Möbelstück nachträglich Furnieren

MarioM

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Hallo zusammen,

mal eine Frage an die Restaurierungs- und Möbelbauprofis.

Es geht um mein allererstes Holzbau/Möbel Projekt.
Ein Tischkicker aus Multiplex.
Vor zehn Jahren habe ich das mit relativ einfachen Mitteln aus einem alten Multiplexschrank gebaut. Handkreissäge, Bohrmaschine, Stichsäge…

Da es damals bei der Genauigkeit an entsprechenden Werkzeugen/Mitteln/Wissen gefehlt hat, habe ich zum Dübeln von außen durchgebohrt und auch von außen durchgeschraubt.

Hat mich eigentlich nie weiter gestört.
Wichtig war mir damals nur dass er Bombenfest hält. Und das tut er.

Nun stehe ich in letzter Zeit wieder öfters zum Kickern dran. Dann betrachtet man natürlich seine damaligen kleineren und größeren Schandtaten.

So ist mir die Idee gekommen, den ganzen Kicker etwas zu „Restaurieren“
Also quasi einmal komplett schleifen um ihn von der Wachsoberfläche zu befreien, die Schrauben entfernen, die Löcher nachsenken, neu einschrauben und zu verspachteln. Damit der Korpus erst einmal glatt ist.

Um nachträglich doch noch etwas besonderes daraus zu machen, dachte ich mir, auf die Flächen könnte ich dann ein schönes Furnier aufbringen.
Einen Beispiel Kicker mit Makassar hab ich mal mit angehängt.
Bei mir sollen dann ebenfalls die Multiplex Kanten sichtbar bleiben.

Jetzt könnte man denken, bau doch einfach einen Neuen Korpus. Dann würde aber MEIN Kicker verloren gehen. Es ist ja mein erstes Möbelstück.
Auch wenn er momentan nicht der schönste ist so hänge ich dran.

Meine Frage nun:
Wenn ich das Furnier nun versuche genau zu zuschneiden und dann „nachträglich“ in die Flächen einsetzte, ob man das vernünftig hinbekommt.
Ist doch ähnlich einer Furnier Restaurierung am Möbel.
Allerdings werde ich durch das Schleifen keine 100% Eben Fläche hinbekommen.

Aufpressen würde ich das Furnier mit einer alten Küchenarbeitsplatte.
Welchen Leim könnt ihr mir hier Empfehlen?
Heißleim scheidet ja aus.
Ich hätte Titebond 3 Zuhause.
Bei meinen Hirnholz Schneidebrettchen hat der schon die ein oder andere Unebenheit beim Leimen verziehen.
Verwenden würde ich 0,5-0,6mm Furnier.
Sonst würden ja hohe Kanten entstehen.

Ich weiß, es wird wahrscheinlich ein Mords Aufwand, aber um meinen Kicker zu erhalten ist es mir das Wert.


Über jegliche Tipps und Hilfe, wäre ich sehr dankbar.

Grüße Mario
 

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TischlerTheo

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Hallo
Wenn du keine ebene Fläche hast wird das mit dem furnieren schwierig. Als Idee: Hartfaserplatte 3,5mm/ HDF mit Furnier auf die Seiten kleben.
Grüße
Theo
 

MarioM

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Hallo Theo,

also aktuell sind die Flächen zu 99% eben.
Die Platten waren damals mit 40mm zu stark und wurden mit einem Breitbandschleifer beim Schreiner etwas geschmälert.
Somit waren die vor 10 Jahren Brett eben.

Jetzt meine ich mit nicht ganz eben, wenn ich den Korpus mit dem Bandschleifer und Excenter von der Farbe befreie, werden die Oberflächen danach nicht mehr 100% eben sein.

Die Lösung mit 3,5 mm HDF scheidet aus, da ich auch die „Deckel“ und schmalen Seiten Furnieren möchte. Danach hätte ich dann überall einen genauso hohen Überstand.
Die Multiplexkanten sollen ja weiterhin zu sehen sein.

In Prinzip meine ich das wie bei einer Furnier Restauration. Nur eben auf großem Flächen.
Z.B.

Wie sieht es den mit Epoxid Harz zum laminieren aus?
Oder durchtränkt dass das Furnier?
Luftblasen sind auch immer etwas kritisch.
Noch dazu ist Expoxid kein bisschen nachgiebig.
 
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Rookie77

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Ganz ehrlich? Dein jetziger Kicker hat viel mehr Charakter und Charme, als das letzte von dir verlinkte Modell.

Gerade weil er nicht perfekt gebaut ist und aussieht, als hättest Du ihn gekauft! Außerdem erzählt die Oberfläche doch eine Geschichte. Hier mal mit Bier gekleckert, dort mal blöd angeeckt.

Ich würde ihn genau so lassen. Aber das entscheidet natürlich jeder für sich.
 

ChristophW

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Ganz ehrlich? Dein jetziger Kicker hat viel mehr Charakter und Charme, als das letzte von dir verlinkte Modell.
Dito (manche treiben einen heiden Aufwand für "industrial look"), das Argument
Jetzt könnte man denken, bau doch einfach einen Neuen Korpus. Dann würde aber MEIN Kicker verloren gehen.
versteh ich nicht, wenn du den jetzt "zuklebst" ist er zwar drinnen noch 'alt' aber keiner kann das sehen... und wenn du den Korpus neu baust, ist er ja immer noch "selbstgebaut" :emoji_thinking:

DU kannst ja auch einfach einen zweiten Kicker bauen für "repräsentative Zwecke" (Schild: Bitte nicht Anfassen nicht vergessen(!)) und einen für unbeschwerten Spielspaß...
 
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Holzsinn

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Hallo Mario,
Weil du hier meinen Film als Beispiel anführst, muss ich mich doch mal dazu melden: Also furnieren funktioniert nur mit wirklich viel Druck. Den kann ich an kleinen Stellen schon mit einem Bügeleisen erzeugen, in der Fläche aber auf keinen Fall.
Wie willst du den denn auf den großen Flächen hinkriegen? Ohne Presse ist der in der Größenordnung eigentlich nicht machbar und würde auch nur funktionieren, wenn du den Kicker wieder in seine Einzelteile zerlegst.
Das Einzige, was ich für praktikabel halte, ist 4-6mm dünne furnierte Sperrholzplatten mit System, d.h. mit schönen Schrauben und gleichmäßigen Abständen aufzuschrauben. Dann könnte das Teil annähernd so aussehen wie du es dir wünscht.

Melanie
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MarioM

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Hallo Zusammen,

Alle eure Einwände den Kicker nicht
„zu Verschönern“ haben natürlich ihre Berechtigung.
Auch mir geht das durch den Kopf. Da ich ja weiß, was es als blutiger Neuling für ein Aufwand war das Ding zu bauen.
Auch wenn es nicht so aussieht, aber die wichtigen Maße passen.
Abstand der Stangenlager, Abstand der Figuren zum Spielfeld usw. Also die inneren Werte passen.
Die ursprüngliche Idee war, einen „Turniertisch“ mit Wohnzimmeroptik zu bauen.
Damals waren alle guten Turniertische, blau, grün, blau-rot etc…
Edle, individuelle Optik gab es nur von einem Hersteller und der war und ist teuer. 3000€ +… wer hat das als junger Mensch schon schnell mal über.
Die „Turniertauglichkeit“ hab ich hinbekommen.
Der Rest ist Geschmackssache.
Die Schrauben sind dann reingekommen, weil ich dem Ponal Weissleim und den Dübeln allein nicht getraut habe.

Wie gesagt, anfangs hat es mich nicht weiter gestört. Mittlerweile finde ich, abgesehen bei den Tischbeinen, die Schraubenoptik eben nicht mehr schön.

@ Melanie,
Ich hoffe es war ok das Vid zu verlinken.
Dass das mit dem Aufbügeln nicht funktioniert dachte ich mir schon.
Mir ging es eher darum, dass hier Furnier nachträglich eingearbeitet wird.

Wieder zum Thema:

Der Tisch wird sich nicht mehr ohne Beschädigung zerlegen lassen.
Somit muss es irgendwie in diesem Bauzustand funktionieren.
Um den Druck fürs Furnieren aufzubauen, wollte ich eine Alte Küchenplatte nehmen, diese dann ordentlich anzwingen und für 24h dann dranlassen.

Alternativ dachte ich eben daran, das Furnier mit Epoxy Harz zu verkleben.
Das kommt ja gut ohne Druck aus.
Allerdings weiß ich hier nicht, wie sich sehr dünnes Furnier verhält.
Hier könnte es ohne Druckplatte, Wellen werfen und aufquellen und oder das Furnier durchtränken.

Der Korpus ist zweigeteilt.
Oberteil 18cm
Unterteil 22cm
Somit hält sich die Breite in Grenzen und ich würde mit den Zwingen überall hinkommen.

Um das Furnier dann „einzusetzen“, habe ich mir gedacht, an allen Stößen zu den Flächen eine kleine schmale V-Nut mit Stemmeisen und Ziehklinge anzubringen.
Danach das Furnier mit kleinem Überstand zurechtschneiden und aufleimen/kleben.
Zum Schluss die überstehenden Kanten mit der V-Nut angleichen um die Stoßkanten zu kaschieren…Fertig eingesetzt -> Oberflächenfinish

Oder glaubt ihr, dass diese Vorgehensweise eine Schnapsidee ist und ich es mir doch zu einfach vorstelle.

Grüße und danke schon mal an alle.
 

Gelöscht schreiner80

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Hallo Mario,

Alternativ kannst du eine HPL beschichtung draufkleben.

Das funktioniert wunderbar mit Kontaktkleber Zb. Patex dazu brauchst du keinen Druck.

Den Kleber auf beide zu verklebenden Flächen mit einer Zahnspachtel auftragen.

Gut antrocknen lassen und erst wenn es nicht mehr klebrig ist das HPL auf den Kicker pappen.

Und das machst aber am besten im Freien wegen der Lösemittel im Kleber


HPL ist das Zeug was auf der Küchenarbeitsplatten ist.

Das bekommst du Lose als Rolle in allen möglichen Dekoren.
 
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Richtiges Furnier in einer Stärke von unter einem Millimeter kannst du ohne Druck nicht flächig verarbeiten. Aber 5-6mm dicke leimholzbretter kannst du problemlos mit epoxy oder Holzleim anbringen. Aber hast du eine bandsäge und einen Dickenhobel?
 

MarioM

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Hallo Schreiner,

HPL kenn ich natürlich.
Die Innenseiten vom Oberteil sind damit beschichtet.
Außen kommt das aber erstmal nicht in Frage.
Ich möchte ja weiterhin eine Echtholzoberfläche.

Hallo Rainer,

Bandsäge nein, Dickenhobel ja.
Warum?

wie gesagt, 5-6m ist viel zu Stark.

Meinst du ich kann mit leichtem Druck mit Epoxy laminieren oder durchtränkt es mir da das dünne Furnier.

Grüße
 
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Friederich

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Also furnieren funktioniert nur mit wirklich viel Druck. Den kann ich an kleinen Stellen schon mit einem Bügeleisen erzeugen,
Seh ich nicht so. Mit Bügeleisen wird nicht viel Druck aufgebaut, und ich wüsste nicht, warum man nicht auch größere Flächen aufbügeln können sollte.
 

werists

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Die Schrauben sind dann reingekommen, weil ich dem Ponal Weissleim und den Dübeln allein nicht getraut habe.
Wie gesagt, anfangs hat es mich nicht weiter gestört. Mittlerweile finde ich, abgesehen bei den Tischbeinen, die Schraubenoptik eben nicht mehr schön.
Komplett furnieren halte ich auch für fast unmöglich.
Stattdessen würde ich überlegen wie die Schraubenbereiche zu kaschieren sind.
1.) Schrauben tiefer versenken und die Löcher mit einem Zapfenschneider passende Abdeckungen schneiden und einleimen.

2.) Nach dem Motto: "Was Du nicht verstecken kannst, musst Du betonen"
Schrauben raus, der Leim hält auch ohne, dann den Bereich (Streifen) in Funierdicke abfräsen, (Schrauben wieder rein) und den Streifen mit einem helleren oder dunkleren Funier versehen. (Alternativ Messingblech oder ähnliches)
Den Streifen wiederholen oder umlaufen lassen lässt das Ganze aussehen wie gewollt.

3.) Nur Teile (die Ecken) mit HPL, Metall, Liloleum, Leder o. ähnl. Belegen, setzt Akzente und lässt die Schrauben verschwinden.
Die Zuschnitte für die Ecken könnten dabei Trapezförmig sein. Ähnliches kenne ich z.Bsp bei Billardtischen.
Der ganze Rest bliebe vorhandene Holz sichtbar, den könnte man auch mit Lack oder Öl auffrischen.
 

Ben Benson

ww-ahorn
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celle
Ich würde auch Resopal empfehlen.
Furnier mit Epoxydharz, wie soll das gehen, das läuft doch überall hin.
 

Rookie77

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Mir würde noch Tolex einfallen (das Zeug, mit dem z.B. Gitarrenverstärker bzw. Cabinets beklebt sind). Natürlich gibt es das nicht in Holzoptik aber dafür in vielen Farben und edel sieht es auch aus. Die Struktur ist auch sehr schön (okay, das ist Geschmackssache).
 

MarioM

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Morgen,

oder doch Bügeln :emoji_wink: ?
Ist bestimmt nicht breiter als bei mir und auch nicht so viel länger.

So riesig sind Flächen auch nicht
1450 x 180
1450 x 220
680 x 180
680 x 220
680 x 125

Nochmal zum Epoxi. Das könnte man ja verschieden Viskos anmischen.
Mir gehts da nur eher drum ob sich das Furnier nicht zu stark damit vollsaugen würde.
 

carsten

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Hallo

unmöglich nicht. ABER es ist nahe an einer Sisyphusarbeit.
Schrauben ausreichend versenken. MIt 2k Spachtel zuspachteln. Alles zusammen verschleifen.
Furnier passend zuschneiden funktioniert nicht, läßt man immer größer.
Als Kleber würde ich einen Sprühkleber verwenden.
Zuerst stirnseitig, die Kanten die KEIN Furnier/ HPL bekommen sollen abkleben. Sprühkleber aufsprühen. Gegenseite ebenfalls, Klebestreifen abziehen und neues aufziehen. Ablüften lassen. Furnier/ HPL auflegen evtl mit Stäbchen als Zwischenlage oder Helfer. Andrücken. Vorherige Trockenversuche sind ratsam. 2. Einsatz Klebeband damit das Furnier nicht am Holz anhaftet
Mit Bündigfräser die erreichbaren Überstände bündig fräsen und gleich auch Fasen. Dann die Überstände zu den durchlaufenden Seiten mit einem Schriftenfräser im gleichen Winkel zu dem Fasenfräser bearbeiten/ bündig fräsen. Hier kann eine Führungschiene als Führung dienen.
Danach die Längsseiten im gleichen Maße bearbeiten ( da reichen dann Bündigfräser und Fasenfräser). Dann die vorhanden Löcher und Bohrungen vorsichtig durchstoßen und auch mit dem Bündigfräser abfahren und danach leicht fasen. Kanten mit Schleifpapier glätten. Bei Furnier Oberfläche Schleifen und dann alles lackieren. Bei HPL was ich persönlich auch favorisieren würde, nur die Kanten lackieren.
 

Holzsinn

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Wenn dir so viele Profis abraten, lass das Furnieren am fertigen Stück doch einfach bleiben. Das bekommst du als Anfänger nicht glatt hin, als Profi wäre es auch zweifelhaft, weil die Bedingungen einfach nicht passen.
Als Test empfehle ich, mal mit einer Wasserwaage oder einer ähnlich geraden Leiste über die zu furnierenden Flächen zu fahren und zu prüfen, ob die wirklich so plan sind, das nirgendwo ein Lichtspalt zu sehen ist. Nur dann wäre flächenmäßiges Furnieren evtl. möglich.

Melanie

p.s. Nichts für ungut, aber manchmal grenzt der Schaffensdrang von Anfängern schon an Sturheit: wenn ein Projekt nicht ohne größere Schwierigkeiten umsetzbar ist, hilft auch fünfmaliges Nachhaken nichts...
 

MarioM

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Hallo Carsten,

mal eine Antwort die mir Motivation gibt.
Danke dafür.
Mir ist/war durchaus bewusst dass es nicht einfach wird.
Auf Sprühkleber wäre ich jetzt nicht gekommen.
Das muss ich mal vorab probieren.
Verträgt sich dass dann mit einer 2K Lackierung?
Die ist ja meist Lösemittel basiert.

Hallo Melanie,

keine Sorge ich nehm’s niemanden krumm.
Ich wusste auch vorher schon das ich auf Widerstand stoße.
Der Ton hier im Forum ist zumeist immer sehr freundlich und hilfreich. Da gibt es durchaus schlimmeres.
Ich bin zwar kein Profi, aber als Holzwerken-Anfänger würde ich mich auch nicht mehr bezeichnen.
Ja, ich bin hartnäckig und frage/hake oft auch 10x nach. Manchmal lohnt es sich und es kommt eine Antwort wie von Carsten.
Sonst hätte ich das ein oder andere Projekt auch nie beendet.
BTW aber offtopic:
Ich habe mal ein Motorrad quasi selbst gebaut/umgebaut.
98% haben gesagt, lass das. Ist nur was für Profis.
Was soll ich sagen, ich hab’s gemacht und es fährt immernoch. Durch gutes einarbeiten sieht’s auch nicht nach DIY aus.
 
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TinaRestauro

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Hallo,
Man könnte den Korpus des Kickerkastens in alter Manier mit SÄGEfurnier und GlutinWARMleim furnieren. Wurde gerade in der Biedermeierzeit auch mit großflächigen Furnieren so gemacht. Wenn man das beherrscht und jetzt nicht gerade auf ein schön gespiegeltes Furnier Wert legt, ist das bei dem Kickerkasten an einem Vormittag erledigt (ohne anschließende Schleifarbeit und Oberflächenbehandlung). Stichwort wäre hier Furnierhammer und Ausgleichsfeuchte.... Man benötigt dafür nicht mal Zwingen oder ein Bügeleisen....
Vorversuche und üben natürlich vorausgesetzt.
Die aufgebrachte Oberfläche auf den jetzigen Kasten müsste dafür natürlich abgenommen werden
Also furnieren funktioniert nur mit wirklich viel Druck. Den kann ich an kleinen Stellen schon mit einem Bügeleisen erzeugen, in der Fläche aber auf keinen Fall.
So viel dazu...
 

MarioM

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Hallo Tina,

danke auch für deine Antwort. Klingt ganz interessant. Eventuell kommt auch das in Frage.
Da muss ich mal etwas recherchieren.

Ich habe mich jetzt und vor allem nach Carstens Antwort, dazu entschlossen es durchzuziehen.

Probematerial sowie Furniersäge und Funrierklebeband sind bestellt.


Dann gehts erst mal an die Vorversuche.
Wenn das gut klappt werd ich’s in der Projektvorstellung zeigen.
 

MarioM

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Hallo Uli,

ja die werden dann zum Schluss gefast.
Die Multiplexkanten sollen ja ohnehin sichtbar bleiben.
Nach dem Flächenschliff werden die rundgelutschten Kanten, denke ich etwas minimiert sein.
Sehen aber auch schlimmer aus als sie sind.

Das ich kein 100% Ergebnis bekommen werde, ist mir durchaus bewusst. Aber nur schleifen und wieder lasieren kommt halt erst mal nicht in Frage.

Jetzt kommt es auf den Probeversuch an.
Und natürlich wie die Oberfläche nach den Lackabtrag aussieht.

Ich hab natürlich nicht die besten Voraussetzungen am Objekt.

Hier nach ersten Abtrag mit der Ziehklinge.
Danach wird nochmal über alles geschliffen.
 

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netsupervisor

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Mit einer Vakuum-Furnierpresse würde ich ohne weiteres meinen, dass man die Teile in Eigenregie furnieren kann. Es wird aber zunächst daran scheitern, dass du dir entsprechendes Equipment zulegen musst.
Ich arbeite mit einer Selbstbau-Vakuumpresse, bestehend aus zugeschweißten PE-Säcken, Entlüfternetz und einer Thomas Pumpe. Solche Bauteile habe ich schon einige furniert, es geht also auch in der Praxis.
Mit Zulagen und Zwingen habe ich frühzeitig aufgehört, nachdem ich die ersten Leimblasen und Durchschläge, Kürschner und Co hatte. Seither arbeite ich mit der Vakuumpresse, Weißleim trage ich mit dem Tapetenroller auf. Löcher, krumme Werkstücke und scharfe Kanten sind mir damit fast schon egal, im PE-Sack zieht sich alles glatt oder über die Kante. Will ich Löcher kaschieren, werden sie verspachtelt.
 

uli2003

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Die Multiplexkanten sollen ja ohnehin sichtbar bleiben.
Komplett? Dann muss das Furnier ja exakt an der (Innen-)Kante aufhören. Ich sage mal im Voraus - das bekommst du nicht akzeptabel hin.
Der Leimauftrag sollte, schon um Durchschlag zu vermeiden, sehr gleichmäßig und nicht zu dick sein. Sprühkleber könnte hier helfen, aber die Kleberreste nachher zu entfernen dürfte schwierig sein.

Ich wäre hier persönlich aufgrund des zu erwartenden Ergebnisses auch beim HPL. Es gibt schöne, sehr realistische Holzdekore (persönlich würde ich farbig arbeiten..), dazu mit Synchronpore und schön matt. Da muss der Laie schon 2-mal hinsehen ob es kein Echtholz ist, und durch eine matte Oberfläche kaschierst du so manche Delle.
 

MarioM

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Hallo,

das mit der Vakuumpresse habe ich mir tatsächlich auch schon angesehen.
Das Equipment daür habe ich natürlich nicht.
Ob sich dass für das eine Furnier Projekt lohnt!?
Aber man weiß ja nie.
Ich habe mir für meine Hirnholzbretter auch extra einen Dickenhobel gekauft…

@uli
Ja die Kanten sollen komplett Sichtbar bleiben.
HPL ist noch nicht komplett ausgeschlossen.
Kommt auf meinen Probeversuch mit echtem Furnier an.
Der Sprühkleber ist auch nicht ausgeschlossen Siehe Carstens Tipp.
Auch hier werde ich einen Versuch starten.

Mein Plan ist, an den (Innen)Kanten zu den Stößen eine kleine V-Nut anzubringen.
Ich weiß nicht ob man es auf dem Bild erkennt, aber das habe ich zum Teil schon mit Stemmeisen und Ziehklinge gemacht.
Danach dann das Furnier mit Überstand auf die Fläche aufbringen (siehe Carstens Tipp mit abkleben der Multiplex Kanten)
Anschließend wenn das Furnier fest ist, dieses in dieser V-Nut mit dem Cutter oder der Furniersäge abschneiden.

Zum Schluss dann die Furnierkanten wieder an diese V-Nut angleichen.
(Alternativ mit Oberfräse, Schiene oder Anschlag und V-Nut Fräser)

Grüße Mario
 
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