist.

Danke schon mal

Hi,

Das Zauber Wort heißt: Satz des Pythagoras
https://de.wikipedia.org/wiki/Satz_des_Pythagoras

Damit kannst du den rechten Winkel nur mit einen Maßband sehr genau ermitteln.

In einem gleichschenkeligen, rechtwinkligen Dreieck von jeweils 50cm Schenkellänge ergibt sich damit:
Wurzel aus (50cm *50cm +50cm *50cm) = 70,71 cm

LG Andreas
 

MK81

ww-buche
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Guten Morgen,

ich baue im Moment die Multiwerkbank aus dem Buch von Guido Henn.
Da ich bisher ohne Vorderzange gearbeitet habe und ich nicht weiss wieviel sie mir wirklich bringt, hatte ich vor nur die einfache Vorderzange aus der Low-Cost Variante der Werkbank einzubauen.

Leider ist mir nicht ganz klar wie diese zu montieren ist. Die Vorderzange (feinewerkzeuge.de 307758 ) hat eine Metallplatte die unter die Tischplatte geschraubt werden muss.Auf dem Bild auf Seite 378 (denke nicht, dass ich die Zeichnung hier zeigen kann) ist die Tischzarge im Weg.

Danke,
Klaus
 
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Guido

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Auf dem Bild auf Seite 378 (denke nicht, dass ich die Zeichnung hier zeigen kann) ist die Tischzarge im Weg.

Hallo Klaus,

das ist richtig, die Metallplatte der Zange kollidiert leider mit der Tischzarge und die müsste dann entsprechend ausgeklinkt werden. Sie wird dadurch allerdings geschwächt und deshalb habe ich die Vorderzange in der fertigen Version der LowCost-Multiwerkbank zwischen die beiden mittleren Tischzargen platziert (s. Bild im Anhang). Das klappt ausgezeichnet, wie du dir in diesem Video vom Multidübler mal genauer in Aktion anschauen kannst:



LCMB-Henn.jpg

Viel Erfolg beim Bau der Multiwerkbank und schöne Grüße

Guido
 

MK81

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Danke Guido, das war sowieso mein Plan B.

Ich vermute du hast noch eine Platte zwischen der Tischplatte und der Metallplatte der Vorderzange montiert um das Gestänge weiter nach unten zu bringen?

Klaus
 

Guido

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Ich vermute du hast noch eine Platte zwischen der Tischplatte und der Metallplatte der Vorderzange montiert um das Gestänge weiter nach unten zu bringen?

Hallo Klaus,

richtig, genau so ist es, ich habe zwei 24 mm dicke Multiplexplatten aufeinander und unter die Tischplatte geschraubt. Eine Gesamtdicke von 48 bis 50 mm reicht unter der Befestigungs-Metallplatte der Vorderzange völlig aus. Die Spannbacken (Pos. 15 + 16) habe ich auch etwas vergrößert: 560 mm breit/lang x 160 mm hoch.

Gruß Guido
 

Flyer01

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Hallo zusammen,
ich befinde mich derzeit auch in der Feinplanung des Maschinentisches, mit ein paar Änderungen natürlich...
Eine Sache zum Frästisch beschäftigt mich immer wieder: Der Parallelanschlag läuft in den zwei T-Nut-Schienen. Nutze ich den Queranschlag, so muss ich den Parallelanschlag exakt parallel zur Nut des Queranschlags ausrichten. Warum aber bauen dann alle die Führung des Parallelanschlags mit nur einer Nutmutter je Schiene?? Warum nutzt man dann nicht gleich eine z.B. 10 cm lange Führung wie beim Schiebeschlitten der TKS. Einmal genau ausgerichtet und der Parallelanschlag kann nur noch parallel verschoben werden und muss nicht auf Höhe beider Schienen "feinverstellt" werden. Oder spricht etwas dagegen und ich sehe den Grund nicht?

Besten Dank,
Christian
 

FredT

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Du vermischst da zwei Dinge, die nicht grundsätzlich was mitnander zu tun haben.
Zwei Fixpunkte am Parallelanschlag dienen dazu, diesen auch feinverstellen zu können (ein Loslager, ein Festlager); durch die Winkeländerung sind klitzekleine Nachstellungen möglich: entweder mit der Klopfklopfmethode, oder über eine Verstellmechanik.
Der Queranschlag mit seiner Führungsnut ist vorrangig für Vorrichtungen gesetzt, an denen dann Werkstücke zum oder vom Fräser hin verschoben werden, zB also Zinkenvorrichtungen. Dabei braucht es den Parallelanschlag nicht. Wenn du aber was winklig am Parallel bearbeiten willst, kommt in die Führungsnut entweder ein verstellbares Kreissegment (das den Winkel festlegt, auch 90°!) und an jeder Stelle diesen zum Parallel einhält, oder du arbeitest (quasi freihändig ohne Nut) mit einem Winkelschiebebrett, das dann auch den 90° zum Parallel einhält.
Wenn du allerdings auf Verbindung beider Methoden abzielst, brauchst du einen Anschlag nach dem INCRA-(oder Woodpecker-)System, den du dann feinst genau nutparallel verschieben kannst.
 

Flyer01

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Nein, ich glaube ich vermische da nichts. Ich weiß auch um die verschiedenen Arbeitsweisen.
Es gibt doch eigentlich keinen Grund, warum man den Parallelanschlag nur einseitig verstellen können sollte. Klar sind die Änderungen in der Mitte, also beim Fräser, damit noch feiner möglich, aber prinzipiell könnte man doch die von dir angesprochene Verstellmechanik (Gewindestange mit Sternschraue) auch zentral anbringen und damit, wie beim Incra System den ganzen Anschlag parallel verschieben. Aber wieso macht das kaum einer? So aufwändig ist das doch gar nicht, den Parallelanschlag exakt auszurichten und mit der Schiene zu verbinden.
 

FredT

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Ich seh das aus Erfahrung etwas anderes, und du kannst das doch gern so bauen, wenn du die Kennung dafür hast. Im Allgemeinen sind die Anleitungen für Frästischbau aber eher für Hobbyisten ausgelegt, bei denen Funktionalität und leichte Baubarkeit im Vordergrund stehen. Verstellmechanik ist nicht nötig, wenn man eben die Klopfmethode verwendet; ist auch für die meisten Hobbyanwender voll ausreichend und auch 0,1mm genau. Mehr kostet mehr Arbeitsaufwand und Geld. Und wenn selbst Koryphäen wie G. Henn das so empfehlen, wird es schon seine Berechtigung aus der Anwendung haben.
 

Flyer01

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Ich gehe ja mit deiner Ansicht konform, es war nur als Frage formuliert, ob ich vielleicht etwas übersehe, warum man die beiden Loslager zwingend braucht. Aber deiner Antwort entnehme ich, dass man beides bauen kann. Aber du hast schon Recht, der ursprüngliche Entwurf wird tadellos und praxisgerecht funktionieren.
 

Guido

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Hallo Christian,

eigentlich muss der Frästischanschlag ja nur dann exakt parallel zur Tischnut verlaufen, wenn man darin auch den Queranschlag einsetzt. Bei allen anderen Arbeiten kann der Fräsanschlag - übertrieben formuliert - stehen wie er will :emoji_wink:. Und wie Fred schon sagte, kann man, anstelle des Queranschlags in der Tischnut, auch ein einfaches Winkelbrett direkt am Anschlag einsetzen.

Das zeige ich z. B. in diesem Video ab Min. 6:28:


Eine solche Parallelverstellung kann natürlich trotzdem interessant sein und zwar, wenn der Fräsanschlag - wie z. B. beim Incra Anschlag - exakt um bestimmte Rasterwerte wiederholgenau und jederzeit reproduzierbar positioniert werden kann. Dann kann man beispielsweise präzise Fingerzinken in vielen unterschiedlichen Rastergrößen herstellen und noch einiges mehr.

Den Incra Anschlag und diese Rasterverstellung bei Fingerzinken kannst du dir in diesem Video von mir ab Min. 7:03 ansehen:


Eine solche - nennen wir es mal - „Raster-Parallelverstellung“ ist jedoch schon ein nicht zu unterschätzender Konstruktionsaufwand und man muss sich dann fragen, ob sich dieser Aufwand angesichts des Nutzens auch lohnt. Und das muss letztlich jeder für sich entscheiden.

Aber es hat auf gar keinen Fall Nachteile, wenn du dir einen parallel verschiebbaren Fräsanschlag baust - ganz im Gegenteil!

Also insofern - leg los und zeig uns hier deine Lösung, wenn sie fertig ist und du zufrieden bist.

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen und wünsche dir viel Erfolg dabei

Beste Grüße aus der Eifel

Guido
 

xeenon

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Aloha,

Ich habe es endlich geschafft den Tisch anzufangen.

Die Rohe Tischplatte ist fertig. Ohne Löcher, Fräser oder sonst was.

Ich habe jetzt die 19 Seiten durchgelesen und würde hier gerne noch mal alle "Verbesserungen" zusammen führen. Da das ziemlich viel auf einmal war, hab ich mir fast nichts merken können (eventuell war das aber auch die Uhrzeit....). Vielleicht fällt dem einen oder anderen was ein.

- Loch Raster im 192 anstatt 96er Abstand (benötigte Löcher kann man nachholen)
- Vierkantrohr im Fräser üblichen Maß verwenden (um nicht nachstellen zu müssen)
- vordere Spannbacke 60mm stark anstatt 90.
- vierkant Führungen der langen Anschlagleiste mittig anbringen, anstatt die vorgegeben 2

Hat noch jemand ne Idee?
 

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Hallo Guido,

danke für deine Antwort. Ich werde mich an deinen Plan halten und keine aufwändige INCRA-Parallelverschiebung bauen. Der Bau wird schon genug Arbeit, man muss es nicht unnötig kompliziert gestalten. Es war für mich nur interessant, ob es mir unbekannte Gründe gibt, die dagegen sprechen.

Eine Frage zum 96er Raster: Ich weiß, dass es auf das 32er System zurückzuführen ist, aber ich habe noch nicht verstanden, was das Lochraster in der Werkbank, mit dem 32er Raster im Möbel zu tun hat. Für die 32er Lochreihen nutze ich doch eigene Schablonen. Für welchen Anwendungsfall ist ein 96er Raster (oder ein Vielfaches) erforderlich?

Danke und Gruß in meine alte Heimat (die ersten 16 Jahre meines Lebens habe ich in Kirchheim verbracht und die Schulbank in BaM gedrückt :emoji_slight_smile: )
Christian
 

FredT

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Die meisten Schablonen oder Führungsschienen-Lochraster sind in 32, verständlich, da hat man einfach ein Vielfaches für diese neue Rasterung auf der Arbeitsplatte genommen und braucht keine extra und neuen Schablonen oder Rasterstreifen.
 

Guido

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Hallo Christian,

Eine Frage zum 96er Raster: Ich weiß, dass es auf das 32er System zurückzuführen ist, aber ich habe noch nicht verstanden, was das Lochraster in der Werkbank, mit dem 32er Raster im Möbel zu tun hat.

das liegt einfach daran, das sehr wahrscheinlich die Lochplatten auf Bohrautomaten hergestellt werden, die über mehrere Bohrspindeln im Raster von 32 mm verfügen, so genannte Reihenlochbohrmaschinen. 21 Bohrspindeln - also 21 Löcher in einem Arbeitsgang - sind da keine Seltenheit. Man nimmt dann halt für ein 96er Raster immer zwei Bohrer heraus und lässt diese Bohrspindeln dann unbestückt.

Es hat also eher maschinentechnische Gründe, warum es zu diesem Rasterabstand in den Lochplatten gekommen ist. Wenn man die Löcher von Hand bohrt, könnte man sicher auch problemlos ein 100 mm Raster nehmen, das hätte höchstwahrscheinlich gebrauchstechnisch keine Nachteile.

Viele Grüße aus der ehemaligen Heimat (Kirchheim ist quasi um die Ecke :emoji_wink: und in BAM bin ich auch zur Schule gegangen)

Guido
 

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Vielen Dank, Guido, für die einleuchtende Begründung. Demnach macht es im Grunde gar keinen Sinn, sich zwanghaft an das 96er Raster zu halten, wie das aber wohl die meisten Nachbauer des MFT tun. Ich habe mich das schon lange gefragt, denn das Raster im Tisch wird ja nirgendwo für die direkte Werkstückbearbeitung herangezogen, sondern dient ja fast ausschließlich als variabler Steckplatz allerlei Hilfsmittel.

Gruß Christian
 
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