Korpuszwinge vs. Türenspanner | Bessey vs. Juuma

damadi

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Ab und an trenne ich auf der Bandsäge ein paar kleine Bohlen auf und verleime sie zu einem Brett.
Bis dato habe ich mir immer mit dem MFT und gewöhnlichen Zwingen behelfen können - ist aber immer arg fummelig gewesen. War aber auch nur sehr selten benötigt.

Jetzt habe ich gerade die interne Aufgabenstellung für den Junior eine große Sitz-Truhe zu bauen.
So ein 50€-Artikel wäre eine gute Gelegenheit für ein paar hundert € Zwingen zu kaufen :emoji_slight_smile:

Allerdings:

Ich sehe das hierfür Türspanner verwendet werden. Allerdings erkenne ich den Vorteil gegenüber Korpuszwingen nicht.
Wenn ich mal die teuren (und schweren) Bessey TAN (14kN) weglasse und im vertretbaren Preisbereich bleibe

Juuma Türenspanner: 3,4kN 120cm 40€ (3kg)
Bessey TL Türenspanner: 10kN 120cm 70€ (5kg)
Bessey TB Türenspanner: 14kn 120cm 90€ (6kg)

vs:

Bessey Korpuszwinge KRE125-2K 1250/95: 8kN 74€ (4kg)
bzw. KREV100 72€

und

Juuma Korpuszwinge 100cm 7kN 50€ (3,5kg)


https://www.feinewerkzeuge.de/korpuszwinge.html

Ich habe weder mit Korpuszwingen noch Türenspannern Praxiserfahrung - Laienhaft würde ich aber vermuten:
die Juuma Korpuszwingen mit 1 Meter sind die beste Wahl - in Verbindung mit dem Rahmenspannerset viel universeller einsetzbar wie Türenspanner im ähnlichen Preissegment.

Schätze hier ist "zu groß" aber auch nicht das optimale?

Oder rechtfertigt sich der Aufpreis von 20€ zu den den Bessey KREV? Offensichtliche Vorteile: 2te Backe verstellbar und Innensechskant im Griff für den Akkuschrauber.

Gibt es Vorteile die für die Türenspanner gelten würden? Ich verleime keine 5cm dicken Eichenplatten...

Oder sind die Korpusspanner evtl. zu sensibel? D.h. wenn ich viel dünne Bretter habe, das die Backen zu einseitig belastet werden und der rechte Winkel leidet? Oder hier einfach dann eben mit Gefühl und nicht anknallen und gut ist? Michael Hild hatte mal in seinem Blog berichtet, das die Juuma's dann nicht mehr winkelig waren - allerdings bezogen auf ein mittlerweile 5 Jahre altes Modell - k.A. ob das noch zutreffend ist.

Danke für Input der mir die Kaufentscheidung leichter macht :emoji_wink: Kommt mir nicht auf ein paar € an - aber ich will langfristig damit glücklich sein - und die Dinger hat man ja ewig.

Viele Grüße,

Markus
 

damadi

ww-robinie
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Nachdem ich zwischenzeitlich natürlich noch gegoogelt und gelesen habe wie der Weltmeister habe ich mich für 4x 1000er KREV + Rahmenspannset entschieden. Das reicht für den Anfang sicher für 95% meiner Anwendungen und ein Rudel normaler Zwingen habe ich ja auch noch.
 

damadi

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@Zahltag: Danke Dir für den Link - habe es dort dann auch gleich bestellt :emoji_slight_smile:

Den parallelen Link zum fast gleichen Thema hatte ebenfalls ich aufmerksam gelesen - der trug zur Entscheidung bei.

@WinfriedM: ist interessant aber für "mich" zu speziell. Ist wahrscheinlich eine gute Lösung wenn man unter Zeitdruck viele Bretter leimen muss.
Hätte ich da dann die Anforderung und müsste mir dafür 10 Korpuspressen extra kaufen, dann würde ich wohl auch diese Kreuznocken-Lösung vorziehen.
 

reo

ww-eiche
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Ich finde das System ganz praktisch, wenn es um die Herstellung von Leimholzplatten geht:

Also das würde bei uns nicht funktionieren. Die Massivholzleisten leimst du durch den herausdrückenden Leim gleich mit fest. Und die kriegst du ohne Ausriss nicht mehr weg. Da müsste sicherlich noch eine Spezielle Beschichtung auf die Kanthölzr.

Gruss René
 

de_max89

ww-ulme
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Ich nutze für solche Verleimungen Alu Rechteckprofil. Stabil, gerade und es haftet kein Leim an dem Alu.

Die Alu Profile spanne ich mit kleinen Schraubzwingen über die Lamellen und egalisiere somit das Brett. Zum eigentlichen Spannen nutze ich die Juuma Korpuszwingen.
 

Zahltag

ww-robinie
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Also das würde bei uns nicht funktionieren. Die Massivholzleisten leimst du durch den herausdrückenden Leim gleich mit fest. Und die kriegst du ohne Ausriss nicht mehr weg. Da müsste sicherlich noch eine Spezielle Beschichtung auf die Kanthölzr.

Gruss René
genau deshalb machen sie das dort als trockenübung, damit bloss keiner mitbekommt, das es so im grunde gar nicht geht ^^
 

Holz-Christian

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Also das würde bei uns nicht funktionieren. Die Massivholzleisten leimst du durch den herausdrückenden Leim gleich mit fest. Und die kriegst du ohne Ausriss nicht mehr weg. Da müsste sicherlich noch eine Spezielle Beschichtung auf die Kanthölzr.

Gruss René

Servus, einfach Tesa Packband auf die Hölzer kleben dann leimen sie nicht fest.

Wir verwenden die Dinger in der Firma in der Furnierpresse.
Diese wird zum bündig drücken des Leimguts mit wenig Druck zusammen gefahren.
Dann werden die Spindeln der Kreuznocken angezogen.

Wenn man die Furnierpresse leicht aufheizt lässt sich die Presszeit deutlich verringern.
Opferplatte unterlegen um mit runtertropfenden Leim nicht die Pressplatte einzusauen.

Gruß Christian

Edit: Dominik war schneller.
 

tiepel

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Ich finde das System ganz praktisch, wenn es um die Herstellung von Leimholzplatten geht:

Hi,
Ich finde ein sehr einfaches und durchdachtes System.
Mit 10er oder 12er Trapezgewindestangen und ein paar Trapezgewinde- (flansch) Muttern ließe sich das relativ einfach selbst herstellen.
Einfach zumindest vom Prinzip her. 4 Stück könnte man für unter 30 Euro bekommen, dann braucht man aber eine Drehbank, um an die Gewindemutter einen Absatz anzudrehen.
Das muss ich mir unbedingt merken.
Gruß Reimund
 

WinfriedM

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Einer 4er Satz für 110 Euro - da lohnt sich finde ich kaum Eigenbau.

https://verleimzwinge.de/

Bei youtube hab ich aber auch schon zahlreiche Eigenbausachen gesehen, was Verleimpressen angeht. Wer eine Metallwerkstatt hat, kommt da recht schnell zum Ziel.
 

tiepel

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Einer 4er Satz für 110 Euro - da lohnt sich finde ich kaum Eigenbau.

Hi,
Ich habe mal was aufzkizziert, siehe Anhang.
Wenn man normale 12er Gewindestangen verwendet, kann man die Zwingen mit Ständerbohrmaschine und 12er Gewindebohrer in ein paar Stunden für ganz kleines Geld bauen.
Dann muss man zwar mehr "kurbeln", aber das ist für diese Anwendung egal.
Gruß Reimund
 

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seschmi

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Kann man sowas eigentlich nicht auch mit Quergewindebolzen oder Simplexmuttern realisieren?

Es gibt ja große Quergewindebolzen bis M16, ich habe nur noch keine Quelle für kleine Stückzahlen gefunden.

Simplexmuttern gibt es auch einzeln.

Meint Ihr, damit kriegt man die nötigen Kräfte hin?
 
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