Leimen und so

Mitglied 24010 keks

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Das würde die Sache etwas vereinfachen. Aber ganz leicht geht's trotzdem nicht. Und zerdrücken ist eher nicht möglich. Da ist die Krafteinleitung nicht passend.
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Achja, noch fürs Protokoll:
Leimfuge mit Kreissägeblatt erstellt.
Sägeblatt Escho 350mal 3,6/2,5 Z=32WZ.
Drehzahl 5500/min.
Also ein relativ grobes Blatt, welches durch die Wechselzahnung aber speziell bei Längsholz recht ruhige und saubere Schnitte ermöglicht.
Ermittelt durch persönliche praktische Erfahrung.
 

fahe

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Was schlägst du für ein Holz vor?
...also, wenn Du schon so fragst.
Ein Stückchen feinster Rio-Palisander sollte die Wissenschaft doch wert sein.
Und natürlich ein Stück öltriefende Olive aus IInteresse.

Gesägt wurde natürlich mit einer Martin! :emoji_heart_eyes: :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye::emoji_wink:
...das ändert natürlich alles.:emoji_wink:

Ich hab' meiner bescheidenen PK250 Aluspielkiste gestern endlich mal die schon lange rumliegende scharfe Russin namens "Larissa" gegönnt. Ist ein Längsschnittblatt.

Ich war baff erstaunt, wie butterweich das durch 38mm Eiche ging. Schon der Ton beim Sägen... viel tiefer, geradezu Wohlfühlharmonien. Und ein wirklich verleimreifer riefenfreier Schnitt.

Aber was ist eine scharfe Larissa in 'ner Alukiste schon gegen ein Escho in Uropas Gusskiste. :emoji_sunglasses:
 

predatorklein

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Moin

Nach dem trocknen werde ich die Ecken unter gleichen Bedingungen zerdrücken (mal sehen ob die Hinterzange der Hobelbank ausreicht), dann sieht man wo das ganze bricht.

Komm bei uns vorbei , wir haben eine kleine Hydraulikpresse , da kann man dann sehen , wie viel Druck man braucht , um die Verleimung zu brechen :emoji_slight_smile:

Versuche in der Art haben wir vor 3 Jahrzehnten schon in der Berufsschule gemacht , wir hatten in Schwetzingen das Glück , dass die " Metaller " im Nebengebäude ausgebildet wurden , also einiges an Gerät vorhanden war , um zu testen , wie viel Druck gebrucht wird , um eine Leimfuge zu brechen .

Versuche " mit Zwinge / ohne Zwinge " gab es auch , bei Verleimungen mit Zwingen musste deutlich mehr Druck erzeugt werden , um die Verleimung zu zerstören .

Ob in der Praxis die Verleimung diese Belastung aushalten musste , diese Frage wurde nie gestellt .

Zu der Zeit waren an der Berufsschule aber auch Japansägen tabu , ebenso war der Schleifklotz nicht erlaubt .
Gestellsäge und Putzhobel waren angesagt .

Stumpfe Verleimungen waren ein " No Go " , ebenso das stumpfe Verleimen von Korpen auf Gehrung .
Hat sich dann aber auch schnell geändert .

Kann mich noch erinnern , dass ein Würfel aus Tipla verleimt wurde , 80 x 80 cm .
Ecken auf Gehrung , stumpf verleimt .

Der hat wenn ich mich noch recht erinnere 5 Tonnen Druck ( gleichmässig verteilt ) ausgehalten .
Wo kommt sowas in der Praxis ( beim Möbelbau ) denn vor ?

Auch die dann aufkommenden Montagekleber wurden zuerst abgelehnt .
Bis man dann selbst mal Versuche gemacht hat und gesehen hat , was die aushalten .

Ein Außendienstler hat in Schreinereien Vorführungen gemacht , der hat verschiedene Materialien miteinander stumpf verklebt .
Beim nächsten Besuch hat er dann die Belegschaft aufgefordert , die Teile auseinander zu kriegen .
Mir ist nicht bekannt , dass das jemand geschafft hat :emoji_muscle:

Gruß
 

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Manuel_

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Versuche " mit Zwinge / ohne Zwinge " gab es auch , bei Verleimungen mit Zwingen musste deutlich mehr Druck erzeugt werden , um die Verleimung zu zerstören .
Auch wenn es wahrscheinlich keine Rolle spielt und für einige nie eine Rolle gespielt hat. Das war, wie ich es verstanden habe, die ursprüngliche Frage, aus dem anderen Thread.

Es ging so mein Verständnis nicht darum ob Klebeband genug hält, denn was genug ist hängt vom Anwendungsfall ab, sondern wie viel mehr eine Verbindung mit Zwingen geleimt halten kann.

Ob die Tests die hier laufen mit Betrachtung der Ausrisse darüber ein Aussage machen, das kann ich ehrlich nicht beurteilen, bin aber skeptisch, wenn man nicht wenigstens wie Christian es gerade macht auch eine mit Zwingen verleimte Probe zum Vergleich macht.
Ideal wäre imho trotzdem noch wenn man die Kraft messen würde die zum zerbrechen der beiden Proben braucht.
 

Holz-Christian

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Sodala, jetzt habe ich die beiden Proben mit einem hydraulischen Wagenheber zerdrückt, hat ordentlich gescheppert. :emoji_wink:
Das Teil mit den Zwingen ist komplett neben der Leimfuge zerbrochen, das Teil mit den Klebebändern teilweise in der Leimfuge mit vielen Faserausrissen, brauchte aber trotzdem noch ordentlich Schmackes um das zu zerstören.
Gut möglich das es mit anderen Klebebändern und stärkerer Fixierung noch besser gehalten hätte.
Ich habe ja auf der Gegenseite ja nur drei Kreppbänder zum fixieren gezogen.
Bei einer 90Grad Verbindung bekäme man so beispielsweise deutlich mehr Druck auf die Leimfuge.
Durch den flachen Winkel und die kurze Schenkellänge war das hier natürlich eingeschränkt.
44199997rw.jpeg


44199998ak.jpeg
 

pedder

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Das war, wie ich es verstanden habe, die ursprüngliche Frage, aus dem anderen Thread.
Nein, das war nicht die Ursprungsfrage. Das waren derer zwei:

"Im Moment überlege ich, wie ich genügend Druck auf die Leimfuge bekomme.
Wie macht Ihr das? Habt Ihr Hinweise für mich? "
Das war nach 4 Beiträgen durch und sinnvoll gelöst.

Danach ging es nur noch um den längsten.
Atem.
 

saeger9

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Sodala, jetzt habe ich die beiden Proben mit einem hydraulischen Wagenheber zerdrückt, hat ordentlich gescheppert. :emoji_wink:
Das Teil mit den Zwingen ist komplett neben der Leimfuge zerbrochen, das Teil mit den Klebebändern teilweise in der Leimfuge mit vielen Faserausrissen, brauchte aber trotzdem noch ordentlich Schmackes um das zu zerstören.
Gut möglich das es mit anderen Klebebändern und stärkerer Fixierung noch besser gehalten hätte.
Ich habe ja auf der Gegenseite ja nur drei Kreppbänder zum fixieren gezogen.
Bei einer 90Grad Verbindung bekäme man so beispielsweise deutlich mehr Druck auf die Leimfuge.
Durch den flachen Winkel und die kurze Schenkellänge war das hier natürlich eingeschränkt.
44199997rw.jpeg


44199998ak.jpeg

So kann man natürlich Brennholz auch produzieren :emoji_innocent: . Ich nehme in so einem Fall Beil und Hackklotz ...... :emoji_thinking: :emoji_grin:
 

PurplePony

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Och, ich finde es schon interessant.
Wen es nicht interessiert, der kann ja vorbei lesen.

Wir haben in der Meisterschule beim Treppenbau seinerzeit den buchenen Krümmling der Wange der am Spickeltritt liegt wie folgt verleimt:
Die Teile unter die Presse gelegt und erhitzt.
Beidseitig PVAC aufgetragen.
Direkt zwei Minuten von Hand zusammengedrückt (Edit: und dann beiseite gelegt).
Die Verbindung war trotz vergleichsweise wenig Druck nicht lösbar.
 
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yoghurt

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Hallo,
das klingt so gewagt, wie interessant! Wie viel Grad waren es?

(Und da ist sie wieder, die Stelle, die für mich die Magie des Forums ausmacht! Ich kann einen neuen Trick lernen! Und wer jetzt Ironie sucht, der kann lange suchen!)
 

PurplePony

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Das weiß ich nicht mehr.
Aber mehr als Handtuch und Handschuhe war nicht nötig.
Ich habe die Meisterschule in Vollzeit gemacht und war die Hälfte der Zeit damit beschäftigt in 12 Monaten das nachzuholen was meine Kumpels in 10+ Semestern Studium gemacht haben.
Bei mir herrscht bei vielen Themen nurnoch Fragmentwissen. 50% gelernt, 50% getrunken.

Dazu noch ein wichtiger, themenfremder Tipp aus der selben Zeit:
1 Asperin-Komplex Tüte in 250 ml Redbull ersetzen 4-5 Stunden Schlaf.

Ich habe noch Kontakt zu der Schule, ich werde Details zur Treppe nachfragen.
 

Holz-Christian

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So so, Du konntest den Leim also mit dem Klebeband nicht tief genug in die Eichenporen pressen ??? :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye::emoji_slight_smile:
Beim nächsten Mal vielleicht mit Paketband ? :emoji_slight_smile:
LG
Ich sag mal so:
Bei Weichholz unter gleichen Bedingungen wäre die Klebebandverleimung auch neben der Leimfuge gerissen.
Die Probestücke waren wirklich beinharte relativ feinjährige Eiche.
Dazu durch den Winkel und die relativ kurze Schenkellänge nicht wirklich gut durch Klebeband mit Druck zu beaufschlagen.
Trotzdem brauchte es ordentlich Kraft um die Verbindung zu zerstören.

Reell würde ich bei einer wie hier gezeigten Verleimung natürlich ganz einfach Zwingen setzen.
Aber bei gewissen Situationen haben die Klebebänder halt doch ihre Berechtigung wie ich finde.
 
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