Lack will nicht wie ich es will

Marco2G

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Hallo zusammen

Ich bin am "Restaurieren" eines alten Tisches. Ich tue mich aber mit dem Lackieren etwas schwer.

Der Tisch selber ging eigentlich ganz gut, aber die Tischplatte macht Mühe... die Oberfläche sieht aus wie hoher Seegang. Sehr wellig.

Ich habe Clou Holz-Siegel verwendet, allerdings mit Universalverdünner, da ich den Clou Verdünner hier momentan nicht kaufen kann, Corona sei Dank.

Der Lack wurde gestern aufgebracht und braucht zum Durchhärten 7 bis 14 Tage. Meine Frage ist demnach, muss oder kann ich hier aktiv Abhilfe schaffen oder nivelliert sich das noch etwas selber? Ich dachte, wenn ich eventuell eine stärker verdünnte zweite Schicht aufbringe, löst das die Unebenheiten eventuell nochmal ein wenig an?

Ansonsten durchhärten lassen und plan schleifen?

Für die Kuhzunft: Hätte ich die Platte besser hochkannt lackiert?
 

Holzfummler

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moin,
naja, vermutlich wird es mit einer 2ten sehr verdünnten Schicht nicht besser. Sind denn die Daten von Clou und deinem Verdünner nahezu gleich?
Laß es durchhärten, dann Schleifen und Polieren, sodann die Täler noch ausreichend decken.
Gruß
Thomas
Als Superschlauberger (wie immer im nach hinein) wäre ein verdecketer Probeanstrich Zeit-/Material-/Kosten- und Frustsparend gewesen....
Mir wäre es auch passiert....
 

derdad

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Ein Bild wäre wirklich gut. Ansonsten: was ist/war der Untergrund? Wie wurde der Lack aufgebracht? Welche Menge? Durchhärtung 7-14 Tage mag stimmen. Weiterarbeiten kann man aber schon nach 1 Tag. Oft weniger.
LG. Gerhard
 

Marco2G

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Aaalso ich war grade in der Garage und habe ein Bild gemacht. Werde es dann gleich anhängen. Ich glaube, ich bin dem Problem auf die Schliche gekommen...

Erstens meine ich hier drin mal gelesen zu haben, dass eien Verarbeitung bei 20 Grad angebracht sei. Auf dem Lack steht 15 Grad. Ich glaube 20 wären besser. Ebenfalls habe ich noch etwas nachverdünnt, also über die angeforderten 10% (was 1:9 darstellt, korrekt?).

Aufgebracht wurde mit Pinsel. Ein Teststück existiert. In der Rückseite des Tisches sind zwei eignelassene Panele. Die sehen einfach nur toll aus (also für meine Laienverhältnisse. Ein Profi machts sicher besser).
Aber die Viskosität auf grösseren Flächen scheint mir nicht so gegeben zu sein. Das Aufbringen fühlte sich etwas an, als wäre es verdünnter Weissleim. Also mehr als würde man Honig verstreichen.

Der Untergrund ist meiner Meinung nach Eichenfurnier auf Tischlerplatte.

Jetzt am Abend, nach dem warmen Nachmittag, sieht die Situation schon besser aus. Aber ich denke dennoch um Schleifen und nochmal versuchen werde ich nicht herumkommen.
 

ChrisOL

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Zum aufbringen würde ich eine gute Rolle nehmen. Mit dem Pinsel trägt man schnell zu viel auf. Daher auch wohl die lange Zeit zum Aushärten.
Temperatur hast du ja schon selbst erkannt.
 

SteffenH

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Unter Universalverdünner verstehe ich Nitroverdünnung. Der Clou-Lack ist ein Alkydharzlack und wird eigentlich eher mit etwas Terpentin-artigem verdünnt. Ob das wirklich kompatibel ist?
 

Marco2G

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Unter Universalverdünner verstehe ich Nitroverdünnung. Der Clou-Lack ist ein Alkydharzlack und wird eigentlich eher mit etwas Terpentin-artigem verdünnt. Ob das wirklich kompatibel ist?

Na offenbar ja nicht so richtig :emoji_grin:

Ich hatte vor einigen Tagen eine Schicht auf einem Stück Holz aufgetragen... War für mich unauffällig, darum hab ichs einfach mal probiert. Ich werd hier im Lockdown langsam wahnsinnig und musste was vorwärts machen. Hoffen wir mal, dass es trotzdem funktioneirt.

Edit: Ich seh grade, wo ich die 20 Grad her hab... aus dem Datenblatt... das sagt was anderes als der Kanister... dort wird beim Erstanstrich auch von 20% Verdünnung gesprochen...

Der Lack basiert auf Urethanalkydbasis. Wikipedia meint, Universalverdünnung müsste tun... na mal schauen...
 

derdad

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Meiner Meinung nach ist der Lack zu wenig verdünnt und ein zu dicker Auftrag. Bei zu wenig Temperatur stimmt natürlich die richtige Viskosität auch nicht mehr.
Aber lass die Fläche noch ein paar Tage trocknen. Evtl irgendwo, wo die Platte gut ablüften kann. Der Lack setzt sich noch. Dann Schleifen. K240. Dann nochmals mit dünneren Lack drüber.
"Holzsiegel" ist evtl für Fussböden gedacht. Da ist hohe Belastabarkeit gefragt, aber man bekommt keine so schöne Oberfläche wie bei einem Lack der speziell für Möbel gedacht ist.
Im Übrigen: Das Holz sieht nicht nach Eiche aus.
LG Gerhard
 

Marco2G

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Laut Hersteller ist der Lack für beanspruchte Möbel wie Schreibtische gedacht.

Und ich würde nicht auf Eiche wetten, aber die Gerbsäureflecken lassen auf etwas Ähnliches schliessen. Lass dich nicht von der Farbe täuschen, die habe ich verbrochen.
 
Zuletzt bearbeitet:

magmog

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Guuden,

Ich kenne das Problem von 'Pronto gepflegten" Tischplatten.
Ohne eine völlige Entfernung der Rückstände dieser Mittel sind keine brauchbaren
neuen Oberflächen erreichbar.
 

derdad

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Die 7 - 14 Tage sind bei fast allen Lacken angegeben. " bis zur vollständigen Durchhärtung". Hart zur Weiterverarbeitung sind sie nach 1-2 Stunden. Es braucht aber noch bis alle restlichen Lösungsmittel und Zusätze verflüchtigt sind.
 

HiPe

ww-birke
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Clou Holzsiegel ist mit dem Pinsel nicht unbedingt anwenderfreundlich, auch nicht mit der original Clou-Verdünnung. Im Normalfall reicht es, die Oberfläche noch mal mit Körnung 240 anzuschleifen und danach mit der Rolle aufzutragen.
 

uli2003

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zu kalt ist natürlich auch möglich.
15 Grad ist definitiv nicht zu kalt für einen Alkydharzlack. Er braucht nur etwas länger.

Verdünnen kannst du den Lack auch mit Testbenzin resp. Terpentinersatz. Möglicherweise ändert das durch eine geringere Flüchtigkeit und das Fehlen einiger Inhaltsstoffe etwas die Trocknungszeit und der Verlauf.
Dein anfängliches Problem führe ich auch auf eine zu hohe Viskosität des Lackes bei zu hohem Auftrag zurück.
 

Marco2G

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Also gut, einigen wir uns auf mehr Verdünnung beim nächsten Versuch und wärmer wär angenehmer.

Trotzdem die Frage, wie lange soll ich den Lack härten lassen, bevor ich ihn mit 240er Korn bekannt mache?
 

uli2003

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Das ist recht einfach zu beantworten. Wenn er schleifbar ist. Merkst du daran, dass er keine Ansammlungen mehr auf dem Schleifpapier erzeugt.
 
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