Live-Edge Massivholzplatte an dünner Stelle von unten verstärken

steamrick

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Moin,

ich habe unlang eine neue Schreibtischplatte gekauft, mit der ich soweit zufrieden bin. Allerdings hab ich bei einer besonders dünnen Stelle der Kante Bedenken, dass das Holz bei einem Tollpatsch-Oops-Moment sehr leicht zu beschädigen ist.

Mit provisorischer Messvorrichtung (Frühstücksbrett an die Unterseite des Tisch geklemmt) habe ich mit Messschieber die Gesamtdicke mit Brett (63,7mm) sowie die Distanz von Unterseite Brett zu dem Teil der Tischplatte gemessen (60,2mm). Die Differenz der Messungen muss ja die Dicke vom dort vorhandenen Holz sein und 3,5mm Holz ist sehr wenig im Vergleich zur Durchschnittsdicke der Tischplatte von ca. 50mm.

Ich habe auch Fotos von der Stelle gemacht:
24-03-06 13-58-21 1522.jpg 24-03-06 13-58-30 1523.jpg

Zur Einordnung noch ein Foto der gesamten Unterseite der Tischplatte mit der Stelle markiert:
24-02-24 14-31-01 1456.jpg

Und einmal die andere Perspektive mit der Oberseite, auch wieder mit der Stelle markiert.
24-02-24 15-12-48 1460.jpg


Was ich letztendlich befürchte ist, dass sich jemand versehentlich genau auf die dünne Stelle mit dem Ellenbogen drauf knallt oder etwas schweres drauf fallen lässt oder sich genau auf den Teil der Kante setzt oder oder oder.


Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich das am besten verstärkt / stabilisiert bekomme? Das ist die Unterseite vom Tisch und wird auch die Unterseite sein, muss also nicht super bildhübsch sein. Aber:
1) Sollte sich applizieren lassen während ich den Tisch weiter nutze und
2) Nicht allzuviel handwerkliches Geschick erfordern


Mein Gedanke war es, mit irgendwas kratzigem (Stahlwolle?) die Beschichtung an der Stelle anzurauen und dann einen besonders dickflüssigen Epoxidharz in mehreren dünnen Schichten aufzubringen bis dort von unten eine vernünftige Menge stützendes Material ist.

Die Frage wäre hier dann, wie man das Harz anrühren müsste damit es nicht einfach alles abfließt und runter tropft - und ob das überhaupt so viel Stärke einbringen würde wie ich mir erhoffe.


Eine Demontage der Tischplatte würde ich nach Möglichkeit vermeiden. Nicht nur, dass ich den Schreibtisch brauche, sondern auch, dass das ein riesiger Aufriss ist weil es vier Personen braucht um die große und sehr schwere Platte vom Tischgestell zu heben und umzudrehen. Außerdem müsste ich mein gesamtes Kabelmanagement wieder neu machen...

Gruß
steamrick
 

Mitglied 59145

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Wenn du darauf keine Schmiedearbeit machst, Schweinehälften zerlegst oder ähnliches, passiert da nichts.

Epoxy kannst du genauso gut machen wenn doch was passiert ist.
 

steamrick

ww-pappel
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Ist doch egal, wie man das nennt. Einen Standard gibt's da eh nicht.
Ich denke ich hab den Begriff vermutlich bei Blacktail Studio aufgeschnappt, aber einige der Shops die ich mir bei der Suche nach meiner Tischplatte angesehen hatte haben den Begriff auch verwendet - und das im deutschsprachigen Raum.

Für Waldkante ist bei mir das zweite Google Ergebnis ein Reiterhof, das kann also kein allzu häufig verwendeter Begriff sein.

Epoxy kannst du genauso gut machen wenn doch was passiert ist.

'Genauso gut' ist bei dir wohl ein sehr dehnbarer Begriff. Ich habe den Verdacht, dass das nach einer Reparatur dann schon einen gewissen Aufwand mit sich bringt um die Oberflächenbehandlung wieder so hin zu bekommen wie beim Rest vom Tisch.


Mangels anderer Vorschläge habe ich mich ein wenig umgeschaut und diese Epoxy-Mischung gefunden, die sehr dickflüssig und für dünne Schichten geeignet sein soll.
 

Zappodrom

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Durchaus möglich.

Was meine originale Fragestellung bezüglich 'wie würde man es denn überhaupt machen' noch immer nicht beantwortet.
Naja, wenn mal irgendwann tatsächlich etwas genau an der Stelle "passieren" sollte, betrachtet man das Schadensbild und findet dann eine geeignete Lösung. Warum vorher Zeit, Geld und Mühen aufwenden mit der Gefahr vielleicht auch etwas zu "verschmieren", wenn es nicht notwendig ist? Ich würde auch erst aktiv werden wenn es nötig wird.
 

raziausdud

ww-robinie
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Oberfräse vorhanden? Dann könntest Du mit einem Scheibennutfräser eine Nut parallel zur Tischoberfläche fräsen und in diese Nut ein passend zurechtgefeiltes Stück Metall einkleben.

Es soll auch Leute geben, die können eine Handkreissäge hochkant führen, um so eine Nut in die Kante zu sägen. Ich hatte mal für etwas ähnliches die HKS auf ein Winkelbrett montiert, das ging recht gut - an geraden und rechtwinkligen Kanten. Ich könnte bei Bedarf ein Foto von der Vorrichtung machen.

Rainer
 
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mj5

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Moin @steamrick

Lieber "live edge" als "live wire"! :emoji_grin:

Das ist die nordamerikanische Version der "Schweizer Kante". Ich denke auch, da wird nicht viel passieren. :emoji_wink:
Man sollte halt nicht drauf rumtrampeln. Aber per Ellenbogen da was kaputt zu machen? Chuck Norris!
Und jetzt daran rumzuarbeiten macht eher Schaden als das es nuetzt.
Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich das am besten verstärkt / stabilisiert bekomme? Das ist die Unterseite vom Tisch und wird auch die Unterseite sein, muss also nicht super bildhübsch sein. Aber:
1) Sollte sich applizieren lassen während ich den Tisch weiter nutze und
2) Nicht allzuviel handwerkliches Geschick erfordern

Mein Gedanke war es, mit irgendwas kratzigem (Stahlwolle?) die Beschichtung an der Stelle anzurauen und dann einen besonders dickflüssigen Epoxidharz in mehreren dünnen Schichten aufzubringen bis dort von unten eine vernünftige Menge stützendes Material ist.
Du koenntest horizontal ein paar Stahrohre als Armierung einbauen und die notwendigen Bohrungen mit passenden Holzstopfen verschliessen.
Aber zum Einen macht das wenig Sinn, zum Andern braucht es ein gewisses handwerliches Geschick. Und da jetzt noch irgendwie Epoxy drauf zu tuenchen ist vergebene Liebesmueh.
Wenn Du mit der Platte zu grosse Bedenken hast, dann rede mit dem Hersteller/Verkaeufer wg. Umtausch.

Ist das Gestell in der Breite (also von Vorderkante zu Hinterkante) mit Langloechern verschraubt?
 

steamrick

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Okay, Epoxy habt ihr mir erfolgreich ausgeredet. Kostet so auch weniger Geld.

Oberfräse usw. ist (noch) nicht vorhanden und erste Experimente damit würde ich nicht an dem dünnsten Teil der Platte machen wollen.

Ist das Gestell in der Breite (also von Vorderkante zu Hinterkante) mit Langloechern verschraubt?
Da keine Langlöcher vorhanden sind und ich nicht ewig am Gestell rumfräsen wollte hatte ich wie hier besprochen stattdessen nur entlang einer der Gestellbalken in Faserrichtung vier Schrauben gesetzt damit man die Platte nicht versehentlich verschieben kann wenn man sich gegen lehnt oder ähnlich.

Bei dem Eigengewicht der Platte müsste sich da schon ein Elephant* auf die Kante stützen damit die versucht abzuheben.

Damit ist die Platte in Breite nicht fixiert und kann arbeiten ohne gegen das Gestell zu kämpfen.


*Eigentlich wollte ich hier einen 'deine Mutter' Witz machen, aber ich weiß nicht, wie die Forenkultur dazu steht
 

derdad

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Durchaus möglich.

Was meine originale Fragestellung bezüglich 'wie würde man es denn überhaupt machen' noch immer nicht beantwortet.
Wenn ich so einen LifeEdge Tisch haben wollte würde ich (Als Profi für Kundschaften) genau gar nix machen. 3,5mm ist ja nur ein kleiner Bereich, rundherum wird es sofort mehr. Um das zu brechen müsstest du extreme Gewalt anwenden. Auf dieser Platte traue ich mich mit meinen 80kg herumzutanzen ohne aufzupassen wo ich hintrete.
LG Gerhard
 

wasmachen

ww-robinie
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Würd da einfach ne Arbeitsplatte drüberlegen.
Bei soviel ausländischen 'Fachbegriffen' wirds keine Schreibtischplatte sein :emoji_thinking:
 
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