Leim mit höchster klebekraft?

Gitarrenbauer

ww-ahorn
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Hallo Leute!

ich bin gerade dabei eine tischplatte aus verschiedenen hölzern zusammenzuleimen, die streifen sind alle 30mm breit und ca 45mm hoch. ahorn, räuchereiche, kirsche und nuss.

bislang hab ich stets alles mit ponal express verleimt, und auch nie propleme mit einer nicht haltenden verleimung gehabt.

aber vor allem bei massivholz-tischplatten ist mir schon oft aufgefallen dass oft an den enden die leimfuge aufgeht? vorann liegt das? zu "schwacher" leim? schlechte verleimung? luftfeuchteunterschied sommer-winter?

welchen leim würdet ihr hier für bestmögliche klebekraft empfehlen? der leim soll natürlich die hölzer nicht färben. und der leim sollte für den privat-anwender käuflich sein (d4 leim gibts ja nur für profis sowie ich das mitbekommen habe)
oder ist für beste haltbarkeit der griff zu epoxidharz ratsam?

... oder reicht der normale ponal express aus, und bei aufgehenden leimfugen liegt das proplem meistens nicht am leim???
... oder einfach d3 leim verwenden (gibts bei uns um baumarkt leider nicht müsst ich bestellen) Ponal super 3 zb?

lg klaus
 

Georg L.

ww-robinie
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aber vor allem bei massivholz-tischplatten ist mir schon oft aufgefallen dass oft an den enden die leimfuge aufgeht? vorann liegt das?

Weil die Verleimung billiger Pfusch ist.

... oder reicht der normale ponal express aus, und bei aufgehenden leimfugen liegt das proplem meistens nicht am leim???

Express Leim würde ich hier nicht verwenden, da für das einpinseln der Lamellen und ausrichten vor dem pressen nicht genügend Zeit bleibt. Einfach einen stinknormalen D3 Leim verwenden und gut pressen. Hat sich millionenfach bewährt.

... oder einfach d3 leim verwenden (gibts bei uns um baumarkt leider nicht müsst ich bestellen) Ponal super 3 zb?

Was ist denn das für ein Baumarkt, der keinen D3 Leim im Angebot hat? Der normale Ponal wassserfest, ist ein D3 Leim. Die meisten Baumärkte haben auch ein gleichwertiges Produkt von UHU.
 

flo20xe

ww-robinie
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Wenn deine Räuchereiche komplett durchgeräuchert ist, also nicht nur an der Oberfläche, dann kann ich dir nur raten, das Ganze mit PU-Leim zu verleimen.

Weißleim, egal welcher Art, funktioniert mir Räuchereiche nicht dauerhaft.
 

carsten

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Hallo

da würde ich nix anderes als Weißleim einsetzen. Nicht unbedingt den Express. Nicht weil er evtl weniger Klebkraft hat sondern, weil das express bedeutet dass er eine geringere offene Zeit hat. Das heißt die Zeit von der Leimangabe bis zum ansetzen der Zwingen, das kann bei einer Tischplatte schon mal mehrere Minuten dauern.
Die Kategorien D2, D3 , D4 sagen fast nichts zur Festigkeit, das ist eine Einteilung in erster Linie in Beanspruchungsgruppe nach ihrem Verhalten unter Feuchtigkeits- und Wassereinwirkung. Insofern braucht man da kein Epoxi oder sonst irgendwelche Exoten. Wer natürlich meint er muss es anders machen als tausende Schreiner kann das gerne machen.
Wenn da dennoch was aufgeht kann das mehrere Ursachen haben.
  • gerade am Ende gibt man doch etwas weniger an ( merke ich häufig auch bei mir selbst).
  • Ich lasse zum Verleimen die Einzelteile länger (5 cm je Seite mindestens) abschneiden kann man auch danach noch.
  • Leim zieht an den Enden schneller an ( siehe offene Zeit)
  • Die Einwirkung von Umweltfaktoren (Klima, Luftfeuchte..) ist direkt am Hirnholz natürlich ausgeprägter
  • Zu geringer Druck weil die Zwinge außen fehlt.
Der Leim selbst hat da sicher den geringsten Einfluss.
Bei Räuchereiche hatte ich mit Weißleim noch keine Probleme. Die Leimbeeinträchtigenden Rückstände sollten allerdings verflogen sein.
Anders bei Thermoholz, da setze ich auch auf PU.
 

Gitarrenbauer

ww-ahorn
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danke für die tips, auf die idee dass express-leim für den fall zu schnell härtet wär ich schonmal nicht gekommen, das wär schon in die hose gegangen :emoji_grin:

den normalen ponal (classic) meide ich inzwischen da die verleimung sehr elastisch bleibt, merkt man oft beim überschleifen dass er schmiert, das problem gibts beim express nicht. wie sieht das beim wasserfest aus?
 

schrauber-at-work

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Moin,

aber vor allem bei massivholz-tischplatten ist mir schon oft aufgefallen dass oft an den enden die leimfuge aufgeht? vorann liegt das? zu "schwacher" leim? schlechte verleimung? luftfeuchteunterschied sommer-winter?

schlechte Verleimung, einzelne Lamellen nicht sauber gefügt.....

den normalen ponal (classic) meide ich inzwischen da die verleimung sehr elastisch bleibt, merkt man oft beim überschleifen dass er schmiert,

Normaler D3 Leim und gut, das Problem mit schmieren kenne ich nicht.

Gruß SAW
 

flo20xe

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Wir hatten das mal, dass uns eine Tischplatte aus Räuchereiche nach dem Ausliefern beim Kunden nach ca. 4 Wochen wieder aufgegangen ist. :emoji_astonished: Verleimung mit PVAC. Anschließend haben wir die Platte nochmal neu mit PU geleimt, dann war Ruhe.

Das war 2007. Das Holz war damals von einem Lieferanten, die hatten deren Räucherverfahren damals gerade erst entwickelt und noch nicht so ganz im Griff. Als wir einige Zeit später dann wieder mal Holz von denen gekauft haben, stand auf dem Lieferschien explizit, nicht mit PVAC zu verleimen.

Mach ich seit dem immer so und hatte da auch nie mehr Probleme.
 

brubu

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Generell sollte man Verträglichkeiten der Materialien und Inhaltsstoffe in speziellen Fällen immer prüfen.
Dies mit den Fachleuten der Hersteller, eher nicht mit den Händlern.

Ich durfte einmal Stufen einer Aussentreppe, die nicht von uns hergestellt wurde, frisch verleimen.
Ursprünglich wurde wohl PU eingesetzt hat aber nicht gehalten.

Ich habe auch wieder PU eingesetzt und zusätzlich von hinten mit eingebohrten Stäben verstärkt.

Kurz danach hat mir der Jowat AD erklärt bei Lärche funktioniere PU nicht. Der Leim halte schon, aber
direkt unter der Leimschicht bilde sich eine Schicht aus "Zucker"?, die die Fuge brechen lasse.

Nun schaue ich bei PU auf die Warnhinweise. Nur Jowat, sonst ist mir keiner bekannt, hat Warnhinweise
bei Lärche im Aussenbereich.

Was habt Ihr für Erfahrungen?

Gruss brubu
 

Mitglied 30872

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...Nun schaue ich bei PU auf die Warnhinweise. Nur Jowat, sonst ist mir keiner bekannt, hat Warnhinweise bei Lärche im Aussenbereich.
Was habt Ihr für Erfahrungen?...

Das wurde hier im Forum schon mehrfach angesprochen. Suchfunktion, wenn sich keiner dazu meldet.
 

Lorenzo

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Auch eine sehr bewährte Technik beim Verleimen ist die Hohlfuge. In den meisten Fällen brauchts das nicht, aber grade bei Tischen schon sehr sinnvoll. Im Prinzip sollten dabei deine gefügten Lamellen nur an den Enden schon aneinander liegen (im unverleimten Zustand) und in der Mitte einen kleinen Spalt bilden. Gute Hobelmaschinen können sowas, oder viel einfacher: mit nem fein eingestellten Putzhobel ein bisschen Material weg nehmen.

Und ich meine ein bisschen! Also wirklich nur so dass gerade Licht durchkommt!
 
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WinfriedM

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Wer natürlich meint er muss es anders machen als tausende Schreiner kann das gerne machen.

Wenn man alles richtig macht, ist Weißleim gut. Und Schreiner können das natürlich. Im Hobbybereich gibts viele Sachen, die man falsch machen kann, nicht zuletzt die Geschwindigkeit, in der man alles ordentlich verspannen sollte. In solchen Fällen kann es günstig sein, einen gutmütigeren Leim/Kleber zu verwenden. Bei Epoxy z.B. kann man sich 1 Stunde Zeit mit allem lassen und selbst fugenfüllend ist der. Da kann man viel falsch machen und es hält trotzdem. ABER: Mit Epoxy selbst kann man auch wieder viel falsch machen. Falsch gemischt und alles fällt wieder auseinander.
 

Batucada

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den normalen ponal (classic) meide ich inzwischen da die verleimung sehr elastisch bleibt, merkt man oft beim überschleifen dass er schmiert, das problem gibts beim express nicht.
Eigentlich hast Du in einem Satz alles beschrieben, was Du mit dem Ponal-Classic alles falsch gemacht hast. Leim sollte grundsätzlich nur auf den Klebeflächen aufgetragen werden und nicht nicht außerhalb. UND: Leimüberstände sollten grunsätzlich sofort nach dem Verpressen feucht abgewischt werden, sollte das nicht zu bewerkstelligen sein, dann sollte man die Flächen, bei denen die Benetzung mit Leim sich nicht vermeiden lässt, mit Malerkrepp abdecken. Macht zwar jede Menge Mühe, aber es wirkt Wunder.

Batucada
 

Georg L.

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Leimüberstände sollten grunsätzlich sofort nach dem Verpressen feucht abgewischt werden,
Ich warte eigentlich immer bis der Leim etwas fest geworden ist und schabe den ausgetretenen Leim mit einem alten Stechbeitel ab. gibt viel weniger Sauerei als abwischen und es wird kein Leim in die Holzporen gedrückt, den man auch mit einem feuchten Lappen kaum noch heraus bekommt. Gerade wenn die Oberfläche noch gebeizt wird gibt das oft unschöne Flecken. Abkleben ist natürlich optimal, aber nicht immer machbar.
 

seschmi

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Ich liebe meinen kanadischen "high tack fish glue" - auch für Verleimungen von neuem Holz.

Was ist der Unterschied zu normalem Fischleim, wie ihn z.B. Kremer verkauft? Den verwende ich eigentlich oft und gerne, wegen der langen offenen Zeit und weil er weniger „schwimmt“ als PVAc.

Nehmen die Kanadier andere Fische? Besonders klebrige Wildlachse?
 

Besserwisser

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...Leimüberstände sollten grunsätzlich sofort nach dem Verpressen feucht abgewischt werden, sollte das nicht zu bewerkstelligen sein, dann sollte man die Flächen, bei denen die Benetzung mit Leim sich nicht vermeiden lässt, mit Malerkrepp abdecken. Macht zwar jede Menge Mühe, aber es wirkt Wunder.

Batucada

Ist das dein Ernst? Brettverleimungen abkleben???
 

Herr Dalbergia

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Wir hatten das mal, dass uns eine Tischplatte aus Räuchereiche nach dem Ausliefern beim Kunden nach ca. 4 Wochen wieder aufgegangen ist. :emoji_astonished: Verleimung mit PVAC. Anschließend haben wir die Platte nochmal neu mit PU geleimt, dann war Ruhe.

Das war 2007. Das Holz war damals von einem Lieferanten, die hatten deren Räucherverfahren damals gerade erst entwickelt und noch nicht so ganz im Griff. Als wir einige Zeit später dann wieder mal Holz von denen gekauft haben, stand auf dem Lieferschien explizit, nicht mit PVAC zu verleimen.

Mach ich seit dem immer so und hatte da auch nie mehr Probleme.

hallo, darf man fragen von welchem Lieferant das Holz damals kam?
 

flo20xe

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Besserwisser macht seinem Namen mal wieder alle Ehre, Recht hat er! :emoji_grin:

Wenn meine Leute das in der Werkstatt so handhaben würden, dann könnten die sich aber was anhören......:emoji_imp:
 

Batucada

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Ich kann das jetzt noch 100x lesen, da steht, dass GRUNDSÄTZLICH Leim sofort feucht zu entfernen sei, wenn nicht möglich, dann abkleben.
Auch die 101ste Variante Deiner Interpretation unterscheidet sich immer noch sehr deutlich von meiner Formulierung :emoji_relaxed: bei Deinem letzten Einwurf war's die Brettverleimung und wo wir gerade schon mal dabei sind:
DSC_5446.jpg DSC_5449.jpg DSC_5450.jpg DSC_5451.jpg
Aufnahmen einer Brettverleimung, bei der die Leimüberstände im (noch) feuchten Zustand entfernt wurden. Die Flächen wurden hernach minimal geschliffen. Hier noch ein Beispiel für's abkleben:
DSC_5702.jpg DSC_5706.jpg
ersteres Bild zeigt die Passprobe, bei der auch gleich im Anschluss die Abklebestreifen angebracht wurden. Solange die Schubkästen noch nicht verleimt sind, lassen sich die Oberflächen komfortabel schleifen. Die Abklebestreifen an den Innenecken verhindern, dass man Leimreste hernach mühsam entfernen muss. Bei den Außenecken muss man den Überstand von 0,5 mm ohnehin schleifen, aber durch das Abkleben verhindert man die Kontermination der schon fertigen Flächen mit Leim.

Batucada
 

Batucada

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Auf'm Land und nicht in der Stadt
Wenn meine Leute das in der Werkstatt so handhaben würden, dann könnten die sich aber was anhören......:emoji_imp:
Schön, Du bist also ein Profi! Ich bin es nicht!! Und der TE ist es sicherlich auch nicht. WIR, die NICHT-Profis fragen als "NEULINGE" die Profis, um zu erfahren, wie es RICHTIG oder BESSER geht. Doch was bekommen wir zu hören? Gut zu lesen, in #14 ein guter Tipp, den ich gelegentlich auch anwende. Aber was nutzt den NICHT-Profis Deine Ausdünstung "...dann könnten die sich aber was anhören"?

Batucada
 
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