Längs-, Quer- und Hirnholz verleimen

ARON

ww-robinie
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Hallo Gemeinde,

entgegen aller handwerklichen Erkenntnisse, möchte ich für eine Anrichte eine Abdeckplatte mit Hirnholzfüllungen bauen. Die Hirnholzfüllungen sollen ohne Dehnungsfuge (Schattenfuge o.ä.) an die Rahmenteile anschließen.

Material: Esche oder lieber noch Oliv-Esche
Holzfeuchte: 7-8 % (notfalls lagere ich das Holz noch 6 Monate in dem späteren Aufstellraum)
Dicke: 30 mm

Geplanter Arbeitsablauf:
- Füllungen allein herstellen
- Füllungen umlaufend nuten und mit loser Feder in die Rahmenteile einstecken
- die beiden inneren Rahmenteile auch mit loser Feder in den vorderen und hinteren Rahmen einstecken
- die vorderen Rahmenecken mit Dominos verbinden
- die hinteren Rahmenecken verdeckt zapfen

Da keine Gratleisten angebracht werden können, soll diese Funktion von den beiden inneren Rahmenteile übernommen werden.

Und nun die Fragen:
- hat jemand Erfahrung mit so einer Konstruktion?
- kann ich die Hirnholzfüllungen mit dem Rahmen verleimen, oder ist es sinnvoller, die Füllungen lose einzustecken?
- wäre es eine Alternative, die gesamte Platte auf eine Trägerplatte (FPY, MDF o.ä.) zu schrauben (Langlöcher)?

Da ich weniger vor dem Quellen als vor dem Schwinden Angst habe, könnten m.E. nur ungewollte Fugen auftreten.

Für eine kommerzielle Arbeit wäre mir das Risiko zu hoch, für mich selbst, würde ich es wagen wollen.
 

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duebelimplosion

ww-kirsche
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Hallo Aron,

ich arbeite erst seit 1,5 Jahren mit Holz und habe keine Langzeiterfahrung. Als ich mein Hirnholzbrett gebaut habe (Bilder siehe hier), das von der Konstruktion deinem Plan sehr nahe kommt, habe ich mich bewusst für ein Verleimen aller Teile inkl. der Federn entschieden.
Mein Gedankengang war der, dass damit auch die durchgehende (Sperrholz-)Federn einiges von den Kräften beim Schwinden/Quellen aufnehmen können und auch ins Längsholz des Rahmens ableiten können. Dadurch erhoffe ich mir eine stabilere Absperrung der Fläche. Bei einer loser Feder und ohne Verleimung der Füllung mit dem Rahmen würde die gesamte Kraft von den Eckverbindungen des Rahmens aufgenommen werden müssen.

Ich habe aber bei meinem Brett in der Küche, wo es bei Benutzung/Reinigung nass/feucht wird, im Gegensatz zu dir mehr Angst vor dem Quellen als vor dem Schwinden.
Das Brett hat in der Küche nun schon einige Nässe-/Feuchte-/Trocknungszyklen hinter sich und bis jetzt sind alle Fugen so dicht wie am ersten Tag.

Nun hat mein Brett ganz andere Dimensionen als deine Anrichte und die Erfahrungen sind womöglich nicht übertragbar.
Und wie gesagt: ich bin Neuling und mein Gedankengang könnte ja auch ganz grundlegend falsch gewesen sein. Aber vllt. hilft es dir ja trotzdem.

Grüße, Rainer
 

ARON

ww-robinie
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@ Rainer
Danke für den Link. Diesen kannte ich schon. Wie Du schon richtig schreibst, ist der Größenunterschied beängstigend.

@ Carsten
No risk - no fun :emoji_slight_smile:
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Aaron,

ich habe vor etwa 3-4 Jahren mal gegen jede Vernunft und Kenntnis des Materialverhaltens einige alte Eschenstücke aus 45mm und 1" Brettern miteinander verleimt und ein paar Tabletts gedreht. Ø sind 400mm und größer.
Daß das gehalten hat, wundert mich immer noch. Vielleicht ist der Grund dafür, daß die Böden recht dünn, ca. 8mm sind und daher nicht mehr die Kraft haben, sich gegen solche Verbindungen zu wehren.

Gruß Fritz
 

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