Lowboard Kernbuche massiv

koala

ww-robinie
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Hallo an alle,
4 Monate steht jetzt die Vitrine in unserem Wohnzimmer, und ich hab da ein kleines Problem...
Ich habe ja nun Leimholztüren mit Gratleisten für die Vitrine verwendet, da habe ich das schwinden des Kernbuche-Leimholzes etwas unterschätzt...
Ich habe oben/unten ca. 3mm Fuge, links und rechts sind es jetzt nach wiederholtem nachstellen der Scharniere (sind jetzt in ihrem Einstellbereich am Ende...) aber insgesamt ca. 13mm... (5mm Scharnierseite, 8mm Griffseite)blöde Optik jetzt irgendwie!
Hat da jemand einen Tipp für mich? Meine Idee wäre jetzt die vordere Lamelle an der Griffseite absägen, und ein breiteres Stück wieder anleimen, nacharbeiten, Kanten runden, neu ölen und dann wieder anbauen.
Erstaunlicherweise habe ich für die mittlere Tür (die mit dem Glas drin) wohl genug Luft für die Glasplatte gelassen, da ist zum Glück noch nichts mit passiert!
Was lernt man daraus? Leimholz über 12 Monate im Keller ablagern reicht wohl nicht?
 

Michael82

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Oder genau das (Lagerung im Keller) ist das Problem. Die absolute Luftfeuchtigkeit ist im Keller, gerade im Winter, oft höher als im beheizten Wohnbereich.
 

dascello

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Man lernt daraus: Vollholz verlangt nach Vollholz-Design. Die Altvorderen haben sich nicht aus Jux und Dollerei mit Rahmen und Füllung rumgeschlagen. Plattenwerkstoffe lassen sich nicht einfach durch Leimholz ersetzen.
Gruss
Michael
 

v8yunkie

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Was man daraus lernt (und das habe ich sowohl bei meinem Buche-Schrank als auch bei meinem letzten Projekt, Kirschholz-Esstisch wieder gesehen): Man sollte das Holz in der (nahezu) gleichen Umgebung (speziell Luftfeuchtigkeit) verarbeiten, wo es nachher auch zu stehen kommt - WENN man den Platz dazu hat. Ich hatte den leider für beide o.g. Projekte auch nicht. Bei meinem Esstisch sitzen die Beine an den Ecken jetzt auch nicht mehr ganz so schön, wie am Anfang (wo das Holz noch nicht ganz "fertig-ausgedünstet" war).

Aber was soll ich machen - ich hab keine so grosse Werkstatt mit Wohnzimmerklima und muss derart grosse Projekte grösstenteils in der Garage machen. Der Feuchtigkeitsgehalt ist dort ca. 3% grösser. Klingt nicht viel, macht aber bei Buche quer zur Faser ca. 4mm auf 40cm Schwinden aus.

Bei Deinen Glastüren vermute ich mal, das die Querfriese die Faser längs zum Querfries haben - in dieser Richtung findet kaum Schwinden statt. Bei den Vollholztüren hasst Du die Faser so liegen, das da Schwinden horizontal stattfindet, daher öffnen sich die seitlichen Fugen.

Konstruktiv kannst Du das vermeiden, in dem der Korpus die Faser bei den horiztonalen Platten in der gleichen Richtung zu liegen hat - was aber ein Problem ist, wenn das lange Platten sind, die Last tragen sollen.

Also hilft am Ende doch nur, das Holz in der späteren Umgebungs-Feuchtigkeit zu verbauen, damit nach dem Anpassen nix mehr passiert. Ach ja, und latürnich eine gleichmäßige Behandlung aller Teile (also gleiche Schichtstärken und sowohl auf Ober und Unterseite).

Gruss,
Thomas
 

koala

ww-robinie
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Hallo an alle,
danke für die (ernüchternden) Beiträge...
Leider hat mir jetzt keiner so wirklich geholfen...gebaut ist der Schrank ja nun mal, und ich werde das bei zukünftigen Projekten sicherlich berücksichtigen...
Aber ich werde jetzt nicht die Türen in eine Rahmen/Füllung-Konstruktion ändern, da fehlt mir einiges an Werkzeug und Erfahrung, und auch am passenden Werkstoff dafür! Für den Rahmen müsste ich ja schon ausgesuchte Stücke haben...und außerdem soll das ganze ja auch zum Lowboard und zum Highboard passen!
Was haltet ihr von meiner Idee, das ganze sozusagen etwas zu verbreitern?
 

ChrisOL

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Hallo Manfred,

ich würde da vorerst nichts anleimen. Wir haben doch jetzt gerade erst die Zeit mit der geringeren Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen hinter uns. Die Tür kann im Spätsommer schon wieder ganz andere Spaltmaße haben. Lass das einfach noch mal ein halbes Jahr so wie es ist, nicht das du im Sommer wieder etwas absägen musst.

Wie breit sind denn die Türen? Bei 50cm bis 60cm können die im Jahresverlauf durchaus 5mm bis 6mm Quellen und Schwinden, wenn man von der "dicken-Daumen-Regel" ausgeht, dass 1% Breitenänderungen im Jahresverlauf auftreten können.


Viele Grüße
Christoph
 

koala

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Hallo Christoph,
vermutlich ist das die beste Lösung. Aber wie das so ist, ich bin da eher ungeduldig, und meine Frau hat das noch nicht einmal bemerkt?!
Und bei anderen Dingen ist das wieder genau umgekehrt.
Also ich werde das jetzt erstmal so lassen, und ganz ehrlich: Ein Jahr ist schnell um, mal sehen wie sich das im Laufe der Zeit so ändert, wären in unserem Haus nicht die ersten Türen, die im Herbst klemmen und nach der Heizperiode vieeeeel Fuge produzieren!
Danke, die einfachsten Lösungsansätze übersieht man leicht!
 
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