Kurze Einschätzung Tragfähigkeit Maschinentisch

Mitglied 24010 keks

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Bitte stell die Bohrmaschine einfach auf den Schrank und gut ist! Die wird da ganz einfach drauf stehen, nichts wird wackeln und gut ist. Das würde sogar ein handelsüblicher Küchenunterschrank mitmachen wenn man dem eine ordentliche Rückwand und die 40er Buche obendrauf spendiert.
Ich weiß ja nicht was du wiegst - aber die 160kg bring ich mit meiner Frau zusammen fast auf die Wage - fehlt ein wenig. Aber wir trauen uns tatsächlich zusammen auf einem Stuhl zu sitzen :emoji_slight_smile:
Vielleicht schnappst dir mal deine Holde, sofern vorhanden, und machst einen kleinen Belastungstest vorab... :emoji_slight_smile: alternativ kannst auch mal 10 Tragl Bier draufstapeln... :emoji_slight_smile: oder 7 Sack Zement...

Gruß Daniel
 

Dietrich

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Hallo,

jawohl stell Dich nicht so an, die Amis bauen nicht mal Häuser so stabil.
Und 20 Jahre lang im Hinterkopf...hoffentlich klappts nichts doch mal zusammen.

Gruß Dietrich
 

Keilzink

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... die Amis haben da ein Sprichwort, das übersetzt in etwa lautet: Manche Leute brauchen halt einen Gürtel UND Hosenträger ...
Ich baue grundsätzlich auch so, dass ich mir über die Statik schon mal gar keine Gedanken machen muß (trage aber nur einen Gürtel). Wenn das Ding nicht mehr bewegt werden muß, kannst du dir ganz einfach Winkelstahl besorgen (zB 30x 30 x3 mm) und 4 davon außen an die Ecken schrauben. Die leiten dann die Last von der Buchenplatte direkt auf den Boden. Wenn das von der Ästetik nicht in Frage kommt: Die kann man auch innen montieren, ist etwas mehr Aufwand, jetzt, wo das Schränkchen schon fertig ist. Die Schubladen werden dann halt etwas schmaler.

Viel Erfolg!
Andreas
 

horsthorst

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Vielen Dank für die rege Beteiligung! :emoji_slight_smile: Ich werde mir das alles einmal durch den Kopf gehen lassen. Bei Interesse kann ich ja berichten, wie es ausgegangen ist.

Viele Grüße

Jan
 

Martin Graf

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Hallo Jan,

die Buchenplatte hast Du ja anscheinend ordentlich mit dem Korpus verschraubt. Wenn die Rückwand aus ausreichend dickem Material besteht und auch ordentlich mit dem Korpus verbunden ist, dann wird die Konstruktion zumindest insoweit halten, dass sie nicht plötzlich zusammenklappt.
Wenn es beim Arbeiten mit der Maschine zu Schwingungen kommen sollte, oder der Korpus sich verwinden sollte, dann musst Du halt reagieren und evtl. doch massiver bauen.
Die größe Gefahr sehe ich derzeit darin, dass der Korpus beim Bearbeiten großer, schwerer und über den Maschinentisch hinaus hängender Werkstücke evtl kippen könnte - evtl auch dann, wenn beim Bohren über den Handhebel eine große Kraft im Bereich der Vorderkante ausgeübt wird. Die Gesamtkonstruktion ist halt sehr kopflastig. Dem kann man nur mit einem entsprechend großen und fest verbundenen Sockel begegnen - der Schwerpunkt muss immer innerhalb der Auflagepunkte zum Boden liegen.

Gruß
Martin
 

wolfgang-K (RIP)

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Hallo HorstHorst,
nachdem ich weiter oben schon mal 'gelästert' habe von wegen erst planen und dann bauen, jetzt mal ein konstruktiver Beitrag zu deinem vermeintlichen Problem:

Du has oben drauf eine 40mm Bu-Platte, die auf drei Wänden aufliegt. Angenommen, die Platte ist ringsum 20cm größer als der Fuß deiner Maschine.
Da biegt sich grad mal nullkommanix von der Platte durch, die ja auf drei Seiten nach unten abgestützt ist.

Nun mal angenommen deine 3 Seitenwände wären nur aus 4mm Sperrholz. Die Wände würden sich unter der Last nach innen oder nach außen wegbiegen und die Verbindung in den Ecken würde aufreißen. Das ist eine Frage der Höhe deiner Seitenwände. Je höher, desto biegts. das würde dir also um die Ohren fliegen. Wäre dein Schränkchen nur 10cm hoch würde auch das mit den 4mm Wanddicke noch funktionieren.
Du hast nun aber wie ich sehe keine 4mm sondern satte 18mm.
Nun wiegt diene Maschine 160, nehmen wir an mit Werkstück und Vorrichtungen wären es 210kg. Die teilen sich dann auf auf 3 Wände. (Ich gehe davon aus, dass die Rückwand ebenfalls 18er MPX ist) Also hast du je Wand 70 kg, die nach unten abgeleitet werden sollen. Wenn ich mir da eine Höhe deines Schränkchens von 70cm vorstelle und da 70kg genau vertikal drauf lasten, werden sich deine Wände nicht nach außen oder innen wegbiegen. Bedenken hätte ich dann schon, wenn dein Schränkchen einen Meter oder höher wäre. (Je höher, desto biegts - probier's aus mit einer dünnen Leiste, auf die du oben draufdrückst - je kürzer, desto weniger wird sie biegen).

Bleibt als einziges Problem die Verbindung von Seitenwänden und der Rückwand in den hinteren Kanten. Wenn die solide ist, wirst du kein Problem haben. Allenfalls kannst du hinten in die beiden Ecken noch 'Angstleisten' (je eine Vierkantleiste) einleimen um die Eckverbindung zu stabilisieren und damit den Verbund deiner 3 Seitenwände ganz sicherzustellen.

Man könnt's natürlich auch nachrechnen, aber dazu fehlen mir Zeit und die Übung (das ist schon zu lange her, das ich sowas mal gemacht habe.)
Aber ich denke, ich habe die Zusammenhänge mal so dargestellt, dass sie logisch nachzuvollziehen sind.

Ich hätte es genau so gebaut, mit der 40er und den 18er Platten, alle Stöße verleimt und verdübelt!
Am Boden in einer oder zwei Ecken noch eine oder zwei Stellschrauben, damit's wackelfrei und senkrecht stehen kann.

Gruß Wolfgang
 

horsthorst

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Hey Wolfgang,

Dein Lästern war für mich keins. Konstruktive Kritik nehme ich immer gerne entgegen, und das Konzept "Vorher Fragen" macht schon Sinn :emoji_stuck_out_tongue:

Danke Dir für die Erklärung! Im Prinzip ist es ja dann auch so ähnlich wie eine Wabenkonstruktion, die in der Senkrechten sehr stabil ist. Ich denke, in der Summe der vielen Anregungen hier wird es im Ergebnis so sein, dass die Bohrmaschine stabil stehen wird - darum geht's ja :emoji_thumbsup: Daher noch mal besten Dank in die Runde!

Jan
 

Harrer

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Die TBM auf dem Schränkchen gut verschrauben und den Schrank evtl am Boden festmachen. Nicht daß das ganze mal umkippt.
 

v8yunkie

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Ich bin da eher bei Dietrich und dem IKEA-Schrank-Effekt (bei fehlender Rückwand)... wenn da aus irgendeinem dämlichen Grund mal ein Drehmoment um die Hochachse im Spiel ist (und wenn es nur beim erstmaligen Draufwuchten der Maschine auf den Schrank ist), dann werden die Eck-Verbindungen zwischen Wänden und Decke bzw. Boden (vorne, wo die Schubladen sind) u.U. nachgeben.

Heißt aber nicht, dass man den Schrank nicht verwenden kann. Ich würde den Tipp von Ingo befolgen und oben und unten eine Zarge einbauen... dann bleibt zwar weniger Schubladen-Platz, aber das wäre mir persönlich wohler bei.

Vielleicht noch ein (ernstgemeinter) Vorschlag: Stell Dich selber mal drauf auf das Schränkchen (am Besten irgendwo, wo Du Dich festhalten kannst) und beweg Dich ein kleines Bißchen... das gibt einem ganz gut ein Gefühl, wie solide das ist. Wenn es dann z.B. schon knackt....

Gruss,
Thomas
 

Holz-Christian

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wir kennen alle den Ikea Effekt Rückwand raus und das ganze Ding klappt wie ein Kartenhaus zusammen,

Gruß Dietrich
Ähm, ich wage zu behaupten das bereits in der Romantik Schrankmöbel(Ok, da waren’s eher noch Truhen) ihre Stabilität erst durch die aussteifende Wirkung von Rückwänden bzw Böden erhalten haben.
Das hat also absolut garnichts mit Ikea zu tun.

Der diskutierte Unterschrank ist für die angedachte Anwendung absolut ausreichend stabil konstruiert, man kann im Umkehrschluss auch alles übertreiben.
 
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Die Gesamtkonstruktion ist halt sehr kopflastig.

Hallo zusammen,
die Diskussion über die Stabilität des Unterschranks in allen Ehren - aber das Argument von @Martin Graf scheint mir das Wichtigste aller Argumente zu sein und dennoch ins Abseits zu geraten. Was nützt ein noch so stabiler Unterschrank, wenn er beim Festzwingen und Bohren eines überlangen Werkstücks einfach umfällt?
Leider liegt uns noch keine Maßskizze der Maschine im Vergleich zum Unterschrank vor - oder habe ich das übersehen? Extrem kopflastig scheint die Konstruktion jedenfalls zu sein.
Ich würde mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass mich die Konstruktion erst einmal durch zaghaftes Kippeln vorwarnt. Möglicherweise würde sie einfach umfallen und Fakten schaffen.
Gruß
 
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horsthorst

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Hallo zusammen, für alle, die es interessiert: So ist die Geschichte ausgegangen.

Einen schönen Nikolaus allerseits!

Jan
 

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Mitglied 24010 keks

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Schaut gut aus! Aber wo ist die Bohrmaschine? Die wollen wir aber auch noch sehen.
Zur Sicherheit würde ich das aber auf alle Fälle noch mit 2, besser 4, Schwerlastankern an der Wand fest machen. Nicht das da doch noch was passiert. :emoji_slight_smile:
 

reo

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Dein altes Untergestell aus Multiplex hätte aber auch locker gehalten. Wennd da dei Eckverbindungen sauber ausgeführt sind und die RW dazwischen verleimt wurde hätte ich da locker 1000kg drauf gestellt. Das hält locker. Da hätte ich echt keine Bedenken gehabt. Aber jetzt schauts ja auch gut aus. Obwohl die Querversteifung mit der Rw besser wäre. Aber du hast ja auch keine grossen querkräfte.
 
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