Kratzer beim Polieren mit Schellack

paffii

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Hallo an die Schellackfraktion,

ich übe mich seit einiger Zeit mit Schellack polieren und konnte bisher keine Lösung für mein Problem finden. Das Polieren funktioniert soweit alles super, nur stelle ich immer wieder kleine Kratzer fest, die exakt dem Ballenverlauf gleichen (siehe Bild). Anfangs dachte ich, die entstehen beim Auspolieren, aber als ich herunterschliff waren sie auch in den unteren Schichten zu sehen.
Weiss vielleicht jemand einen Lösungsansatz? anfangs hatte ich mit den "normalen" Ballentüchern gearbeitet, also Bettleintuch oder Geschirrleintuch. Inzwischen benutze ich hochwertigstes gewaschenes Leinen für 30€/qm und es entstehen immer noch diese Kratzer. Wäre schön, wenn ich einen Anhaltspunkt hätte, um diese doch sonst so schönen Oberflächen auch kratzfrei hinbekommen würde.
Danke schonmal für Eure Vorschläge

Viele Grüsse

Andreas
 

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Pannekowski

ww-esche
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Moin Andreas,

hast du die berühmte Fingerspitze Polieröl auf dem Ballen?

Vielleicht ist die Mischung auch zu dick und reißt daher die Riefen. Ich bin selber Übender und tue lieber noch einen kleinen Schluck Alkohol mehr in den Ballen. Deine Probleme hatte ich auch und habe sie somit abgestellt.

Gruß
Leif
 

paffii

ww-kastanie
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Hallo Leif,

danke für den Vorschlag -ich habe mich auf das Ballenmaterial versteift, da es dessen Abdruck bekommt, aber wenn es vielleicht an der Mischung liegt...das probier ich aus. Wäre echt klasse, denn ansonsten funktioniert ja alles super :emoji_slight_smile:

Grüsse

Andreas
 

gleiter

ww-robinie
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Grüße Dich!

Nach anfänglich langem Hin und Her bin ich letztendlich beim de facto allerletzten Trash gelandet - unzählig oft gewaschenen (Leinen-) Bettüberzügen. Die geben - für mich - den perfekten letzten Einschlag auf dem Ballen ab.

Wäre vielleicht auch für Dich einen Versuch wert.

Gruß, André.
 

welaloba

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Hallo Andreas!
Die "Kratzer" sehen tatsächlich nach Stoffabdruck aus. Ich nehme für die letzten Runden Schellackauftrag sehr feines Kopfkissenleinen, das ich auf Flohmärkten kaufte. Im Lauf des Tages versuche ich ein Foto, habe allerdings kein Makroobj. Des weiteren musst du auf ausreichend Trockenzeit achten; beim Leerpolieren des Ballens (was nur mit dem entsprechenden Zusatz von Polieröl funktioniert) genügend Druck (darf auch mal schweißtreibend sein) ausüben ist ausserdem wichtig.
Viel Erfolg, Werner
 

Oldie

ww-buche
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Servus Andreas

Hat zwar nix mit deinem Problem zu tun, aber zeig doch mal die ganze Uhr; das, was ich sehe, sieht schick aus.

Werner
 

welaloba

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Hallo, habe das Foto von der Uhr (erst beim 2. Hinsehen erkannt) noch mal angesehen, und würde sogar sagen, wenn ich diese Politur weiter verbessern wollte, würde ich hier noch mal schleifen mit 280 von Hand - ohne durchschleifen - und weiter dünn auftragen. Ansonsten habe ich verschiedene Stoffe fotografiert. Nummer 6 ist normales Bettlaken, wahrscheinlich mit Baumwollanteil - und sicher mit Knötchen. Nr. 5 stammt vom Ärmel eines abgetragenen Leinenhemdes, also sicher Reinleinen. Nummer 4 schon etwas feiner, wohl ein Kopfkissen; 3 + 2 ebenfalls Kopfkissen, Nr. 1 sehr grobe Tischdecke, gut für anfängliches Porenfüllen, sollte aber nur bei erster Runde verwendet werden.
Ob die Stoffe 2,3,4,6 reines Leinen sind oder aber Baumwollanteile haben, kann ich so nicht sagen, ist mir auch nicht so wichtig. Wicchtig allerdings ist, dass es nicht fusselt. Das merkt man in der Regel zu spät und muss ebenfalls schleifen.
Grüße! Werner
PS: Schönes Holz haben wir da.
 

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paffii

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Danke für die Bilder, hier meine Uhr in Gesamtgrösse
 

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koala

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Wow, sehr schönes Stück!!! Könnte mir für mein Wohnzimmer auch gefallen, allerdings wird das gerade aus Kernbuche gebaut...würde nicht ganz passen...ich tippe mal auf Olive???
 

fritz-rs

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Die Olive hätte auch allein, ohne Uhrwerk, gereicht. Wildolive?
Die Oberfläche sieht schon recht gut aus.

Die Strukturen in der Politur deuten tatsächlich auf zu grobes Leinen auf dem Polierballen .
Ich habe als letzten Überzug immer eine Mako-Struktur bevorzugt, vorwiegend aus abgelegter Unterwäsche.

Gruß Fritz
 

gleiter

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Absolut faszinierend welche Materialen zum Balleneinschlag verwendet werden. :emoji_grin:

Und nur mal so am Rande eine Überlegung: Lassen sich die "Kratzer" nicht auch mit einem sehr spirituslastigem Ballen wieder auspolieren, anstelle von Anschleifen?

Gruß, André.
 

welaloba

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Grüß dich André, du Nachteule :emoji_wink:
Verschiedene Tücher für verschiedene Ansprüche ans Ergebnis. Die gröberen taugen eher für Schellackmattierung, die feineren nehme ich für wachsfreie Polituren. Da kann man dann auch von "gröber" beim Porenfüllen (damit Bimsmehl wandern kann) bis ganz fein beim Auspolieren abstufen. Ganz feines Tuch nehme ich auch beim letzten Gang mit Benzoepolitur.

mit einem sehr spirituslastigem Ballen wieder auspolieren?
Versuch macht klug. Könnte mir vorstellen, dass ich den Lack aufreiße,wenn der Ballen zu nass ist. Ich persönlich finde mich da mit vorsichtigem Schleifen auf der sicheren Seite, der sachte Auftrag ist mir dann weniger Arbeit.

Grüße sendet Werner



Absolut faszinierend welche Materialen zum Balleneinschlag verwendet werden. :emoji_grin:

Und nur mal so am Rande eine Überlegung: Lassen sich die "Kratzer" nicht auch mit einem sehr spirituslastigem Ballen wieder auspolieren, anstelle von Anschleifen?

Gruß, André.
 

Mathis

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Könnte mir vorstellen, dass ich den Lack aufreiße,wenn der Ballen zu nass ist.
Ganz richtig, ich hab sofort auch an einen zu nassen Ballen mit zu viel Sprit oder zu dicker nasser Politur gedacht, der solche Spuren hinterlassen kann! Die Fehler sehen nicht nach Kratzern aus, eher nach Striemen von Auflagerungen auf der Oberfläche.

Ich hab auch während meiner Lehrzeit x verschiedene Lappen und Bezüge für den Ballen durchprobiert, sogar Leinen gekauft und x-mal gewaschen, usw usf....alles nicht nötig.

Nachdem ich richtig Schellack polieren konnte, hab ich gemerkt, dass der Stoff des Ballens absolut nicht so wichtig ist, wie man das als Laie glaubt. Heute kann ich mit einem einfachen Baumwollstoff von einem T-Shirt oder Bettbezug bestens polieren, ohne dass irgendwelche Fehler auftreten.

Das ganze Gewese um den Stoff wirkt auf Laien immer toll, ist aber zu 95 % Humbug. Der Profi kann mit fast allem polieren...

Selbst mit Bimsmehl als Schleif-oder Grundierhilfe unterm Ballen machst du dir solche groben Wischer wie auf dem Foto nur dann rein, wenn der Ballen zu feucht ist.

Abhilfe: am besten nass schleifen mit 320er oder 400er Papier, und dann ruhig mit 2-3 Tropfen Öl schön trocken nochmal dünn deckpolieren, dann den Ballen trockenpolieren und dann ists schon fast fertig.
 
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