Leimholz Fichte nach dem Beizen extrem fleckig

WinfriedM

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Fachbegriffe sollten schon richtig eingesetzt werden, vor allem, wenn sie etwas völlig anderes bedeuten und zu großen Irrtümern führen können. Man stelle sich mal vor, jemand versteht unter "Phase" den "Schutzleiter" und das dann in diesem Forum. :emoji_wink:

Verseifung ist der Prozess aus dem Seife entsteht. Die Anwendung von Seife hat nichts mit Verseifung zu tun.

Soll ja denke ich auch ein wenig der Anspruch dieses Forums sein, über Fachbegriffe und deren Bedeutung aufzuklären.
 

kgb007

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Booaaar ey, was ziehst Du Dich daran so hoch :confused:

Nur weil er statt einseifen verseifen in seinem Blog schrieb.

Schreinerlein: Entharzen



Nein, darum geht es nicht. Meines Erachtens ist die Beschriebene Lösung vollkommen wirkungslos. Man kann Harz verseifen. So weit richtig. Aber nicht mit Seife!! Das macht man zB mit Ätznatron Handelsüblich Rohrfrei. Aber mir scheint die Diskussion hier sinnlos.


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uli2003

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Hier gehts ja einfach nur um ein Wort und wie das definiert ist. Man kann jedes Wort beliebig definieren und oft werden Fachbegriffe unterschiedlich definiert.

Die Fachwelt ist sich recht einig was den Begriff beizen angeht.

Es gibt:

Chemische Beizen (die Beize reagiert mit der Gerbsäure des Holzes, falls vorhanden),
oder halt als Vorbeize eingebracht (Pyrogallol, Tannin, Benzkatechin, Paramin..., je nach gewünschtem Farbton), nennt sich dann auch Doppelbeizen.

Farbstoffbeizen - das heißt, wie oben richtig genannt, nur färben, umgangssprachlich allerdings auch beizen.

Positivbeizen (in der Regel für Nadelhölzer), diese reagieren mit dem Lignin der Zellwände.

Interessant. Bei Verwendung einer Lasur saugt das Holz also nicht unterschiedlich, soso...

Eine Lasur wird in der Regel nicht so tief eingesaugt, da sie dickflüssiger ist und nur als färbende Schicht aufgelegt wird. Farbstoffbeizen sind in der Oberflächenspannung reduziert, eben damit sie noch tiefer bzw. besser eindringen können.

Und genau hier liegt das Problem des TE - die Kiefer nimmt die Beize sehr unterschiedlich auf. Nadelholz in Verbindung mit Farbstoffbeizen ist noch nie eine gute Wahl gewesen.
Egal ob Korn 80 oder 240 geschliffen.

Grüße
Uli
 

Bastelheiko

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Tja, wer kann Sie schon unterscheiden? Die Superprofis, die Wikiabonenten, die Google- und Let´s Basteljünger!?
Dazu jede Menge Schwanzlängenwettbewerbe.
Aus einfachen Bastelarbeiten hochwissenschaftliche Abhandlungen zu verfassen (ohne das Material live zu sehen oder zu fühlen) bringt dem TE wahrscheinlich genau so wenig Infos wie es kontraproduktiv ist, dass billigste Zeug mit Baumarktware billig zu veredeln.

Dabei es so einfach, erst die unwichtige Seite zu behandeln oder ein Probestück. Und dann bei Bedarf den Hersteller direkt anzurufen.
Beim Hersteller sitzen halt die Profis, die wirklich Ahnung von der Materie haben.

Billiges Material genau nach technischem Merkblatt zu verarbeiten bringt meist mehr, als das gleiche mit hochwertigem Material zu versuchen.
Nur gibt es im Baumarkt nun mal weniger technische Merkblätter als ein paar kleingedruckte Bedienungsanleitungen. Dafür haufenweise Mitarbeiter ohne Ahnung.

Mir ist es vor etlichen Jahren mal passiert, dass ich voller Begeisterung vom Schleifbild meines neuen Exzenterschleifers vieeeeellllll zu fein schliff, so dass ich wahrscheinlich die Poren oder was auch immer verschmiert hatte und das Ergebnis unschön aussah.
Habe alles wieder runtergeschliffen und bis 100er oder 120ziger Körnung geschliffen und alles war so wie ich es mir gewünscht habe.
Rat kam vom Tischler...

Ich hoffe sehr, dass der TE dann auch die Auflösung des Rätsels postet...
 

uli2003

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dass ich voller Begeisterung vom Schleifbild meines neuen Exzenterschleifers vieeeeellllll zu fein schliff, so dass ich wahrscheinlich die Poren oder was auch immer verschmiert hatte und das Ergebnis unschön aussah.

Zu fein schleifen kann man nicht. Wenn etwas verschmiert, dann nicht vom schleifen.
In der Tat ist es allerdings so, dass eine nicht zu fein geschliffene Oberfläche eine Farbstoffbeize gleichmäßiger abbildet, ganz einfach weil die Oberfläche gröber aufgeraut ist.
Der Farbton wird dann im gleichen Zug auch intensiver.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Genau, ist ein typischer Irrglaube, man würde Holzporen verschließen oder verstopfen durch zu feines schleifen. Es gibt einfach nicht so tiefe Schleifrillen, wo sich die Farbe ansammeln kann.

Egal, wie fein man schleift, Holz bleibt offenporig und saugfähig.
 

Besserwisser

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Die Fachwelt ist sich recht einig was den Begriff beizen angeht.
...
Farbstoffbeizen - das heißt, wie oben richtig genannt, nur färben, umgangssprachlich allerdings auch beizen.
...

Ganz einig ist man sich da wohl nicht ...
Alles an bei mir vorhandenen Fachbüchern spricht grundsätzlich von beizen. Auch der Spannagel schreibt "waserbeizen" (als Verb) zum färben, wenngleich mit o.g. Einschränkung, lediglich Krauth (1902, sic!) unterscheidet zwischen färben und beizen, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Begriffe als auch die Wirkung in der Praxis nicht klar voneineinander zu trennen seinen.
 

uli2003

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Gegen die Bezeichnung Beizen für das Färben spricht ja auch nichts. Es hat sich ja auch so eingebürgert. Ich müsste mal in den Lehrbüchern nachsehen, wie es da gehandhabt wird.
Nicht jeder dünnflüssige Farbauftrag ist umgangssprachlich eine Beize.
Wo fängt die an, wo hört die auf? Für mich verursacht eine Beize eine chemische Veränderung, eine Farbe bringt Farbpigmente ins/aufs Holz.

Grüße
Uli
 

uli2003

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Im Spannagel werden in fast einem Satz zwei unterschiedliche Themen mit 'Seife' angesprochen.
Ersteres bezieht sich auf die Hydrolyse des Esters (in diesem Fall das Harz) mit einer Lauge, zweites meint das Auswaschen von Leimresten mittels Seifenlösung.
Auch wenn bei der Hydrolyse Seife entsteht, hat das nichts miteinander zu tun!
Nicht dass das noch falsch aufgefasst wird.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Nicht jeder dünnflüssige Farbauftrag ist umgangssprachlich eine Beize.
Wo fängt die an, wo hört die auf?

Ganz klar abgrenzen wird man es nicht können. Aber eine Beize zieht in der Regel ins Holz ein, bildet so gut wie keine Schicht und hat in der Regel keine/kaum Bindemittel. Deshalb muss auch ein Lack obendrüber, als Alleinbehandlung nicht geeignet.

Nun gibts aber z.B. auch Wachsbeize, die durchaus wieder ordentlich Bindemittel enthält und auch leicht schichtbildend ist. Die Industrie erfindet eben auch alle möglichen Mischformen, die sich nicht mehr klar zuordnen lassen.
 
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